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Wusstest du damals überhaupt, wer das ist?

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Nein, ich hatte keine Ahnung. Ich fand diese Gruppe unmöglich und wollte nichts mit irgend so einem spirituellen Meister aus Indien zu tun haben.

Kurze Zeit später traf ich unseren weisen alten ungarischen Akupunktur- und Meditationslehrer, bei dem mein Mann und ich Meditation gelernt hatten und den wir beide sehr schätzten. Ich sprach mit ihm über mein Bedürfnis, nach neun Monaten intensiver therapeutischer Arbeit zu lernen, wie man stirbt. Er riet uns: „Fahrt nach Indien!“, und gab uns die Adresse seines Lehrers, der auch der Lehrer des Dalai Lama war. Er sagte, er werde uns ein Schreiben mit einer persönlichen Empfehlung mitgeben. Wir verkauften innerhalb von 14 Tagen all unser Hab und Gut, packten unsere Sachen und brachen – zum Entsetzen unserer Eltern und auch unserer Freunde und der Gemeinschaft im ZIST – mit einem alten Mercedes-Postbus auf. Es war eine wahnsinnig spannende Reise – mit einem fünfjährigen Kind! Zunächst landeten wir nach einer dreimonatigen abenteuerlichen Fahrt bei den Tibetern in Dharamsala. Wir hatten ja dieses Empfehlungsschreiben dabei, doch als wir ankamen, erfuhren wir, dass der Lehrer, zu dem wir wollten, zwei Wochen zuvor nach Europa abgereist war. Er war als Abt in ein Kloster nach Zürich versetzt worden. Damals, 1975, gab es kaum Leute und Besucher in Dharamsala, und uns gefiel es dort sehr gut. Wir fühlten uns beide wie zu Hause angekommen. Aber dann gab es einen Zwischenfall, wir bekamen ärger mit ein paar Jugendlichen im Ort und mussten Hals über Kopf wieder aufbrechen, sonst wären wir sicher dort geblieben.

Wir sind dann weiter nach Kathmandu, dort hatten wir eine zweite Adresse von einem chinesischen Mönch, der in einem tibetischen Kloster lebte. Doch der war gerade nach China gefahren, weil seine Mutter im Sterben lag. Also war auch er nicht da. Und so standen wir da und wussten nicht, was wir machen sollten, und ich sagte: „Ich will jetzt wenigstens einen von diesen Lehrern sehen. Lass uns wenigstens nach Poona fahren, zu diesem Bhagwan.“ Mein Mann antwortete erst: „Ohne mich!“ Aber dann verkauften wir doch unser Auto und flogen nach Poona. Als wir ankamen, war es ausgerechnet der 11. Dezember 1975, Bhagwans Geburtstag. Es gab eine große Feier und ich fand das alles sehr beeindruckend. Am nächsten Morgen gingen wir beide zu seiner Lecture, seinem täglichen Vortrag. Osho, damals hieß er noch Bhagwan, redete über Jesus. Das, was er sagte, packte mich total. Und es passte genau zu meinem inneren Zustand. Es war, als spräche er zu mir persönlich.

Vom Mut, den eigenen Weg zu finden

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