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IM KONFLIKT

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Kann der Vierbeiner nicht so, wie er will, oder kann er sich nicht entscheiden, zeigt sich auch das in seiner Körpersprache. Klassische Übersprungshandlungen sind beispielsweise das Lecken der eigenen Schnauze, Gähnen oder sich Kratzen. Dazu ein paar Beispiele:

 Ihr angeleinter Vierbeiner sieht im Wasser Enten, denen er nur zu gern auf die Pelle rücken würde. Doch die Leine hindert ihn, auf Entenjagd zu gehen – er gähnt, eventuell sogar laut.

 Sie üben mit ihm ruhiges Sitzen an Ihrer Seite. Ihr Hund sieht in der Nähe einen Artgenossen, zu dem er gern möchte. Da ihm das Sitzenbleiben jetzt schwerfällt, kratzt er sich.

 Ihr Kind umarmt den Vierbeiner. Der findet das nicht so super, möchte weg, kann aber nicht. Er leckt sich über den Fang.

 Ein Artgenosse kommt des Weges, Sie gehen in entgegengesetzter Richtung weiter. Der Vierbeiner ist hin- und hergerissen, setzt sich und kratzt sich kurz, bevor er Ihnen schließlich doch folgt.

In Situationen ähnlich dem Beispiel mit dem Kind, das den Vierbeiner umarmen möchte, nehmen Sie den Hund gleich aus der Situation heraus, um zu vermeiden, dass er in Bedrängnis gerät.

Zeigt er im Training nicht nur ab und zu, sondern häufig Übersprungshandlungen, ist ihm die Übung noch zu schwer. Dann vereinfachen Sie diese.

Manchmal muss der Hund die Situation bewältigen, etwa wenn er den Enten, der Katze usw. nicht hinterher darf. Aber Sie könnten ihn für ein »Sitz« belohnen. Oder dafür, dass er sich für Sie entscheidet und nicht für den Artgenossen. So hat er den Anschluss nicht verloren und wird nächstes Mal nicht mehr überlegen.

Wichtig: Solche Übersprungshandlungen müssen immer im Zusammenhang mit der jeweiligen Situation gesehen werden. Hunde kratzen sich auch, wenn es juckt. Sie gähnen, wenn sie müde sind, und lecken sich auch ohne tieferen Grund über die Schnauze.

INFO

DIE KOMBINATION ZEIGT ES


Um die »Sprache« des Hundes richtig zu verstehen, muss man stets den gesamten Körperausdruck anschauen. Erst das Zusammenspiel von Ohrenhaltung, Mimik und der Art des Wedelns usw. ergibt den Inhalt der Botschaft.

BEISPIEL SCHWANZWEDELN

Ein typisches Beispiel dafür ist das Schwanzwedeln. Ein Hund, der wedelt, ist nicht automatisch freundlich. Wedeln zeigt zunächst nur, dass der Vierbeiner aufgeregt ist. Zum Beispiel auch, wenn er voller Jagdlust im Mauseloch steckt. Welche Art von Aufregung es ist, lässt sich nur aus der gesamten Körpersprache erkennen.

BEISPIEL GEFLETSCHTE ZÄHNE

Gefletschte Zähne bei kurzen Mundwinkeln, steifer Körperhaltung, Anstarren des Gegners, nach vorn gerichteten Ohren und gesträubtem Nackenfell ist Angriffsdrohen. Etwa wenn der Hund in seinem Revier einen Eindringling gestellt hat. Beim Abwehrdrohen ( > ) ist der verunsicherte Hund in höchster Bedrängnis. Auf der anderen Seite zeigen manche Hunde bei der freundlichen Begrüßung kurz die oberen, vorderen Zähne.

AUF EINEN BLICK

So einfach geht Hundeerziehung

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