Читать книгу Hollywood Hills - Crazy, Sexy, Cool - Kerstin Steiner - Страница 7

Kapitel 5

Оглавление

Die Sonne stand bereits hoch am Himmel und brannte unerbittlich auf den Canyon nieder, kein Baum spendete Schatten, die Mittagshitze drohte unerträglich zu werden. Schweiß rann seine Stirn hinab, tropfte auf den staubigen Boden um dort augenblicklich zu verdampfen. Doch vollkommen unbeeindruckt rannte Rick die Hills weiter hinauf, sein Herz schlug viel zu schnell und unregelmäßig, in seinen Ohren rauschte das Blut.

Er musste sich ablenken, seinen Schmerz, seine Anspannung irgendwie loswerden, also rannte er sich die Seele aus dem Leib.

Erst ein zaghaftes Jaulen ließ ihn aufhorchen und kurz innehalten. Er hatte seinen Hund vollkommen vergessen, der nun mit heraushängender Zunge und einem vorwurfsvollen Blick vor seinem Herrchen stehen blieb und Mitleid erregend hechelte. Schuldbewusst beugte sich Rick schwer atmend herunter und kraulte den Schäferhund zwischen den flauschigen Ohren.

Zufrieden brummte der Hund und ließ sich erschöpft in den Staub fallen.

„Ja, schau du mich nur so an, du hast ja vollkommen recht“, schnaufte Rick atemlos. „Ich war so in Gedanken, dass ich dich ganz vergessen habe, dabei kannst du doch gar nichts für dieses Chaos.“

Eilig drehte er die Wasserspendestation auf und das Tier begann gierig die kühle Flüssigkeit zu schlecken, dankbar wedelte es mit dem buschigen Schwanz.

Rick ließ sich neben dem Spender auf einen dicken Findling sinken und ignorierte das drohende Rasseln einer Klapperschlange, die er aufgeschreckt hatte.

„Mann, ich sag dir, so ein Leben als Mensch kann ziemlich beschissen sein. Du kannst jeder Hundedame einfach nachsteigen ohne groß zu fragen, und was mache ich? Ich renne einer Frau nach, die mich vor vier Jahren hat sitzen lassen. Und letzte Woche hat sie es schon wieder getan…sie war einfach weg. Dabei habe ich ausnahmsweise mal nichts angestellt, im Gegenteil. Deshalb verstehe ich das alles nicht. Ich…ich …, hörst du, ich laufe einer Frau nach. Hallo? Da stimmt doch was nicht. Die Frauen rennen mir nach, nicht umgekehrt.“

Vertrauensvoll robbte sein Hund näher und legte den Kopf auf seine Schuhe.

„Weißt du was…ihre Agentur rückt ihre Adresse einfach nicht raus, es ist nicht zum Aushalten.“ Wütend stampfte Rick auf, dann schlich sich jedoch ein hinterhältiges Grinsen auf sein verschwitztes, staubiges Gesicht.

„Aber ich bin ja nicht blöd“, fuhr er fort.

„Naja …noch nicht, es sei denn ich brenne mir hier das Hirn weg, wenn nicht bald etwas passiert. Pass auf…“ Er senkte seine Stimme, als wolle er dem Hund ein Geheimnis in die aufmerksam aufgerichteten Ohren flüstern.

„Wenn ich sie privat nicht erreichen kann, dann eben über ihren Job.“

Rick kicherte seltsam in sich hinein, bevor er unbeirrt weitersprach.

„Flauschohr…ich bin jetzt 33 und das ist genau das richtige Alter, um ein Buch zu schreiben, ein Buch über mich, mein Leben hier…alles, was mich privat meinen Fans näher bringen könnte. Ja, ja….schau mich nicht so an, das ist natürlich erstunken und erlogen, ich weiß, aber damit werde ich sie herlocken. Sie wird denken, dass sie über einen Schauspieler in Los Angeles eine Biographie verfassen soll, sie weiß aber selbstverständlich noch nicht, dass ich das sein werde. Kate hat alle Hebel in Bewegung gesetzt und ihrer Agentur eine so horrende Summe geboten, dass die sie an den Füßen hierher schleifen werden, selbst wenn sie nicht will. Und wenn sie erst mal hier ist, dann sehen wir weiter.“

Stolz sah Rick seinen Hund an.

„Na? Wie hat der Onkel Rick das gemacht? Das war ganz allein seine Idee!“

Langsam stand Rick wieder auf und der Hund folgte ihm auf dem Fuß. Gemächlichen Schrittes ging es nun den Canyon wieder hinab, mit Rücksicht auf das Tier nahm Rick den flacheren Abschnitt und konnte in der Ferne schon das Auto stehen sehen. „So, Junge, jetzt hast du es gleich geschafft.“

Das galt sowohl dem Hund als auch ihm selbst.

Seit er Kate beauftragt hatte, alle Fäden zu ziehen, zitterte er sich nervös durch jeden Tag, immer in der Hoffnung auf eine positive Antwort von der Berliner Agentur, bei der Caroline angestellt war. Heute lief die Frist für eine Zusage ab und er hoffte inständig, dass Kate wirklich gute Nachrichten für ihn haben würde, denn ansonsten wüsste er auch keinen Rat mehr.

Aber eines wusste er ganz genau, seit er Caroline erneut getroffen hatte – er hatte sich nicht getäuscht, nichts beschönigt, sie war genau die Frau, die für ihn bestimmt war, auch wenn sie das selbst nicht zu glauben schien.

Sollte sie den Job annehmen und nicht sofort wieder die Flucht ergreifen, wenn sie ihren Auftraggeber sah, dann hätte er alle Zeit der Welt, sie davon zu überzeugen, dass er ihr Mr. Right sein musste. Immerhin konnte es sehr, sehr lange dauern, bis so ein Buch fertig war. Notfalls musste man eben einiges umschreiben…ihm würde da sicher jede Menge einfallen.

Inzwischen saß er im Auto und ließ sich die drei Straßen weiter nach Hause fahren. Dort angekommen riss er die Tür auf, sprang aus dem Wagen und stürzte ins Haus, wo er bereits von Kate erwartet wurde.

„Und? Sag schon!“

Ungeduldig hüpfte er von einem Bein aufs andere und versuchte in Kates mienenlosem Gesicht zu lesen.

„Kate…bitte keine Spielchen, das hält mein Herz nicht aus, was hat sie gesagt?“

Kate zuckte lächelnd die Schultern, sie konnte Rick unmöglich noch länger auf die Folter spannen, wollte sie seine Gesundheit nicht gefährden.

Gespannt bis in die letzte Haarspitze stand er ihr gegenüber und sah sie erwartungsvoll an. Sein Herz trommelte gegen seinen Brustkorb, es war nicht zu ertragen.

Endlich erbarmte sich Kate und begann zu sprechen.

Ihre Worte klangen wie durch Watte an seine Ohren.

„Rick, da hast du aber mal richtig Schwein gehabt. Ihre Agentur war natürlich absolut scharf auf den lukrativen Auftrag, aber deine Caroline hat ziemlich gebockt, sie wollte zunächst gar nicht nach Los Angeles kommen. Erst als sie ihr gedroht haben, sie rauszuwerfen und dafür zu sorgen, dass sie nie wieder einen Job bekommt, hat sie Zähne knirschend zugesagt. Unter einer Bedingung allerdings…sie weigert sich in einem Hotel zu wohnen, solange sie in der Stadt arbeitet. Aus irgendeinem Grund scheint sie eine Abneigung gegen Hotels zu haben, sie soll regelrecht panisch reagiert haben. Und außerdem passt es ihr nicht, dass sie nicht weiß, über wen sie schreiben soll. Ich habe das als Geheimprojekt angepriesen, beinahe so, als könne sie damit den Pulitzer-Preis gewinnen. Du schuldest mir was, Rick.“

Kate atmete tief durch und sah Rick erstaunt an. Er hatte kein Wort gesagt, sie nicht unterbrochen – das allein hatte schon Seltenheitswert, aber er sah auch ungemein zufrieden aus, so als wäre ihm soeben ein Coup geglückt.

Nach einigen stummen Sekunden stieß er einen Jubelschrei aus, der sicher auch noch die 1000 Meter entfernt wohnenden Nachbarn aus dem Liegestuhl geschreckt hatte.

„Haaaaaaaaaa...perfekt…“ Wild hüpfte er in der Halle herum. „Hotelphobie…jap…ich weiß auch woher sie die hat, aber egal, das ist einfach nur perfekt.“

Kate schüttelte den Kopf und rollte die Augen, er führte sich auf wie Rumpelstilzchen.

„Rick, soll ich ein Appartement für sie besorgen? Wo soll sie denn wohnen, wenn sie partout nicht ins Hotel möchte?“

Ein kleines diabolisches Grinsen machte sich auf Ricks strahlendem Gesicht breit. „Oh, da mach dir mal keine Sorgen, Kate, ich habe da schon die passende Unterkunft für sie parat.“

Zweifelnd sah Kate Rick an.

„Na hoffentlich wird sie auch der Meinung sein“, murmelte sie mit einem unbehaglichen Gefühl im Bauch.

Hollywood Hills - Crazy, Sexy, Cool

Подняться наверх