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6. Kapitel Elena
ОглавлениеDen doppelten Betrag - Elena kann es immer noch nicht glauben, was Maya ihr mitgeteilt hat. Ebenso überrascht ist sie über die Adresse ihres Kunden für heute Abend. Suite 701.
Alles in ihr schreit Nein! Sie will dort nicht hin. Er hat sie bereits einmal weggeschickt. Elena weiß nicht, was sie dort soll. Doch eigentlich weiß sie es genau. Er will sie. Aber Elena will nicht mit Vincente del Toro schlafen. Er könnte ihr gefährlich werden.
Doch Maya gibt nicht nach, sie muss diesen Job erledigen, auch wenn sie es nicht will. Es ist ein Job wie jeder andere, hat Maya am Telefon argumentiert. Nein, für Elena ist es kein Job wie jeder andere. Dieser Mann berührt etwas in ihr und das gefällt ihr ganz und gar nicht. Doch sie hat keine Wahl. Wenn sie weiter für die Agentur arbeiten will, muss sie diesen Termin wahrnehmen.
Diesmal schleicht sie sich durch den Personaleingang ins Hotel, vorbei an der Rezeption, wo man alle Hände voll zu tun hat, und fährt hinauf in den siebten Stock. Da sie nicht allein in der Kabine ist, legt Elena wieder erst vor der Tür ihre Maske an. Diesmal hat sie sich für das schwarze Modell entschieden. Es verdeckt fast komplett ihr Gesicht, so sind ihre Gefühle und Regungen verborgen und das gibt ihr Sicherheit.
Sie klopft an und im selben Augenblick wird die Tür schon aufgerissen, als hätte del Toro direkt dahinter gewartet.
»Elena!«, sagt er atemlos. Ist er gerannt?
Sie betritt das Zimmer, behält den Mantel aber an.
»Danke, dass du gekommen bist. Ich habe etwas für dich.«
Er drückt ihr einen Strauß dunkelroter Rosen in den Arm, die vermutlich ein Vermögen gekostet haben.
»Ich hoffe, du magst Rosen.«
»Ja, sehr gern. Obwohl ich weiße Lilien liebe, sind diese Rosen einfach wundervoll. Vielen Dank, Daniel.«
»Oh, bitte. Du kennst meinen richtigen Namen, dann benutze ihn auch.«
Elena drückt ihre Nase in den Strauß und atmet den Duft ein. Sie verbirgt ihr Lächeln in den Köpfen der Blumen.
»Hast du eine Vase, damit sie nicht vertrocknen?«
»Ja, ich habe eine besorgen lassen. Sie steht hier auf dem Tisch.«
Sorgsam verstaut sie den Strauß in der Vase und dreht sich um.
»Warum bin ich hier, Vincente?«
»Vince, bitte. Ich möchte mich für mein Verhalten von gestern entschuldigen. Es tut mir leid. Eigentlich wollte ich nicht, dass du gehst.«
Er fährt sich durch sein Haar, seine blauen Augen mustern sie, als wäre sie ein saftiges Steak.
»Du hast mich weggeschickt und deine Einstellung sehr deutlich klargemacht. Eine Entschuldigung ist nicht nötig.«
Vince macht einen Schritt auf Elena zu. »Willst du nicht deinen Mantel ablegen?« Er versucht, sie zum Bleiben zu bewegen, gibt sich reumütig, doch Elena weiß, dass sie nicht bleiben sollte.
»Nein, danke. Ich bin nur kurz vorbeigekommen, um zu hören, was du mir zu sagen hast.«
»Du irrst dich. Ich habe dich gebucht, du bist hier, weil ich dich hierherbestellt habe. Du gehörst mir für diese Nacht.«
Sein Ton ist ziemlich herablassend, aber das ist Elena von ihren Kunden gewohnt. Was nicht heißt, dass sie das toleriert.
»Ich habe dir gesagt, dass ich dir nie wieder zur Verfügung stehen werde, und das war mein Ernst.« Ihre Stimme ist völlig gefühllos, damit Vince im wahrsten Sinne des Wortes nicht hinter ihre Maske schauen kann.
»Bitte, Elena. Ich weiß, dass ich verletzend war. Zieh deinen Mantel aus, damit wir darüber sprechen können.« Obwohl sein Ton einschmeichelnd ist, versucht er, die Kontrolle über diese Situation zu behalten, Herr der Lage zu bleiben.
Er kommt auf sie zu, öffnet die Schlaufe, die ihren Mantel zusammenhält. Als Vince ihn ihr von den Schultern streift und der Mantel zu Boden gleitet, steht Elena nur noch in Dessous vor ihm.
Er atmet geräuschvoll ein. »Oh Mann, so kommst du zu einem Treffen, wenn du nur mit mir reden willst?«
»Ich bin auf dem Weg zu einem anderen Kunden und habe nur kurz vorbeigeschaut. Ich werde nicht mit dir schlafen.«
»Doch, das wirst du, weil du es willst.«
Seine Stimme ist sanft, aber bestimmend, und Elena ist nicht überrascht, dass er dazu fähig ist. Seine Züge sind hart und gebieterisch, doch wenn er sie von oben herab anschaut, sie unter dem Halbkranz seiner schwarzen Wimpern fixiert, hat er etwas an sich, dem Elena sich nicht entziehen kann.
Seine Hände liegen wieder auf ihren Schultern, streicheln sie mit dem Daumen. Für einen Mann hat er sehr weiche Hände, sie sind völlig ohne Schwielen.
»Nur einmal«, flüstert er an ihrem Ohr und berührt mit seinen Lippen ihre Ohrmuschel.
Seine Worte und Berührungen erregen Elena, doch trotzdem bleibt sie standhaft. »Natürlich, Vincente, nur einmal, denn öfter schläfst du ja nicht mit ein und derselben Frau. Daher lautet meine Antwort Nein.«
»Ich habe dich gebucht, rufe Maya an und lass es dir bestätigen.«
»Wir treffen unsere eigenen Entscheidungen. Und ich habe heute noch einen anderen Kunden.«
Ich lüge. Doch so gekonnt, dass ich hoffe, dieser Schwindel möge nicht auffliegen.
»Ich bin dein Kunde … und zwar für die ganze Nacht.«
Nachdenklich schaut Elena in sein Gesicht. Was sie genau darin sucht, ist ihr selbst nicht klar. »Und du bist dir ganz sicher, dass du mich nicht gleich wieder nach Hause schickst?«
Als er seine Hand hebt und diese sich ihrem Gesicht nähert, weicht Elena ihm aus. »Du weißt, die Maske bleibt, wo sie ist.«
Er nickt und streicht ihr eine ihrer roten Haarsträhnen aus dem Gesicht.
»Deine Bedingung«, flüstert er rau.
Nun gut, er ist ein Kunde, der für sie bezahlt wie jeder andere auch. Maya würde sie umbringen, wenn sie diesen Auftrag hinschmeißt. Was macht sie hier? Versucht sie, sich selbst zu erklären, warum es eine gute Idee ist, mit Vincente del Toro zu schlafen?
Seine Berührungen machen sie völlig crazy, lassen ihren Verstand aussetzen. Das Denken fällt ihr plötzlich so außergewöhnlich schwer, dass sie einfach ihren Kopf auf seine Schultern legt und sich gegen ihn fallen lässt.
So hat sie noch nie auf einen Kunden reagiert. Normalerweise sind es namenlose Gesichter, denen sie Entspannung bereitet, gegen ein horrendes Honorar, und damit ist der Job erledigt. Doch was sich hier gerade zusammenbraut, ist kein Gewitter, das sich schnell entladen wird - es ist ein Hurrikan, in dessen Auge sie sieht.
»Ist das ein Ja?«, fragt Vince vorsichtig nach.
»Und wenn es das nicht wäre?«
»Würde ich dich gehen lassen, ich zwinge keine Frauen, mit mir zu schlafen«, gibt er offen zu.
»Ich würde mich auch nie zwingen lassen.«
»Das weiß ich und deshalb will ich, dass du freiwillig bleibst.«
Elena blickt auf und schaut in zwei hellblaue Augen, die mehr versprechen, als ihr lieb ist. Wie kann ein Spanier solch eine Augenfarbe besitzen?
»Küss mich«, raunt sie und muss nicht lange bitten, da legt Vince seine Lippen auf ihre, verstärkt nach und nach den Druck. Als sie sich auf das Spiel seiner Zunge einlässt, erschrickt sie fast ein wenig. Sie spürt, wie sehr er sie begehrt.
Er schmeckt nach Veilchen und einer feinen Note Alkohol, als hätte er einen Schluck getrunken. Seine Hände finden den Weg zu ihren Brüsten, die er durch den zarten Stoff ihres BHs massiert. Ihre Brustwarzen stellen sich sofort auf, zeigen ihm, wie fasziniert sie von dieser Berührung sind. Er verstärkt den Druck, als Elena kleine Laute der Erregung über die Lippen kommen.
»Gefällt es dir?«
Anstelle einer Antwort streicht Elena über seine Brust, hinunter zu seiner Hose, wo sie Gürtel und Reißverschluss löst. Die Hose rutscht von seinen Hüften und er steigt aus den Schuhen, kickt die Hose zur Seite.
»Geh bitte ins Schlafzimmer«, er nickt hinüber zum angrenzenden Raum. »Ich komme sofort nach.«
Elena hört das Klirren von Gläsern und setzt sich auf das große Boxspringbett. Es ist so breit, dass locker drei Personen darin Platz finden würden.
Als Vince das Zimmer betritt, hat er sich bereits seiner gesamten Kleidung entledigt und zeigt Elena seinen perfekten Body. Er hat kein Gramm Fett zu viel, alle Muskeln sind wohldefiniert, ohne zu muskulös zu wirken. Seine Haut hat einen bronzefarbenen Ton. Er trägt seine Nacktheit zur Schau, als wäre sie eine Trophäe. In den Händen hält er zwei Champagnerflöten und reicht eine an Elena weiter.
»Auf unsere Geheimnisse.«
Elena nickt und trinkt einen Schluck. Der Champagner prickelt auf ihrer Zunge, läuft erfrischend ihre Kehle hinunter. Doch eines ihrer Prinzipien ist, keinen Alkohol während der Arbeitszeit zu trinken, also stellt sie das Glas auf dem Nachttisch ab.
»Willst du mich nackt?«, fragt sie herausfordernd, doch Vince schüttelt den Kopf. »Nein, ich zieh dich gleich selbst aus.«
»Was willst du dann?«
»Ich will, dass du mich berührst.«
Er steht so dicht vor ihr, dass sie nur die Hand ausstrecken muss, um seine Hüfte zu berühren. Sie umfasst seine Taille, streift dabei seine Oberschenkel wie unabsichtlich, fährt über seinen Bauch hinunter zu seiner Männlichkeit, die sich ihr bereits fordernd entgegenreckt.
»Berühr ihn.« Vince‘ Stimme hört sich gebrochen an, doch Elena weiß, dass es seine Lust ist, die ihm die Sprache verschlägt.
Sie umfasst seine Erektion und beugt sich vor, um ihn flüchtig mit den Lippen zu berühren.
»Nimm mich mit dem Mund«, fordert er, doch Elena lächelt.
»Nein, noch nicht. Was sagtest du, wie viele Stunden haben wir?«
Er lacht. »Du weißt, wie du einen Mann um den Verstand bringst.«
»Nein, aber ich weiß, wie man Lust ins Unerträgliche steigern kann.«
Dann küsst sie sich eine Spur bis zu der Wurzel und leckt danach über die gesamte Länge. Das laute Stöhnen, das Vince dabei ausstößt, treibt sie nur noch weiter an.
»Ich will dich jetzt schmecken«, murmelt sie an seiner seidigen Haut und nimmt ihn mit dem Mund auf. Er schmeckt salzig, weil sich bereits ein Lusttropfen gebildet hat, den sie mit ihrer Zunge verteilt.
»O Gott, das ist himmlisch«, stöhnt Vince und vergräbt seine Hände in ihrem Haar, dirigiert so ihren Kopf vor und zurück. »Ja, fester, das fühlt sich so gut an.«
Plötzlich stößt er sie schon fast grob zurück.
»Sorry, das hätte ich keine Sekunde länger ertragen.« Er beugt sich vor und löst den Verschluss ihres BHs, wirft ihn nachlässig zur Seite. »Lehn dich zurück.«
Elena gehorcht und legt sich auf das Bett, lässt ihre Beine baumeln.
Mit gekonnten Handbewegungen streift er ihr den String ab, der ebenfalls auf dem Boden landet.
»Du bist schön, aber das sagt dir bestimmt jeder, der dich in dieser Pose sieht.« Er winkelt eines ihrer Beine an und beugt sich vor, um die Innenseite ihrer Schenkel zu küssen.
»Weißt du, dass ich eifersüchtig auf alle Männer bin, die dich hier schon berührt haben?«