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Der 13. Februar 1998 und wie ihn meine Frau erlebte
ОглавлениеFreitag, der Dreizehnte! Mit diesem Datum werden oft abergläubische Befürchtungen und Unglücksprognosen verbunden, die aber erfreulicherweise selten zutreffen — und wenn doch, wahrscheinlich auch vom Datum unabhängig geschehen würden.
Sobald, als möglich, nach einer sorgenvollen Nacht, in der sie kaum Schlaf finden konnte, machte sich meine Frau wieder auf den Weg ins Krankenhaus, begleitet von den besten Wünschen ihrer Pensionswirte und denen des Grafen v. S. sowie dessen Bekannter, die bereits in aller Frühe angerufen und ihre Hilfe angeboten hatten. Aber selbst die Hilfsangebote, so gut gemeint sie auch waren, schienen im Moment nicht annehmbar, hätten sie doch bei erfolgter Verabredung terminbedingte Zeitverzögerungen zur Folge haben können.
Das Warten ohne Wissen über meinen augenblicklichen Zustand war sowieso schon beinahe unerträglich. Momente voller Hoffnung wechselten sich ab mit Augenblicken großer Sorge und Verzweiflung. Dann, im Krankenhaus auf der Intensivstation, gab es zunächst eine kleine Erleichterung. Mein Zustand hatte sich wenigstens nicht verschlechtert! Nachdem die zuvor durchgeführte operative Blutstillung Erfolg zeigte, musste sich mein Körper nun erst einmal erholen, bevor weitere chirurgische Behandlungen in Angriff genommen werden konnten.
Obwohl mein Aussehen erschreckend war, versicherte der Stationsarzt meiner Frau, dass sich meine Überlebenschancen doch deutlich gebessert hätten. Dies wäre sicherlich auch auf meine überdurchschnittlich gute Konstitution und meine besondere Pferdenatur zurückzuführen. Man müsse aber leider für die größeren Eingriffe noch einige Tage warten, weil mein Zustand im Augenblick keine weiteren Operationen zuließe. Jedoch sei man damit dennoch im Zugzwang, weil die Versorgung der akuten Verletzungen eigentlich unaufschiebbar wäre.
Im weiteren Gesprächsverlauf erklärte der Arzt meiner Frau, dass über den genauen Unfallhergang nur angenommen würde, ich sei selbst in ein Auto hineingelaufen. Er riet dazu, alsbald den Sachverhalt bei der Polizei in Bad Godesberg zu klären. Diesen Rat befolgte meine Frau umgehend, konnte sie doch ansonst nichts unternehmen.