Читать книгу Im Rhythmus der Elemente - Katrin Maren Schulz - Страница 10

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Tag 4 Alle Elemente. All-eins.

Eine erste kleine Urlaubsentspannung setzt ein und tut gut. Aber ich weiß, dass das noch tiefer gehen wird, ab der zweiten Woche. Die erste Bräune zeichnet sich auf meiner Haut ab, ich habe Muskelkater vom Yoga und vom vielen Fahrradfahren. Und ich habe einen ungeheuerlichen Appetit und Hunger. Ich spüre, dass mein Körper Energie braucht, sei es, dass er ausgelaugt ist von der anstrengenden Zeit die hinter mir liegt, oder sei es auf Grund des Klimawechsels. Jedenfalls benötigt er offensichtlich viel Energie, und die will ich ihm geben, in Form von guten, gesunden Lebensmitteln.

Und nicht nur der Körper meldet seine Bedürfnisse an, auch der Geist tut dies. Das Geplapper im Kopf ist irre aktiv. Die Erlebnisse aus meinem Stadtleben plappern noch wild und ungestüm vor sich hin, wie eine Schar Kinder, von denen jedes etwas zu erzählen hat, und die damit ein fast unverständliches Stimmengewirr erzeugen.

Dazu kommen die Erinnerungen an die viele Zeit, die ich in all den letzten Jahren in diesem Küstenland verbracht habe. Menschen kamen und gingen, Naturbilder bleiben oder verändern sich. Ich bin fasziniert davon, wieviel Geschichte ich hier schon habe. Und all dies plappert in meinem Kopf vor sich hin.

Es ist egal, wenn ich das Geplapper in meinem Kopf nicht nachvollziehen kann. Das ist sogar gut. Es bedarf keiner Bewertung, keiner Analyse. Geplapper im Kopf ist kein Projekt, das abgearbeitet werden muss. Sondern es ist etwas, was einfach ab und zu sein will. Da sein will. Vorüberziehen will. Es soll sich einfach ausplappern, bis es leer und still wird. Dann werde ich der Stimme in mir wieder lauschen. Aber erst einmal muss das aufgeregte Zeug aus der turbulenten Vergangenheit vorüberziehen.

Und zugleich empfinde ich das, was hier und jetzt gerade stattfindet, ganz unbeschreiblich wunderschön. Ein göttliches Dasein in Frieden, Harmonie und dieser Schönheit der Natur.

Das erste Mal in der Nordsee zu baden ist in jedem Jahr aufs Neue etwas großartig Besonderes. Alle Elemente vereint, ich mittendrin, in Wasser, Wind und der feurigen Energie der Sonne.

Ich verbrenne, ich entflamme, ich verwehe, ich bausche mich auf, ich ertrinke, ich labe mich am Nass. Kühle mich ab und sauge das Salz der See auf mit jeder Pore meiner Haut. Die Füße in Muscheln und Sand, Algenresten und Federn. Alle von der See gespült, ich jetzt auch.

Alle Elemente gleichen sich aus, ergeben ein großes Ganzes, alle sind sie eins. Ich jetzt auch, und zwar mittendrin.

All-eins. Alles ist eins.

Es ist zutiefste Lebendigkeit, eins mit den Elementen zu sein, eins mit der See.

Wo ist diese Lebendigkeit, wenn ich nicht hier bin?

Wo ist diese Lebendigkeit, wenn ich eingespannt bin im Alltag und mitten in der Stadt?

Körperübung: Planke

Aus dem abwärts gerichteten Hund verlagere dein Gewicht nach vorne und bringe deinen Körper in eine Gerade, wie ein Brett. Achte darauf, dass deine Hände unter deinen Schultern sind und die Beine gestreckt. Halte die Spannung in deiner Körpermitte: Gesäßmuskeln und Bauchmuskeln sind angespannt. Die Arme sind durchgestreckt, aber nicht überstreckt.

Atme ruhig und gleichmäßig. Spüre, wie all deine Muskeln beteiligt sind in dieser Position. Dein ganzer Körper ist eins in dieser stabilen kraftvollen Haltung.

Im Rhythmus der Elemente

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