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Die womöglich schönste Honesty Box Neuseelands

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Die Presse hat schon lange ihr Ende ausgerufen, aber es gibt sie immer noch – zum Glück! Honesty Boxes sind für mich typisch neuseeländisch und ich fände es jammerschade, wenn ein paar unehrliche Menschen es für uns andere verderben würden!

Für diejenigen, die nicht wissen, wovon ich spreche: Honesty Boxes sind kleine Verkaufsstände am Straßenrand, die ganz ohne Verkäufer auskommen. Man darf sich einfach bedienen und steckt das passend abgezählte Geld in ein dafür vorgesehenes Behältnis. Während unserer Reise quer durchs Land haben wir ihretwegen schon sehr häufig eine Vollbremsung hingelegt. Denn was in den Honesty Boxen liegt, ist nicht nur frisch geerntet, bio und stammt vom Acker direkt nebenan – hier kauft man auch direkt vom Erzeuger und entsprechend günstig. Oft sind es auch einfach Privatleute, die die Überschüsse aus ihrem Garten für kleines Geld abgeben.

Auf unserer Rundreise sind wir an hunderten solcher Verkaufsstände vorbei gekommen. Die tollste kommerzielle Entdeckung war der Thymianhonig in Central Otago (> zum Kapitel). Die womöglich schönste private (!) Honesty Box des Landes aber steht in Rangiora – direkt an der Straße, ein paar Meter vom Anleger der Autofähre entfernt, die von Rawene über den Hokianga Harbour übersetzt. Eine kleine Garage wurde hier zu einem hübsch dekorierten Verkaufsraum umfunktioniert, die Einfahrt mit Blumen geschmückt und auch das Sortiment begeisterte uns.

Wir waren eigentlich einem Schild am Straßenrand gefolgt, das auf Avocados hinwies, und alleine für die großen, unglaublich aromatischen Früchte lohnte es sich angehalten zu haben, wie wir später feststellen. Dann entdecken wir aber noch viel mehr: Da gibt es verschiedene Gemüsesorten ("spray free"), Eier von glücklichen Hühnern, selbstgemachte Marmeladen und Chutneys, Töpfchen mit frischen Kräutern und ein bisschen Kunsthandwerk. Und das charmanteste von allem: kleine Zettel mit Empfehlungen des Inhabers. Zum Beispiel, dass das Wassermelonen-Konfit (Gläschen NZ$7) gut zu Käse passt.

Entgegen den Unkenrufen der einheimischen Medien sind die Honesty Boxen zum Glück noch nicht von den Straßenrändern verschwunden. Aber die Zeiten haben sich trotzdem geändert. Früher genügte ein Jogurtbecher als Kasse, mittlerweile sieht man nur noch verplombte Metallbüchsen mit Einwurfschlitz für das Geld. Manche Stände werden sogar kameraüberwacht.

In Rangiora gab es keine Kamera, dafür ein kleines Klemmbrett mit Notizzetteln. Wir haben darauf ein Dankeschön hinterlassen – für die überraschende Idee, aus Wassermelone Konfit zu machen, und für die wirklich köstliche Verzehrempfehlung.

Unser Tipp: Das Boatshed Café in Rawene, direkt am Fähranleger (8 Clendon Esplanade). Bevor man auf seiner Fahrt weiter gen Norden die etwa zehnminütige Überfahrt mit der Fähre unternimmt (oder natürlich auch wenn man Richtung Süden fährt: nach dem Übersetzen), kann man hier noch einen Kaffee trinken oder auch etwas essen. Dabei kann man wunderschön auf der Terrasse direkt am Wasser sitzen; zum Café gehört außerdem ein kleines Souvenirlädchen, in dem vor allem von Hand Gemachtes verkauft wird.

So schmeckt Neuseeland - Ein kulinarischer Roadtrip zum Lesen und Nachmachen

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