Читать книгу Im Rhythmus der Elemente - Katrin Maren Schulz - Страница 12

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Tag 6 Wellen. Rhythmus.

Morgens um 5:30 Uhr entlädt sich ein Gewitter über dem Land, zusammen mit kräftigem Regen. Ich gehe zum Küchenfenster, um mir das Spektakel anzusehen, bin aber noch viel zu müde, als dass ich jetzt schon richtig aufstehen könnte.

Ich schlafe nochmals für zwei Stunden, das ist lange für mich, eigentlich bin ich ein ‚früher Vogel‘. Der Schlaf und das Ruhen tun sehr gut. Vielleicht ist es ein Signal des Körpers, mir heute, und auch sonst ab und zu, eine Pause zu gönnen, einfach langsam zu machen und weniger gierig zu sein nach all dem Schönen, was es hier zu erleben und zu sehen gibt?

Meine Morgenrituale – Yoga und Schreiben – lassen die Energie in mir ansteigen wie das Meer direkt nach Niedrigwasser beginnt, Stück für Stück wieder anzusteigen.

So ist es heute tatsächlich: um 8:30 Uhr ist Niedrigwasser, um 14:29 Uhr Hochwasser. Mit der See steigen auch meine Lebenskräfte im Laufe des Vormittags auf. Mein körperlicher Rhythmus und der Gezeitenrhythmus sind heute eins.

Überhaupt habe ich heute ein starkes Empfinden für den Rhythmus in mir – wahrscheinlich ist er immer da, aber heute nehme ich ihn deutlich wahr.

Dieser Rhythmus geleitet mich am frühen Nachmittag auf die Sandbank, um ausgiebig in der See zu baden.

Das Wasser hat einen auffallend gleichmäßigen, sanften Wellengang heute; schaukelnd, wiegend, ruhig und dennoch bewegt. Es hat seinen eigenen Rhythmus, der seinen eigenen Regeln und Bedingungen folgt. Ein energetischer Komplex, der eine harmonische Einheit für sich bildet.

Ich weiß, dass auch mein Leben eine energetische Ebene hat: einen Plan, der allein für mich existiert. Irgendwo, nicht belegbar, nicht sichtbar. Aber er manifestiert sich immer wieder in Vorkommnissen, die so geschehen oder anders. In Unvorhersehbarem, das einfach geschieht … mal ärgert es mich zunächst, weil ich dies und jenes so nicht wollte, sondern anders … und erst später erkenne ich, dass es genau so einen Sinn hatte, wie es geschah. Das Leben ist wie ein großes Zimmer, in dem immer mal wieder umgeräumt wird. Nehme ich an einer Stelle etwas weg, entsteht Platz für Neues. Das geschieht genauso, wenn mir an einer Stelle etwas weggenommen wird. Dann sollte ich die Geduld haben, die Leere zu ertragen, und das Vertrauen haben, dass etwas Neues diese Leere füllen wird.

Manchmal ist deshalb Abwarten und die Dinge einfach geschehen lassen der beste Weg, den ich gehen kann. Dabei kann dieses Abwarten durchaus etwas Aktives sein: mit Offenheit und Achtsamkeit, darauf hörend und hinsehend, was und wer mir begegnet.

Körperübung: Rücken-Wellen

Aus dem Vierfüßlerstand bringe deine Füße zusammen, so dass die Zehen sich berühren. Die Knie bleiben unverändert an ihrer hüftweiten Position. Nun schiebe dein Gesäß nach hinten und bringe dich in einen Fersensitz mit nach vorne ausgestreckten Armen. Achte darauf, dass die Handflächen weiterhin komplett am Boden verhaftet sind und ihre Position nicht verändern.

Jetzt rolle einatmend den Oberkörper mit rundem Rücken nach vorne, bis deine Schultern sogar ein Stück weit vor deinen Händen sind. Strecke hier den Rücken aus, und schiebe dich ausatmend mit geradem Rücken wieder zurück zu den Fersen.

Genieße den wellenförmigen Rhythmus, in dem dein Körper sich befindet, und gib dich der Dynamik hin.

Im Rhythmus der Elemente

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