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Wieso ich mich gerade jetzt daran erinnere, kann ich nicht sagen.

Keiner von uns hatte ein eigenes Auto, und wenn wir Lust hatten, einfach mal durch die Gegend zu cruisen, lieh ich mir heimlich einen der Wagen meines Vaters aus. Natürlich war auch schon damals immer Alkohol im Spiel. Er half einfach dabei, Hemmungen und Ängste abzubauen, machte locker.

Jedenfalls waren wie an diesem Abend alle berauscht, ob vom Erfolg, vom Alkohol oder den Drogen kann ich nicht sagen. Vielleicht wollten wir ja auch nur den Mädchen gefallen.

Ich war zu schnell unterwegs, und so kamen wir in einer Kurve von der Straße ab. Es war nicht weiter schlimm, wäre da nicht die Straßenlaterne gewesen, an der das Auto schließlich erst zum Stehen kam.

Das Auto war hinüber, aber zum Glück hatten wir, außer dem Schrecken, nichts abbekommen.

Eigentlich hatte ich gehofft, im Gesicht meines Vaters Erschrecken über den Unfall zu sehen, und Freude darüber, dass es mir gut ging, aber er drehte sich nur wortlos um und ließ mich stehen, während mir meine Mutter erleichtert und schluchzend in die Arme fiel.

Bereits am folgenden Tag stand ein neuer Wagen vor der Tür. Das neueste Modell seiner Art.

Es war das Mindeste, was ich tun konnte, um mich bei ihm zu entschuldigen.

Ich kann mich noch gut an seinen Blick erinnern; da war so viel Ablehnung darin. Ich habe sofort seinen Vorwurf darin gesehen. Ich weiß, dass mein Vater nie damit klarkam, dass ich mit dem, was ich machte, mehr Geld als rechtschaffene Leute verdiente. Eine Schande.

Und ich weiß auch, dass es ihm lieber gewesen wäre, sie hätten mich weggesperrt und ich hätte meine Schuld über Jahre mit mir herumtragen und die Schulden nach und nach abarbeiten müssen.

Wieso konnte er nicht stolz auf mich sein?

Ich konnte es mir leisten, ihm sofort einen neuen Wagen zu kaufen.

Wer konnte das in meinem Alter schon von sich sagen?

Aufgespürt

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