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VORWORT

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Nachdem ich in meiner Jugend einen Roman über das abenteuerliche Leben eines Auslandsmonteurs in Vorderasien gelesen hatte, reizte mich der Zauber des Orients. Deshalb war es für mich keine Frage, Jahre später das Angebot meiner Firma als Monteur in den Irak zu reisen, anzunehmen.

Obwohl der erste Golfkrieg bereits seit neunzehn Monaten tobte, ließ ich mich von niemand durch gutgemeinte Warnungen von diesem Vorhaben abbringen.

Fast hätte ich damit jedoch die falsche Entscheidung getroffen.

In meinem Buch beschreibe ich die zahlreichen Erlebnisse und zum Teil lebensgefährlichen Abenteuer als Monteur während des ersten Golfkrieges im Irak.

Durch verschiedene Umstände war es mir möglich in außergewöhnlicher Weise in eine fremde Kultur einzutauchen, ich lernte die Schönheit des Landes mit all ihren Facetten kennen und durfte bei den unterschiedlichsten Menschen zu Gast sein.

Geblieben sind allerdings auch die Erinnerungen an den Krieg zweier verfeindeter Armeen und an die Auseinandersetzungen zwischen der irakischen Armee und den gefürchteten „Gotteskriegern“, den Peschmergas.

Ich beschönige in diesem Buch nichts, überziehe jedoch auch nichts von dem, was ich erlebt habe, alle Begebenheiten entsprechen der Wahrheit.

Ich hatte einen Abstand von zwanzig Jahren gebraucht, um mich zu entschließen, meine Erinnerungen aufzuschreiben. Zum einen plagten mich immer wieder Albträume, in denen mich schreckliche Erlebnisse einholten, zum anderen hätte ich das Buch in seiner ursprünglichen Form im damaligen politischen System der DDR nicht ohne Konsequenzen veröffentlichen können.

Die jüngeren Ereignisse im Irak haben den Ausschlag zur Entscheidung gegeben, diesen Roman zu überarbeiten und noch einmal an das Land zu erinnern, von dem ich die heiligsten Stätten, die kulturhistorisch wichtigsten Kleinode, die wundervollen Städte mit ihrem pulsierenden Leben und vor allem, die unvergleichlichen Basare, noch unzerstört gesehen hatte.

Landschaften von unbarmherziger Kargheit oder von außerordentlicher Schönheit, spiegelklare Seen, mächtige Berge, saftige Wiesen, gnadenlose Wüsten oder fruchtbare Oasen und das Leben an den Flüssen Euphrat und Tigris, geben ein Bild von dem Land wieder, das als die Wiege der Menschheit galt. Der Garten Eden, Quelle des menschlichen Lebens, so sagt die Legende, befindet sich tief im Süden des Landes bei Quarna, nahe Basra, am Persischen Golf.

Ich schloss Bekanntschaften mit ganz besonderen Menschen, Mohammed, ein weiser Mann aus Ägypten etwa, der mich in der arabischen Sprache unterrichtete und mir, nach neununddreißig Jahren der Flucht, als ersten Europäer, seine bewegende Lebensgeschichte erzählte. Oder Sadir, ein Kurde, den ich mit Stolz als Freund bezeichnen darf. Durch ihn lernte ich Land und Leute in einer unvergleichlichen Weise kennen, die in dieser Komplexität, jedem Tourist verschlossen blieb und es eröffnete sich für mich eine Betrachtungsweise der politischen und humanitären Gegensätze, die ich ohne meinen Freund Sadir nicht kennengelernt hätte.

Noch immer leiden die Menschen im Irak unter der politisch unsicheren Situation, unter Terroranschlägen und Unterdrückung durch die Aggressoren des sogenannten Islamischen Staates (IS).

Meine Gedanken sind sehr oft bei diesen Menschen und ich hoffe, dass dieses Land sehr bald zur Ruhe kommt und Normalität im Irak einzieht.

Im Paradies des Teufels

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