Читать книгу Aua! Rückenschmerzen! - Karina Bernd - Страница 11

Ich stelle den Hausfrieden mit mir und meinem Körper her!

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Sie werden bestimmt jetzt staunen – doch Abnutzungserscheinungen, Verhebungen und Überlastungen sind größtenteils nicht der Grund für länger andauernde oder immer wiederkehrende Rückenbeschwerden. In den meisten Fällen hängen die Rückenbeschwerden mit Muskeln, Bändern und Sehnen sowie den Gelenken des Rückens zusammen.

Daher plagen sich die meisten Menschen durch den Alltag, weil ein muskuläres Ungleichgewicht also eine Funktionsstörung Schmerzen verursachen. Weil einige ungenutzte Muskelgruppen regelrecht verkümmern. Der Bewegungsapparat wird insgesamt geschwächt und es kommt zu einer ungesunden Körperhaltung mit Muskelverspannungen, Rücken- und Gelenkproblemen. Ein muskuläres Ungleichgewicht (Dysbalance) bedeutet, dass das feine Zusammenspiel der Muskeln aus dem Gleichgewicht, gekommen ist.

Muskelverspannungen entstehen vor allem durch eine Fehlbelastung und Fehlhaltung der Wirbelsäule. Auch ein verschobener Wirbel kann die Ursache von heftigen Schmerzen sein!

Bei unserer heutigen Lebensweise ist es kein Wunder, dass wir in eine Fehlhaltung fallen und diese beibehalten. Weil wir Sitzmenschen unentwegt in einer statischen und einseitigen Haltung verharren. Unsere Muskulatur wird weniger mit Sauerstoff versorgt und ermüdet schneller. Zuwenig Sauerstoff in den Zellen und eine schwache Muskulatur können klägliche Folgen nach sich ziehen. Besonders durch Bewegungsmangel und das fehlende Training der Rücken-, Bauch- und Pomuskulatur kann es zu starken Verspannungen bis zur Verhärtung der Muskulatur kommen. Viele kennen es, Verspannungen sind unangenehme Gesellen und können starke Schmerzen auslösen.

Ebenso kann der natürliche Druck, der bei Bewegungslosigkeit auf die Wirbelsäule aufgebaut wird, nicht mehr entgegengewirkten. Dies kann zu Bandscheibenvorfällen oder degenerativen Veränderungen der Wirbelsäule führen.

Wichtig ist daher, das richtige Maß an statischer und dynamischer Muskelarbeit zu finden. Unser Rücken und unsere Gelenke brauchen regelmäßig Bewegung in alle Richtungen. Unsere Bandscheiben werden nur mit ausreichend Bewegung gut versorgt.

Doch bei quälenden Schmerzen möchten wir uns nicht bewegen. Automatisch nimmt man eine Schonhaltung ein. Kann ich gut verstehen. Wir reagieren genau mit der gegenteiligen und falschen Reaktion, der „Schonung“. Dadurch versucht man den betroffenen Körperbereich ruhig zu stellen, um ihn nicht noch mehr zu belasten.

Allerdings mit dieser Taktik „Schonung“ tun Sie sich also nichts Gutes, im Gegenteil: Eine Schonhaltung schadet eher, weil wichtige Muskeln, die der Wirbelsäule Halt geben, weiterhin geschwächt werden. Dies führt zu einem Kraftverlust und ist nichts anderes als eine falsche Haltung. Wiederum andere Muskeln und Gelenke des Körpers werden überbelastet und mit der Zeit beginnen auch diese zu schmerzen.

Eine schlaffe Körperhaltung, einschneidende Fehlhaltungen und ein runder Rücken führen meistens zu Verspannungen und zu Veränderungen der Muskulatur. Dies kann sich negativ auf Knochen, Wirbelsäule und Gelenke im ganzen Skelettsystem auswirken. Dadurch kann es noch zu größeren Schmerzen kommen. Also ein Teufelskreis entsteht, aus dem man gerne ausbrechen möchte.

Wahrlich, die Behandlung von Rückenschmerzen hat sich in den letzten Jahren sehr stark gewandelt: während man früher meist Ruhe und Schonung empfahl, setzt man heute auf Bewegung, ganz normale Alltags-Aktivität und Entspannungselemente also auf eine Work-Life-Balance.

Eines ist gewiss, Rückenschmerzen verschwinden am schnellsten wieder, wenn man aktiv bleibt. Die Option "ab ins Bett" verschlimmert unter Umständen die Beschwerden – je nach orthopädischem Befund.

Sind keine Alarmsignale für eine ernsthafte Erkrankung gegeben, sollten Sie alle Alltagsbewegungen soweit wie möglich ganz normal ausführen, auch wenn es dabei mal etwas zwickt und kneift. Bei 90 von 100 Betroffenen verschwinden akute Rückenschmerzen innerhalb von Tagen beziehungsweise wenigen Wochen wieder.

Taucht der Schmerz immer mal wieder auf – ohne nennenswerten orthopädischen Befund - dann schreit der Rücken nach noch mehr Zuwendung, Bewegung, körperlicher und seelischer Entlastung.

Aua, da kann noch ein Quälgeist sein.

Wer kann das wohl sein? Es ist „der Gedächtnisschmerz!“

Wenn Sie über eine lange Zeit über Rückenleiden klagen und die Rückenschmerzen immer größere Teile des Rückens befällt oder immer wiederkehren, dann kann das Schmerzgedächtnis Sie ganz schön plagen und obendrein an der Nase herum führen.

Die Wahrnehmung des Schmerzes läuft über die so genannten Schmerzrezeptoren, die die Reize aufnehmen und an das Gehirn weiterleiten. Sie glauben es kaum, doch unsere Nervenzellen sind lernfähig: „Empfangen sie ständig Schmerzsignale, werden sie mit der Zeit extrem empfindlich für solche Impulse“. So kann im schlimmsten Fall das Schmerzgedächtnis uns ganz ohne Anlass quälen, weil sich die schlauen Nerven die ursprünglichen Schmerzreize gemerkt haben.

Haben sich die Schmerzen erst einmal im Schmerzgedächtnis manifestiert, sind zusätzlich andere Behandlungsansätze als nur die Einnahme von Schmerzmitteln notwendig.

Denken Sie ausschließlich an Ihre Gesundheit und Wohlergehen!

Aua! Rückenschmerzen!

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