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|1|1 Tourismus: Grundlagen und Erfassung

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Tourismus umfasst in Anlehnung an HALL/PAGE (2006, S. 75) drei Sachverhalte: die räumliche Bewegung von Menschen zwischen einem Quell- und einem Zielgebiet, ein komplexes System an wechselseitigen, sich gegenseitig beeinflussenden Beziehungen zwischen Menschen, die außerhalb ihrer alltäglichen Umgebung reisen und Angebote touristischer Leistungsträger in Anspruch nehmen, und die Tourismuswirtschaft mit ihren Akteuren auf der Angebotsseite sowie den übergeordneten Akteuren (z.B. Politik). Die ökonomische Bedeutung des Tourismus zeigt sich unter anderem im Umfang monetärer Größen (z.B. touristische Umsätze), die laut World Tourism Organization (UNWTO 2014a) gegenwärtig mindestens denen der Ölexporte, der Nahrungsmittel- oder der Automobilindustrie entsprechen. Somit zählt der Tourismus zu einem der weltweit wichtigsten Wirtschaftszweige. Neben der ökonomischen Bedeutung stehen auch ökologische und soziokulturelle Aspekte im Fokus der Auseinandersetzung mit Tourismus, wobei der Raumbezug von grundlegender Bedeutung ist.

Tourismus bzw. die wissenschaftliche Beschäftigung mit Tourismus ist durch eine hohe Interdisziplinarität gekennzeichnet, was sich auch in einer fehlenden eigenständigen, theoretisch fundierten Tourismuswissenschaft zeigt. Und auch auf politischer Ebene ist das Fehlen eines eigenständigen Bundesministeriums für Tourismus bzw. eines/r Bundesministers/in für Tourismus in Deutschland bezeichnend für den Querschnittcharakter. Seit dem Jahr 2005 gibt es im Bundeswirtschaftsministerium lediglich eine/n Beauftragte/n der Bundesregierung für Tourismus (2005 bis 2009: Ernst Hinsken/CSU;2009 bis 2013: Ernst Burgbacher/FDP;seit 2014: Iris Gleicke/SPD) im Range eines/r parlamentarischen Staatssekretärs/in, der/die aber neben dem Tourismus weitere Bereiche verantwortet (z.B. neue Bundesländer oder Mittelstand).

Tourismusgeographie

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