Читать книгу Hollywood Hills - Crazy, Sexy, Cool - Kerstin Steiner - Страница 13

Kapitel 11

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Gähnend tastete Caroline viele Stunden später nach dem Lichtschalter neben ihrem Bett. Fünf Uhr!

Es dämmerte bereits und die ersten Vögel begannen zaghaft zu zwitschern.

Caroline wälzte sich zum wiederholten Mal in dem breiten Bett hin und her. Kein Gedanke daran, dass sich der Traum der ersten Nacht im neuen Heim erfüllen könnte, denn sie hatte kein Auge zugetan, viel zu sehr war sie damit beschäftigt, den letzten Tag immer wieder Revue passieren zu lassen und jeden Satz, der gesprochen worden war noch einmal zu überdenken, zu drehen, zu wenden und dann wieder neu zu interpretieren.

Sie wurde aus all dem hier nicht schlau und Rick trug nicht gerade dazu bei, den Schleier zu lüften, indem er sich ständig selbst widersprach.

Eines war mehr als deutlich, er fühlte sich eindeutig immer noch zu ihr hingezogen. Warum zum Teufel hatte er sie dann so vollkommen unromantisch darüber in Kenntnis gesetzt, dass er momentan keine Beziehung mit ihr wollte?

Warum jetzt nicht? Hieß das, später vielleicht – oder später bestimmt?

Ärgerlich boxte sie in ihr dickes Kopfkissen und seufzte tief.

Mann, war das kompliziert, wenn Gefühle im Spiel waren!

Der Tag mit Rick war eine sehr eigenartige Mischung gewesen, denn einerseits waren sie sich so nah und vertraut wie damals, aber andererseits waren dicht unter der Oberfläche noch mehr Ängste und Unsicherheiten verborgen gewesen, die bei jeder sich bietenden Gelegenheit aufbrachen.

Was gäbe sie doch für die Unbeschwertheit ihrer ersten Begegnung! Aber sie musste endlich akzeptieren, dass das die Vergangenheit war und sie in die Zukunft schauen musste, wenn sie glücklich sein wollte. Glücklich…wie lange hatte sie dieses Gefühl nicht mehr richtig gespürt?

Sie stand langsam auf, warf sich einen dünnen Morgenmantel über und schob den langen, weißen Vorhang des Panoramafensters zurück und sah zum Haus hinauf.

Ihr Glück lag vermutlich mit gut gefülltem Bauch dort oben in seinem breiten, gemütlichen Bett und träumte von Pasta-Bergen.

Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. Er würde sie glücklich machen, dessen war sie sich sicher – ganz sicher. Und wenn er Zeit brauchte, um ihr zu vertrauen, dann sollte er sie haben. Sie rieb sich über den Nasenrücken. Niemand hatte allerdings gesagt, dass sie den Ablauf nicht beschleunigen dürfte. Aus dem Lächeln wurde ein Grinsen.

Neun Uhr morgens: Gähnend schlich Rick die Treppe hinunter und schob mit halb geöffneten Augen die Hunde in den Garten hinaus.

Wo steckte Juanita eigentlich?

Und warum musste er zu nachtschlafender Zeit aus dem warmen Bett kriechen, weil sich niemand um die Hunde kümmerte? Bei dem Gejaule konnte er kein Auge zu machen. Verärgert rieb er sich mit der flachen Hand über den nackten Bauch. Eigentlich hatte er so gut geschlafen wie schon lange nicht mehr, tief, fest und traumlos. Fragte sich nur, ob das an den vielen Kohlenhydraten der Pasta oder an dem Abend mit Caroline lag.

Trotz der unterschwelligen Spannung zwischen ihnen hatte er den Abend genossen, seit Langem hatte er sich nicht so wohl in der Gegenwart einer Frau gefühlt, alles schien so leicht und natürlich zu sein, solange diese elende Geschichte von vor vier Jahren nicht zur Sprache kam.

Er würde sich nicht ewig vor ihrer Erklärung drücken können, aber fürs Erste wollte er lieber gar nicht so genau wissen, was da passiert war, solange sie nur hier in seiner Nähe war und er mit ihr zusammen sein konnte. Alles andere würde sich schon zeigen, wenn sie täglich miteinander arbeiten würden.

Ha…und die Geschichte mit der Beziehung war doch wohl mal eine exzellente Idee gewesen. Er musste sich nicht verpflichtet fühlen und sie sollte keine Panik bekommen und wohlmöglich noch mal abhauen.

Außerdem blieb ihm so Zeit genug, seine verdammte Angst in den Griff zu bekommen. Okay, eigentlich war das der Hauptgrund, aber welcher Mann gab das schon gerne vor sich selbst zu? Er ganz sicher nicht. Energisch schüttelte er den Kopf.

Wenn sie nur nicht so verflucht sexy wäre, würde ihm das alles leichter fallen. Aber egal, da musste er jetzt durch, er wusste schließlich wofür und im Notfall waren da ja immer noch der Boxsack und eine eiskalte Dusche.

Lautes Klappern unterbrach seine Gedanken und ließ ihn erschrocken zusammenfahren.

Was war das? Juanita?

Er sah sich um. Nein, dann wäre es hier aufgeräumt. Der entzückende mexikanische Hausdrachen hatte heute eindeutig frei.

Einbrecher? Unsinn, dann wäre die Alarmanlage losgegangen.

Er raffte all seinen Mut zusammen und folgte dem Geräusch in die Küche. Vorsichtig schielte er um die Ecke und traute seinen Augen nicht.

Am Küchentresen saß Caroline in einem hauchdünnen Negligé, das jede ihrer Kurven mehr betonte als verbarg, zumal es knapp unter dem wohlgeformten Po bereits wieder aufhörte. Wenn er genauer hinsah, war das Teil auch noch durchscheinend, da die Sonne schräg von hinten durchs Fenster schien.

Die langen, nackten Beine baumelten vom Barhocker und steckten in ziemlich hohen Schuhen.

Sein Mund wurde trocken und sein Herzschlag beschleunigte sich auch ohne den üblichen Espresso bereits um ein Vielfaches.

Als sie ihn in der Tür stehen sah, ließ sie sich elegant vom Stuhl gleiten und kam mit schwingenden Bewegungen auf ihn zu. Der seidige Stoff raschelte um ihren perfekten Körper und er starrte sie gebannt an. Schließlich blieb sie vor ihm stehen und er erhaschte einen Blick auf ihren runden Brustansatz.

Schnell verschränkte er die Hände hinter seinem Rücken.

Nein! Bitte nicht noch vor dem Frühstück an den Boxsack, das war zu viel!

Nun hauchte sie ihm einen Kuss auf beide Wangen, gerade so, dass er ihren Duft einatmen konnte.

Benebelt sah er sie an und versuchte, seine Empfindungen in den Griff zu bekommen. Wenn sie jeden Tag so rumlaufen wollte, konnte der Notarzt gleich mit einziehen.

Endlich sagte sie etwas.

Er sah sie konzentriert an, um sich nicht von dem leisen Pfeifen in seinen Ohren ablenken zu lassen.

„Hast du gut geschlafen?“, bekam er gerade noch mit.

Schnell nickte er und trat einen Schritt zurück, um sich aus der Gefahrenzone zu bringen. Immer noch trommelte sein Herz wild gegen seinen Brustkorb und insgeheim dankte er Gott, dass er eine weite Sporthose übergezogen hatte.

„Äh, ja…schon…danke“, stammelte er und fuhr sich verlegen durchs Haar, das nun noch strubbeliger in alle Richtungen vom Kopf abstand.

„Wo kommst du denn her?“

Caroline hatte seine Reaktion sehr zufrieden registriert und verzieh ihm daher die uncharmante Bemerkung.

„Schon vergessen? Du hast mich herbestellt, um dich unter die Lupe zu nehmen“, strahlte sie ihn an.

„Mhm…ja“, brummte er leise.

„Hatte ich da auch was von Nachtarbeit gesagt?“

Sie grinste zweideutig.

„Von welcher Art Nachtarbeit sprichst du denn Rick?“

Er sah sie entnervt an.

Musste sie sich immer so mit der Hand durch die langen Haare fahren? Das machte ihn ganz verrückt so früh am Morgen.

„Ich rede davon, dass du so früh am Tag, also mitten in der Nacht, in meinem Haus rumrennst.“

Doch sie ließ sich nicht vertreiben, sondern brach in lautes Lachen aus.

„Mitten in der Nacht? Es ist inzwischen schon halb zehn am Vormittag! Ich habe schon Frühstück für uns gemacht.“

Sie deutete auf einen reich gedeckten Tisch mit Kaffee…der Duft stieg ihm in die Nase und brachte ihn auf andere Gedanken.

Versöhnlich kam er näher und rutschte auf einen Barhocker in angemessener Entfernung. So konnte er sie sehen aber nicht berühren, clever gemacht Carter! „Woher hast du all das Zeug? Ich habe das im Leben nicht in meiner Küche gehabt, das ist alles total ungesund.“

Er deutete auf die Croissants und die Marmelade und verzog den Mund.

Caroline musste unwillkürlich lachen, denn seine Augen sprachen eine ganz andere Sprache, die hatten die Croissants bereits verschlungen.

Er sah zum Anbeißen aus mit dem nackten Oberkörper, der weiten Hose und den verwuschelten Haaren. Sie hatte beinahe schon vergessen, wie verführerisch er war, wenn er gerade aufgewacht war. Schnell griff sie nach der Kanne.

„Magst du Kaffee? Oder ist der auch verboten?“

Sie füllte seinen Becher mit dampfendem Kaffee.

Dankbar nahm Rick den Becher und trank einen großen Schluck. Er würde den Croissants nicht widerstehen können, das war klar.

Aus den Augenwinkeln sah er an den Croissants vorbei und blieb an Caroline hängen. Ihr würde er auch nicht widerstehen können – sie war verführerischer als der Inhalt einer ganzen Bäckerei.

Zielstrebig schnappte er sich ein Hörnchen aus dem Brotkorb und sah Caroline nun offen an.

„Warst du schon einkaufen? Oder was hast du angestellt, um an all das Zeug zu kommen?“

Sie nickte nur mit vollem Mund.

„Mhm…war ich…ich kann ohne Frühstück nicht arbeiten“, schwindelte sie. Eigentlich hatte sie Rick überraschen wollen – und das war ihr gelungen, so oder so.

„Lecker!“

Ricks Lebensgeister kehrten langsam zurück.

„Bist du in dem Teil da gefahren? Hat dich damit keiner verhaften wollen oder so? Die haben hier strenge Sittengesetze, weißt du.“

Er grinste sie über den Tisch hinweg an. Erst jetzt war ihm aufgefallen, dass sie sich nach dem Einkaufen dieses Nichts wieder übergezogen haben musste.

„Ich meine, mir ist es ja egal“, fuhr er mit einem süffisanten Lächeln fort.

„Von mir aus kannst du den ganzen Tag in diesem durchsichtigen Teil rumlaufen.“

Er beugte sich leicht vor und zog mit dem Finger ihren Brustansatz nach und stellte zufrieden fest, wie sich ihre Brustspitzen sofort aufstellten.

„Oder ist es zu kühl, Süße?“, fragte er frech und zog die Brauen in die Höhe.

Ertappt lief Caroline dunkelrot an und wäre am liebsten im Boden versunken. Er hatte ihr Spiel längst durchschaut und drehte den Spieß nun um.

Mit großen Augen beobachtete sie, wie er sich vom Stuhl gleiten ließ, um den Tisch herum ging und hinter ihr stehen blieb. Sie spürte seine Nähe deutlich durch den dünnen Stoff ihres Negligés, sein Atem traf auf ihren Nacken, den er schließlich sanft küsste, um dann seine Arme um sie zu schlingen und zärtlich an ihrem Ohrläppchen zu saugen.

Caroline bekam weiche Knie, ihr Atem beschleunigte sich, doch sie blieb unbeweglich stehen und genoss seine Nähe.

„Danke für das schöne Frühstück“, raunte er ihr heiser ins Ohr und verließ fluchtartig die Küche.

Sprachlos sah Caroline ihm nach. Was war das denn nun gewesen?

Schnell folgte sie ihm, als sie ihn auch schon in einem wohlbekannten Zimmer vorfand.

Hochkonzentriert drosch er mit aller Kraft auf den Boxsack ein und stieß bei jedem Schlag ein Stöhnen aus, das Caroline durch Mark und Bein ging.

Ob sie sich vielleicht auch ein Hobby zur Ablenkung suchen sollte?

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