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Mein Beileid – Ein paar Worte zu Endlich Ruhe
ОглавлениеFriedhöfe ziehen mich seit jeher magisch an – eine durchaus nekrophile Ader in mir. Andere beschäftigen sich mit Kochen oder verbringen ihre spärliche Freizeit beim Schönheitschirurgen oder im Fitnessstudio. Mein Hobby sind Grabstätten. Diese Neigung kommt daher, dass ich bereits in der frühen Kindheit ständig mit dem Tod konfrontiert worden bin. Als „waschechtes Wienerkind“ lauschte ich gerne Großmutters weinseligen Liedern über den Tod und bewunderte am Weg zum Kinderspielplatz die prächtigen schwarzen Limousinen, die an uns mit „leisen Samtpfoten“ vorbeifuhren. Meine Familie wohnte damals neben der Bestattung Wien. Auch meinen ersten Zuckerschlecker, ein Dorli, erhielt ich von den elegant gekleideten Bestattern, den berühmten Pompfüneberern, die rauchend vor dem Tor standen.
So verbinden mich heute noch die süßesten und amüsantesten Erinnerungen, wenn ich an meinen Freund, den Tod, denke. Nun bin ich älter geworden, habe das Dorli gegen ein gutes Glas Riesling getauscht und amüsiere mich immer noch königlich, nicht über Ihn, sondern über die Begleitumstände, die Er mit sich bringt. Denn der Tod wirbelt alles durcheinander. Die Gesetze der Vernunft wie auch die einfachsten Anstandsregeln menschlichen Zusammenlebens werden außer Kraft gesetzt. Dass dies mitunter auch recht humorvoll sein kann, liegt auf der Hand.
In den Anekdoten, die in Endlich Ruhe gesammelt sind, hat der Tod viele lustige Gesichter, die natürlich aus dem Leben gegriffen und deshalb auch alle halbwahr sind, sonst wäre es ja keine Satire. Meine Familie, die größten Wert auf eine „schene Leich’“ legt, war mir in vielen Geschichten eine willkommene Vorlage.
Vielen Dank an „meine Pompfüneberer“, die mir beim Entstehen dieses Buches mit Rat und Tat zur Seite gestanden sind. Allen voran Peter Holeczek, Christian Leppich von der Bestattung Wien und Norbert Eder, Trauerredner in NÖ, die mir in höchst charmanter und humorvoller Weise verschiedene Beerdigungsrituale nähergebracht haben. Ihre wunderbaren Formulierungen sind in dieses Buch eingeflossen. Erst am Grab wird aus einem bösartigen Alkoholiker ein gefühlvoller Bacchus-Jünger. Danke an Andrea und Eric Hofbauer, Bestatter in Gföhl, die ihre Särge für das Buchcover zur Verfügung gestellt haben, und an Philipp Monihart für das überaus kreative Foto-Shooting. Es lag sich wunderbar in einem Hofbauer-Sarg!
Ein Herzliches Dankeschön meinem besten Freund, dem Philosophen und Theologen Pater Herbert „Berti“ Winklehner, der seit vierzig Jahren versucht, mich vor der ewigen Verdammnis zu retten, und bei diesem Buch wohl nun eingesehen hat, dass sein Versuch zum Scheitern verurteilt ist. Er hat zumindest dafür gesorgt, dass diese Satire jeder theologischen Kritik standhält, auch wenn ich nach seinen Worten „dafür in die Hölle“ kommen werde.
Meiner Lektorin, Dr. Marie-Christine Leitgeb, sei an dieser Stelle besonders gedankt. Sie musste mich Corona-bedingt im Homeoffice literarisch begleiteten und hat nicht nur profundes Fachwissen eingebracht, sondern die größte Geduld mit mir bewiesen. Danke.
Ein Verlag steht hinter seinen Autoren. Dass trotz Corona-Pandemie und einer unvergleichlichen Wirtschaftskrise der Verlag mit seinem Team mich bei diesem Buch unterstützt hat, ist mutig und einzigartig. Danke an Georg Glöckler und Birgit Francan von Ueberreuter Sachbuch für die freundliche Unterstützung.
Mein innigstes Dankeschön gilt meinem Mann, meinem liebevollen und mutigen Odysseus, und meinen vier Söhnen. Sie sind die lebenden Quellen meiner Inspiration und haben mir viel Raum und Zeit gegeben, um dieses Buchprojekt zu verwirklichen. Ich liebe euch!
Der Tod ist frei nach Georg Kreisler ein Exzentriker, Zyniker, Sadist und Humorist, eben ein Wesen wie Sie und ich. Nach dieser Lektüre werden Sie sich nicht mehr vor ihm fürchten, nur mehr vor der „lieben Verwandtschaft“! Garantiert!
Ich wünsche Ihnen, liebe Leserinnen und liebe Leser, viel Vergnügen bei der Lektüre von Endlich Ruhe. Nehmen Sie sich ein gutes Gläschen Riesling oder ein Dorli und denken Sie immer daran: Wer zuletzt lacht, lacht am besten!
Ihre Katharina Grabner-Hayden
Krems, im Juli 2020