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Ich wache wieder erst weit nach Mittag auf, mit einem Kater.

Einem Mörderischen.

Ich sehe die leeren Flaschen auf dem Boden liegen, neben meinen Sachen, die ich achtlos auf den Boden verstreut habe.

Es riecht nach Zigarettenqualm.

Da hat wohl die letzte Party bei mir stattgefunden.

Ich höre, wie der Motor des Aufzuges anspringt. Ein leises Surren, ein Ruckeln und der Lift setzt sich in Bewegung.

Ich blicke auf die Anzeige. Erster Stock, zweiter…

Spätestens jetzt wird mir klar - er wird direkt an meinem Loft halten.

Ich erwarte niemanden.

Wahrscheinlich ist es einer der Jungs, der etwas vergessen hat.

Als sich die Tür des Lifts öffnet, steht da meine Mutter.

Ihr Blick verrät, was sie gerade denkt. Sie ist entsetzt.

„Gott, Junge, wie sieht es denn hier aus? Dein Vater kommt gleich nach. Er muss nur noch den Wagen parken.“

Und mit einem weiteren Blick auf das Chaos sagt sie: „Ich glaube nicht, dass das mit dem Aufräumen in der kurzen Zeit zu schaffen ist.“

Sofort stürzt sie los ins Bad und sucht nach einem Lappen und Putzmittel.

Blass kommt sie jedoch im nächsten Moment wieder raus.

„Was hast du denn?“ frage ich sie.

Sie zeigt nur ins Badezimmer.

Also gehe ich nachgucken.

Ich bin auf alles gefasst. Das Schlimmste.

Aber mir fällt nichts Ungewöhnliches auf.

Wie auch?

Mein Blick fällt auf die Fliesenabsätze, dort einige verräterische Spuren.

Reste weißen Pulvers. Reste der Lines.

„Junge, du nimmst doch dieses Zeug nicht etwa?“

Ich schüttele den Kopf und fühle mich schlecht, der Lüge wegen.

Mein innerer Schweinehund jedoch mildert bereits dieses Gefühl ab. Eigentlich habe ich gar nicht gelogen, ich habe ihr ja nicht mal geantwortet.

Ich stelle mich vor den Kleiderschrank und ziehe eine Jeans und ein weißes Hemd heraus, und während ich mich schnell anziehe, komme ich ihr mit dem Vorschlag: „Lass uns ihm entgegen gehen und irgendwo einen Kaffee trinken und etwas essen.“

Sie scheint erleichtert. „Das wird wirklich das Beste sein, John.

Junge, ich möchte nicht, dass dich dein Vater so sieht. Du weißt, er ist nicht sonderlich davon begeistert, was du machst und dass du mit diesen Jungs zusammen bist. Er hätte dich lieber als Arzt oder Anwalt gesehen…“

Während sie dies sagt, stehe ich vorm Waschbecken und mache mich schnell etwas frisch. So gut das eben in der Kürze der Zeit geht.

Das Haargel lasse ich heute lieber weg.

Dann nehme ich sie bei der Schulter und dränge sie in den Fahrstuhl.

Gerade noch rechtzeitig.

Denn als wir im untersten Geschoss ankommen, steht mein Vater schon an der Fahrstuhltür.

„Vater.“, ist das einzige, was ich sage.

Er mustert mich und schenkt mir einen abschätzenden Blick.

Er muss gar nichts sagen, ich weiß ohnehin, was er von mir denkt.

Wir gehen schweigend nebeneinander her. Wie Fremde.

Dabei sind wir eine Familie.

Beim Essen entartet die Unterhaltung regelmäßig und mündet im Streit.

So wie heute auch.

Ich frage mich, warum sie überhaupt gekommen sind.

Als es mir reicht, stehe ich wortlos auf und gehe.

Ohne mich noch einmal umzudrehen, verlasse ich das Cafe.

Aufgespürt

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