Читать книгу Törnführer Korsika - Sardinien - Elba - Klaus-Jürgen Röhring - Страница 15
Calvi bis Ajaccio Seekarten:
ОглавлениеF 7050 und 6942, CG 1006 und CG 1007.
Der zwischen der Zitadelle von Calvi und der Punta Revellata liegende und nach Nord und Nordost offene
Golfe de la Revellata (42°34′N 008°43′E) wird nur von wenigen Yachten angelaufen. Die Ufer sind zum größten Teil steil, sodass es kaum Möglichkeiten gibt, mit dem Beiboot an Land zu kommen. Der kleine Hafen südlich der Punta Revellata, dessen Molenkopf befeuert ist, gehört zu dem Meeresbiologischen Institut, dessen Gebäude man an Land ausmachen kann. Dieser Hafen ist für Yachten gesperrt.
Nach Runden der Punta Revellata folgt eine Ankerbucht der anderen, und eine ist schöner und romantischer als die andere. Viele dieser Buchten sind jedoch bis zur 10-m-Tiefenlinie mit gelben Bojen abgetrennt und damit für ein sicheres, ruhiges Liegen kaum mehr geeignet.
Portu-Vecchiu di Calvi (42°34′N 008°43′E) ist eine geschützte Bucht südlich der Punta Revellata. Von hier aus lohnt sich ein Ausflug mit dem Beiboot zu der nahe gelegenen Grotte des Veaux Marins, einer der schönsten Grotten Korsikas. Durch die etwa 5 m breite Einfahrt kann man über 50 m weit in die Grotte vordringen. Je nach Sonnenstand gibt es in dem klaren Wasser die reizvollsten Lichteffekte.
Baie de Nichiareto (42°32′N 008°42′E) ist eine nach Nordwesten offene Ankerbucht mit 5 bis 6 m Wasser über gut haltendem Sandgrund, die im Sommer viele Yachten anlockt. Das klare Wasser lädt zum Baden ein, und man hat einen herrlichen Ausblick auf die Steilküste der Punta Revellata.
Vorbei am Capo Cavallo mit dem weithin sichtbaren Semaphor gelangt man zum Capo Mursetta. Bei ruhigem Wetter kann man auch zwischen den Klippen und dem Capo Mursetta durchfahren. Nach dem Runden des Kaps kommt man in die
Baie de Crovani (42°28′N 008°42′E). Im Südosten der Bucht findet man bei der halb verfallenen Hafenanlage des Silberbergwerkes von L’Argentelle auf 5 m Wassertiefe einen gut geschützten Ankerplatz. Am Ufer steht ein Café-Restaurant, ein anderes weiter nördlich am Strand. Die sanitären Anlagen und der Supermarkt auf dem nahen Campingplatz sind nur im Sommer geöffnet. Von dem hoch über der Bucht befindlichen Dorf L’Argentelle aus hat man einen herrlichen Blick auf die Bucht.
Golfe de Galeria (42°25′N 008°39′E). Schon im 6. Jahrhundert v. Chr. haben die Phöniker hier eine Handelsniederlassung gegründet, die später von den Römern übernommen und zu einer Hafenstadt ausgebaut wurde.
Der 1,5 sm breite Golf lockt im Sommer viele Yachten an. Südlich der Mündung des Fango steht ein alter, genuesischer Wachturm, der als Ansteuerungsmarke dienen kann. Von Norden kommend, halte man zunächst auf diesen Turm zu und steuere den im Plan angegebenen Ankerplatz dicht unter Land an, um die 2-m-Untiefe in der Mitte der Bucht zu meiden. Den Flusslauf darf man nicht mehr mit dem eigenen Boot befahren (Verordnung vom Mai 2008). Dafür kann man für eine erlebnisreiche Fahrt in ein bereitgestelltes Kajak umsteigen.
Entfernungen: von Calvi 14 sm, von Ajaccio 41 sm.
Von Galeria in Richtung Süden sollte man wegen der vorgelagerten Riffe Scuglietti mindestens 0,5 sm Abstand zur Küste halten. Bei ruhigem Wetter kann man ohne Schwierigkeiten zwischen der Küste und den Klippen hindurchfahren.
Die nächste Bucht ist die
Anse de Focolara (42°23′N 008°36′E). Da von West bis Nord offen, eignet sie sich nur bei ruhigem Wetter als Ankerplatz, und zwar in ihrem nördlichen Teil.
Marine d’Elbo (42°23′N 008°34′E) ist ein schmaler, tiefer Einschnitt in der gleichnamigen Bucht südlich der Punta Nera. Vorsicht bei der Ansteuerung aus nordwestlichen Richtungen. Wenige 100 m vor dem Eingang zur Bucht liegt eine gerade überspülte Untiefe, die in den SHOM-Karten verzeichnet ist.
Nördlich der Marine d’Elbo beginnt das Naturschutzgebiet von Scandola, in dem Fischfang, Unterwasserjagd und Tauchen verboten sind, ebenso das Ankern von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang. Das Schutzgebiet reicht bis zur Punta Muchillina, die den nordwestlichen Eingang in den Golf von Girolata markiert, und ist gut auf der Webseite: www.port-girolata.com/reserve-naturelle-de-scandola dargestellt. Hier sieht man auch sehr schön das Gebiet rund um die Insel Gargalu, in dem ein totales Ankerverbot herrscht. Es wird kontrolliert.
Der nur etwa 100 m lange Strand am Ende der Bucht wird von steil aufragenden Felsen zu beiden Seiten begrenzt. Etwa sechs Yachten finden auf 3 bis 6 m Wasser über Sandgrund sichere Ankerplätze. Im Sommer ist die Bucht jedoch meistens überfüllt.
Bei ruhigem Wetter sollte man die Passage zwischen der Insel Gargalu mit ihrem Leuchtturm (Fl.WR.4s8/5M) und der korsischen Küste benutzen. Die Passage ist an der schmalsten Stelle etwa 15 m breit und weist über 3 m Wassertiefe auf. Das Wasser ist klar, ein Ausguck im Bug kann die Yacht ohne Schwierigkeiten an den flacheren Stellen vorbeilotsen. Die beidseitig steil aufragenden Felsen bilden ein einmaliges Panorama. An der Insel Gargalu bieten zwei kleine Buchten ein bis zwei Yachten sichere Ankerplätze, die jedoch tagsüber wegen der häufig mit voller Fahrt vorbeirauschenden Ausflugsboote recht unruhig sind. Dieser Bereich gehört zum bereits erwähnten Naturschutzgebiet.
Schon nördlich der Gargalu-Passage werden die Felsformationen spektakulär. Rotbraun und steil stürzen sie ins tiefblaue Meer. Einen echten Höhepunkt erlebt, wer nach der Passage zwischen der Cala di Ponte und der Anse de Gattaghia eine vorgelagerte Insel umfährt (43°21,0’N 008°33,2’E). Ein schmaler, natürlicher Kanal führt um die himmelstrebende Felsnadel, Wassertiefe überall mindestens 10 m. Nach der Punta Muchillina, die wegen der ihr vorgelagerten 0,70-m-Untiefe im Abstand von mindestens 200 m gerundet werden sollte, öffnet sich der Golf von Girolata mit dem malerischen Fischerdorf
Girolata (42°21’N 008°37’E). Es ist nur von See und über einen Wanderweg zu erreichen. Girolata galt viele Jahre als der malerischste Ankerplatz Korsikas. Die nach Süden offene Bucht vor dem Ort wird nach Westen durch eine Halbinsel geschützt, die von einer Burg gekrönt ist.
Doch mit Ankern ist es seit 2006 vorbei, seitdem gibt es in der Bucht ein bewirtschaftetes Bojenfeld, für dessen Benutzung man sich anmelden soll. Auch an den Stegen kann angelegt werden. An den Stegen max. Tiefgang 2 m. Hier kein Strom! Toilette 50 Cent, Duschen 2 Euro. Zur Verfügung stehen 40 Bojen bis 12 m und 33 von 12 bis 20 m. Max. Tiefgang 5 m. Wechselzeit an den Bojen 14.00 Uhr. Längere Yachten können vor den Bojenfeldern ankern und den Shuttle-Service nutzen.
Für eine 11,50 m lange Yacht werden pro Nacht an der Boje/am Steg folgende Preise verlangt (Stand 2021): 52/71 Euro (13. Juni bis 26. August), 43/62 Euro (15. Juni bis 13. Juli), 31/37 Euro (18.5. bis 14.6. und 26.8. bis 22.9.), 24/29 Euro (vor dem 18.5. und nach dem 22.9.).
Für Mehrrumpfer gibt es einen Aufschlag von 60 % in den beiden teuersten Saisonzeiten, sonst 30 %. Festmachen zwischen 9.00 und 18.00 Uhr ist preiswert. Die Bojen liegen aus vom 15. April bis 31. Oktober eines Jahres. Betrieb von 8.00 Uhr bis Sonnenuntergang.
Kontakt: Port de Girolata, Tel. 0033–(0)495–50 02 52, Fax 0033–(0)495–50 05 16, UKWKanal 09, E-Mail: contact@port-girolata.com, www.port-girolata.com.
Ansteuerung: Man halte zunächst auf das Kastell zu und schwenke dann nordwärts in die Bucht ein.
Bojenfeld: An den im Plan eingezeichneten Stellen. Bei südwestlichen Winden steht unangenehmer Schwell in die Bucht. Kommt stärkerer Wind aus südlichen Richtungen auf, empfiehlt es sich, sofort auszulaufen. Wer das Bojenfeld von La Girolata meiden möchte, kann auf die Cala di Tuaro 1 sm südöstlich ausweichen.
Versorgung: Tanken: Der nächste Hafen dafür ist Porto, aber nur bis max. 1,50 m Tiefgang. Sonst Calvi oder Cargèse. Wasser: am Steg, nur zwischen 9.00 und 10.00 Uhr, wird mit 10 Cent pro Liter berechnet. Wassertiefe max. 2,20 m, vorher Anruf auf UKW-Kanal 09.
Lebensmittel in einem kleinen Laden, der allerdings nicht auf größere Verproviantierung eingerichtet ist. Restaurants bei den Landungsstegen und in Richtung Kastell. Überwiegend gehobenes Preisniveau. Ein Fußmarsch auf dem Maultierpfad Richtung Porto (etwa 3 Stunden) oder Richtung Galeria (etwa 2,5 Stunden) führt durch eine herrliche, fast unberührte Landschaft.
Gewaltige Kulisse: Im Golf von Porto erheben sich beeindruckende Berglandschaften aus rotbraunem Fels. Darin finden sich immer wieder kleine Ankerplätze.
Entfernungen von Girolata: Calvi 23 sm, Porto 8 sm, Cargèse 15 sm.
Der azurblaue Golfe de Porto wird von roten Felsen, die in dicht bewaldete Hänge übergehen, und Vorgebirgen mit grünen Tälern eingerahmt, hinter denen das zentralkorsische Bergmassiv steil aufragt. Die satten Farben der Felsen, des Meeres und der Vegetation stehen in einzigartigem Kontrast zueinander, weshalb die Gegend bevorzugt von Malern aufgesucht wird. Auf einem weit vorgeschobenen Felsen am Ende des Golfes, neben der Mündung des Porto, steht ein halb verfallener pisanischer Wachturm vor der schönen Ortschaft
Vorsicht, geringe Wassertiefe: Der kleine Hafen von Porto an Korsikas Westküste eignet sich nur für flach gehende Boote. An der schmalen Einfahrt steht ein Wachturm.
Porto (42°16′N 008°41′E). Eine schmale Holzbrücke bei der Ortschaft führt nicht weit hinter der Mündung über den Porto zum breiten Strand und zu einem Eukalyptuswald mit riesenhaften Exemplaren.
Ansteuerung: Der pisanische Wachturm ist eine gute Ansteuerungshilfe bei Tage. Nachts ist die Einfahrt nicht befeuert. Zudem versandet sie immer wieder. Da die Flussmündung regelmäßig versandet, sollte man vor allem im Frühjahr nur mit äußerster Vorsicht einlaufen oder sich beim Hafenbüro über die aktuellen Tiefenverhältnisse informieren.
Liegeplatz: An dem Kai auf der Nordseite des Porto mit dem Wachturm finden zwei bis drei Yachten mit nicht mehr als 1,50 m Tiefgang bei ruhigem Wetter einen Liegeplatz, wenn keine Ausflugsboote erwartet werden. Alle anderen Plätze werden von Fischerbooten und unzähligen Hartbodenschlauchbooten belegt, die hier vermietet werden, zum Großteil an Gäste aus Italien. Wasser/Strom an den Liegeplätzen. Du/WC auf dem Campingplatz.
Kontakt: Tel. 0033–(0)495–26 14 90, UKW-Kanal 09, E-Mail: capitainerie.porto@wanadoo.fr.
Ankerplatz: In der Marine de Bussagghia vor dem Strand auf etwa 6 m Wassertiefe über Sandgrund. Nördlich der Halbinsel mit dem Wachturm auf 10 m Wassertiefe, wobei die Zufahrt zu dem Kai für die Ausflugsboote freizuhalten ist. Bei ruhigem Wetter kann man auch vor dem Strand von Porto auf 5 bis 6 m Wassertiefe ankern und mit dem Beiboot in den Fischer- und Yachthafen fahren. Ruhiger ist es möglichweise im Portu di a Castagna, wo einige kleinere Yachten sogar am Kai anlegen können, wenn dieser nicht von einheimischen Fischerbooten belegt ist. Dieser Platz ist jedoch fernab von allem.
Versorgung: Bank, Lebensmittelgeschäfte, Cafés, Restaurants sowie ein Geschäft für Schiffszubehör im Ort. Im Sommer öffnen auch auf der Südseite des Porto und beim Fischerhafen einige Bars und Restaurants. Beim Campingplatz hinter dem Strand gibt es im Sommer eine kleine Werkstatt für Außenbordmotoren.
Veranstaltungen: Am 14.7. findet in Porto ein großes Volksfest statt mit Kirmes und Folklore-Aufführungen.
Bademöglichkeiten: Der Strand südlich der Mündung des Porto ist ein beliebtes Badeziel für die Gäste des Campingplatzes und der Hotels in Porto. Der Strand der Marine de Bussaghia ist schöner und der Sand wesentlich feiner.
Entfernungen von Porto: Calvi 27 sm, Girolata 8 sm, Cargèse 16 sm.
Bedingt durch die Trichterform des Golfe de Porto entsteht schon bei wenig Wind aus westlichen Richtungen ein unangenehmer Seegang. Man sollte deshalb auf allen Ankerplätzen des Golfes jederzeitig zum Auslaufen bereit sein.
Neben dem Portu di a Castagna ist von der Punta Capicciolo etwa 1,5 sm nach Westen und bis 1 sm parallel zur Küstenlinie Fischfang und Tauchen verboten.
3 sm westlich von Porto liegt östlich der Punta Ficajola die Ankerbucht
Marina di e Calanche (42°15′N 008°37′E). Unterhalb des Ortes Piana, in einer versandeten Flussmündung, können Yachten auf 5 m Wasser über Sandgrund ankern. Das 600 Einwohner zählende Piana liegt 435 m hoch und ist ein bedeutender Fremdenverkehrsort, den man besuchen sollte.
Südlich von Cap Rossu mit den vorgelagerten Klippen und einer schönen Ankerbucht auf der Nordseite liegt die
Cala di Palu (42°13′N 008°34′E), eine etwa 1200 m breite, nach Südwesten offene Bucht, die außer bei Winden aus dem 3. Quadranten guten Schutz bietet. Man ankere auf 5 bis 10 m Wasser über Sandgrund.
Entfernungen: von Calvi 26 sm, von Ajaccio 29 sm.
Porto d’Arone (42°12′N 008°35′E) ist eine Ankerbucht 2 sm südlich der Cala di Palu. Man ankere auf 3 bis 6 m Wasser über gut haltendem Sandgrund. Der Sandstrand östlich des Ankerplatzes, vor dem Feriendorf mit dem Café-Restaurant am Strand, lädt zum Baden ein.
Anse de Chiuni (42°10′N 008°35′E) ist eine 1,5 sm tiefe Bucht südlich der Punta d’Orchina mit einem 500 m langen Sandstrand an ihrem Ende, der zu beiden Seiten von Klippen begrenzt wird. Hinter dem Strand liegt ein Hotel-Dorf.
Golfe de Peru (42°09′N 008°35′E). Diese Bucht schließt sich südlich an die Anse de Chiuni an und bildet einen Halbkreis, an dessen östlichem Ende ein fast 1000 m langer Sandstrand mit einem Restaurant und einem Café liegt. Es ist der Badestrand für die Ortschaft Cargèse und weiträumig markiert.
Entfernungen: von Calvi 31 sm, von Ajaccio 24 sm.
Cargèse (42°08′N 008°36′E) wurde 1774 von den Franzosen für die Nachkommen jener griechischen Siedler gegründet, denen Genua 1676 Asyl auf Korsika gewährt hatte.
Nachdem ihre Heimat, die Halbinsel Mani, von den Türken besetzt worden war, brachten die Genueser die Griechen auf deren Hilferuf hin nach Korsika und wiesen ihnen ein unbewohntes Gebiet zwischen Sagone und Porto als Siedlungsraum zu. Fleiß und landwirtschaftliches Geschick der Einwanderer brachten ihnen schon bald einen bescheidenen Wohlstand – sehr zum Verdruss der korsischen Hirten der Umgebung, zumal sie noch nie fremde Siedler auf ihrer Insel geduldet hatten. Verschiedene Angriffe führten schließlich im Jahre 1731 zur vollständigen Vernichtung der Siedlungen. Die überlebenden Griechen flüchteten nach Ajaccio, wo sie sich in die Obhut der Genueser begaben. Nachdem Genua Korsika im Jahre 1768 an Frankreich abgetreten hatte, errichteten die Franzosen den Griechen mit der Stadt Cargèse (korsisch: Carghjese) eine neue Heimat.
Heute wird Cargèse als griechische Stadt auf Korsika vermarktet. Überall in den Geschäften sieht man griechische Souvenirs, die zum Teil eigens aus Griechenland importiert werden. Das Eigenartige an Cargèse sind die beiden Kirchen: Getrennt durch ein kleines Tal, stehen sich eine griechisch-orthodoxe und eine römisch-katholische Kirche gegenüber – beide aus dem vorletzten Jahrhundert und annähernd gleich groß.
Ansteuerung: Von Norden kommend, ist der Ort erst auszumachen, wenn man die Punta di u Puntiglione mit den vorgelagerten Klippen gerundet hat. Unterhalb der Ortschaft liegt die Marina Cargèse mit dem Yachthafen. Achtung: Südlich des Molenansatzes befindet sich eine überspülte Untiefe!
Liegeplatz: 235 Plätze, davon 35 für Gäste, Länge bis 20 m, Tiefgang bis 3 m. Achtung: Im Juli und August kein Platz für Mehrrumpfboote. Der hintere Teil des Hafens ist für die örtlichen Fischer reserviert. Wasser/Strom an den Liegeplätzen. Nahe der Tankstelle gibt es nur vier bis fünf Liegeplätze an Murings; mit dem Bug zur Pier anlegen, hier liegen Steine. Du/WC bei der Capitainerie, Öffnungszeiten von Anfang Juni bis Ende September 08.00 bis 19.30 Uhr. Sonst 09.00 bis 12.00 und 15.00 bis 18.00 Uhr. Tel. 0033–(0)495–26 47 24, Fax –26 41 47, E-Mail: capitainerie@cargese.corsica; www.cargese.corsica/la-commune/le-port-de-plaisance
Ankerplatz: Bei ruhigem Wetter etwa 0,5 sm östlich des Hafens vor einem etwa 100 m breiten Sandstrand auf 3 bis 5 m Wassertiefe in der Baie de Menasina. Achtung: Auf direktem Kurs liegt eine überspülte Untiefe!
Versorgung: Duschen und WC. WLAN kostenlos. Tanken: In der Saison von 08.30 bis 13.00 und 14.00 bis 18.00 Uhr. Café-Restaurant direkt am Hafen; Lebensmittelgeschäfte, Cafés und Restaurants im Ort, der wegen seines eigentümlichen Flairs einen Besuch lohnt. Schiffszubehörhändler mit angeschlossener Werkstatt im Ort führt Reparaturen aller Art aus.
Veranstaltungen: In Cargèse hat man die einmalige Gelegenheit, in der Karwoche die Osterzeremonien nach griechisch-orthodoxer Liturgie zu erleben, zum Beispiel am Karfreitag die Klagegesänge in der nicht erleuchteten Kirche und am Karsamstag um Mitternacht die Kerzenanzündungsfeier.
Entfernungen von Cargèse: Porto 16 sm, Sagone 5 sm, Ajaccio 22 sm.
Da man im Hafen von Cargèse häufig keinen Platz findet, bietet sich der
Porto-Monaghi (42°08′N 008°37′E) nur 2 sm östlich davon als Ankerplatz an. Die kleine, zwischen der Punta di Molendinu und der Pte des Moines gelegene Bucht mit ihrem 200 m langen Sandstrand ist Winden aus dem 3. Quadranten ausgesetzt. Bei gutem Wetter ankere man auf 3 bis 5 m Wasser über Sandgrund (s. Plan). In der Feriensiedlung südlich des Strandes sind im Sommer ein Lebensmittelgeschäft, ein Café und ein Restaurant geöffnet.
Sagone (42°06′N 008°42′E) ist einer der ältesten Orte Korsikas. Schon die Römer hatten hier eine befestigte Ortschaft und einen Hafen errichtet. Bei archäologischen Grabungen fand man die Überreste einer frühchristlichen Basilika aus dem 4. und 5. Jahrhundert, von der man heute die zum Teil erhaltene Apsis besichtigen kann (Pläne S. 42).
Bis zur Zerstörung der Stadt durch die Sarazenen im Mittelalter war Sagone ein wichtiger Bischofssitz, wovon die Ruinen der einstigen Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert zeugen. Nach der Zerstörung wurde der Bischofssitz weiter in das Landesinnere nach Vico verlegt. Damit sank Sagone zur Bedeutungslosigkeit herab; gleichzeitig versumpfte die Küstenregion zwischen den Mündungen der Flüsse Sagone und Liamone, und die Malaria breitete sich aus. Erst durch die Trockenlegung der Sümpfe nach dem Zweiten Weltkrieg und den massiven, außer heutiger Sicht äußerst bedenklichen Einsatz von DDT wurde diese schöne Landschaft wieder bewohnbar. Heute ist die Gegend um Sagone ein beliebtes Urlaubsziel. Von den einstigen römischen Hafenanlagen ist nichts mehr zu sehen. Für Yachten gibt es an den Kais und Molen nur wenige Liegeplätze; der kleine Fischerhafen ist fast immer von einheimischen Booten belegt.
Ansteuerung: Von Norden kommend, ist auf die knapp 1 sm südlich der Pta di Molendinu liegenden Felsen Rocher Marifaja zu achten, die sich nur 1,30 m aus dem Wasser erheben. Von der Pointe de Triju und der Pointe d’Allbellu sollte man wegen der vorgelagerten Klippen mindestens 500 m Abstand halten. Von Süden kommend, ist auf die Klippenreihe Récif de Saint-Joseph 0,5 sm südwestlich der Pointe de Saint-Joseph zu achten. Bei ruhigem Wetter kann man zwischen den Klippen und dem Land durchfahren. Am westlichen Ufer der Baie de Sagone steht ein gut erhaltener genuesischer Wachturm.
Liegeplatz: Im westlichen Teil der Bucht ein Kai und eine etwa 30 m lange Mole, an deren Nordseite die eine oder andere Yacht einen Liegeplatz zwischen den Fischerbooten auf Wassertiefen zwischen 6 m und 1 m finden kann. Alle übrigen Anlegemöglichkeiten sind von den einheimischen Fischerbooten belegt und nur Yachten mit weniger als 1 m Tiefgang zugänglich.
Bojen: Es gibt ein großes Feld mit Festmachebojen. Ganztägig viel Betrieb in der Bucht durch wassersportliche Aktivitäten.
Versorgung: Am Fuß der Mole im Westteil der Bucht Café und Pizzeria. Cafés, Restaurants im Ort und rund um die Bucht hinter dem Strand. 4-t-Mobilkran am Kai im Westteil der Bucht, dort auch kleinere Reparaturwerkstätten, vornehmlich für Bootsmotoren.
Bademöglichkeiten: Sowohl an dem großen Strand östlich der Mündung des Sagone als auch am Strand im Südosten der Baie de Sagone.
Entfernungen von Sagone: Porto 21 sm, Cargèse 5 sm, Ajaccio 22 sm.
Südlich Pointe de Saint-Joseph liegen die
Plage de Saint-Joseph und Plage du Liamone (42°05′N 008°42′E), unterteilt durch die Mündung des Liamone. Hier finden Yachten auf 3 bis 6 m Wassertiefe einen schönen Ankerplatz, solange der Wind nicht zu stark auflandig oder quer kommt. Das klare Wasser verlockt zum Baden.
Entfernungen: von Calvi 35 sm, von Ajaccio 21 sm.
Baie de Liscia (42°03′N 008°44′E). Diese etwa 1,5 sm breite und 1 sm tiefe Bucht ist im Sommer ein beliebter Ankerplatz (s. S. 43). Vor der Pte Capigliolu im Norden liegen einige Klippen, die in ausreichendem Abstand zu runden sind. Auf der Pte Capigliolu stehen zwei Wachtürme, auf der Pte Palmentojo im Süden der Bucht erhebt sich der Tour d’Orcine. Hinter dem Strand im Südosten befindet sich ein altes Franziskanerkloster.
Die besten Ankerplätze liegen im Nordteil der Bucht, unterhalb der Ortschaft Tuccia. Hier stehen einige Hotels am Ufer. Man kann aber auch im Südosten vor dem Strand auf 3 bis 5 m Wasser über Sandgrund ankern. Geschäfte, Restaurants und Cafés findet man in der Ortschaft Tuccia, ebenso einen Mechaniker für Bootsmotoren.
Am nördlichen Ende des Strandes mündet die Liscia, nach der die Bucht benannt wurde. Im beckenförmigen Tal dieses Flusses dehnt sich die fruchtbare Landschaft der Cinarca mit Obst-, Gemüse- und Weinkulturen aus.
Entfernungen: von Calvi 36 sm, von Ajaccio 19 sm.
Die Klippen vor der Pointe Palmentojo und die Untiefe Récif de Paliagi mit nur 1 m Wasser sollte man in gebührendem Abstand passieren. Nach etwa 3 sm öffnet sich der weite
Golfe de Lava (41°59′N 008°39′E). Yachten finden im Nordteil des Golfes, unterhalb der Ortschaft Portu Provençale, gut geschützte Liegeplätze an Festmachebojen. Bei der Einsteuerung von Norden sollte man von der Pointe Pelusella mindestens 300 m Abstand halten, da in etwa 200 m vom Ufer eine Untiefe mit 0,30 m Wasser liegt.
Im Ort Portu Provençale und in der Feriensiedlung am Ufer des Flusses Lava gibt es Lebensmittelgeschäfte, Restaurants und Cafés (die meisten sind nur im Sommer geöffnet). Der 800 m lange Sandstrand lädt zum Baden ein. Im Südteil des Golfe de Lava kann man auch in der Anse de la Figuera auf 3 bis 6 m Wassertiefe im Schutz einiger vorgelagerter Klippen ankern. Es gibt hier auch Bojen, die evtl. genutzt werden können, wenn sie spät am Abend noch nicht belegt sind. Bei aufkommenden Winden aus West bis Nord sollte man den Ankerplatz allerdings sofort verlassen.
Korsikas tückische Seite: Vor allem entlang der Westküste zeigt die Seekarte immer wieder überspülte Untiefen, auch wo man sie kaum noch erwartet.
Verlässt man den Golfe de Lava in Richtung Ajaccio, so liegt etwa 500 m nördlich der Pointe Petra Rossa die Felsenklippe Petra Piombata, von der man sich gut freihalten sollte.
Das Cap de Feno mit den vorgelagerten Klippen ist an dem 80 m hoch gelegenen, gut erhaltenen Turm zu erkennen. Etwa 0,7 sm südlich von Cap de Feno liegt die Untiefe Écueil de Fica mit nur 2 m Wasser, etwa 200 m vor den Klippen an der Einfahrt zu der
Anse de Fica (41°57′N 008°37′E). Die nach Südwesten offene, etwa 300 m tief ins Land einschneidende Bucht wird an ihrem östlichen Ende von einem 200 m langen Sandstrand begrenzt und im Norden und Süden von Felsen eingerahmt. Yachten ankern 50 bis 100 m vom Ufer entfernt auf Wassertiefen von 3 bis 6 m über Sandgrund. Hinter dem Strand, der ein beliebtes Badeziel ist, stehen einige Ferienhäuser.
Vor dem Südufer der Bucht erstreckt sich ein etwa 100 m langes Unterwasserriff, von dem man sich gut freihalten sollte, wenn man die
Anse de Minaccia (41°56′N 008°37′E) ansteuert. Diese südöstlich der Felseninsel La Botte liegende, etwa 1000 m breite Bucht eignet sich nur bei ruhigem Wetter als Ankerplatz, und zwar im Nordteil auf 2 bis 3 m Wasser über Sandgrund. Im Sommer ist der Strand oft dicht bevölkert von Badegästen aus Ajaccio und Umgebung.
Îles Sanguinaires heißen die aus rötlichen Felsen bestehenden Inseln, die sich über fast 2 sm von der Pointe Parata nach Südwesten erstrecken. Der Passe des Sanguinaires zwischen der Pointe de la Parata und der nördlichsten Insel, der Îlot Porri, ist etwa 500 m breit; die geringste Wassertiefe beträgt 7 m. Bei der Durchfahrt sollte man sich im nordöstlichen Drittel halten, da sich von der Îlot Porre ein Riff unter Wasser nach Nordosten erstreckt. Markante Landmarken sind der gut erhaltene genuesische Wachturm auf Pointe Parata und der Leuchtturm auf der Île Grande Sanguinaires mit seinem weittragenden Feuer (Fl(3)15s24M).
An der Südostseite der Île Grande Sanguinaires gibt es eine kleine Mole, an der man für einen Besuch der Insel festmachen kann. Hier legen auch die Ausflugsboote aus Ajaccio an. Für die Herkunft des Namens Îles Sanguinaires (blutige Inseln) gibt es zwei unterschiedliche Legenden. Die romantische: Blickt man von Ajaccio bei Sonnenuntergang auf die rötlichen Felsen, so taucht die untergehende Sonne sie in ein dunkles Blutrot. Ist es das, was den Inseln den Namen gab? Oder ist es eher die realistische Version: Bevor auf der Île Grande Sanguinaires der Leuchtturm errichtet wurde, sind des Nachts viele Schiffe auf diese Felsen aufgelaufen. Sollte es das Blut der ertrunkenen Seeleute gewesen sein, das zu der Namensgebung führte?
Am Nordufer des Golfe d’Ajaccio verlockt bis Ajaccio kein Ankerplatz zum Verweilen. Hinzu kommen Klippen und Untiefen vor dem Ufer.
Ajaccio (41°55′N 008°45′E). Eine der am besten gegen starke Nord- und Westwinde geschützten Hafenstädte und strategisch gut, nämlich fast in der Mitte der Westküste gelegen. Ajaccio ist die geschäftige Inselhauptstadt Korsikas mit einem großen Flug- und Fährhafen. Sie besitzt gleich zwei Yachthäfen, die jedoch im Sommer immer zu wenig Platz bieten (Pläne S. 46).
Schon die Römer schätzten den Golfe d’Ajaccio. In der Nähe der heutigen Stadt gab es eine römische Niederlassung. Auch für die Entstehung dieses Namens gibt es zwei Legenden: Ajax, strahlender Held der griechischen Mythologie, soll bei seiner Heimkehr aus Troja die Stadt gegründet haben, die dann nach ihm benannt wurde. Die wahrscheinlichere Version ist die, dass sich der Name vom lateinischen adjacium (Ruheplatz) ableitet, denn die Hirten machten hier Rast, bevor sie weiter ins Gebirge zogen. Die alte römische Siedlung wurde im 10. Jahrhundert von Sarazenen zerstört und das eigentliche Ajaccio 1492 von den Genuesern an der Stelle der heutigen Altstadt begründet. Bis zum Jahre 1553, als Sampiero Corso, der große Freiheitskämpfer, die Genuesen verjagte, durften innerhalb der Stadt keine Korsen wohnen.
Ajaccio liegt geschützt am Ende des tiefen Golfes, der in weitem Bogen von Gebirgszügen umgeben ist. Die abschirmenden Berge ringsum bewirken selbst im Winter ein ausgesprochen mildes Klima. Besonders reizvoll ist der Golf im Frühjahr, wenn die verschneiten Berggipfel im Kontrast zu der meeresnahen Blütenpracht stehen.
Die am Hafen neben der Zitadelle aus dem 16. Jahrhundert gelegene Altstadt mit ihren vielen engen Gassen und Treppen ist verwinkelt und malerisch. Hier wimmelt es nur so von Leben. Die neuen Stadtviertel mit ihren monotonen Wohnblöcken und einförmigen Hochhäusern wuchern an den Hängen um die Altstadt.
Im Juli und August, wenn Tausende von Franzosen hier ihren Urlaub verbringen, geht es in den Straßen oft chaotisch zu. Auf den beiden Hauptverkehrsstraßen, Cours Napoléon und Cours Grandval, staut sich der Verkehr. Mitten in diesem Trubel liegt wie eine Insel der Ruhe der Place du Maréchal Foch mit einem großen Springbrunnen, der von einer Marmorstatue Napoleons gekrönt wird. Große Palmen spenden Schatten. Hier trifft man sich zu einem Schwätzchen. Am oberen Ende des Platzes steht in einer weißen Marmornische die Madonuccia, die Madonna der Barmherzigkeit, die als Schutzpatronin der Stadt verehrt wird. Napoleon und seine Familie begegnen dem Besucher auf Schritt und Tritt: Denkmäler, Museen, Geburtshaus, Nippes in Andenkenläden und Straßennamen in allen Variationen – Cours Napoléon, Rue Napoléon, Avenue du 1er Consul. Dabei hat Napoleon für Korsika nur sehr wenig übriggehabt und noch weniger getan. Zwar hat er im Jahre 1811 das bis dahin ziemlich bedeutungslose Ajaccio zur Hauptstadt Korsikas erklärt, wofür ihm die Stadtväter noch heute dankbar sind, und den Korsen die nach wie vor bestehende Steuerfreiheit eingeräumt. Ansonsten aber dominierten stets die Interessen Frankreichs.
Ansteuerung: Die Ansteuerung ist bei Tag und Nacht einfach. Die Untiefen und Klippen vor dem Nordufer des Golfe d’Ajaccio sind durch Tonnen und Baken bezeichnet, die man einlaufend alle an Backbord lässt. Die Stadt Ajaccio mit ihrer dichten Bebauung und den Hochhäusern am Hang ist schon von Weitem auszumachen. Beim Näherkommen sind die Zitadelle und die Jetée de la Citadelle, hinter der der Hafen liegt, zu erkennen. Bei Nacht weisen zahlreiche Feuer den Weg in den Hafen.
Liegeplatz: Ajaccio hat zwei bestens ausgestattete Yachthäfen (Pläne S. 46):
Port Tino Rossi, 260 Plätze, die meisten an Schwimmstegen mit Fingerstegen, davon 80 für Gäste, Länge bis 60 m, Tiefgang 3 bis 10 m. Wasser/Strom an den Liegeplätzen, Du/WC im Gebäude der Capitainerie und des Yachtclubs. Diesel neben der Capitainerie, Reparaturwerkstatt, Schiffszubehör, Café. WLAN kostenlos. Neue Sanitärgebäude mit barrierefreiem Zugang rund um die Uhr.
Tel. 0033–(0)495–51 22 72, UKW-Kanal 09, E-Mail: capitanerie.ajaccio@sudcorse.cci.fr. Reservierungen möglich, über www.resaportcorses.com.
Öffnungszeiten Marina-Büro: Juli/August täglich 08.00 bis 21.00 Uhr; Juni, September und Oktober: täglich 08.00 bis 19.00 Uhr; April bis Mai: täglich 08.00 bis 12.00 und 14.00 bis 18.00 Uhr; November bis Ende März: Montag bis Samstag 08.00 bis 12.00 und 14.00 bis 17.00 Uhr.
Port Charles Ornano, 830 Plätze an Muringleinen, zum Teil mit Muringbojen, davon 160 für Gäste, Länge bis 35 m, Tiefgang 2 bis 15 m, WLAN kostenlos, Strom/Wasser an den Liegeplätzen, Du/WC bei der Capitainerie, im Sommer täglich geöffnet von 07.00 bis 21.00 Uhr, sonst Montag bis Freitag von 08.30 bis 18.00 Uhr.
50-t-Travellift, Werkstatt. Bootstankstelle s. Plan, Sommer: rund um die Uhr mit Kartenzahlung.
Tel. 0033–(0)495–22 31 98, UKW-Kanal 09, Anmeldung über die Webseite: port.ajaccio. fr. Preis: 12 bis 12,99 m: 1.6. bis 30.9.: 71 Euro plus 20 % MwSt., ansonsten 47 bzw. 43 Euro. Alle Preise auf der Webseite.
Versorgung: Entsprechend der Bedeutung Ajaccios als Hauptstadt des Départements Corse Sud gibt es unzählige Lebensmittelgeschäfte, Supermärkte, Restaurants, Cafés, die für jeden Geschmack etwas bieten, wobei die Restaurants in der Altstadt und am Hafen fast ausschließlich auf Touristen eingestellt sind. Charterunternehmen, gut ausgerüstete Schiffszubehörgeschäfte und zahlreiche kleinere und größere Werftbetriebe in der Nähe der beiden Yachthäfen.
Veranstaltungen: 18.3.: Fest der Schutzpatronin der Stadt, Notre-Dame-de-la-Misericorde. Karfreitag: große Prozession durch die Stadt. Am 2.6. führt eine Prozession der Fischer und Seeleute zu Ehren ihres Schutzpatrons St. Erasme durch die Stadt. 24.6.: Johannisfest. Im Juli finden die Tage des Kunsthandwerkes mit Ausstellungen und Verkauf kunstgewerblicher Produkte auf dem Markt statt. In der zweiten Juli- und der ersten Augusthälfte wird auf dem ehemaligen Landsitz der Bonapartes das »Milleli-Festival« mit Jazzkonzerten sowie Konzerten mit klassischer und moderner Musik veranstaltet. Am 15.8. wird mit großen Feiern der Geburtstag Napoleons begangen.
Bademöglichkeiten: Gleich westlich der Zitadelle liegt ein kleiner Strand. Weitere Sandstrände finden sich auf dem Weg zu den Îles Sanguinaires sowie südöstlich der Pointe d’Aspretto unterhalb des Flughafens (Tahiti-Plage und Plage du Ricanto).
Entfernungen von Ajaccio: Calvi 55 sm, Porto Pollo 18 sm, Propriano 23 sm.
In Ajaccio gibt es eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten, von denen hier nur die wichtigsten genannt werden können: Die Kirche Saint-Erasme, die 1602 erbaut wurde und dem Schutzpatron der Seeleute und Fischer geweiht ist, bietet dem Besucher in ihrem Innern eine stattliche Sammlung von Schiffsmodellen, die heimkehrende Seeleute gestiftet haben.
In der Kathedrale Notre-Dame-de-la-Misericorde hatte die Familie Bonaparte bis 1857 ihre Familiengruft. Auf einer roten Marmortafel in ihrem Innern kann man den »letzten Wunsch« Napoleons nachlesen, den er 1821 während seiner Verbannung auf St. Helena geäußert hat: »Wenn man von Paris aus meine Leiche verbannt, wie man meine Person verbannt hat, so möchte ich neben meinen Vorfahren in der Kathedrale von Ajaccio auf Korsika beigesetzt werden.« 1857 ließ Napoleon III. die Chapelle Imperiale als letzte Ruhestätte für die Familie Bonaparte errichten. In der Krypta befinden sich die Sarkophage von neun ihrer Angehörigen.
Das Maison Bonaparte, das Geburtshaus Napoleons, steht an der kleinen Place Letitia und ist neben dem Musée Napoléonien Zentrum des Napoleon-Kultes in Ajaccio. Im Musée Fesch befindet sich die nach der Sammlung des Louvre in Paris größte geschlossene Gemäldesammlung italienischer Meisterwerke. Joseph Fesch nutzte als Onkel Napoleons seine Beziehungen zum Kaiserhaus und seine Stellung als Kardinal innerhalb der Kirche, um sich während der Napoleonischen Kriege insgesamt 1200 Bilder zum größten Teil außerhalb der Legalität anzueignen und ein riesiges Vermögen auf die Seite zu schaffen.
Den Grundstock der Bibliothek verdankt Ajaccio ebenfalls Kardinal Fesch, der die ersten 10.000 Bände im Gefolge seines kaiserlichen Neffen auf dessen Kriegszügen durch Europa zusammenraffte. Heute umfasst die Bibliothek 50.000 Bücher, darunter eine Literatursammlung über Korsika und wertvolle Handschriften aus dem 15. Jahrhundert.
Napoleons Leben in Kurzform wird dem Besucher auf der Place d’Austerlitz vermittelt. Zwei von Adlern flankierte Treppen – im Sockel sind Geburts- und Sterbejahr Napoleons eingemeißelt – führen am Ende des weiten Platzes hinauf zu einer Steinpyramide mit der Statue des Kaisers. Dargestellt in seiner bekannten Pose, blickt er herab auf seine Geburtsstadt. Die Steinplatten zwischen den Treppenaufgängen tragen die Daten seiner siegreichen Schlachten. In der Grotte links daneben soll er als Kind gespielt haben, weshalb sie Napoleonsgrotte genannt wird.