Читать книгу Törnführer Korsika - Sardinien - Elba - Klaus-Jürgen Röhring - Страница 16
Ajaccio bis Propriano
ОглавлениеSeekarten: F 6942 und 7162, CG 1008.
Die Annäherung an die südöstliche Küste des Golfe d’Ajaccio ist wegen der zahlreichen Klippen – teils unter, teils nur wenig über Wasser – schwierig und sollte nur bei ruhigem Wetter erfolgen. Der erste Ankerplatz auf dem Weg von Ajaccio weiter nach Süden ist
Porticcio (41°53′N 008°47′E) südlich der gleichnamigen Pointe. An der nach Westen offenen Bucht haben Segelschulen und ein Yachtclub ihr Domizil. Man ankere vor dem Ort auf 5 m Wasser über Sandgrund, stellenweise mit Algenbewuchs. Außerhalb der Saison kann man auch an einer der vielen Bojen festmachen.
Porticcio ist ein Zentrum für Meerwassertherapie. Zwischen den zahlreichen Ferienhäusern und Hotels finden sich Lebensmittelgeschäfte, Cafés und Restaurants.
Anse de Sainte-Barbe (41°51′N 008°46′E) an der Nordseite der Halbinsel l’Isolella ist eine beliebte Ankerbucht, leicht auszumachen an dem genuesischen Tour de l’Isolella auf der Pointe de Sette Nave. Klippen im Westen bieten guten Schutz und halten den Seegang ab. Die Gemeinde Piotrosella organisiert in der Anse de Sainte-Barbe, in der östlich anschließenden Anse Stagnola und in der Anse Cala Medea auf der Südseite der Halbinsel L’Isolella drei Bojenfelder mit zusammen fast 400 Bojen, die über die Webseite www.pietrosella.fr reserviert werden können. Dazu im Kopf dieser Webseite auf »Réservation de mouillage« klicken. Weitere Kontakte: Tel. 0033–(0)495–24 47 94, Fax –25 56 71. E-Mail: mouillage.piotrosella@gmail.com. Bei den Klippen kann man an einem Betonsteg mit dem Dingi anlanden. Achtung: Bei der Ansteuerung aus westlichen Richtungen muss man die überspülte Untiefe Écueil de la Fontaine umschiffen (s. Plan).
Rund um die weite Bucht zwischen Pte Porticcio und Pte de Sette Nave sind zahlreiche Ferienhäuser und Hotels entstanden. Ein mehr als 1500 m langer Strand lädt zum Baden ein. Es gibt hier eine Reparaturwerkstatt für Bootsmotoren, ein Schiffszubehörgeschäft, Lebensmittelgeschäfte, Restaurants und Cafés.
An der Südseite der Halbinsel l’Isolella liegen die kleine, nach Süden offene Anse de Medea und die größere, nach Westen offene
Anse Ottioni (41°50′N 008°46′E). Bei der Ansteuerung sollte man von der Pointe de Sette Nave wegen der zahlreichen Klippen und der vom Seegang halb zerstörten Untiefenbake La Campanina ausreichenden Abstand halten. Bei ruhigem Wetter ankere man auf 2 bis 4 m Wasser über Sandgrund. Der saubere Sandstrand und das klare Wasser verlocken zu einem Badeaufenthalt – s. auch Plan S. 50.
Der sich südlich anschließende
Port de Chiavari (41°49′N 008°45′E) bietet bei ruhigem Wetter zwei durch einen Klippenvorsprung getrennte Ankerplätze. Man ankere auf 2 bis 4 m Wassertiefe (Plan S. 50). Der Sandstrand geht in ein Pinienwäldchen über und lockt im Sommer viele Badegäste an.
Südwestlich der Île Piana liegen die
Anse de Portigliolo (41°48′N 008°44′E) und die Anse de la Castagna, getrennt durch einen Klippengürtel vor dem Ufer. Die Pte Castagna mit ihrem gut erhaltenen genuesischen Wachturm bietet dieser etwa 1 sm breiten, nach Norden offenen Bucht etwas Schutz gegen Winde aus Westen. Man ankere auf 3 bis 5 m Wasser über Sandgrund (s. Plan oben). Von diesem wenig genutzten Ankerplatz eröffnet sich ein herrlicher Ausblick auf die Îles Sanguinaires.
Östlich der Pointe Guardiola, unterhalb des Tour Muro, liegt die
Anse de Cacalu (41°45′N 008°41′E), ein romantischer Ankerplatz inmitten steil aufragender Felsen, der wenigen Yachten außer gegen Nordwind guten Schutz bietet.
Auf der südlichen Spitze des Cap Muro steht ein weißer Leuchtturm (Oc.4s9M), der zusammen mit dem Leuchtfeuer Îles Sanguinaires den Weg in den Golfe d’Ajaccio weist. Gleichzeitig markiert er den nördlichen Eingang zum Golfe de Valinco, an dessen Ende der gut ausgebaute Yachthafen von Propriano liegt. Neben dem Leuchtturm steht die kleine Kapelle La Madone. Südöstlich des Cap Muro liegt die
Cala d’Orzu (41°44′N 008°42′E) mit einem kleinen Fischerhafen ohne Molen, der wegen der geringen Wassertiefe (0,50 bis 1 m) nur von kleinen Booten angelaufen werden kann.
Die östlich von Capu Neru gelegene
Baie de Cupabia (41°44′N 008°47′E) bietet außer bei südwestlichen Winden guten Schutz. Bei der Ansteuerung sollte man von Capu Neru wegen der vorgelagerten Klippen 500 m Abstand halten, ebenso von der Pointe Pratarella, der Pointe Capanelle und der Pointe de Porto Pollo. Yachten ankern entweder vor dem Strand oder nordwestlich der Turmruine Capanelle in der Cala di Ferrru. Der kleine Strand inmitten der mit Macchia bewachsenen Hügel lädt zum Baden ein (Plan S. 48).
Entfernungen: von Ajaccio 16 sm, von Propriano 7 sm.
Porto Pollo (41°42′N 008°48′E). Der Badeort mit Feriensiedlungen, Hotels und schönen Stränden hat sich zu einem Zentrum des Surfsports sowie Strandkatsegelns entwickelt und einen kleinen Bootshafen mit Wassertiefen bis max. 1,80 m. Es gibt zudem nordöstlich des Hafens ein großes Bojenfeld, die Wassertiefe liegt hier bei circa 6 m. Bei Mistral bietet Porto Pollo den besten Schutz im Golfe de Valinco.
Ansteuerung: Nur bei ganz ruhigem Wetter kann man die »A-Passa« genannte Durchfahrt zwischen der Küste und den Klippen »Rochers du Taravu« benutzen. Besser ist es, von der Pointe de Porto Pollo mindestens 0,5 sm Abstand zu halten und dann mit Nordkurs in die Bucht einzulaufen.
Liegeplatz: Die größeren Boote liegen auf der Innenseite der Außenmole und am ersten Steg. Strom/Wasser vorhanden. Für Boote bis 11,50 m vom 15.6. bis 15.9.: 73 Euro, Boje 25 Euro.
Kontakt: Port Jean Baptiste Tomi Porto Pollo (Commune de Serra di Ferro), Tel. 0033–(0)61–568–55 02 und (0)67–744–01 09; E-Mail: portjbtomi@serradiferro.com, UKW-Kanal 09, www.serradiferro.com.
Ankerplatz: Ankern ist nur noch außerhalb des Bojenfelds gestattet und weiter östlich vor der Plage du Taravu.
Versorgung: Unmittelbar am Hafen ein Restaurant, von dessen Terrasse aus man einen herrlichen Blick auf den Golf von Valinco hat. Weitere Cafés, Restaurants und ein Supermarkt hinter dem Strand beim Ankerplatz.
Bei dem 7 km entfernt gelegenen kleinen Weiler Filitosa wurden 1954 die bedeutendsten Zeugnisse der Megalithkultur auf Korsika entdeckt. Mehr als 20 Menhirstatuen aus der Zeit um 3000 bis 1500 v. Chr. und einige Bauten aus der darauf folgenden Torreaner-Kultur wurden bis heute freigelegt. In dem Museum Centre de documentation archéologique am Eingang zu den Ausgrabungsstätten kann man außer einigen Menhirstatuen auch Luftbilder der gesamten Kultstätte, grafische Darstellungen der Siedlungsgeschichte und Fundstücke der Besiedlung dieser Gegend vom frühen Neolithikum bis zum Mittelalter besichtigen.
Propriano (41°41′N 008°54′E). Das ehemals verschlafene Fischernest aus dem 19. Jahrhundert ist heute ein lebhafter Touristenort. Viele Hotels und Feriensiedlungen in der Umgebung sowie die malerische Lage am Ende des Golfe de Valinco ziehen Jahr für Jahr mehr Urlauber an. Regelmäßige Fährverbindungen mit dem französischen Festland und nach Sardinien tragen ein Übriges dazu bei (s. Plan oben).
Ansteuerung: Der Leuchtturm auf dem Molenkopf nördlich des Fähr- und Handelshafens springt vor und ist schon von Weitem auszumachen.
Den Molenkopf sollte man in weitem Abstand umfahren, da sich die Klippen Rocher de Scoglio Longu bis zu 200 m in nordwestliche Richtung erstrecken.
Liegeplatz: Circa 400 Plätze, Länge bis 60 m, Wassertiefe 6 bis 2 m. Überwiegend Muringleinen. Wasser/Strom an den Liegeplätzen, Du/WC bei der Capitainerie. Öffnungszeiten (ohne Gewähr: Juli/August: täglich 08.30 bis 21.30 Uhr, Mai bis Juni sowie September: täglich 08.30 bis 19.00 Uhr, 1. Oktober bis 30. April: Montag bis Freitag 08.30 bis 12.00 und 13.30 bis 17 Uhr.
Tel. 0033–(0)495–76 10 40, Fax –70 26 72, UKW-Kanal 09, E-Mail: portuvalincu@orange.fr, www.mairie-propriano.com/Le-Port-de-plaisance_a25.html, www.resaportcorse.com.
Ankerplatz: Im Zipfel des Golfe de Valinco und nahe der Marina-Einfahrt.
Versorgung: Lebensmittelgeschäfte, Restaurants in unmittelbarer Nähe des Hafens. Viele der Cafés und Restaurants an der Promenade haben auf der anderen Straßenseite zum Hafen hin großzügige Terrassen. In der Markthalle oberhalb des Hafens findet täglich ein Obst- und Gemüsemarkt statt. 12-t-Kran, mehrere Schiffszubehörgeschäfte in der Nähe des Hafens, Tankstelle s. Plan.
Bademöglichkeiten: Westlich des Fähr- und Handelshafens liegt ein schöner, durch Klippen unterteilter Strand, der im Sommer stark frequentiert wird. Der östliche Teil des Golfe de Valinco wird von einem breiten Sandstrand gesäumt, dem Propriano wesentlich seinen guten Ruf als Badeort verdankt.
Entfernungen von Propriano: Ajaccio 23 sm, Port de Tizzano 14 sm, Bonifacio 31 sm.
»Einparkhilfe« in der Marina Porto Valinco, Propriano.
Ein empfehlenswerter Ausflug führt nach Sartène, der nach dem französischen Schriftsteller Prosper Mérimée »korsischsten Stadt« der Insel, etwa 13 km von Propriano entfernt. Die terrassenförmig an steil aufragenden Felsen gelegene Stadt beherbergt das Musée de Préhistoire Corse (Museum für Vor- und Frühgeschichte Korsikas) und ist gleichzeitig archäologisches Forschungszentrum der Insel. Die mittelalterlichen Häuser der Altstadt mit ihren verwitterten Fassaden gleichen teilweise kleinen Festungen, sodass man meinen könnte, die berüchtigte »Vendetta« gehe noch um – jenes ungeschriebene Gesetz der Blutrache, das auf Korsika Familien oft über Jahrhunderte untereinander verfeindet hat.