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HUND ALLEIN ZU HAUSE? NUR KEINE SORGE!

Noch nicht wirklich fit für die Stadt? Termine, die nur ohne Hund möglich sind? Dann ist Daheimlassen die bessere Entscheidung. Auszeit ohne Trennungsangst: So geht’s.


Tja, von Herrchen ist offenbar nichts zu erwarten … Aber er kommt ja wieder, deshalb einfach mal entspannen.

Wer einen Welpen zu sich genommen hat, kann das gelegentliche Alleinbleiben mit ihm von Anfang an trainieren. Doch mit dem Ende der Pubertät, je nach Rasse etwa zwischen dem 6. und 15. Lebensmonat, gerät der Vierbeiner nochmals in eine sensible Phase. Dann kann es (erneut) zu Trennungsangst kommen, ob wohl vorher alles schon prima geklappt hatte. Wer einen Hund mit Vergangenheit übernimmt, weiß oftmals ohnehin nicht so genau, was vorher war. Und auch der Umzug in eine andere Wohnung kann dazu führen, dass der Vierbeiner verunsichert ist und partout nicht allein zu Hause bleiben möchte.


Auch wenn es mit dem ruhigen Warten noch nicht ganz klappt: Ins Zimmer zurückkehren und freundlich ignorieren.

DAS ALLEINSEIN GEMEINSAM TRAINIEREN

Was auch immer der Grund sein mag, behutsames Training ist angesagt. Wählen Sie einen der Wohnungsräume als »Wohlfühlzimmer« für Ihren Vierbeiner, am besten nicht zu groß und ohne direkten Blick nach draußen (ohne Terrassentür, Bodenfenster). Richten Sie Ihrem Hund einen gemütlichen Platz ein; dieser sollte nicht direkt gegenüber der Tür liegen. Dazu einen Kauknochen oder sein Lieblingsspielzeug und frisches Wasser, fertig ist die Situation.

Damit der Hund zunächst lernt, sich auch ohne Ihre ständige Aufmerksamkeit wohlzufühlen, bleiben Sie anfangs mit ihm im Zimmer. Schließen Sie die Tür, und beschäftigen Sie sich (lesen, Musik hören), aber nicht mit Ihrem Hund. Wird er unruhig, ignorieren Sie das freundlich. Bleiben Sie bis zu einer halben Stunde. Dann öffnen Sie die Tür, verweilen einen Moment, belassen Kauknochen bzw. Spielzeug im Zimmer und gehen schließlich kommentarlos hinaus. Der Hund kann bleiben oder mitkommen.

Sobald Ihr Hund das ruhig mitmacht, folgt der nächste Schritt. Sie beide wieder im Wohlfühlzimmer, die Tür geschlossen, Sie lesen … Nach fünf bis zehn Minuten verlassen Sie den Raum kommentarlos und schließen die Tür. Nach etwa 20 Sekunden (!) kehren Sie zurück, mit einem Glas Wasser oder einer Zeitschrift, ignorieren den Hund, schließen die Tür und nehmen Ihre Beschäftigung wieder auf. Falls der Hund während Ihrer Abwesenheit unruhig wurde, gehen Sie nicht darauf ein und betreten den Raum wie beschrieben (> Tipp). Erst wenn das gut klappt, steigern Sie die Abwesenheitsdauer in kleinen Schritten oder gehen öfter kurz raus. Erledigen Sie Alltagsaufgaben, aber setzen Sie sich auch ruhig irgendwo hin, damit der Hund sich an die Stille gewöhnt.

Sobald der Hund Ihre Abwesenheit innerhalb der Wohnung entspannt toleriert, verlassen Sie die Wohnung für ein, zwei Minuten. Der Hund ist im Wohlfühlzimmer, die Tür geschlossen. Sie kehren zurück, betreten das Zimmer, beachten Ihren Hund dabei aber nicht. Steigern Sie diese Zeiten in den nächsten Tagen/Wochen langsam, aber sicher. Üben Sie zu unterschiedlichen Tageszeiten, damit auch ein Kinobesuch bald kein Problem mehr ist. Wichtig: Die Abwesenheitsdauer immer der Entspanntheit des Hundes anpassen. Sobald er unruhig wird, verkürzen Sie die Abwesenheitsdauer wieder etwas. Das Training kann einige Wochen, aber auch einige Monate dauern. Ihre Geduld wird sich lohnen: Sie gewinnen Ihre Freiheit zurück und der Hund seine Selbstsicherheit.

IGNORIEREN

Vielen Hundehaltern fällt das schwer: Dem Hund keine Beachtung schenken, ob er nun lieb schaut oder jammert. (Bei gefährlichen Aktionen, z.B. an einem Kabel kauen, gilt das nicht). Doch: Jede Reaktion Ihrerseits bedeutet für den Vierbeiner eine Zuwendung, die er sich wünscht – er weiß genau, was er dafür machen muss. Ignorieren Sie ihn hingegen freundlich, lernt er: Mein »Theater« bringt nichts. Wenn Frauchen bzw. Herrchen mich nicht beachten, ist eben Ruhe angesagt – fertig. Also bleibe ich ruhig, bis die da oben sich wieder bei mir melden …

Hundeerziehung in der Stadt

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