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Woher kommt die Angst?

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Wissen Sie, was ich denke? Dass all diese Ängste vor den Wechseljahren in Wirklichkeit auf die eine große Ur-Angst zurückzuführen sind: die Angst vor dem Alter. Ja, wir wollen nicht alt werden, wir wollen nicht faltig, langsam und schwach sein.

Und was wir schon gar nicht wollen, ist sterben. Denn das wäre ja der nächste Schritt, der auf das Alter folgt, oder?

Achtung, jetzt kommt eine bittere Wahrheit – allerdings ist sie in Wirklichkeit nicht bitter; bitter ist nur unsere gesellschaftliche Konditionierung, sie so zu betrachten. Diese Wahrheit lautet: Das Alter und der Tod sind nicht verhandelbar. Selbst wenn Sie sich unter Zuhilfenahme von gesunder Ernährung, Meditation, Sport, Haarfärbemitteln – und vielleicht sogar der einen oder anderen kleinen Schönheitsoperation – noch so bemühen, schön und fit zu bleiben: Sie werden trotzdem alt werden und Sie werden sterben. Das ist so sicher wie das Amen im Gebet.

Übrigens ist das Altwerden ein Geschenk – andernfalls würde es ja bedeuten, dass wir jung sterben.

Zur Erinnerung: Nur ein Drittel aller Frauen hat starke Beschwerden in den Wechseljahren, ein Drittel leichte und ein Drittel gar keine! – Wie wäre es also, wenn Sie zu diesem letzten Drittel gehören? Und auch im Alter bleiben viele Menschen lange gesund und selbstständig und können ihr Leben genießen. Die Chancen auf ein gesundes und erfülltes Alter sind heute höher als je zuvor in der Geschichte, vor allem in unseren entwickelten und reichen europäischen Ländern. Kein Grund also, Angst davor zu haben!

Wollen Sie glücklich sein und Ihre wertvolle Lebenszeit so richtig genießen, sie erfüllt und freudvoll auskosten? Egal, ob es noch zwei Jahre sind, fünfzehn Jahre oder vierzig? Dann erkennen Sie jetzt an, dass auch Sie alt und irgendwann sterben werden. Und dass wir den Zeitpunkt, wann dies geschieht, nicht unter Kontrolle haben. Wir wissen weder, wann wir weiße Haare bekommen, noch können wir wissen, wie lange unsere Lebenszeit auf dieser wunderschönen Erde ist.

Das Leben besteht aus Veränderungen, es ist ständig im Fluss, genauso wie unser Körper sich zeitlebens verändert. Je eher wir bereit sind, diese Tatsache anzunehmen, und je besser wir es schaffen, uns in dieser Unsicherheit einzurichten, desto eher können wir unser Leben genießen und auch unsere Potenziale voll ausschöpfen. – Und desto wahrscheinlicher wird es, dass wir die Wechseljahre entspannt und ohne größere Beschwerden erleben.

Wie oft denken Sie an die Vergangenheit? Trauern Sie manchmal Ihrer Jugend nach, hadern mit verpassten Gelegenheiten und versäumten Chancen? »Ach, hätte ich doch damals nur die Weltreise gemacht …«, oder: »Hätte ich doch eine Affäre mit dem feschen Kollegen begonnen …« – und: »Vielleicht hätte ich doch ein Kind bekommen sollen …« – Jetzt ist es zu spät!

Wenn Sie bemerken, dass Sie wieder einmal mit Bedauern, Sehnsucht und Wehmut in alten Zeiten herumschwelgen, dann sagen Sie sich Folgendes: »Die Vergangenheit ist vorbei. Ich lebe im Hier und Jetzt.« Immerhin verschwenden Sie wertvolle Lebenszeit, wenn Sie nicht im Jetzt sind. Denn das Hier und Jetzt ist das Einzige, das wirklich real ist. Sowohl die Vergangenheit als auch die Zukunft existieren nur als Gedanken in unserem Kopf.

Wie oft haben Sie schon schlaflose Nächte gehabt wegen einer Sache, die sich dann als halb so wild als befürchtet herausgestellt hat – oder überhaupt nicht eingetreten ist? Über die Zukunft nachzugrübeln führt uns genauso weg vom jetzigen Moment, in dem wir das Leben wirklich leben können.

In der Vergangenheit zu leben ist ein todsicheres Rezept fürs Unglücklichsein. Und zwar in jedem Alter.


Mit Yin und Yang im Wechsel

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