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Sternkunde

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Ich sah dich oft in stiller Nacht.

Du nahmst ins Rohr des Himmels Sterne

Und hast darüber nachgedacht,

Wie man sie wohl ergründen lerne.

Ist’s um die Körper dir zu tun,

So magst du deiner Forschung leben.

Die Wissenschaft darf nimmer ruhn;

Es ist ihr Schweres aufgegeben.

Doch weiter, weiter trachte nicht;

Die Allmacht lässt sich nicht bestehlen.

Gott gab den Sternen zwar das Licht,

Sie zu ergründen, wird dir’s fehlen.

Der Weg zum rechten, wahren Schaun

Steigt nicht empor auf Prismenstrahlen.

Es ist da Andres aufzubaun

Als Logarithmen-Dezimalen.

Den großen Weltzusammenhang

Regiert allein die Hand des Einen,

Durch die sich wie ein Lobgesang

Die Sphärentöne hell vereinen.

Zu seiner Wunder ewgem Reich

Ist keines seiner Schöpfungsworte

Und nie ein Ton dem andern gleich

Und doch harmonisch im Akkorde.

Willst du ein Intervall verstehn

Von deinem Standpunkt aus, der Erde,

So musst du bittend zu ihm gehn,

Ob er es dir erlauben werde.

Dann lausche demutsvoll und still,

Dein ganzes Sein ihm zugewendet,

Bis er dein Flehn erhören will

Und einen seiner Boten sendet.

Der nimmt und trägt dich hoch empor,

Wo keine Gegenklänge stören,

Und dann wirst du im Weltenchor

Die Stimme deines Sternes hören.

Lichte Höhen

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