Читать книгу Hollywood Hills - Crazy, Sexy, Cool - Kerstin Steiner - Страница 9

Kapitel 7

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Wie in Trance richtete Caroline sich im Zeitlupentempo auf, warf den bunten Ball in den Garten und drehte sich erst dann mit pochendem Herzen um. Sie hatte seine Stimme sofort erkannt, kein anderer verstand es, ihre Sinne nur mit einem Satz in solch einen Aufruhr zu versetzen.

Sie war nicht fähig, auch nur ein Wort zu sprechen, stumm blickte sie in seine grünfunkelnden Augen, die sie unsicher ansahen, dann registrierte sie erst seine gesamte Erscheinung. Seine dunklen Haare waren ein wenig länger geworden und schimmerten in der Sonne, sein Gesicht war schmaler als bei ihrem letzten Treffen, jedoch von der Sonne leicht gebräunt. Er trug eine verwaschene Jeans und ein schwarzes Hemd, das am Kragen leicht offen stand und den Blick auf einige gekrauste Haare freigab. Seine Hände hatte er ineinander verschlungen, als müsse er sie festhalten, um die Kontrolle zu behalten, sein Brustkorb hob und senkte sich auffällig. Täuschte sie sich oder atmete er schneller als notwendig?

Caroline strich sich eine vorwitzige Haarsträhne hinters Ohr und starrte Rick immer noch sprachlos an.

„Ich…“, begannen beide gleichzeitig und verstummten sofort wieder.

Rick ließ Caroline nicht aus den Augen. Fasziniert beobachtete er ihre Mimik, die nur zu deutlich verriet, was gerade in ihr vorging. Am liebsten hätte er sie sofort in seine Arme gezogen, doch er hielt sich zurück. Es fehlte noch, dass er sie wieder verschreckte.

Immerhin hatte er es oben im Schlafzimmer nicht mehr ausgehalten und war eilig in den Garten gestürmt. Doch nun, als sie vor ihm stand, wusste er nicht, was er tun sollte. Sein Kopf war leer, vollkommen leer. Alle Worte, die er sich zurechtgelegt hatte, waren verschwunden, er konnte Caroline nur ansehen.

Doch vermutlich fiel es ihr nicht einmal auf, denn sie tat genau dasselbe.

Nach einer halben Ewigkeit kam wieder Leben in die beiden, denn ein großes Gummihuhn flog in hohem Bogen zwischen ihnen hindurch und landete mit einem lauten Platschen im Pool. Sekunden danach sausten zwei Hunde bellend an ihnen vorbei, stoppten am Poolrand ab und versuchten, das Huhn mit den Pfoten aus dem Wasser zu ziehen.

„An Spielkameraden dürfte es dir hier ja nicht fehlen“, beantwortete Caroline schließlich seine anfängliche Frage und deutete lachend auf die beiden tobenden Tiere.

Rick atmete auf. Sie klang nicht sauer, eher belustigt.

Nachdenklich sah er sie an.

„Doch schon – an den richtigen…“, zwinkerte er ihr zu.

Vielleicht würde es gar nicht so kompliziert werden mit Caroline, sie wirkte ziemlich umgänglich. Er hatte erwartet, dass sie ihn anfahren oder sofort wieder abhauen würde.

Stattdessen stand sie nun lachend an seinem Pool – in Ricks Bauch breitet sich ein seltsam warmes Gefühl aus, das er schon lange nicht mehr gespürt hatte. Was sollte er nun sagen, um nicht alles zu verderben?

Doch Kate erlöste ihn aus dieser Situation, denn endlich tauchte sie mit dem Kaffee auf der Terrasse auf.

Sie hatte die beiden im Garten beobachtet und entschieden, dass es Zeit wäre, die angespannte Situation zwischen den beiden etwas zu lockern. Also stellte sie das Tablett geräuschvoll auf dem Tisch ab.

„Hey, kommt her, der Kaffee ist fertig.“

Erleichtert nickten beide und drehten sich gleichzeitig zu Kate um, dabei berührten sich unerwartet ihre Schultern. Caroline fühlte, wie ihre Haut prickelte. Unfassbar, dass er immer noch diese Wirkung auf sie hatte. Entschlossen atmete sie tief durch. „Lass uns einen Kaffee trinken, Rick. Ich habe da eine Menge Fragen an dich“, schlug sie äußerlich vollkommen ruhig vor, während in ihrem Inneren ein Sturm tobte.

„Und ich erst“, schoss es Rick durch den Kopf. Aber er würde besser erst mal den Mund halten und den Coolen mimen, damit sie sich in Sicherheit wähnte, aber dann, dann würde er sich daran machen, herauszufinden, warum sie ihn vor vier Jahren so plötzlich verlassen hatte.

Er schwor sich, sie erst gehen zu lassen, wenn er Bescheid wusste – oder besser noch, sie gar nicht mehr gehen zu lassen. Es nagte an ihm, nicht zu wissen, was Caroline damals zu dem überstürzten Aufbruch veranlasst hatte, aber egal, was er anstellen musste, um es zu erfahren, er würde es tun. Sein Mund verzog sich zu einer schmalen Linie, als er hinter Caroline zur Terrasse ging.

Wenig später saßen die drei um den Tisch herum und Kate erzählte lebhaft, was sie sich unter dem Buch vorstellte.

„Wir haben uns gedacht, es sollte ein Buch sein, dass Rick seinen Fans näher bringt, nicht so eine übliche Biographie, verstehen Sie? Es soll Einblick in sein alltägliches Leben vermitteln, also zumindest in das, was er zeigen möchte. Für Sie heißt das, Sie müssten ihn ständig begleiten. Wir erwarten, dass Sie sich vom Frühstück bis zum Schlafengehen in seiner direkten Nähe aufhalten und alles dokumentieren, was er möchte. Wenn er ausgeht, gehen Sie mit, Sie müssten seine Sporttermine ebenfalls wahrnehmen, ebenso wie seine Einkaufstouren, Studiobesuche, Filmdrehs, eben einfach alles…“ Sie holte Atem.

Caroline nippte an ihrem Kaffee und ließ Kates Worte auf sich einprasseln.

Das war ein wirklich interessantes Projekt, aber es verwirrte sie, dass sie ausgerechnet über Rick schreiben sollte.

Es würde bedeuten, dass sie in den kommenden Wochen jeden Tag mit ihm verbringen müsste, und das wäre vermutlich nicht nur extrem anstrengend, sondern auch eine außergewöhnliche psychische Belastung. Sie konnte sich lebhaft vorstellen, dass er viele ungeklärte Fragen stellen würde, auf die sie selbst keine vernünftige Antwort hatte.

Aber vielleicht war es auch eine Chance…

Nachdenklich legte sie den Kopf schräg und sah Rick verstohlen an.

Er hatte die Ellbogen aufgestützt und den Kopf auf seine Hände gelegt, unverwandt beobachtete er Caroline. Auf ihren Wangen erschienen zwei kleine, rote Flecken – schnell sah sie wieder zu Kate hinüber, die bereits wieder munter vor sich hinplapperte. Caroline musste zu ihrer Schande gestehen, dass sie nur die Hälfte mitbekommen hatte. Sie versuchte, sich erneut zu konzentrieren.

„…ja, das wäre dann soweit Ihre Aufgabe. Was sagen Sie dazu?“, endete Kate strahlend.

„Ich bin etwas verwundert“, begann Caroline vorsichtig.

„Das ist eine große Herausforderung für mich und eine sehr interessante Aufgabe. Ich frage mich allerdings, warum Sie gerade mich für diesen Job angefordert haben?“

Kate hatte diese Frage schon erwartet.

„Wir haben Sie in Berlin beim Interview als eine sehr kompetente und angenehme Person empfunden und als die Idee mit dem Buch aufkam, haben wir sofort an Sie gedacht. Wir brauchen für diese Aufgabe eine integre Person, da sie sich ja hier permanent aufhalten wird. Sie machen den Eindruck, als könnten Sie nicht nur gut schreiben, sondern auch Rücksicht auf einiges nehmen, was eben nicht in die Öffentlichkeit gehört. Außerdem brauchen wir jemanden, in dessen Nähe Herr Carter sich wohl fühlt.“

Nervös wickelte Caroline eine Haarsträhne um ihren Finger. Was sollte sie dazu sagen? Das klang alles sehr plausibel, aber sie wurde das Gefühl nicht los, dass hinter dieser Sache noch etwas anderes steckte.

Aber wen sollte sie fragen? Kate? Die wusste sicher nichts.

Rick? Der würde sich vermutlich eher die Zunge abbeißen, als etwas zu verraten. Ratlosigkeit machte sich auf Carolines Gesicht breit. Es blieb ihr ohnehin nichts anderes übrig, als es zu versuchen, wenn sie nicht aus ihrer Agentur fliegen wollte. Und sicher gab es Schlimmeres als im sonnigen Kalifornien zu sitzen und ein paar Wochen mit einem der heißesten Typen auf diesem Planeten zu verbringen, schoss es ihr durch den Kopf. Also nickte sie schließlich.

„Okay, das klingt gut. Wie sind die Bedingungen?“, fragte sie professionell.

Erleichtert setzte Kate erneut an: „Es gibt nicht viele. Sie sollen mit Herrn Carter besprechen, wann er Sie gerne um sich haben möchte, auf welche Berichte er Wert legt. Ansonsten haben Sie freie Hand. Sie bekommen ein Auto von uns und auch die Unterkunft wird natürlich gestellt.“

Caroline wurde hellhörig.

„Unterkunft? Ich möchte keinesfalls in einem Hotel untergebracht werden, ich hasse Hotels!“, platzte sie heraus und schlug sich sogleich mit der flachen Hand beschämt vor den Mund.

„Tut mir leid, wenn das hysterisch klang.“

Kate lächelte, als hätte sie nichts gehört.

„Was die Unterkunft angeht, darum hat sich Mr. Carter bereits gekümmert und wird Ihnen dies später erklären. Ich muss leider jetzt zu einem anderen Termin. Sie können mich in den kommenden Wochen jederzeit telefonisch erreichen, wenn etwas sein sollte. Persönlich kann ich dann jedoch leider nicht kommen, da ich morgen nach London fliege und dort einige Zeit sein werde. Aber ich bin sicher, Sie bekommen das hier auch ganz ohne meine Hilfe hin.“

Eilig sprang Kate auf, gab Caroline die Hand, murmelte etwas in Ricks Ohr, klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter und war verschwunden.

Sie wollte nicht dabei sein, wenn Rick Caroline seinen Plan bezüglich ihrer Unterbringung mitteilte.

Hollywood Hills - Crazy, Sexy, Cool

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