Читать книгу "Brender ermittelt" - Kim Scheider - Страница 8

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Köln Mediapark, am frühen Abend

Dieser hatte mittlerweile ein paar sehr unangenehme Momente erlebt. Nicht nur dass Kitty, ihre Sekretärin, die mit bürgerlichem Namen Jennifer Hölters hieß, noch in der Firma war, sie hatte auch noch Besuch gehabt. Als Haferkorn den Empfangsraum von HFP betreten hatte, war sie freudig überrascht vom Schoß ihres Freundes aufgesprungen und war ihm entgegengelaufen.

„Walter, da bist du ja endlich! Was ist denn hier los? Warum geht ihr nicht ans Telefon?“, fragte sie vorwurfsvoll. Dann hatte sie Haferkorns Begleitung entdeckt und war nur noch staunend beiseite getreten.

Walter verschwand in Begleitung von zwei Uniformierten wortlos in seinem Büro, während die übrigen sich im restlichen Gebäude verteilten und darauf warteten den Durchsuchungsbefehl zu vollstrecken, sollte Haferkorn nicht kooperieren und das richtige Gerät herausrücken. Diesen Durchsuchungsbefehl hielt einer der Beamten dann auch der verdutzten Kitty unter die Nase und bat sie und ihren Partner, sich ruhig zu verhalten und ihre Arbeit nicht zu behindern.

Haferkorn konnte sie von seinem Büro aus aufgeregt mit ihrem Freund tuscheln hören. Wie vielen Leuten würde er noch für seine Dummheit Rechenschaft ablegen müssen?

Das Schlimmste stand ihm dann aber zu Hause bevor, als er Elli gegenübertreten und seiner zuerst ungläubigen, später ziemlich wütenden Frau erklären musste, warum ein Dutzend Polizisten ihr Heim belagerte und ihn wie einen Verbrecher behandelte. Als er fertig gewesen war mit seinen zugegebenermaßen recht dürftigen Erklärungen, hatte er in ihren Augen die gleiche Enttäuschung und Abscheu gesehen, wie zuvor schon in Christoffers.

Doch anders als Frey, der mit eisigem Schweigen reagiert hatte, begann Elli eine leidenschaftliche Diskussion mit ihm und entwickelte sich, ganz entgegen ihrem Image als Bilderbuchoma regelrecht zum Derwisch. Die kleine zierliche Frau wirkte zwischenzeitlich größer als ihr Mann, hinter dem sie sonst beinahe verschwand.

„Wir werden Ihren Gatten jetzt erst noch einmal mit ins Präsidium nehmen müssen, Frau Haferkorn“, unterbrach ein Beamter ihre Tiraden, nachdem man sich davon überzeugt hatte, dass Haferkorn ihnen wirklich das fragliche Gerät überreicht hatte. „Sollte er nicht unser Gast bleiben, dürfen Sie ihn später gerne gesetzeskonform auseinander nehmen. Jetzt müssen wir aber erst mal los!“

Als er wieder im Wagen saß, plagten Walter arge Zweifel, ob er Elli überhaupt antreffen würde, sollte er wieder nach Hause dürfen. Vielleicht wären ein paar Tage U-Haft gar nicht so verkehrt.



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