Читать книгу Törnführer Korsika - Sardinien - Elba - Klaus-Jürgen Röhring - Страница 7

Оглавление

Korsika

Törnplanung

Korsika vom Meer aus zu besuchen ist eine überaus reizvolle Angelegenheit, nicht zuletzt, weil viele schöne Buchten von Land aus nur schwer zugänglich sind. Sportboothäfen findet man in ausreichenden Entfernungen, im Sommer sind jedoch die meisten frühzeitig belegt. Im Juli, vor allem aber im August, sollte man unbedingt eine Reservierung ins Auge fassen. In diesen Phasen wird man am ehesten tagsüber in den Marinas für einige Stunden festmachen können, um sich zu verproviantieren, für einen Ausflug oder auch nur, um Wasser aufzutanken. Für die Benutzung der Duschen muss separat bezahlt werden, für stundenweises Anlegen wird üblicherweise nicht kassiert. Weil man oft vor Anker liegen muss und wegen der schönen Buchten auch will, zahlt sich die Investition in ein gutes Ankergeschirr mit entsprechend langer Kette sicher aus.

In den Häfen Korsikas wird erwartet, dass man sich, wie am französischen Festland üblich, über UKW-Kanal 09 oder telefonisch nach einem Liegeplatz erkundigt. Jede Marina hat auch eine Anmeldestelle (Accueil). Weitere Besonderheiten: Für große, dreipolige Stecker an den Stromterminals benötigt man vielfach einen Adapter. Wasserversorgung erfolgt manchmal über ein Druckwassersystem.

Die Navigation rund um Korsika erfordert in Küstennähe erhebliche Aufmerksamkeit und einen genauen Blick in die Seekarte. Immer wieder wollen überspülte und nicht markierte Felsen umschifft werden. Besonders entlang der Westküste muss der Skipper die Wetterentwicklung genau verfolgen, vor allem mit Hinblick auf Mistrallagen. Der starke bzw. stürmische Nordwestwind aus dem Golfe du Lion bei Marseille erzeugt auf den circa 200 sm bis Korsika einen erheblichen Seegang. Ein Nebeneffekt: Die Situation in den Marinas verschärft sich, weil Yachten einen geschützten Platz suchen, andere aber nicht auslaufen. Achtung: Bei Mistral gibt es zwischen Calvi und Ajaccio mit Ausnahme des Bojenfelds von Girolata und des kleinen Hafens von Cargèse keinen geschützten Platz! Die schönsten Buchten Korsikas findet man auf der Passage zwischen Calvi und Saint-Florent und im Südteil der Insel zwischen Ajaccio im Westen und Solenzara im Osten.

Eine Passage von Frankreich nach Korsika ist mindestens 100 sm lang, sodass man dafür mit einer Segelyacht mittlerer Größe circa 20 Stunden kalkulieren muss. Wesentlich kürzere Etappen legt zurück, wer sich von Elba oder Capraia nähert. Über die windreiche Straße von Bonifacio sind es nur 10 sm bis zur großen italienischen Insel Sardinien. Man bewegt sich dabei an vielen Stellen im Schutzgebiet »Pelagos Sanctuary« (www.sanctuaire-pelagos.org), ein Schutzgebiet für Wale zwischen Sardinien und den Küsten der italienischen Regionen Ligurien und Toskana sowie Monaco und der südfranzösischen Côte d’Azur. Es gehört zu den »Specially Protected Areas of Mediterranean Importance« des Umweltprogramms der Vereinten Nationen. Dieser Mittelmeerabschnitt weist eine bedeutende Population an Walen auf, die dort ein besonders gutes Nahrungsangebot vorfinden. Zwölf Arten von Meeressäugern sind hier regelmäßig anzutreffen, darunter das zweitgrößte Lebewesen der Erde, der Finnwal, und mit dem Pottwal der größte Zahnwal. Wirkliche Schutzmaßnahmen sind aber nicht festgelegt.

Seekarten und Seehandbücher

Relativ preiswert und empfehlenswert sind die amtlichen französischen Sportbootkarten SHOM (Service Hydrographique et Océanographique de la Marine). Sie haben ein sehr ansprechendes Kartenbild und sind auf wasserfestem Latex-Papiergedruckt. Keine handschriftliche Berichtigung nach dem Druck. Für ganz Korsika benötigt man zehn Karten, zusammen gut 200 Euro teuer (alle im Maßstab 1:50.000). Hinweis: In den neuen Karten für den Süden Korsikas sind die Ankervorschriften und -zonen für größere Yachten ab 2020 verzeichnet.

Törnführer Korsika - Sardinien - Elba

Подняться наверх