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LEBEN ALS FLUSS

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UNSER LEBEN FLIESST VON DER GEBURT bis zum Tod – in einem Bild: von der Quelle zum unendlichen Meer, in das der Strom sich ergießt. Leben ist Fließen – Stillstand Tod.

Alles, was existiert, ist Teil und eingebettet im grenzenlosen einen Strom des Lebens. Der uns vom Ganzen trennende Verstand lässt uns annehmen, dass wir vom Strom getrennte Schwimmer seien. Sind wir das wirklich? Oder sind wir nicht vielmehr wie Wassertropfen, die nur meinen, sie wären gesondert vom Wasser um sie herum?

Es fällt vielen Menschen nicht leicht, sich dem Lebensstrom zu überlassen und anzuvertrauen, obwohl wir alle ungetrennt vom Strom selbst sind. Und so versucht manch einer, schneller als der Strom zu schwimmen, und wundert sich, warum er gestresst ist oder überarbeitet im Burn-out endet. Andere wollen langsamer als der Strom schwimmen, als wollten sie das Leben und seine Herausforderungen damit vermeiden oder verzögern. Wieder andere schwimmen gar gegen den Strom an und damit gegen die natürliche Bewegung des Lebens – oft als Ausdruck eines Nicht-Einverstanden-Seins, was sehr erschöpfend ist, viel Kraft kostet und beste Grundlagen für Probleme und Krankheit bietet. Das kann sich unter anderem auf das Kranksein beziehen, indem man es ignoriert, es nicht akzeptieren kann oder sich nicht auf notwendige Änderungen einlässt, die die Lebensausrichtung, den Lebensstil oder alte Gewohnheiten betreffen. Dinge, die denjenigen weder guttun, noch einer gesunden und kraftvollen Lebensweise angemessen sind.

Andere Schwimmer im Strom wiederum versuchen vorsichtig am Ufer zu bleiben, vermeiden die kraftvolle Mitte und halten sich an überhängenden Ästen fest. Überstarke Ängste und Scheu vor Veränderung und Entwicklung wirken hier, und man versucht, sich am Alten, das man kennt und das vertraut ist, festzuhalten und wagt nicht den Schritt ins sich stets bewegende und erneuernde Leben. Hier gibt es wenig Zukunft.

All diese »Strategien« behindern die ursprüngliche Bewegung des Lebens, so wie sie für uns eigentlich gemeint ist. Die Schwächung und Behinderung dieser Lebensbewegung lässt sich vielfältig wahrnehmen, wenn wir darauf achten. Es sind die Dinge, die wir gewöhnlich als Schwierigkeiten oder Probleme bezeichnen, oder als Stress, den wir erleben, oder, wenn die lebenseinschränkende Situation oder Haltung andauert, auch als Krankheitssymptome. Wenn dagegen unsere Energie der ursprünglichen Bewegung des Lebens folgt, entfaltet sich im Menschen eine Intelligenz der höchsten Möglichkeit. Die Energie, die sich frei und ungehindert in und durch uns ausdrückt, erleben wir meist als ein natürliches Gefühl von Glück.

Viel von dem, was die ursprüngliche Bewegung beeinträchtigt und von ihr abweicht, löst sich durchaus auch ohne unser Zutun. Das uns innewohnende intelligente Feld aller Möglichkeiten, die Heilkraft im Menschen, korrigiert auftretende Hindernisse und Fehler sofort. Wir sind vom Leben mit einem jeden Moment im Hintergrund laufenden Korrekturprogramm ausgestattet – vergleichbar mit der kontinuierlichen Rechtschreibüberprüfung eines Textprogramms auf dem Computer. Schafft es der Organismus aus einem bestimmten Grund nicht, Fehler zu korrigieren – zum Beispiel Krebszellen, die sich tagtäglich im gesunden Körper bilden, zu eliminieren –, dann entwickeln sich Symptome und Krankheiten. Die ursprüngliche Bewegung der fein aufeinander abgestimmten Lebensfunktionen weicht ab, was wir als Krankheit erleben. Heilung bedeutet demgegenüber, die ursprüngliche Bewegung des Lebens wiederherzustellen.

Heilung als schöpferischer Prozess

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