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STADTINFOS FÜR HUNDEHALTER

Von der Hundesteuer bis zum Gassibeutel: Die Stadtpolitik kommt am Thema »City-Dog« nicht vorbei. Schade, wenn Sie als Hundehalter/in vielleicht gar nicht alle Serviceleistungen kennen und nutzen. Regional gibt es neben vielen Geboten nämlich auch viele Angebote rund um den Hund. Infos, Tipps und Adressen finden Sie auf den folgenden Seiten.

Wie hundefreundlich ist eine Stadt? Vielleicht ist das nicht die allererste Frage, die Sie sich stellen, falls einmal ein Umzug anstehen sollte, für die Ausbildung, für den Job, für die Liebe. Aber bestimmt auch nicht die letzte. Wer mit Hund(en) lebt, weiß, wie sehr es die gemeinsame Lebensqualität beeinflusst, ob eine Stadt z.B. »grün« ist – und zwar nicht nur für ihre Menschen, sondern auch für ihre Hunde (und andere Tiere). Leinenzwang, Mitnahmeregeln in Bus und Bahn, Auslaufmöglichkeiten auch ohne Leine, Einrichtungen wie Tierrettungsorganisationen, Hundetagesstätten, Gassi-Service, Hundeschulen: Das alles gibt es mal mehr, mal weniger in den einzelnen Städten und Gemeinden. Es lohnt sich, Bescheid zu wissen, was die eigene Stadt Mensch und Tier zu bieten hat. Und es macht vieles einfacher, wenn man auch in einer fremden Stadt weiß, was man von Hund und Halter dort erwartet – und was man ihnen bietet.


Es ist längst Pflicht (und selbstverständlich), die Hinterlassenschaften zu entfernen. Jeder Tütenspender hilft!

HUNDELIEBE KOSTET PRO SCHNAUZE

Wofür eigentlich Hundesteuer, fragen sich viele Hundebesitzer und ärgern sich – in den entsprechenden Internetforen wird das Thema immer wieder heiß diskutiert. Gut zu wissen in diesem Zusammenhang: Steuern, die der Staat einnimmt, muss er nicht zweckgebunden investieren; alle Einnahmen werden zur Deckung aller Ausgaben verwendet. Dieses Argument sticht also nicht wirklich. Als ungerecht empfinden es viele Hundehalter dennoch, vor allem, weil die Höhe von Kommune zu Kommune so unterschiedlich ist. In den Städten zahlt man pro Schnauze in aller Regel deutlich mehr als in eher ländlichen Gemeinden (1 € im oberbayerischen Ettal, 186 € in Mainz, jeweils für den Ersthund), jeder weitere Hund kostet in vielen Städten noch mehr. Das soll wohl auch dazu dienen, die Zahl der Hunde in den Städten eher gering zu halten. In Österreich und in der Schweiz verlangen Städte, Gemeinden und Kantone ebenfalls eine Hundesteuer, in vielen anderen europäischen Nachbarländern gibt es diese Steuerart nicht (mehr). Fällig wird sie in Deutschland einmal im Jahr, meist im Januar, und zwar für jeden Hund, der älter als drei Monate ist. Wer in eine andere Stadt umgezogen ist, muss seinen vierbeinigen Mitbewohner dort innerhalb von 14 Tagen anmelden (bei der Gemeinde, dem Kreisverwaltungsreferat oder der Stadtverwaltung) und zahlt dann anteilig für den Rest des Jahres. Für Hunderassen oder -mischungen, die auf einer Liste für gefährliche Hunde gelandet sind, wird häufig eine sehr hohe Steuerabgabe (bis zu 1000 €) erhoben.

Unter dem Stichwort »Hundesteuer« finden Sie im Internet die Angaben zu Ihrer Stadt, übrigens auch zu der Frage, wann es eine Befreiung gibt. Für Rettungshunde beispielsweise und für jene, die Menschen mit Handicap zur Seite stehen; für Vierbeiner, die einen Beruf haben (Schutzhunde, Forsthunde, Hütehunde) und in einigen Städten, zumindest für eine gewisse Zeit, auch für einen Hund, den man aus einem städtischen Tierheim zu sich genommen hat. Nicht zuletzt beschert auch der »Hundeführerschein« in immer mehr Städten und Gemeinden einen »Rabatt«, oft gibt es ein Jahr Steuerbefreiung dafür.

DER UMWELT ZULIEBE

Umweltfreundliche Gassibeutel? Die gibt es! Sie sind ein Thema für Kommunen, in denen Hundekottüten leider allzu oft im Grünen landen. Das ist in jedem Falle ärgerlich, doch sind die Beutel biologisch abbaubar, ist es zumindest für die Umwelt nicht mehr ganz so schlimm. Infos unter www.thesustainablepeople.com.


Jede Stadt hat ihre Regeln: Hier signalisiert ein Poller mit durchgestrichenem Dackel, dass Hunde bitte fernbleiben sollen.

PRIMA KLIMA FÜR DEN VIERBEINER?

Wie gut es eine Stadt mit »ihren« Hunden meint, dafür bekommt man als Hundebesitzer schnell ein Gefühl. Sind Hunde im Café, in der Tagesbar, im Restaurant willkommen oder eher nicht? Stellen die Geschäftsleute auch mal eine Schüssel mit frischem Wasser vor die Ladentür, wenn es wärmer wird? Gibt es öfter mal ein Lächeln für den Vierbeiner, wenn er in Bus und Bahn ruhig und gelassen mitfährt? Sicher ist das auch eine Frage von Geben und Nehmen, gutes Benehmen gegen freundliche Akzeptanz. Dafür können Hundehalter eine Menge tun (>). Aber auch die jeweilige Stadtpolitik betreibt eine Art Klimaarbeit für (oder gegen) die Hundehaltung. Gibt es genügend Möglichkeiten, den Hund auch ohne Leine laufen zu lassen? Wie viele Gassibeutelspender stehen bereit? Muss der Hund ab einer bestimmten Größe in Bus und Bahn einen Maulkorb tragen?

Von der Höhe der Hundesteuer über die Hundeverordnung (Leinenpflicht) bis hin zur kostenlosen Ausgabe von Gassibeuteln gibt es vieles, was Menschen mit Hund das Leben leichter macht, aber leider auch so manches, was es eher verkompliziert. In jedem Falle ist es gut zu wissen, was der Hund darf oder nicht darf. Denn neben unnötigen Diskussionen während der Gassirunde kann ein Verstoß gegen Vorschriften eine Ordnungsstrafe mit Bußgeld zur Folge haben.

Wie gut informiert die Stadt oder die Gemeinde auf ihrer Internetseite und in der Tagespresse über Angelegenheiten rund um Mensch und Hund? Das sind Punkte, die Sie sich einmal genauer auf den jeweiligen Info-Seiten im Web anschauen sollten. Auch Angaben zu den stadt- oder gemeindeüblichen Ruhezeiten finden sich hier beispielsweise (wichtig, falls Ihr Hund in der Wohnung bellt >). Bescheid zu wissen schützt am besten vor ärgerlichen Scheindebatten und ist zugleich eine solide Basis für eventuelle »Interessenarbeit« in eigener Sache. Wer sich engagieren möchte und dabei nicht aus den Augen verliert, was für beide Seiten wichtig ist, findet mit Sicherheit schnell Mitstreiter für eine gute Sache. Und schließlich lohnt sich jede noch so kleine Verbesserung für das Zusammenleben von Mensch und Tier.


Informieren Sie sich vorab, ob Ihr Hund in Bus, Bahn und Tram ein Ticket und womöglich einen Maulkorb braucht.

SMARTPHONE ALS SPÜRNASE

Für Mobile-Fans gibt es eine Reihe von Apps, die (nicht nur) Stadthundebesitzer auf die richtige Spur bringen wollen. Damit kann man sich z.B. anzeigen lassen, was die nächste Umgebung (oder eine andere Stadt) rund um den Hund zu bieten hat: Ob Hundewiese oder Gassibeutelspender, Tierarztpraxis oder hundefreundliches Restaurant – hier finden Sie alles. Viele Apps (aber nicht alle) sind kostenlos und leben vom Feedback der Nutzer. Stichwort »Hund« im App-Store eingeben oder im Internet nach »Hunde-Apps« suchen. Vorm Herunterladen checken, welche App wirklich Sinn macht und regelmäßig aktualisiert wird.

ICH HAB’ JETZT (WIEDER) EINEN HUND!

Vielleicht haben Sie sich endlich einen Traum erfüllt und einen Hund zu sich genommen, ob vom Züchter oder aus dem Tierheim – Glückwunsch! Das wird Ihr Leben ganz bestimmt bereichern. Sicher gibt es jetzt aber auch eine Menge zu organisieren und klären: Wo geht man im Umkreis am besten spazieren, was sind tolle Auslaufgebiete in erreichbarer Entfernung, wer nimmt meinen Hund, wenn die Zeit mal knapp ist, welche Tierarztpraxis empfiehlt sich, gibt es womöglich einen Bio-Tierkostladen in der Stadt … Gemeinsame Gassirunden, Outdoor-Tipps, Hundeschulen, Hutas, der Tierrettungsdienst oder wenigstens eine Notrufnummer: Ein Überblick macht das Leben mit Hund einfacher, sorgenfreier und womöglich auch erlebnisreicher (> Checkliste). Wer Social-Media-Communities nutzt, verpasst ab sofort kein Event mehr rund um den Hund – oder entdeckt genau die richtigen Leute, um etwas Interessantes für oder mit den City-Dogs auf die Pfoten zu stellen.

Bücher und Magazine (>) rund um den Stadthund gibt es ebenso, sie führen quer durch Deutschland, Österreich und die Schweiz (z.B. die Buchreihe »Fred & Otto – Stadtführer für Hunde«). Das Magazin »City Dog« befasst sich in monatlichen regionalen Ausgaben mit der jeweiligen Hundeszene vor Ort (Hamburg, Berlin, Bayern), wie auch überregionale Zeitschriften regelmäßig über besonders hundefreundliche Städte berichten (z.B. »dogs«). Wie schön, wenn Ihre Stadt dabei ist!

EIN CITY-TRIP – UND ICH DARF MIT!

So eine Auszeichnung kann auch mal ein Grund für eine Städtereise sein – mit Vierbeiner. Schließlich gibt es extra organisierte Stadtführungen, dazu Hotels, Restaurants und sogar Tierparks (z.B. in München), die den Vierbeiner (an der Leine) willkommen heißen (> Info). Wenn Sie den Stadtbesuch auf die Fähigkeiten und Bedürfnisse Ihres Hundes abstimmen und die Anfahrt nicht zu lang oder kompliziert ist, spricht nichts gegen so einen City-Trip!

RUNDUM SCHLAU GEMACHT

München hat einen bestens organisierten Tierrettungdienst, Hamburg gibt jährlich 25 Millionen Gassibeutel gratis aus, in Berlin lockt ein Hundegarten mit Agility-Spaß: Citys auf den Hund gefühlt.

Sie sind neu in der Stadt oder unter die Hundebesitzer gegangen: Dann ist erst einmal gründliche Recherche angesagt. Worüber Sie Bescheid wissen sollten, welche Dienstleistungen Sie jetzt in Anspruch nehmen können, wer im Notfall hilft:

HundesteuerHundeverordnungNotruf/TierrettungTierärzte/-klinikenGassibeutelspenderHundeschulenHundetagesstättenAuslauf-TreffpunkteHunde-AppsStadt(hunde)führer

Mit der Zeit kommt eine Menge Wissen rund um den Hund zusammen: Am besten notieren Sie alles, was Sie im Laufe der Zeit herausgefunden haben, übersichtlich in einer Liste und aktualisieren diese immer mal wieder. Das Web ist natürlich längst die wichtigste Quelle, z.B. unter www.Stadthunde.com.

Ob in einem schlichten Notizheft, im Smartphone oder in einem »Dog Journal« zum Kaufen: Immer griffbereit, macht es so eine Liste nicht nur Ihnen leichter, im Alltag mit dem Hund den Überblick zu wahren, sondern ist z.B. auch für einen Hundesitter ein äußerst sinnvolles Nachschlagewerk.

Hundeerziehung in der Stadt

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