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Von einer Lebensphase in die nächste

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Wenn wir darüber nachdenken, was die Wechseljahre überhaupt sind, dann können wir diese Bezeichnung durchaus wörtlich nehmen: Die Wechseljahre sind nichts anderes als der Wechsel von einer Lebensphase in eine andere, nämlich von den fruchtbaren Jahren in die unfruchtbaren.

Wechseljahre sind keine Krankheit, sondern ein natürlicher Prozess – genauso wie die Pubertät, mit der die Fruchtbarkeit einsetzt. Allerdings bietet uns die Gesellschaft nicht gerade viele positive Rollenvorbilder für Frauen über 50, die ihr Leben in vollen Zügen genießen, die zu sich stehen und Glück und Erfüllung ausstrahlen. – Deshalb müssen wir dies in die Hand nehmen! Lassen Sie uns gemeinsam eine neue Generation von älteren – und alten – Frauen bilden, damit unsere Töchter, Nichten und Enkeltöchter bessere Vorbilder bekommen und sehen, dass die Jahre ab 50 zu den schönsten im Leben gehören können.

Aber jetzt geht es natürlich in erster Linie einmal um Sie selbst. Sie sind es wert, dass es Ihnen so richtig gut geht! In diesem Buch erhalten Sie zahlreiche handfeste Tipps, wie Sie mit der richtigen Ernährung, mit Kräutertees sowie durch Bewegung – mit einem Wort: mit Ihrem gesamten Lebensstil – den typischen Wechseljahrsbeschwerden vorbeugen können. Darüber hinaus liefere ich Ihnen Vorschläge, wie Sie bereits vorhandene Symptome in den Griff bekommen können.

Dennoch bringen alle diese Tipps nur wenig und wirken auch nur an der Oberfläche, wenn Sie sich Ihre innere Einstellung zum Älterwerden nicht näher ansehen – und sie womöglich ändern.


Denn Ihre Erwartungshaltung bestimmt ganz wesentlich mit, wie Sie die kommenden Jahre erleben werden. Ihre Gedanken sind mächtig und werden zu Ihrer Wirklichkeit. Nutzen Sie diese Macht und beginnen Sie jetzt damit, Ihren Körper und sich selbst anzunehmen, so wie Sie heute sind.

Geben Sie sich selbst das Versprechen, Ihren Körper und Ihre Seele zu lieben und zu ehren, bis dass der Tod Sie scheidet, in guten wie in schlechten Zeiten. (Ja, diesen Eheschwur sollten wir uns alle auch selbst geben, wie ich finde!)

»Du selbst verdienst deine Liebe und Zuneigung ebenso sehr wie jedes andere Wesen im gesamten Universum.«

(Buddha, zitiert nach »Die 7 Schlüssel zum Glück« von Deepak Chopra)

Wie wäre es, wenn Sie sich auf die nächsten Jahre freuen und nur das Beste erwarten? Denken Sie, das würde Ihr Leben besser machen oder schlechter? Ich bin aus tiefstem Herzen überzeugt, dass unsere Erwartungen unsere Wirklichkeit zu einem großen Teil mitbestimmen. Und genau das können wir nutzen.

→ »Was ich im Netz fand, hat mich eher schockiert, als dass es mir half«


Angela »Gela« Löhr im Interview: Sie ist Chefredakteurin des von ihr initiierten Onlineportals lemondays.de, das Frauen ab 40 unterstützen, inspirieren und vernetzen möchte.

Wie kam es zur Gründung von »Lemondays«?

Als mir mit Anfang vierzig von meiner Gynäkologin verkündet wurde, dass ich mitten im Klimakterium stecke, war ich geschockt. Ich hatte noch nicht damit gerechnet und kannte mich mit dem Thema nicht aus. Also suchte ich im Netz nach Antworten. Was ich fand, schockierte mich noch mehr, als dass es mir half. Also begann ich selbst über die Wechseljahre zu schreiben: Meine Gedanken und Gefühle und all das, was ich inzwischen über diese Phase gelernt hatte.

Schlafstörungen, Blasenschwäche, schlechte Laune – unter einigen typischen Beschwerden haben Sie selbst gelitten. Welche natürlichen Methoden haben geholfen?

Drei Dinge haben mir sehr geholfen: das Wissen um die natürlichen Vorgänge in meinem Körper, die eigene Einstellung zu meinem Körper in diesem großen hormonellen Umbruch sowie die Reflexion meiner Essgewohnheiten.

Haben Sie bestimmte Gewohnheiten geändert oder Nahrungsmittel weggelassen, um Beschwerden positiv zu beeinflussen?

Ernährung kann fast alle klimakterischen Erscheinungen beeinflussen. Da ich selbst Ernährungsberaterin bin, stehen meine Essgewohnheiten stets auf dem Prüfstand. Je besser ich meinen Körper versorge, um so besser kann er hormonelle Schwankungen ausgleichen. Zucker und Weißmehl wirken bei mir kontraproduktiv: Sie verstärken Beschwerden, habe ich festgestellt. Je »cleaner« mein Essen ist, desto besser tut es meinem Körper.

Was sind denn die häufigsten Fragen der »Lemonistas«?

Die meisten Frauen finden zu uns, wenn sie am Anfang des Wechsels stehen. Da ist die Verunsicherung oft groß, was wohl alles auf sie zukommt. Sie wollen verstehen, was passiert, aber auch bestätigt haben, dass diese Veränderungen normal sind, dass also – in den allermeisten Fällen – kein Grund zur Sorge besteht. Und natürlich sind unsere Leserinnen dankbar für alltagstaugliche Tipps zur Linderung der Beschwerden.

Wie denken Sie über den Zusammenhang zwischen der Rolle der alternden Frau in unserer Gesellschaft und den Wechseljahrbeschwerden?

Älterwerden macht vielen Menschen Angst. Wohl deshalb, weil in unserer Gesellschaft alte Menschen scheinbar immer weniger respektiert werden. Die Wechseljahre sind ein großer Einschnitt: Viele Frauen werden sich erstmals der Endlichkeit des Lebens bewusst. Früher blieben Frauen nach der Menopause nicht mehr viele Lebensjahre. Dieses Bild existiert noch in vielen Köpfen – obwohl wir heute fast in der Mitte des Lebens durch die Wechseljahre gehen! Ich denke, das hat einen großen Einfluss auf die Beschwerden. Wie bei vielen Krankheiten, kann aber eine positive Einstellung den Körper hier unterstützen.

Haben Sie Nahrungsergänzungsmittel ausprobiert, und wenn ja: Welche haben geholfen?

Ich lasse mein Blut regelmäßig auf Vitamin- und Mineralstoffgehalt testen. Bei einem schweren Mangel nehme ich Ergänzungspräparate wie Eisen oder Magnesium. Allerdings nur so lange, bis der Mangel behoben ist. Man kann einen grundsätzlich gesunden Körper über die Nahrung ausreichend versorgen, daher bin ich gegen die vorbeugende Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln.

Was beeinflusst den Verlauf der Wechseljahre am ungünstigsten?

Stress hat eine enorme Auswirkung: Wenn der Körper ständig mentale und körperliche Anspannung ausbalanciert, hat er wenig Kraftreserven, um die natürliche Hormonumstellung zu bewältigen. Deshalb tut es sicher gut, einen Gang zurückzuschalten. Viele Leserinnen berichten auch, dass sie besser schlafen und weniger Hitzewallungen haben, wenn sie sich vegetarisch oder vegan ernähren. – Allerdings nicht »irgendwie«, sondern auf der Grundlage von frischem Gemüse, Obst und Hülsenfrüchten. Bei mir haben Zucker und Weißmehlprodukte die Beschwerden verstärkt. Ebenso Alkohol und Nikotin.

Mit Yin und Yang im Wechsel

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