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Kapitel 5 5.

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„Du lässt ihm viel zu viel durchgehen. Es wird Zeit, dass er sich wie ein Mann von Rang und Adel benimmt, und nicht in aller Öffentlichkeit gegen uns arbeitet!“ Conall war mit seinem Vater in einen heftigen Streit geraten. Wenn es nach ihm ginge, würde hier mehr Ordnung und Disziplin herrschen. Er würde es schon durchsetzen, mit eiserner Faust, wenn nötig. „Ich weiß gar nicht, ob du noch im Stande bist weise Entscheidungen zu treffen. Wir dürfen uns nicht auf dem Kopf herum tanzen lassen!“

Achaz hörte schon fast nicht mehr zu. Er wusste ja, dass sein erstgeborener Sohn auch Recht hatte, aber die Art und Weise, wie er versuchte seinem Stand vor dem Volke gerecht zu werden missfiel ihm.

Es missfiel ihm auch, dass er versuchte, so zu tun, als ob er das Reich bereits regierte. Vom wahren Regieren war er noch weit entfernt. Er würde sehr viel diplomatischer und geschickter werden müssen, um es sich nicht mit seinen Untergebenen zu verscherzen. Die Stellung, die sie alle genossen war in weit zurückliegender Vergangenheit auf viel Blut aufgebaut worden. Sie waren nur die Nutznießer eines mittlerweile sehr alten Adelsgeschlechts, das, zumindest was ihn selbst anbetraf, das Land durch angemessene Strenge und Diplomatie regierte. Sollte das Volk irgendwann einmal aufbegehren, was würde dann wohl mit ihnen passieren?

Selbst Achaz bildete sich nicht ein das Land so gut zu regieren, dass die Menschen, ihm freiwillig dienten. Dazu bedurfte es auch immer einer Gegenleistung. Auch wenn die manchmal nicht für jeden so offensichtlich war. Aber auch das war ein Punkt, unter vielen, den Conall ganz anders sah.

„Schweig!“, sagte Achaz in einem grimmigen Ton. Er hatte keine Lust mehr sich noch mehr Vorhaltungen von seinem Sohn anzuhören. „Ich habe meine Gründe, so zu handeln. Du tätest gut daran, darüber nachzudenken. Eine Gabe, die dir manchmal nicht sehr geläufig ist!“

„Du wirst weich, Vater! Und wer sollte einem alten Mann, der keinerlei Stärke mehr beweißt ein Volk gerecht zu führen, wohl noch zu Diensten sein?“ Conall war nicht gewillt einfach so klein beizugeben. Ja, er konnte schnell bis aufs Blut gekränkt sein.

Außerdem … wie konnte sein Vater sich solche Worte heraus nehmen? Er hatte sich schließlich schon vor Jahren darauf vorbereitet sein Erbe endlich anzutreten. Aber er würde bestimmt nicht so fahrig regieren, wie sein Vater es tat. Dieses Land brauchte Zucht und Ordnung!

Als ihm klar wurde, dass Achaz nicht auf seine letzten Worte reagieren würde, drehte er sich um, und ging mit stampfenden Schritten davon. Er war zwar noch nicht mit ihr verheiratet, aber er würde heute Nacht seine neue Frau zu sich rufen lassen. Er musste endlich einen richtigen Thronfolger haben, um den alten Traditionen gerecht zu werden.

Draußen wartete einer seiner Männer auf ihn. Pflichtbewusst und Untergeben wartete er stets vor dem Eingang, um seinen Herrn zur Seite zu sein. So sah Gehorsam für Conall aus. Das sollte man als Führer eines ganzen Volkes erwarten dürfen. Aber weder sein Vater, noch sein kleiner Bruder würden das je verstehen. Sie nahmen sich nicht wichtig genug. Sie waren nicht wichtig! Aber er brauchte dieses Gefühl wichtig zu sein.

„Halte einen Trupp Männer bereit, wir brechen heute nach Mitternacht wieder auf.“, befahl er dem Mann. Ein kurzes „Ja, Herr“, kam als Antwort. So klang Gehorsam.

„Und lass El Eligo für mich satteln.“, fügte Conall hinzu. Der Mann verschwand sofort, um seinen Auftrag auszuführen.

Auf dem Weg zu seinen Gemächern dachte Conall grimmig nach. Er wollte seine Genugtuung, er wollte diese Frau als Sklavin haben und er wollte sich von seinem Vater nicht mehr in die Schranken weisen lassen müssen. Das hatte er gründlich satt. Er war der rechtmäßige Thronerbe, und er wollte den Thron! Zwangsläufig kehrten seine Gedanken zu seinem Ungeschick zurück. Thronerbe wurde er nach alter Tradition erst, wenn ihm ein Sohn geboren wurde. Sechs Töchter von vier Frauen zählte er inzwischen sein eigen. Aber was sollte er mit ihnen anfangen! Sie gereichten ihm nicht zu seiner Machterhebung. Wenn seine neue Frau ihm doch endlich einen Sohn schenken würde! Er haderte mit seinem Schicksal. Sein Vater hatte nur eine Frau gehabt, die ihm einen Sohn schenkte. Erst nach ihrem viel zu frühen Tod hatte er sich noch mal eine Frau genommen, und auch sie hatte ihm einen Sohn beschert, seinen Bruder. Eigentlich hatte er ihn nie leiden können ….Warum konnten seine Frauen ihm keine Söhne schenken? Es war eine schlimme Schmach! Das Volk redete bestimmt schon darüber!

Missmutig scheuchte er alle Diener aus seinen Gemächern. Zu ihrem Glück kannten sie bereits seine Vorlieben und hatten an diesem Abend verschiedene Speisen und Weine für ihn aufgefahren, um ihn ein wenig gnädiger zu stimmen. Ein junges, verschleiertes Mädchen sah in der Ecke an seinem Bett auf einem Kissen und wartete auf Anweisungen. Schlecht gelaunt maß er ihren jugendlichen, zart gerundeten Körper. Dann würde sie ihm eben fürs Erste genügen!

Achaz schlenderte noch spät am Abend durch die Ställe. Wie immer führte ihn sein Gang als erstes zu seinem schwarzen Liebling, El Eligo. Leise sprach der mit dem Hengst und tätschelte ihm den Hals. Dieses Pferd weckte Erinnerungen in ihm … Erinnerungen an vergangene, aber wunderschöne Zeiten, an Kierans Mutter, die er so sehr geliebt hatte. Viel zu früh war sie ihm genommen worden. Anscheinend meinte es das Schicksal nicht besonders gut mit ihm, oder es war alles eine Prüfung, deren höheren Sinn er nicht verstand, und auch nicht verstehen wollte, dass ihm immer wieder seine Frauen genommen wurden.

Das Pferd senkte seinen Kopf und untersuchte mit seinen weichen Nüstern seine Hände. Normalerweise hatte er doch immer etwas Besonderes dabei. Achaz lächelte ein wenig traurig und gab El Eligo eine getrocknete Dattel. Er wusste wie sehr er sie mochte.

Wieder überkam ihn die Erinnerung …. Kierans Mutter hatte den Hengst auf einen Markt gefunden, als er noch ein Fohlen war. Jemand hatte seine Mutter gekauft, wollte das Fohlen aber nicht haben. Achaz hatte damals nicht verstanden, was Sarah an dem mickrigen Fohlen fand, hatte es aber ihr zuliebe gekauft. Und sie hatte den kleinen Hengst mit eben so viel Liebe großgezogen, was unvorstellbar gewesen war. Sie war schließlich eine Frau! Ach, … ja, Achaz war manchmal viel zu weich, das wusste er selber. Aber was tat man nicht alles aus Liebe. Aber dann hatte er ihr gestattet ihn zu reiten. Und natürlich mussten sie heimlich und des Nachts reiten, sonst hätte es einen riesigen Skandal gegeben. Der Hengst war damals noch zu jung und unerfahren gewesen, noch nicht ausbalanciert unter einem Reiter, und sie, sie war so voller Feuer gewesen, voller Tatendrang …. Ein schwerer Sturz hatte all dem ein Ende gesetzt. Ihrem Temperament, ihrer Schönheit, ihrer scheinbar ewigen Jugend, ihrem Leben … Waren es mittlerweile wirklich schon zehn Jahre her? Es kam ihm vor, als wäre es erst letzte Woche geschehen.

Kieran war es, der sich für das Pferd eingesetzt und den Hengst davor bewahrt hatte, dass Achaz ihn aus Wut und Verzweiflung einfach verkaufte. Schon sehr bald war er seinem Jüngsten dankbar dafür gewesen. Dieses Pferd verstand es die Erinnerung an seine geliebte Sarah wie nichts und niemand anderes auf dieser Welt in ihm zu wecken. Und niemals wollte er sie vergessen!

Wenn doch Conall nur so lieben könnte ….

Achaz machte noch einen Abstecher zu den Ställen, in denen Conall seine eigenen Pferde unterbringen ließ. Er fragte sich, ob er jemals wohl selber einen Fuß in die Ställe gesetzt hatte, außer als kleiner Junge. Conall legte nicht besondere Mühen an den Tag, wenn es um seine Pferde ging. Eigentlich behandelte er seine Frauen aber auch nicht besser! Achaz bezweifelte sogar, dass er auf Anhieb die Namen seiner sechs Töchter würde aufsagen können. Und alle waren so liebreizende Kinder! Doch Conall hatte keinen Blick dafür.

Achaz fasste den Entschluss ihm El Eligo nicht zur Hochzeit zu schenken. Sie hatten zwar nur eine kleine Zucht, aber die Pferde, die er sich gerade besah, wirkten auf ihn nicht so, dass sie all zu gut versorgt würden. In einigen Stuten steckte Potential, das konnte er erkennen, und sie würden hervorragende Fohlen zur Welt bringen, egal von welchem Hengst, aber er fühlte hier bei den Tieren, dass sein Sohn nicht mit dem Herzen bei der Sache war.

Nein, El Eligo blieb noch bis auf weiteres in seinem Besitz!

Kieran hatte Damaso und Freya sehr früh am nächsten Morgen geweckt. Er hatte bereits alle Pferde gesattelt und mit schweren Packtaschen beladen. Während die beiden Turteltäubchen sich vergnügt hatten, war er fleißig gewesen.

Gestern Abend noch hatte er mit Markward und Kosmo vereinbart, dass die drei sehr früh los reiten würden, um einen möglichst großen Teil des Tagesrittes noch vor der Mittagshitze hinter sich gebracht zu haben. Sie hatten sich des Abends von einander verabschiedet, und Kieran hatte die beiden anderen weiter schlafen lassen.

Damaso half Freya ihr Pferd zu besteigen und warf noch einen Blick auf seine schlafenden Freunde, die er nun, für wie lange auch immer, verlassen würde. Es war ein eigenartiges Gefühl für ihn, jetzt mit Kieran zu reiten, um Freya zu seinem Vater zu bringen, obwohl sich alles in ihm dagegen sträubte. Doch er saß auf und folgte Kieran, der bereits voraus ritt.

Damaso hatte nicht mit seinen knappen Worten übertrieben, stellte Freya fest. Das Land, das sie nun sah war von Horizont zu Horizont aus dem gleichen feinpuderigen Gelb, der unter den Hufen der Pferde nachgab und ihren Tieren die Schritte etwas schwerer fallen ließ. Nur Kierans Pferd war an dem weichen Sand gewöhnt. Freya konnte deutlich die Muskeln des Pferdes bei jedem Schritt sich unter dem seidig-schwarzem, glänzenden Fell bewegen sehen.

Mittags stand die Sonne so hoch, dass Freya sich fragte, wie sie wohl durch diese Gluthitze weiter reiten und zu ihrem Ziel kommen sollten. Kurze Zeit später saß Kieran dann von seinem Pferd ab und verkündete das Ende ihres Ritts für diesen Tag.

Freya war überrascht, gleichzeitig aber auch froh nicht mehr weiter reiten zu müssen, da ihr die Hitze mehr als zu schaffen machte. Kieran gab Damaso zu verstehen, dass er seine Hilfe benötigte. Gemeinsam machten sich die beiden Männer daran eine Decke als Plane zwischen vier Holzstangen zu spannen, die sie zuvor fest in den Boden gerammt hatten. Die Decke spendete genug Schatten, um die Mittagshitze halbwegs erträglich werden zu lassen. Nur die Pferde taten Freya leid. Sie mussten in der prallen Sonne mit gesenktem Kopf ausharren.

„Keine Sorge.“, sprach Kieran sie recht sanft an, als er ihren mitfühlenden Blick auf die Pferde sah. „Pferde können sich Temperaturen sehr viel besser anpassen, als wir Menschen. Das Beste ist sie einfach gewähren zu lassen. Glaub mir, dass sie nicht leiden, so wie sie da stehen, sondern nur einfach vor sich hindösen.“

Freya schien ein wenig beruhigter zu sein und legte sich ihrerseits ebenfalls hin, um ein wenig zu schlafen. Das war anscheinend wirklich das Einzige, was man bei der Hitze machen konnte. Damaso hatte es sich schon mit hinter dem Kopf verschränkten Armen gemütlich gemacht. Irgendwann waren auch ihm die Augen zu gefallen. Nicht unbedingt aus Müdigkeit, vielleicht sogar vielmehr aus Langeweile. Er hatte keine Lust sich mit Kieran zu unterhalten. Ihm war klar, dass sie sich nicht alle bis zum Ende der Reise würden anschweigen können, aber heute brauchte er noch keine Unterhaltung seitens Kierans.

Kieran selbst lag auf seinen Ellbogen gestützt da und beobachtete aufmerksam die Umgebung. Er hielt es schon aus Gewohnheit für besser stets auf der Hut zu sein.

Spät am Nachmittag, als die Hitze deutlich nachgelassen hatte, wurde Freya durch ein Geräusch wach. Sie sah auf und sah Kieran, wie er den Pferden etwas zu fressen gab, was sie vorher noch nie gesehen hatte. Und wie Kieran selbst etwas von dem aß, was er den Pferden gab. Fassungslos schüttelte sie leicht den Kopf. Sie stellte sich gerade vor wie sie selbst Pferdefutter aß. Es kam ihr komisch vor. Aber er würde doch nicht ernsthaft Gras essen?

Sie drehte sich noch einmal zu ihm um, vielleicht konnte sie ja doch erkennen, was er den Pferden da fütterte und zuckte zusammen, als sie feststellte, dass Kieran sie schon wieder beobachtet hatte. Er grinste sie frech an und hielt ihr eine kleine bräunlich-grüne Frucht entgegen, die in seiner Hand lag. Er wartete. Freya wollte ihn ignorieren, aber Kieran hielt ihr einfach weiterhin geduldig die Frucht entgegen und sagte kein Wort.

Damaso brach nach einer ganzen Weile die Stille.

„Was gibt das hier? Der Unbändigen Zähmung?“, wollte er von Kieran leicht tadelnd wissen. „Lass sie einfach in Ruhe!“

„Ich mach doch gar nichts!“, entgegnete Kieran ruhig.

Damaso wendete sich an Freya. „Emily?“ Sie sah ihn an. „Dattel.“, sagte er in ihrer Sprache, und nickte mit dem Kopf zu Kieran hinüber. „Süß und gut. Probier.“ Damit nahm er Kieran die Frucht aus der Hand und gab sie Freya.

Kieran schnaubte leicht sauer und wandte sich ab. Na toll, so wurde das bestimmt nichts mit ihnen. Konnte er nicht einfach verschwinden? Aber gut! Dann würde er ihr Spielchen eben mitspielen. Ignorieren konnte er auch andersherum sie! Und sie würde sehr schnell merken, dass in der Wüste einiges anders lief, als sie es bisher gewohnt war. Sie würde schon von sich aus mit ihm kooperieren!

Kieran stand auf und machte sich daran, das improvisierte Zelt abzubauen und ihre Vorräte einzupacken. Damaso half ihm die Pferde zu satteln, fragte aber nicht, warum er jetzt, kurz vor dem Abend weiter reiten wollte.

Sehr bald aber wurde ihm Kierans Verhalten klar. Die Nacht war wirklich so kalt, wie man sich erzählte, und es war besser sich zu bewegen, als still da zu liegen und zu frieren. Außerdem kannte sich Kieran offensichtlich hier bestens aus, so dass sie nicht Gefahr liefen in die falsche Richtung zu reiten.

Sie kamen erstaunlich schnell voran. Den Pferden fiel es ebenfalls sehr viel leichter, wenn sie sich warm laufen mussten, statt am Tage mit einem Hitzschlag zu kämpfen. Freyas und Damasos Pferde folgten Kierans Stute auf Schritt und Tritt. Manchmal glaubte Freya, Kierans Pferd sei mit der Nacht verschmolzen. Nur manchmal konnte sie einen schwarzen Umriss in dem Dunkel der Nacht sehen, aber Hauptsache die Pferde wussten, dass die Stute da war und folgten ihr brav, ohne dass sie groß etwas dazutun mussten.

Stunden für Stunden waren sie geritten, die Sonne war längst wieder aufgegangen, und sie hatten immer noch im Sattel gesessen. Dann erst, nach einer Ewigkeit, hielten sie endlich wieder an, um wieder ihr Lager aufzuschlagen, das sie vor der Sonne schützen sollte. Und wieder sah Freya, dass Kieran die Pferde mit Datteln fütterte, konnte aber nun die Pferde verstehen. Sie hatte gestern die Dattel gekostet. Sie war klebrig, schmeckte aber so süß, wie sie es sonst nur von Honig kannte. Kein Wunder, dass es den Pferden schmeckte. Allerdings gab es hier aber auch nichts, was sie sonst hätten fressen können! Die Welt um sie herum bestand nur aus Sand und Staub! Unverständig schüttelte sie den Kopf. Hier konnte man doch nicht leben! Und trotzdem war dies die Heimat von diesem Kieran. Sie mochte sich nicht vorstellen, wohin ihre Reise wohl ging, wo sie enden würde. Aber ihre Laune verschlechterte sich nur umso mehr.

So ging es nun weiter, Tag ein, Tag aus! Irgendwann hatte Freya vergessen, wie lange sie schon unterwegs waren.

Kieran hatte beschlossen sie zu ignorieren und genau das tat er auch. Er aß von jetzt an immer alleine, und hatte sie beide mit seinem stillen Tun nicht im Unklaren darüber gelassen, dass von jetzt an sie für sich selbst zu sorgen hatten.

Damaso hatte das mit einem Blick registriert, der Freya erschaudern ließ. Es war deutlich zu spüren, dass die beiden Männer sich nicht allzu gut leiden konnten. Aber war das früher auch schon so gewesen? Freya konnte sich zwar nur ein ganz wenig an die Nacht erinnern, als Kieran zu ihnen gestoßen war, um sie zu warnen, aber sie hatte das Gefühl gehabt, dass sie sich eigentlich gut verstanden. Dann lag es also wohl an ihr! Hatte sie mit ihrem Verhalten die beiden gegeneinander aufgebracht? Damaso, weil er sie nur beschützen wollte, und Kieran, weil sie ihm so offen misstraute und eigentlich keinen wirklichen Grund dafür hatte?!

Plötzlich fühlte sie sich wieder schrecklich. Sie hatte ihn darauf ansprechen wollen, doch er hatte nur abgewunken und gemeint, sie solle sich darum keine Sorgen machen.

Sie saß an diesem Mittag alleine und in ihren eigenen Gedanken versunken da. Es war eine bedrückenden Stimmung zwischen den dreien entstanden. Niemand wagte es die Stille zu durchbrechen.

Stunden später saßen sie dann wieder auf den Pferden und ritten immer weiter schweigend in die Wüste hinein. So ging auch dieser Tag endlich vorbei und machte einem neuen Morgen platz. Bis zum Mittag verlief der aber nicht anders, als der gesamte gestrige Tag, und auch der war ein Tag gewesen, wie sie ihn bereits schon zur Genüge kannte: schweigend, grämend, brütend heiß!

Nachdem sie ihr karges Mittagessen eingenommen hatten legten sie sich hin. Nur Kieran blieb wieder wach und beobachtete die Umgebung, wie er es stets tat.

Tochter der Sonne

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