Читать книгу Die Quoten-Queen - Karin Dietl-Wichmann - Страница 9

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Das Hotel Carlton in Cannes war seit vielen Jahrzehnten die erste Adresse an der Côte d’Azur. Wer als Filmproduzent, Schauspieler oder Big Shot aus der Wirtschaft etwas auf sich hielt, stieg hier ab. In der Zeit der Filmfestspiele, der Midem oder der Film- und Fernsehmesse ›Mipcom‹ wurde an einem Nachmittag mehr Geld auf der Terrasse des Carlton hin und her geschoben als während eines ganzen Jahres an manchem Bankschalter in New York City. Das Haus, um die Jahrhundertwende im pompösen Zuckerbäckerstil erbaut, hatte unbeschadet zwei Weltkriege, diverse Börsenkräche und die totale Verarmung seiner Stammgäste nach den jeweiligen Kriegen und Inflationen überlebt. Einige der alten Oberkellner und Maîtres bedauerten, dass es mit den grandiosen Champagnerdiners des russischen Adels und den legendären Bällen der snobistischen Engländer nach dem Zweiten Weltkrieg vorbei war. Und auch, dass die allgemeinen Umgangsformen der neuen Gäste dem Glanz des Hauses in keiner Weise entsprachen. Doch diese Relikte einer besseren Zeit standen meist sowieso nur noch wie unbrauchbare Möbel zur Dekoration herum. Die flinken Emporkömmlinge hatten auch hier das Terrain erobert. Und ihnen waren die rauen Sitten der ungehobelten Amerikaner oder die rüden Ausfälle der Nouveaux riches aus Moskau oder Nowosibirsk völlig gleichgültig. Ihr Credo war der Dollar, und für möglichst viele davon erfüllten sie jeden, aber auch wirklich jeden Wunsch ihrer Klientel. Nichts brachte diese neue Garde der Portiers, Kellner oder Barkeeper aus der Ruhe. Weder eine nackt durch die Halle hopsende drogensüchtige Schauspielerin noch das zertrümmerte Mobiliar, wie nach einem Besuch des amerikanischen Superstars Jack Nicholson.

»Life ist a cabaret«, wehrte der weißhaarige Jean-Louis hinter der Bar allzu neugierige Reporter ab, um schließlich in Anbetracht eines saftigen Trinkgeldes listig hinzuzufügen: »Ich könnte Ihnen Sachen erzählen! Aber die Direktion verlangt von uns strikte Diskretion!«

Dass dann doch immer jede Menge Storys in der Boulevardpresse landeten – damit habe Jean-Louis, wie er regelmäßig beteuerte, prinzipiell nichts zu tun.

Im Carlton, diesem Umschlagplatz für ›absolut diskreten Klatsch‹, war für Kara und Antonia eine Suite mit zwei Schlafzimmern und einem großen Salon reserviert. Der Salon, so hatte Kara bei der Reservierung insistiert, musste geräumig genug sein, um darin den obligaten Champagnerempfang von TV6 geben zu können.

Kara, die wie jedes Jahr auf die aufrüttelnde Serie oder das neue Showformat hoffte, hatte Antonia überredet, mitzukommen.

»Zu zweit können wir mehr Programme sehen und zusätzlich ist’s nur halb so öde! Außerdem könntest du für deine Nachtmagazine ein paar Promis interviewen.«

Was sie nicht sagte, war, dass, sie einen Horror vor der Anreise von drei Eignern des Senders hatte. Sie wusste aus vergangenen Jahren, dass die Herren sich in Cannes aufzuführen pflegten wie Vertreter bei einem Betriebsausflug.

Im letzten Jahr hätte sich Kara fast um Kopf und Kragen geredet, so sehr kotzte sie die ›Sie wissen wohl nicht, wer ich bin‹-Nummer der drei Herren an. Antonia war diplomatischer und auch noch freundlich in Situationen, in denen Kara nur noch rot sah.

Die Messe würde übermorgen beginnen. Der Herrenclub erst in vier Tagen anreisen – man hatte noch mindestens einen ungestörten Abend vor sich.

In der Bar war Hochbetrieb. Jean-Louis und seine fünf Kellner shakten und servierten im Akkord. Kara, in bequemen Seidenhosen, lehnte entspannt, ein Glas Champagner in der Hand, in einem der Fauteuils. Sie betrachtete Antonia. Die Freundin trug ein wadenlanges, schwarzes Leinenkleid, dessen raffinierte Schlitze viel Bein zeigten. Die dunklen, langen Haare streng aus dem Gesicht genommen, leuchtete der signalrot geschminkte Mund wie eine Wunde in ihrem blassen Gesicht. Keine Frage, Antonia fiel auf.

»Schau dir den großen, grobknochigen Typen dort drüben an!«

Kara stieß Antonia leicht mit dem Fuß. »Das ist der Direktor des Filmboard of Israel. Der hatte im letzten Jahr jeden Abend ein anderes Callgirl dabei.«

Antonia beugte sich leicht vor. »Und heute scheint er Lust auf einen Dreier zu haben«, stellte sie fest. »Hast du diesen schlitzäugigen Typen gesehen. Da, nahe der Bar – der muss ein besonderes Faible für Exotisches haben!«

Kara drehte ihren Kopf leicht in Richtung Bar. Neben einem winzigen Asiaten thronte eine überdimensionierte Schwarze. Das bemerkenswerte Weib trug ein tief ausgeschnittenes hellgrünes Etwas. Die enorme Haarpracht war in mit Perlen geschmückten Rastazöpfchen gebändigt.

» Wow!« Kara war hingerissen. »Hoffentlich übernimmt sich der Hänfling nicht mit diesem Filetstück.«

Innerhalb einer Stunde war die Bar des Carlton mit nahezu der gesamten Mannschaft von Madame Savigny bestückt, der Chefin des elegantesten Callgirlrings der Côte d’Azur. Von der explosionsverdächtigen Sexbombe bis zum naiven Landei – jegliche Spielart Frau war vertreten und, wie es schien, dienstbereit.

»Was kosten solche Mädels eigentlich?«, fragte Antonia interessiert.

»So weit ich weiß, 1000 Dollar die Nacht aufwärts! Warum?«

»Ich frage mich«, Antonia sah sich erneut um, »ob es für Frauen einen ähnlichen Service gibt?«

Kara lachte.

»Klar«, sagte sie. »Für uns steht eine Riege kräftiger Burschen bereit. Wir müssen nur zugreifen!«

»Und wie machen wir das?«, erkundigte sich Antonia scherzhaft.

»Ist das jetzt Reporterneugier oder bist du tatsächlich interessiert?« Kara sah die Freundin verblüfft an.

»Warum nicht?« Antonia bestellte sich ein weiteres Glas Champagner. »Hast du das schon mal gemacht? Wäre doch ganz komisch, oder?«

»Also, nun mal langsam. Verstehe ich dich richtig: Du fragst mich, wie du dir einen Callboy mieten kannst?«

Antonia nickte. »Ich frage dich, wie wir uns einen Callboy mieten können. Ob wir den Portier nach einer Telefonnummer fragen oder…«

Kara schüttelte den Kopf. »Ich fasse es nicht! Das ist doch nicht dein Ernst!« Sie strich sich die Haare aus der Stirn und rückte etwas näher an Antonia heran. »Du schlägst vor, dass wir beide uns einen Typen mieten. Um richtig zur Sache zu gehen?«

»Wozu denn sonst?«

Kara sah sich um. Das Geschäft von Madame Savigny blühte. Eigentlich, so überlegte sie, müsste jede gute Agentur auch Knaben bereithalten.

»Moment«, sagte sie zu Antonia, stand auf und folgte der enormen Schwarzen zur Toilette. Als sie nach fünf Minuten wiederkam, hatte sie einen kleinen Zettel mit einer Telefonnummer in der Hand.

»Jetzt musst du mir nur sagen, wonach dich gelüstet«, kicherte sie.

»Du hast doch nicht etwa…« Antonia lachte ebenfalls.

»Doch«, sagte Kara. »Ich hab die ›Black Beauty‹ auf dem Klo gefragt, wo wir einen Kerl mieten können. Die fand das völlig normal. Das ist die Telefonnummer ihrer Agentur. Die haben auch fünfzehn männliche Beautys. Also, was wollen wir? Schwarz, gelb oder rot? Einen Künstler oder einen Beachboy?«

»Keinen Künstler! Die kriegen wir gratis zu Hause. Einen richtigen schönen Body. Viel Körper, wenig Hirn. Ich würde sagen, einen für zwei, oder?«

Kara sah Antonia misstrauisch an. Sie hatten zwar schon jede Menge schräger Dinge zusammen erlebt, aber gemeinsam das erotische Feld zu beackern, wäre eine Premiere. Deshalb fragte sie nochmals: »Ich geh jetzt telefonieren. Du kneifst nicht?«

Als Antonia den Kopf schüttelte, fragte sie noch: »Wollen wir Mr. Gere zuvor ausführen oder gleich zur Sache schreiten?«

»Nicht ausführen! Wer weiß, wie bekannt das Kerlchen ist. Könnte peinlich werden. Wozu haben wir denn die Suite?«

Nach einer Viertelstunde tauchte Kara wieder in der Bar auf. Ihre Wangen waren leicht gerötet. Sie schien aufgeregt. »Alles okay«, sagte sie leicht atemlos zu Antonia. »In einer halben Stunde erscheint ein Bote von Madame mit einem Katalog. Wir können uns dann unseren Beau aussuchen!«

»Ein Mann auf Bestellung, klasse!« Antonia räkelte sich in Vorfreude. »Vielleicht sollten wir uns die Fotos nicht hier in der Bar anschauen. Etwas Diskretion wäre schon angebracht. Lass uns noch einen Champagner bestellen und dann in der Lobby warten!«

Der Bote war eine elegant gekleidete junge Frau, die sich als Claire vorstellte. Aus ihrem großen Kellybag zog sie eine exquisit aufgemachte Präsentationsmappe. Einer Immolbilienhändlerin, die ihre Objekte vorführt, nicht unähnlich, schlug sie die Mappe auf und deutete auf verschiedene Fotos. »Bei den Herren, die heute noch frei sind, habe ich Ihnen einen roten Marker angeheftet, bei den in den nächsten Tagen zur Verfügung stehenden, einen gelben«, sagte sie lächelnd.

»Voilà!« Sie schob die Mappe zur Mitte des Tisches. »Wenn Sie Fragen haben…«

Antonia und Kara beugten sich über die Fotos. Die Männer waren ausnahmslos zwischen zwanzig und dreißig. Sie posierten im Anzug, in der Badehose, und einige ganz ohne. Auf einem Beiblatt standen die Maße, die Augenfarbe, die Nationalität und Besonderheiten wie: kann segeln, ist ein ausgezeichneter Reiter, dreisprachig oder – wie bei einem blonden Amerikaner namens Garry – besonders sensibel und einfühlsam. Liebt reife Frauen. Antonia und Kara sahen sich an.

»Für wie reif hältst du uns?«, fragte Kara schließlich glucksend.

»Na ja – für überreif jedenfalls noch nicht. Wollen wir den nehmen?« Sie musterten Garry nochmals auf dem Aktfoto. Was sie sahen, gefiel ihnen.

Garry war zwar gut gebaut, aber keines dieser Muskelpakete, auf deren trainiertem Body sich der Kopf stets wie ein zu klein geratener Fremdkörper ausnahm.

»Für wie lange wollen sie Garry haben?«, erkundigte sich die Agenturdame sachlich. »Die ganze Nacht, ein paar Stunden…?«

»Was ist denn üblich?« Antonia hatte die Mappe zugeklappt und reichte sie über den Tisch.

»Alles ist möglich. Üblich ist nichts. Vielleicht versuchen sie es mit ihm erst mal bis Mitternacht, und wenn Garry Ihnen entspricht, können Sie die Buchung ja verlängern. Manche Damen haben gern einen ständigen Begleiter, oder sie wechseln jeden Tag…!«

»Gut, wir erwarten Garry gegen neun Uhr. Bis Mitternacht. Wie regeln wir die Bezahlung?«

»Sie können per Kreditkarte, per Euroscheck oder bar zahlen. Wir stellen Ihnen, wenn sie es möchten, eine Rechnung über einen Fremdenführer oder Ähnliches aus. Was Sie Garry zusätzlich geben, liegt bei Ihnen. Wir kassieren stets im Voraus!«

Ganz Businesswoman, füllte die Agentin einen Vordruck aus, musterte beide Frauen kurz und reichte das Blatt nach kurzem Zögern Kara. »Wie wollen Sie bezahlen? Ich habe einen kleinen Aufpreis berechnet, denn ich denke, dass wohl beide Damen partizipieren möchten.«

Kara füllte wortlos einen Scheck über 700 Dollar aus.

»Wir erwarten den jungen Mann um 21 Uhr in unserer Suite!«, sagte sie, stand auf und sah Antonia an. »Kommst du?«, fragte sie.

Aufgeregt und in übermütiger Stimmung fuhren sie nach oben. »Was trägt die Frau von Welt, wenn sie einen Callboy erwartet?«, erkundigte sich Antonia.

»Na, sicherlich keine Jeans oder umständlich auszuziehende Klamotten. Ich würde sagen: ein Negligee!«

»Besitz ich nicht!« Antonia ging zur Hausbar und öffnete eine Flasche Champagner. »Aber du besitzt doch so einen aufwendigen Fummel. Den führst du mir jetzt vor!«

Wie Internatszöglinge kichernd, probierten beide die für ihr Vorhaben angemessene Kleidung. Schließlich einigten sie sich darauf, dass Kara in ein cremefarbenes seidenes Negligee schlüpfte, das einem Ballkleid ähnlicher sah als einem Nachthemd, und Antonia sich einen ihrer handbestickten seidenen Kimonos überwarf. Zufrieden betrachteten sie sich. »Also wenn der immer so leckere Kundinnen hat…«, fand Antonia und beruhigte sich mit einem Zigarillo.

Als der Portier pünktlich um neun Uhr einen Besucher für die Damen ankündigte, hatten sich Antonia und Kara mit einer weiteren Flasche Champagner den nötigen Mut angetrunken. Keine mochte der anderen gestehen, wie aufgeregt sie war.

»Jetzt wird’s ernst«, sagte Kara, als es klopfte.

Garry sah angenehm normal aus. Er wirkte locker und fröhlich.

»Hi«, sagte er und strahlte die beiden Frauen an. »Darf ich auch ein Glas Champagner haben?«

»Klar«, sagte Kara und holte ein Glas vom Bartisch. Verstohlen betrachtete sie Garry. In seinen hellen Leinenhosen und dem gestreiften Seidenhemd wirkte er wie einer jener Jungmanager, wie sie zu dutzenden auf der Croisette oder in den In-Places der Stadt zu finden waren. Er musste die Verlegenheit seiner beiden Kundinnen gespürt haben, denn er begann, von sich zu erzählen. Dass er aus Washington D.C. komme, eigentlich nur einen langen Europatrip habe machen wollen, dann aber hier an der Côte hängen geblieben sei. Antonia hätte zu gern gefragt, wie man eigentlich Callboy wurde und wie das so mit den Berufsaussichten in späteren Jahren war. Kara, die sah, wie die Freundin herumdruckste, sagte schließlich: »Garry, wir sind neugierige Weiber, erzähl uns doch, wie du zu diesem Job kommst. Oder ist das zu indiskret?«

Garry lachte. »Indiskret?«, fragte er amüsiert. »Nicht im Mindesten. Das wollen die Damen immer wissen. Es ist ganz einfach: Bei meinem ersten Europaaufenthalt hat mich eine ältere Dame gefragt, ob ich sie begleiten würde. Gegen Bezahlung. Von mehr als Begleitung war nicht die Rede. Verlangte sie auch nicht. Sie war schließlich an die siebzig. Dann empfahl sie mich ihren Freundinnen weiter, und irgendwann wollte eine der Damen mehr. Sie hat dann auch ganz schön draufgelegt. Ich mag Frauen, und besonders ältere. Also nicht, dass Sie mich missverstehen, Mumien sind nicht mein Fall. So kam eines zum anderen, und jetzt bin ich hier.«

»Du arbeitest nur für die Agentur?«, erkundigte sich Kara.

»Inzwischen ja. Das ist einfacher. Ich muss mich um nichts kümmern. Die Buchungen macht die Agentur, und abgerechnet wird auch fair.«

Garry sah Antonia und dann Kara an. »Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten Frauen in einer solchen Situation bestimmte Phantasien ausleben möchten. Wie ist es mit euch?«

»Eigentlich nicht«, lächelte Kara. »Unser Entschluss kam sehr spontan. Wir sind nicht festgelegt.«

»Wunderbar«, strahlte Garry und zog beide zu dem breiten Bett, das in Karas Schlafraum stand.

Später erinnerte sich Kara, dass alles ohne Verlegenheit und in schönster Harmonie ablief. Als sei es verabredet, begann Garry Kara zu streicheln und sie auszuziehen. »Lass locker!« Antonias Stimme war ganz nah an ihrem Ohr. »Du musst dich um nichts kümmern. Genieß einfach!«

Kara schloss die Augen und spürte nur noch diese geschickten Hände, die sie massierten und liebkosten. Sie hatte das Gefühl zu schweben. Seine Lippen schienen überall zu sein. Seine Zunge fuhr über ihren Rücken. Sie spürte aufregende kleine Bisse in ihre Pobacken, seine Hände spreizten mit leichtem Druck ihre Schenkel. Ihr Herz klopfte. Das Blut pulsierte in ihrer Vagina. Sie wurde heiß und feucht. Doch dann war da noch eine andere Hand und andere Lippen. Sie saugten an ihren Brüsten, kneteten ihre Schenkel und fuhren zwischen ihre Scham. Kara seufzte und dehnte sich wohlig. Sie roch Antonias schweres Parfüm und fühlte ihre Haare auf ihrem Gesicht. »Hör nicht auf«, flüsterte sie, »es ist wunderbar.« Noch nie hatte Kara so weiche Haut in ihrem Nacken, zwischen ihren Schenkeln gespürt. Sie widerstand der Versuchung, die Augen zu öffnen, aus Angst den Zauber zu zerstören. So sanft und doch so aufregend hatte sie Sex noch nie erlebt. Nach einer schier unendlichen Zeit überflutete sie Wärme und ein Zittern. Es kam direkt aus ihrem Bauch, lief über die Schenkel, zu den Brüsten, in den Kopf. Wieder waren da die Hände und die Lippen. Diesmal aber nicht fordernd, sondern sehr leicht und besänftigend. Erneut tauchte sie ein in diesen Strom von Zärtlichkeit.

Zum ersten Mal erlebte Kara, dass ihr Verstand völlig ausgeschaltet blieb. Da war nur das Gefühl von Leichtigkeit und einer tiefen Zufriedenheit. Nur einmal hatte sie ein ähnliches Empfinden gehabt: Als sie im warmen Sand der Karibik lag, der Wind über ihren nackten Körper strich und sie das nur wenige Meter entfernte Meer rauschen hörte.

Kara wachte auf von einem tiefen gutturalen Schrei. Von einem Stöhnen und Seufzen. Es kam aus Antonias Schlafzimmer. Ganz spontan wollte sie aufstehen und hinübergehen. Doch sie war zu faul und zu schläfrig.

Am Abend des folgenden Tages trafen sie Garry erneut. Es war die offizielle Einladung der amerikanischen Künstleragentur William Morris. Die Agenturchefin Andrea Sanders stellte Garry als ›meinen wichtigsten Mitarbeiter‹ vor.

»So«, sagte Kara danach lachend zu Antonia, »kann man natürlich seine Dienste auch beschreiben!«

Das war vor einem Jahr gewesen. Danach hatten sie gleichsam ihre unverbrüchliche Freundschaft für immer besiegelt. Und Kara glaubte bis heute, dass sie durch nichts zu zerstören war.

Die Quoten-Queen

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