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PORTRÄTS GROSSER „CONNECTORS“

Bill Clinton

„Erkenne deine Lebensaufgabe.“

Im Jahre 1968 lernte William Jefferson Clinton, der mit einem Rhodes-Stipendium an der Oxford University studierte, auf einer Party einen Studenten namens Jeffrey Stamps kennen. Clinton zog prompt ein schwarzes Adressbuch aus der Tasche und fragte: „Was machst du hier in Oxford, Jeff?“

„Ich bin mit einem Fulbright-Stipendium in Pembroke“, antwortete Jeff. Clinton notierte „Pembroke“ und fragte Stamps, wo er vorher studiert hatte und was sein jetziges Hauptfach war. „Bill, warum schreibst du dir das auf?“, fragte Stamps.

„Ich gehe in die Politik; ich will Gouverneur von Arkansas werden und notiere mir alle Menschen, die ich kennenlerne“, sagte darauf Clinton.

Diese Geschichte, an die sich Stamps erinnerte, ist ein prägnantes Beispiel dafür, dass Bill Clinton schon damals direkt auf andere Menschen zuging und sie in seine Mission einbezog. Schon damals wusste er, dass er für ein öffentliches Amt kandidieren wollte, und seine Zielstrebigkeit bestärkte ihn in seinen Bemühungen, dies sowohl mit Leidenschaft als auch mit Ernsthaftigkeit zu erreichen. Der 42. Präsident der Vereinigten Staaten hatte sich schon während seines Erststudiums in Georgetown angewöhnt, jeden Abend die Namen aller Menschen, die er an diesem Tag getroffen hatte, auf Karteikarten zu notieren.

Sein politischer Ehrgeiz und seine Fähigkeit, auf andere zuzugehen, gingen während seiner gesamten politischen Laufbahn Hand in Hand. Als er im Jahre 1984 Gouverneur von Arkansas war, besuchte er zum ersten Mal eine Veranstaltung über landesweites Networking und geistige Führung – das Renaissance Weekend in Hilton Head in South Carolina. Clinton hatte die Einladung von seinem Freund Richard Riley bekommen, der damals Gouverneur von South Carolina war. Für einen Menschen wie Clinton, der keine Gelegenheit verstreichen ließ, Freundschaften zu schließen und neue Menschen kennenzulernen, war das Renaissance Weekend wie ein Besuch im Spielzeugladen. Die Washington Post beschrieb Clintons Teilnahme an der Veranstaltung in einem Artikel im Dezember 1992 so:

„Viele Teilnehmer erinnern sich bei dem Gedanken an Clintons Anwesenheit eher an Bilder als an Worte: wie er von einer Diskussion zur nächsten ging, wie er sich einen Platz am Rand des Saals suchte und sich entspannt an die Wand lehnte; dass er jeden zu kennen schien, und zwar nicht nur die Namen der Personen, weil jeder ein Schildchen trug, sondern auch was sie beruflich machten und wofür sie sich interessierten. ‚Er umarmt einen‘, erzählt Max Heller, ehemaliger Bürgermeister von Greenville. ‚Er umarmt einen nicht nur körperlich, sondern mit seinem gesamten Wesen.‘ “

Heller bezieht sich damit auf Clintons einmalige Fähigkeit, mit jedem beliebigen Gesprächspartner fast augenblicklich eine intime Atmosphäre zu erzeugen. Clinton erinnert sich nicht einfach nur an persönliche Details; er benutzt diese Informationen vielmehr, um ein Band mit dem Gesprächspartner zu knüpfen.

Man kann von Clinton zwei Dinge lernen: Erstens, je konkreter man weiß, wohin man im Leben kommen will, desto leichter kann man eine passende Networking-Strategie entwickeln, um dieses Ziel zu erreichen.

Zweitens, seien Sie sensibel und stellen Sie bei Ihren Interaktionen mit anderen Menschen echte Verbindungen her. Normalerweise rechnen wir ja schon damit, dass Menschen, die reich oder mächtig werden, andere von oben herab behandeln. Clinton beweist, wie charmant und beliebt man werden und bleiben kann, wenn man jeden ernst nimmt, den man kennenlernt.

Geh nie alleine essen! - Neuauflage

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