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5. Kapitel Vincente

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Hektisch laufe ich in meinem Büro auf und ab. Diese verdammte Agentur will nicht die Adresse von Elena herausrücken, egal, was ich als Entschädigung anbiete. Geld scheint also doch nicht alle Türen zu öffnen. So ein verdammter Mist! Ich will sie wiedersehen, ich muss sie wiedersehen. Noch heute Abend. Dieser Gedanke bohrt sich in meinen Kopf und will nicht mehr weichen. Es ist zum Verrücktwerden. Ich will diese Frau noch einmal sehen, das muss doch möglich sein!

Fluchend schnappe ich mein Handy und wähle erneut die Nummer der Agentur. Vorher vergewissere ich mich, dass Vittoria von ihrer Einkaufstour noch nicht zurück ist. Ich will keine plötzlichen Unterbrechungen, während ich mit Maya, der Agenturleiterin, spreche.

»Maya Holland, wie können wir Ihnen behilflich sein?«

»Maya, hier spricht Daniel. Sie müssen mir helfen! Es geht um Elena. Ich muss sie sprechen!«

»Daniel, Sie wissen, dass wir auf keinen Fall die Kontaktdaten unserer Mitarbeiter herausgeben.«

»Ich weiß und das spricht für Ihre Agentur. Ich brauche einen Termin mit Elena.«

»Sie haben doch die Anweisung gegeben, dass Sie niemals eine Frau zweimal buchen möchten.«

Entnervt fahre ich mir mit einer Hand durch die Haare. »Ich weiß, welche Anweisung ich gegeben habe. Hiermit hebe ich diese Verfügung auf, verflucht noch mal!«

»Es besteht kein Grund, die Fassung zu verlieren, Daniel. Vielleicht wäre es besser, wenn Sie eine andere Frau buchen.«

»Nein, nein, bitte. Ich bin doch ganz ruhig. Ich habe Elena gestern Abend nach Hause geschickt und nun will ich sie doch noch einmal sehen.«

»Ich weiß, Daniel. Elena hat mir davon berichtet.«

O Gott, hoffentlich hat sie meine Identität nicht preisgegeben.

»Hat Elena erwähnt, warum ich sie weggeschickt habe?«

»Ja, sie sagte, dass Ihnen ein Termin dazwischengekommen sei.«

Ich bin erleichtert. »Ja, genau, und deshalb muss ich sie heute Abend noch einmal sehen. Bitte haben Sie etwas Mitleid mit mir, Maya.« Ich versuche, mich einzuschmeicheln.

»Daniel, es tut mir leid, Elena hat heute Abend bereits einen Termin und vor Silvester steht sie nicht mehr zur Verfügung.«

»Den Termin müssen Sie verschieben, bitte. Es ist mir ungemein wichtig. Können Sie nicht einmal eine Ausnahme machen?«

»Ich weiß nicht, ob ich den Kunden telefonisch erreichen kann. Es ist etwas kurzfristig.«

»Ja, ich weiß. Es tut mir auch leid, aber können Sie es nicht wenigstens versuchen? Ich werde mich auch erkenntlich zeigen und für diesen Abend das Doppelte bezahlen. Maya, ich bitte Sie!«

Ich höre förmlich, wie Mayas Gedanken rasen. »Okay, Daniel. Bleiben Sie einen Augenblick am Telefon.«

Ich werde in die Warteschleife gestellt und eine grausame Kaufhaushintergrundmusik quält meine Ohren. Was man nicht alles in Kauf nimmt.

Als es an der Tür klopft, zucke ich unwillkürlich zusammen. Aber es ist nicht Vittoria, wie befürchtet, sondern Franco, der den Raum betritt.

Ich hebe die Hand, als er etwas sagen will, und zeige auf mein Handy.

»Daniel, sind Sie noch dran?«

»Ja, ja, ich bin noch da.«

»Sie haben wirklich Glück, ich habe gerade erfahren, dass der Termin für heute Abend gecancelt wurde. Sie könnten dieses Date übernehmen und Elena sehen.«

»Oh, das ist wunderbar! Ich treffe sie, wie immer, um zwanzig Uhr im Le Grande. Zimmer 701.«

»Wir werden die Infos an Elena weitergeben.«

»Ich danke Ihnen, Maya! Und buchen Sie den doppelten Betrag von meiner Kreditkarte ab.«

Ich lege auf und atme tief durch.

»Wow, den doppelten Betrag? Na, das muss ja eine ganz besondere Frau sein.«

Es ärgert mich, dass Franco dieses Telefonat mitbekommen hat, weil ich seine Einstellung zu diesem Thema kenne.

»Du solltest dir eine feste Freundin zulegen, dann müsstest du nicht immer auf Frauen von Agenturen zurückgreifen, wenn du mal wieder Druck hast.«

Sein überhebliches Grinsen geht mir ziemlich auf die Nerven.

»Halt dich da raus, das geht dich nichts an. Kann ich dir sonst irgendwie helfen?«

»Ich wollte eigentlich zu Vittoria. Hast du eine Ahnung, wo sie ist?«

»Ja, sie besorgt mir Blumen.«

»Blumen?«

»Ja, für das Treffen heute Abend.«

»Die Lady muss dir ja gehörig den Kopf verdreht haben, wenn du so harte Geschütze auffährst.«

Ein Klopfen an der Tür unterbricht uns. Es ist Vittoria, die den Strauß Rosen ins Zimmer trägt.

»Ich habe mir erlaubt, gleich eine Vase mitzubringen, weil ich hier keine gefunden habe und nicht weiß, ob Sie zu Hause eine haben.«

»Ich bezweifle, dass es so etwas wie Vasen in Vince‘ Haushalt gibt.«

Manchmal geht er mir ziemlich auf die Eier. Wer braucht Feinde, wenn er Franco zum Freund hat?

Die Tür steht offen und nun erscheint auch noch Logan im Türrahmen.

»Das sieht hier nach einer Party aus und ich bin nicht eingeladen. Und Sie sind?«, fragt er an Vittoria gewandt.

»Vittoria Frattini, ich bin die neue Sekretärin.«

»Frattini? Sind Sie etwa mit Francesco verwandt?«, fragt Logan verblüfft und zieht Vittoria fast mit seinen Blicken aus.

»Er ist mein Cousin«, meint sie schmunzelnd und stellt den Strauß mitten auf meinen Schreibtisch.

»Franco, warum hast du uns dieses Goldstück bisher verheimlicht?« Logan schlägt ihm lachend auf den Hinterkopf.

»Du solltest die Finger von Toria lassen, wenn du nicht willst, dass Onkel Luigi dir ein nasses Grab bereitet.«

Genau meine Vorstellung.

»Ich bin dann mal wieder an meinem Arbeitsplatz«, meint Vittoria und Logan folgt ihr auf dem Fuß.

»Wolltest du etwas Bestimmtes?«, frage ich Franco, der immer noch die Blumen anstarrt.

»Ich habe die Verträge aufgesetzt. Du weißt, die Unterlagen für Onkel Luigi. Willst du sie dir vorher ansehen?«

»Nein, ich habe keine Zeit, du bist hier der Rechtsanwalt, lass das in deiner Abteilung prüfen.«

»Wieso hast du keine Zeit?«

»Weil ich losmuss, ich habe heute eine Verabredung.«

Ich schnappe mir die Rosen samt Vase und lasse Franco einfach stehen.

An Vittorias Schreibtisch sehe ich Logan mit ihr flirten. Das erkenne ich an ihren roten Wangen und ihrem hektischen Blick, als ich aus meinem Büro komme.

»Wenn Sie heute keine Zeit haben, wie wäre es mit morgen Abend?«, höre ich ihn sagen.

»Kann sein, da muss ich erst in meinem Terminkalender nachschauen.«

»Gut, hier ist meine Handynummer, rufen Sie mich an, wenn es Ihnen passt.«

Ich blende das Gespräch aus und laufe mit schnellen Schritten zum Fahrstuhl. Kurz darauf sehe ich Logan neben mir stehen.

»Sie wird nicht anrufen«, sage ich ohne Umschweife.

»So, warum nicht?« Er steckt lässig eine Hand in die Hosentasche seines Anzugs.

»Du bist nicht ihr Typ.«

»Du vielleicht?«

»Sie ist nicht mein Typ.«

»Dann ist es ja egal, ob ich mich mit ihr treffe oder nicht.«

»Nein, ist es nicht. Ich kann nicht verantworten, dass ich schon wieder eine Sekretärin verliere, wenn es zwischen euch nicht klappt.«

Be my Secret – Vincente

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