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Der Hund – ein Jäger

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Erfolgreiches Jagen sichert das Überleben der Wolfsfamilie. Die Jagd ist daher einer der Gründe für den Zusammenschluss zu einem sozialen Verband. Denn große Beutetiere können meist nur gemeinsam erlegt werden. Die jagdlichen Fähigkeiten sind zum Teil angeboren, manches wird aber erst durch Beobachten und Ausprobieren von klein auf erlernt und verfeinert.

Eine Jagd läuft in immer den gleichen Sequenzen ab, die Strategie und Zusammenarbeit der Rudelmitglieder wird aber auf die jeweilige Situation abgestimmt. Zuerst wird das Wild aufgespürt. Ist die Beute entdeckt, pirschen sich die vierbeinigen Jäger heran, hetzen, packen und töten das Beutetier. Anschließend versucht jeder, ein möglichst großes Stück zu ergattern, und trägt es weg, um es ungestört zu fressen.

Eine gehörige Portion Jagdinstinkt steckt auch heute noch in unseren Hunden. Sie jagen gern allen möglichen »flüchtenden« Objekten hinterher. Egal, ob das nun ein Ball, ein Jogger oder ein Vogel ist. Dabei bereitet dem Hund das Nachjagen allein schon Lust – und er wird es deshalb auch ohne Jagderfolg immer wieder gern tun, wenn man ihn lässt. Wenn er allerdings eines Tages dabei auch noch etwas erbeutet, wird er richtig »süchtig«.

Aber nicht bei allen Hunden ist der Jagdinstinkt gleich stark ausgeprägt. Der Mensch hat sich das wölfische Erbe zunutze gemacht und im Jagdverhalten verschiedene Elemente nach seinen Bedürfnissen gezielt durch Zucht und Ausbildung geformt, andere dagegen unterdrückt. Dadurch entstanden die verschiedenen Jagdhunderassen.

Vorstehhunde z. B. zeigen durch ihre starre Haltung, das Vorstehen, dem Jäger nahes Wild an. Retriever apportieren die geschossene »Beute«. Der Schweißhund hilft dem Jäger, verletztes Wild zu finden. Ein Wolf würde dagegen, außer bei der Aufzucht von Welpen, nie seine Beute freiwillig abgeben oder teilen. Selbst das Hüten basiert auf dem Jagdinstinkt. Anpirschen und Treiben der Herde entsprechen dem Anfang einer Jagd, der letzte Teil, das Packen und Töten, ist allerdings unerwünscht und wurde züchterisch »unterdrückt«. Das rasche Töten von angeschossenem Wild ist dagegen bei vielen Jagdhunderassen erwünscht. Viele Hunde würden sich jedoch beim Töten ungeschickt anstellen, was zu großem Leid für das Wild führt, wenn es einem wildernden Hund zum Opfer fällt. Aber nicht nur andere Tiere sind Beute für den Hund. Auch wenn Menschen durch Hunde zu Schaden kommen, spielt oft der Jagdinstinkt eine Rolle. Bei der Erziehung ist es wichtig, die jagdlichen Neigungen des Vierbeiners unter Kontrolle zu halten. So gehört auch das Graben nach Mäusen oder das Verfolgen von Vögeln oder Katzen zum Jagdverhalten und sollte deshalb nicht erlaubt werden. Beim Welpen sieht es noch ganz nett aus, wenn er ein paar Krähen hinterherhoppelt, aber diese frühkindliche positive Erfahrung wird er speichern und später in ähnlichen Situationen zu nutzen wissen.

Ein jagdbegeisterter Hund fordert die ganze Aufmerksamkeit seines Besitzers. Wenn er die Nase in den Wind hält, starr stehen bleibt oder beginnt, mit der Nase am Boden eine Fährte aufzunehmen, sind das meist Anzeichen dafür, dass er etwas Jagdbares wahrgenommen hat. Nur in diesem Moment ist es noch möglich, den Vierbeiner heranzurufen oder abzulenken. Ist der Hund erst einmal in vollem Lauf, ist es oft zu spät. Hat Ihr Vierbeiner keinen entsprechenden Gehorsam, sollten Sie ihn in wildreichen Gegenden stets an der Leine führen.


Wird eine Hündin gedeckt, bringt sie nach etwa 63 Tagen ihre Welpen zur Welt. Diese versorgt sie über Wochen fürsorglich.

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