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2.3.6 Abschließende Überlegungen für Essen und Ernährungsbildung

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Die enge Verknüpfung von Essen, psychischer Entwicklung, sozialen Beziehungen und Identitätsentwicklung prädestiniert Essen zu einem Bereich, in dem und mit dem psychische und soziale Konflikte entstehen und/oder ausgetragen werden können. Damit muss eine pädagogische Fachkraft professionell umgehen können. Sie muss auch unterscheiden, wo es sich um entwicklungsbedingte Verhaltensweisen und wo um tiefergehende Störungen handelt ( Kap. 5.8). Führen (meist familiale) Konflikte zu Essstörungen, ist deren Lösung nicht die Aufgabe der KiTa, sondern einer professionellen Therapie.

Zur pädagogischen Professionalität gehören Kenntnis und Unterscheidung der Bedürfnisse und der Wege, diese zu befriedigen. Sie sind Voraussetzung für einen reflektierten Umgang mit diesen Bedürfnissen und für eine gelingende Ernährungserziehung und -bildung. Menschen müssen lernen, ihre eigenen Motivationen einerseits und die Anmutungen von außen (z. B. durch Marketing-Strategien) andererseits zu analysieren und bewusst zu handhaben. Die Anleitung zu solchen Reflexionen an alltäglichen Beispielen ist eine zentrale Aufgabe zeitgemäßer Bildung und kann schon in der KiTa beginnen.

Beim Einkauf im Supermarkt steht ein Fünfjähriger vor bunt eingepackten Lollies und sagt: »Mama, die Leute malen Micky Maus auf die Lollie-Tüten, damit die Kinder das schön finden und die lieber haben wollen – auch wenn die Lollies gleich sind, aber teurer«. Die Mutter (stolz): »Ja, genau! Das hast du aber toll gemerkt«. Der Sohn: »Mama, ich finde die aber trotzdem schöner und möchte lieber die haben«.

Kommentar: Das Prinzip verstehen ist ein wichtiger Schritt. Dies muss nicht gleich zur Umsetzung führen, schon gar nicht bei einem Fünfjährigen.

Essen und Ernährungsbildung in der KiTa

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