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Zweite Wahl sind für das Revier dagegen die offiziellen Seekarten und die französischen Navicarts – Cartes Guides, CG 1006 bis 1008 (viele Hafenpläne, mehrfarbig auf wasserabweisendem Spezialpapier gedruckt, Format circa 110 x 65 cm, gefaltet; keine handschriftliche Berichtigung, korrigierte Nachdrucke erscheinen von Fall zu Fall). Seehandbücher:

– Admiralty List of Lights and Fog Signals, Vol. E: Mediterranean, Black and Red Seas

– Rod Heikell: Französische Mittelmeerküste und Korsika. Edition Maritim, Hamburg

Einklarieren und Zollvorschriften

Generell ist das Einklarieren, vor allem für Yachten aus dem EU-Raum, in den letzten Jahren vereinfacht worden, und im vereinten Europa ohne Grenzen ist dies in der Praxis auch auf Korsika kein Thema mehr – obwohl Seegrenzen in der EU als Außengrenzen angesehen werden und dort eigentlich Kontrollen stattfinden müssten. In der Capitainerie erhält man das Fiche d’Escale (je nach Nationalität in Französisch, Englisch, Italienisch oder Deutsch), das man ausgefüllt wieder abgibt.

In seltenen Fällen kommen Gendarmerie und/oder Zoll (Douane) an Bord, um sich Ausweise und Schiffspapiere zeigen zu lassen und eine Crewliste zu verlangen, zumeist auf einem besonderen Formular, sodass es nicht lohnend ist, Crewlisten vorher anzufertigen.

Bootspapiere

In Frankreich ist für das Befahren der Küsten- und Seegewässer mit Wassersportfahrzeugen unter deutscher Flagge das Flaggenzertifikat erforderlich, das beim Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), Bernhard-Nocht-Straße 78, 20359 Hamburg, beantragt werden kann.

Seit 2005 akzeptiert Frankreich für seine Hoheitsgewässer auch den Internationalen Bootsschein (IBS), der durch den Deutschen Segler-Verband, den Deutschen Motoryachtverband und den ADAC ausgestellt wird. Der Antrag für das Flaggenzertifikat ist etwas aufwändiger, es ist acht Jahre gültig. Der IBS muss alle zwei Jahre kostenpflichtig verlängert werden.

Führerscheine

Zum Führen von Booten mit Motoren über 3,68 kW (5 PS) unter deutscher Flagge ist der amtliche deutsche Sportbootführerschein See erforderlich. Für in Frankreich zugelassene Boote gelten die französischen Führerscheinbestimmungen.

Marinas

In den Marinas rund um Korsika macht man fast ausnahmslos mit Muringleinen fest und entweder mit dem Heck oder dem Bug zur Pier. Es gibt darüber hinaus einige Bojenfelder und immer wieder Fährhäfen in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Liegeplätzen für Sportboote.

Eine Übersicht über alle Sportboothäfen gibt es auch im Internet. Die Marinas der L‘Union des Ports de Plaisance de Corse, kurz UPPC, findet man im Internet unter www.portidicorsica.com.

Wer lieber ankert, muss wissen, dass die Buchten in den Sommermonaten mittlerweile durch gelbe Bojen weiträumig für Badende abgetrennt sind.

Seewetter

Im Wesentlichen herrschen diese Wetterzustände vor:

Ausgeprägtes Hochdruckwetter mit Land- und Seewind-Effekten

Mistral-Lagen: kommen auch im Sommer regelmäßig vor. Der stürmische Mistral hat seinen Ursprung im Golfe du Lion. Achtung: Es gibt keinen Abfall des Luftdrucks als Warnzeichen. Der Mistral wird von französischen Wetterdiensten erfahrungsgemäß zuverlässig vorhergesagt.

Genua-Tief u. Ä.: Gebiete geringen Luftdrucks südlich der Alpen können stärkere Windereignisse vor allem für den Norden und Nordwesten Korsikas auslösen. Wenn diese Tiefdruckgebiete nach Osten abziehen, kommt es oft zu stärkeren nördlichen Winden, auch an der Ostküste Korsikas.


»Der Wächter Korsikas« auf der Île de Giraglia.

Tiefdruckgebiete aus südlichen Richtungen: Diese Ereignisse dauern in den Sommermonaten üblicherweise nicht lange an und kündigen sich mit einer vorauslaufenden Dünung und Sichtverschlechterung an.

Seewetterberichte

In den meisten Marinas ist bis gegen 09.30 Uhr der aktuelle Wetterbericht ausgehängt. Manchmal gibt es auch Vorhersagen über Bildschirm. Prognosen über den nächsten Tag hinaus sind jedoch über diesen Weg selten zu bekommen.

Weiterhin gibt es die UKW-Seewetterberichte auf Französisch (Kanal 79, Ankündigung auf Kanal 16). Es ist darüber hinaus möglich, die Besatzung der Semaphore an den korsischen Küsten über UKW-Kanal 16 direkt anzurufen, um Wettervorhersagen und -verhältnisse zu erfragen. Man spricht dort Englisch.

Weitere Wetterinformationen erhält man je nach Ausrüstung an Bord rund um die Uhr via NAVTEX oder Internet über einen der mittlerweile zahlreichen Anbieter, entweder kostenlos oder kostenpflichtig, je nach Umfang der gewünschten Informationen.

Regionale Vorhersagen für die Region Korsika und Elba gibt es beispielsweise über die Internetseite www.lamma.rete.toscana.it/mare/modelli/vento-e-mare.

Zuverlässige Vorhersagen verbreitet die kostenpflichtige Seewetter-App »Seaman« für mobile Endgeräte wie Tablets und Smartphones (Android und iOS) des privaten Wetterdienstes »Wetterwelt« aus Kiel. Sie kann von der Webseite www.wetterwelt.de heruntergeladen werden.

Schreibweise der Ortsnamen

Im Zuge der Autonomiebestrebungen für Korsika wird in den offiziellen französischen Publikationen und auch in den Seekarten zunehmend die korsische Schreibweise der Ortsnamen verwendet. Und so halten wir es auch in diesem Buch. Achtung: In den Navicartes CG 1006 bis 1008 findet man noch die französischen Namen.

Törnführer Korsika - Sardinien - Elba

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