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Was Humor bewirkt

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»Die Fantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind« (Albert Camus). Ich finde diesen Satz einfach wunderbar. In ihm stecken alle Weisheiten, die jemals über Humor geschrieben wurden.

Das Komische lebt von der Fallhöhe.


Denn der Humor, den ich meine, der empathische, mitfühlende Humor, betrachtet mit einem lachenden und einem weinenden Auge die Menschen so, wie sie sind. Und dabei kann man, ehrlich gesagt, wirklich nur gleichzeitig lachen und weinen. Denn wie sind die Menschen? Unvollkommen! In ihrem Streben nach Macht, Schönheit, Stärke, Reichtum – und Vollkommenheit. Sie schaffen Großes und sie scheitern. Zwischen diesen Polen bewegt sich der Mensch. Unsere Welt. Sie. Ich. Da liegt die Tragik. Und das Komische. Je nachdem, von welcher Warte aus man es betrachtet. Es gibt nichts Komisches ohne Tragik. Oder anders gesagt: Das Komische lebt von der Fallhöhe.

Wir alle sind also nicht vollkommen. Der humorvolle Mensch weiß das. Deswegen geht er noch ein Stückchen weiter und sagt sich: »Weil ich nicht perfekt sein kann, strebe ich das ab sofort gar nicht mehr an. Im Gegenteil. Ich strebe ab sofort mit aller Kraft meine individuelle Unvollkommenheit an.« Individuelle Unvollkommenheit – das ist der Trick. Die Grundvoraussetzung für jeden humorvollen Menschen, für jede humorvolle Aktion, jeden humorvollen Satz. Wenn man das einmal verstanden hat, wird alles andere leicht. Allerdings, das gebe ich zu, ist es gar nicht so einfach, nicht mehr perfekt sein zu wollen. Sind wir doch so erzogen worden: perfekt sein, keine Fehler machen dürfen. Aber mit diesem Konzept kann man nur scheitern. Stellen Sie sich vor, ein kleines Kind, das gerade laufen lernt, sagt sich beim ersten Hinpurzeln: »Nö, das hat ja gar keinen Zweck. Ich habe einen Fehler gemacht. Das kann ich nicht. Ich lasse es.« Sie verstehen, was ich meine!?

Humor bedeutet also, sich selbst und andere Menschen nicht so tierisch ernst zu nehmen, sondern so zu nehmen, wie sie sind. Dazu gehört allerdings schon ziemlich viel Mut. Mut, die eigenen Illusionen abzulegen. Humor bedeutet, Fehler zu tolerieren, Fehler sogar als Wege zum Ziel zu betrachten. Humor bedeutet, zu wissen, dass der Mensch nach Vollkommenheit strebt, aber sie gleichzeitig nie erreichen kann. Es liegt nicht in seiner Natur. Darüber muss der humorvolle Mensch lachen und weinen. Denn er hat Mitgefühl, mit sich und seinen Mitmenschen.

Der humorvolle Mensch kann deshalb entschieden entspannter und gelassener auf das Treiben um sich herum reagieren. Weil er das Absurde, das Komische der Welt erkennt, hat er außerdem dauernd etwas zu lachen. Damit lebt er schon mal viel gesünder als der, der sich verbissen abrackert. Der humorvolle Mensch sieht dort Zusammenhänge, wo andere gar keine vermuten. Er ist also automatisch kreativ. Er hat eine Menge Spaß. Das merken ihm die anderen an und mögen ihn deshalb. Der humorvolle Mensch kann gut mit anderen Menschen umgehen, er kann motivieren. Sogar sich selbst. Ihm macht das Leben Spaß. Ihm macht sogar seine Arbeit Spaß. So viel Spaß, dass er oft dabei auch noch ziemlich erfolgreich ist.

Deshalb wagt er es, sich so, wie er ist, der Welt zu zeigen. Den humorvollen Menschen erkennt man leicht. Er hat Profil. Er hat eine Meinung. Er hat Haltung. Und damit stellt er sich den Veränderungen und Herausforderungen des Lebens leichter als andere. Wir Menschen neigen ja dazu, uns abzusichern. Gegen alles und jeden. Vor allem aber gegen das Leben. Veränderungen machen Angst. Alles soll so bleiben, wie es ist. Gott sei Dank geht das nicht, sonst würden wir uns nicht entwickeln. Auch in Unternehmen können die Menschen nicht so leicht mit Veränderungen umgehen – der Pförtner nicht und der Topmanager auch nicht. Sie haben die gleichen Befürchtungen. Befürchtungen, dass die Veränderungen negative Auswirkungen haben. Und deswegen wollen Führungskräfte Veränderungen kontrollieren, möglichst schon im Vorfeld; sie nennen das Risikomanagement. Es gibt sogar ganze Worst-Case-Szenarien. Zum Beispiel kann man sich als Fluggesellschaft überlegen, wie man sich für den nächsten Vulkanausbruch des Eyjafjallajökull besser wappnet (und wie man ihn richtig ausspricht, bevor er ausbricht). Leider lässt sich das Risiko nicht so einfach managen. Sie kennen sicherlich Murphys Gesetz: Was schiefgehen kann, geht auch schief. Nur leider ganz anders als geplant. Haben Sie schon mal geplantes Schiefgehen erlebt? Lachhaft!

Der humorvolle Mensch versucht erst gar nicht, alle Veränderungen und Herausforderungen des Lebens zu kontrollieren. Er weiß, dass das Leben sich ständig ändert. Ja, auch ihm macht das manchmal ein mulmiges Gefühl. Aber da es ja alles nichts nützt, geht er kreativ und flexibel mit Herausforderungen um.

Deshalb ist Humor die Erfolgsstrategie der Zukunft. Humor beruht auf Menschlichkeit und Werten, macht selbstständig und kreativ, schafft Persönlichkeiten und geht mit Veränderungen positiv um. Und genau solche Menschen brauchen unsere Welt und die Wirtschaft.

Erfolg lacht!

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