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1.1.2 „Zwischen Aufbruch und Reise – Aus der Geschichte eines 25jährigen Gymnasiums“

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, Osterholz-Scharmbeck,

17. Mai 1985 Festansprache: StD. Schikore


Liebe Schülerinnen und Schüler, für die diese Schule in erster Linie da ist, seid auch an Eurem Jubiläumstage zuerst begrüßt!

Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Sie jahrein, jahraus in erster Linie für die Schüler da sein sollen, weil zwischen Pflicht und Neigung der Pädagogik verschrieben, Ihnen gilt der nächste Gruß! Ich schließe in diesen Gruß zum Jubiläumstage mit aufrichtigem Dank der heute noch Tätigen auch diejenigen ein, die als unsere Pensionäre heute wieder unter uns sind – und auch denjenigen, die an diesem Tage nicht mehr unter uns weilen, sei still gedacht und gedankt, während wir in bunten Bildern 25 Jahre aus der Erinnerung wieder lebendig werden lassen.

Liebe Eltern, die Sie heute und während der vergangenen 25 Jahre zwischen Hoffen und Bangen den Werdegang Ihrer Kinder begleitet haben, manchmal der Schule gegrollt, oft doch auch der Schule Dank gezollt … liebe gute Geister aus Verwaltung und Säuberungsdienst, die Sie täglich unsere Arbeit organisieren helfen und vergessen machen, dass wir in einer Wegwerfgesellschaft leben – Sie alle seien als vom Jubiläum Betroffene begrüßt!

Werte Gäste von unseren Nachbarschulen am Ort, mit denen uns in all den Jahren Bildung und Schulung unserer Jugend verbindet … werte Gäste aus Kreistag und Kreisverwaltung, die Sie auf der nüchtern-materiellen Ebene des Schulträgers die sachlichen Voraussetzungen für unsere Arbeit geschaffen – und es manchmal doch so schwierig mit uns haben: Auch Ihnen allen gilt unser Gruß zum Jubiläumstage!

Und nicht zuletzt sei unsere Presse begrüßt: Erst durch sie hat sich unser eigentlich namenloses Gymnasium einen Namen gemacht, und ihre Mitarbeiter sind durch uns sicherlich nicht arbeitslos geworden. Zu einem guten Teil auf Ihre Arbeit greift heute der Chronist zurück, wenn er aus der Geschichte eines 25jährigen Gymnasiums „Aufbruch und Reise“ einer Schule skizziert.

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Gestatten Sie dem Chronisten, bevor er zum eigentlichen Thema kommt, zwei Vorbemerkungen: eine allgemeine über den Sinn eines Jubiläumsrückblickes von 25 Jahren und eine persönliche zum angenommenen Auftrag.

Zur ersten: „Geschichte… – sagte Jakob Burkhardt einmal - ist, was ein Zeitalter an einem anderen interessiert.“ Reichen dazu 25 Jahre? Sind wir nicht alle doch zu eingefangen, auch zu belastet von dem jungen Geschehen, das bildlich nach eingewohnter Tradition uns allenfalls einen „Silberlorbeer“ einbringt, wo wir doch so nach „Gold“ trachten? Hat sich eine Schule nicht erst dann den Anspruch auf einen würdigen Rückblick erworben, wenn sie auf eine hundertjährige Geschichte zurückblicken kann? Was interessiert unsere Mitwelt denn an unseren 25 Jahren? Dennoch – wir sind ja gerade erst der Anfang unserer Geschichte, wir stehen noch im „Aufbruch unserer Reise in die Vergangenheit“, wenn künftige Schülergenerationen aus ihrer Zeit Überlieferungswertes aus der unseren mit einer Elle messen, an der wir nur die ersten Messdaten und Maßeinheiten eingeritzt haben. Aber diese sind unauslöschlich, nur: Welche sind einkerbungswürdig?

Hier liegt der Grund zur zweiten Vorbemerkung, der persönlichen: Dem Chronisten fällt heute die fast unlösbare Aufgabe zu, aus der Fülle von Daten, Ereignissen, Notizen, aus Berichten und gelebten Erinnerungen diejenigen auszuwählen, die das Bild dieser Schule in eine Zukunft transmittieren (hinübertragen). Und dabei ist der Chronist doch direkt Betroffener, subjektiv Beteiligter. Was wählt er aus? Wie sagt er es der Nachwelt? Der Auftraggeber des Chronisten, die Gesamtkonferenz des Kollegiums, hat nach langer Diskussion über Sinn und Thema eines Festvortrages aus Anlass dieses Jubiläums entschieden, dass statt einer wissenschaftlich-theoretischen Abhandlung über die „Chancen eines Gymnasiums in heutiger Zeit“ das Gymnasium selbst, seine Menschen, die in ihm lernen oder lehren, die in ihm arbeiten, Gegenstand dieser Feierstunde sein mögen: Alltag, Leben gegen Theorie. Und die Konferenz hat in zweimaliger Abstimmung – das zweite Mal gegen Wünsche von außen – den Chronisten zum Berichterstatter gewählt. Diesem Votum des Kollegiums weiß sich der Chronist verpflichtet. Wenn bei der Auswahl der Bilder oder Ereignisse, die das Leben und Wirken dieser Schule charakterisieren, Erwartetes unerwähnt bleibt, Unerwartetes in den Rang des Erwählten oder nur Erwähnten rückt, wenn das gewählte Beispiel oder auch der Ton des Berichtenden auf der einen Seite möglicherweise Unmut, auf der anderen dagegen Zustimmung hervorrufen sollte, halten Sie es der Unzulänglichkeit alles Menschlichen zugute, der auch der Chronist unterworfen ist. Und sollte heute irgendjemand gar aus seinen Worten Kritik herauszuhören meinen: sie ist es nicht – allenfalls Kommentar aus Liebe zum Gegenstand.

Wer, ausgestattet mit den wissenschaftlichen Zeugnissen seines Fachbereichs, vor 20 Jahren oder mehr das Gymnasium in Osterholz-Scharmbeck voll pädagogischen Tatendranges, das hehre Universitätswissen auch in den entlegenen Gefilden niedersächsischer Moorlandschaft umzusetzen suchte, der hätte an der Stelle, wo wir uns heute befinden, nur eine feuchte Wiese vorgefunden. Er hätte vielmehr von dem nicht gerade zum Aussteigen einladenden Bahnhof aus die Bahnhofstraße in Richtung eines eigenartig beißenden Gestanks zu folgen brauchen, um in unmittelbarer Nähe dieser Geruchsquelle die ihm zugewiesene Lehranstalt zu entdecken. (Die heutige Pestalozzi-Schule gegenüber dem Hauptgebäude der Kreissparkasse.) Nachdenklich-zögernde Schritte führen den seine erste Dienststelle antretenden Neuankömmling über die Eingangsstufen des alten Backsteingebäudes in einen dunklen Flur zu einem Sekretariat von ca. 9 qm Umfang. Ein Stockwerk höher, in einem etwa 3 qm größeren Raum, dem Direktorenzimmer, dann die Vereidigung. Die Reiswerke sind selbst hierbei unüberriechbar gegenwärtig. Doch hören wir – schon zwei Jahre später, im Frühjahr 1965 – eine Schülerin der 10. Klasse über unser erstes Domizil:

„Das Gymnasium, das aus zwei großen Backsteingebäuden besteht, hat einen für die ständig zunehmende Schülerzahl viel zu kleinen Schulhof, der weder gepflastert noch bewachsen ist und bei jedem Schritt riesige schwarze Staubwolken aufwirft … Die altmodischen Räume, oft viel zu klein für die Zahl der Schüler, haben zwar meistens vier, jedoch viel zu kleine, unmoderne Fenster … Der Fußboden ist ölig und staubig … der dunkle und sehr kalte Raum (der Turnhalle) erregt vor allem bei den sowieso schlechten Sportlern nicht die geringste Lust zum Spielen und Turnen … In den winzigen Waschräumen befindet sich wohl ein kleines Waschbecken, doch Seife ist dort nicht zu finden, und das Handtuch, sorgsam am Haken festgenäht, sieht aus, als habe es schon zur Zeit unserer Eltern dort gehangen … Nun, da ich versucht habe, den Zustand der Schule so klar wie möglich zu beschreiben, muss ich noch auf die Lage des Gebäudes zurückkommen. Es steht direkt neben einer Fabrik, die sich durch schlechte, abstoßende Gerüche und aufschreckendes Tuten und Pfeifen bemerkbar macht und dadurch Schüler und Lehrer aus tiefem ‚Schlaf‘ oder konzentrierter Erklärung stört.“ Soweit die Schülerin. Bemerkenswerte Beobachtungen.

Und ist es nicht zu verstehen, dass jener Neuankömmling, von dem oben die Rede war, mehr als nur laut dachte: „Hier bleibe ich nicht länger als ein Jahr.“ Und heute ist es schon das 23.. Waren es die Menschen? War es die Aufgabe? War es der Reiz des Aufbruchs mit jungen Menschen zu gemeinsamer Arbeit, zu einem gemeinsamen Ziel? Wer kannte damals schon den Weg?

Das Gymnasium Osterholz-Scharmbeck ist das Kind einer Fragebogenaktion. „Die Initiative …– so berichtete das OSTERHOLZER KREISBLATT – …ging nicht von den Kommunalbehörden aus, sondern von der Bevölkerung. Die parlamentarischen Körperschaften verhielten sich eher ablehnend.“ Und auch die Begründung von damals mag uns Heutigen fast unverständlich erscheinen, wenn wir der ebenfalls im OK festgehaltenen Stellungnahme zweier Kreistagsabgeordneter aus öffentlicher Sitzung unsere Aufmerksamkeit leihen: „Wir brauchen keine Oberschule; denn dann wird es noch schwieriger, junge Leute als Arbeitskräfte für die Landwirtschaft zu erhalten.“ Und die zweite Äußerung: „Wenn im Landkreis Osterholz jemals genügend Schüler für ein Gymnasium zusammenkommen, dann will ich Meier heißen… (und dieses Zitat soll nach Ohrenzeugen noch weiter lauten) …und einen Besen fressen.“ Müssen wir in dem ersten Falle nicht an die Zeit von damals denken: zehn Jahre nach Kriegsende? Und spiegelt sich im zweiten Falle etwa die Einstellung eines späteren Oberprimaners vom Alten Gymnasium in Bremen wider, der nach der Eröffnung unserer Tore in der Bahnhofstraße eher mitleidig und von sich überzeugt gegenüber unserem ersten Schulleiter meinte, ob er wirklich glaube, dass „Ärzte, Juristen oder Ingenieure ihre Kinder in dieses sogenannte Gymnasium schicken“ würden? – Kein Kommentar des Kommentars.

Doch die 1955 ins Leben gerufene „Interessengemeinschaft zur Gründung einer Oberschule“ sammelte überall im Landkreis Stimmen für ihr Vorhaben und fand auch schließlich Gehör: beim Rat der Stadt Osterholz-Scharmbeck. Dieser beschloss im Dezember 1958, die Schulträgerschaft für das Gymnasium zu übernehmen und ihm nach Fertigstellung der Mittelschule in der Lindenstraße (heute Orientierungsstufe) die beiden Gebäude in der Bahnhofstraße zu überlassen. Am 21. April 1960 eröffnete das Gymnasium für 72 Schüler und zwei Klassen, einer 5. und einer 7., mit zwei Lehrern seine Pforten. Mir sei erlaubt, hier die beiden Namen zu nennen: Herr Schirmer als federführender Schulleiter, Frau Roth als Allround-Studienrätin. Das war vor 25 Jahren! Die Vorgeschichte des Gymnasiums ist beendet, es beginnt seine Geschichte. Die erste Kerbe ist eingeritzt in der Messlatte unserer Arbeit.

Der Aufbruch mag zaghaft gewesen sein, voller Bedenken, voller Skepsis, ob das begonnene Unternehmen nicht doch als zweifelhaftes Experiment abgebrochen werden musste. Die Skeptiker wurden widerlegt: Im zweiten Jahre waren wir 148 Schüler in 4 Klassen, 1962 225 Schüler in 7 Klassen, 1963 283 Schüler in 10, 1964 367 Schüler in 13, 1965 477 Schüler in 16 Klassen. Dies ist der Zeitraum unseres Wirkens in der Bahnhofstraße. Das OK kommentiert jene Entwicklung 1965 mit folgenden Worten: „Die bisherige Geschichte des Gymnasiums Osterholz-Scharmbeck ist geradezu faszinierend … Inzwischen sind es 16 Klassen mit 480 Schülern geworden, bald werden es 26 Klassen mit 700 Schülern sein.“ Hatte man sich damals schon wieder verschätzt? Doch – greifen wir den Ereignissen nicht voraus, beschließen wir den ersten und auch sehr wichtigen Abschnitt unserer Reise in die Zukunft, die schon hinter uns liegt, mit einigen Gedanken über unsere Hinterlassenschaft.

Widerlegt waren die Skeptiker aus der Gründungszeit durch die Bereitschaft der Eltern, nicht nur das Bildungsangebot auf dem flachen Lande anzunehmen, sondern auch unserer Arbeit wohl überwiegend zu vertrauen: Sie schickten ja schon ihre Zehnjährigen zu uns. Und wie schnell kann da ein junges Menschenherz beschädigt werden! Und stellen wir uns ehrlich der Frage: Habt ihr nicht manchmal Gerechtigkeit mit dem Rotstift gesucht, wo ein Wort hätte gesprochen werden sollen? Wer kann im Nachhinein noch helfen? Sie sind nun alle groß geworden, die damals unsere Schüler waren und haben ihre Kinder heute wieder bei uns. Arbeit an Generationen ist schön, aber verpflichtet im Beispiel – ich scheue das Wort ‚Vorbild‘. Wir kannten uns alle damals und konnten doch ausgleichen, wenn unterschiedliche pädagogische Temperamente dem einen oder anderen wehgetan. Gemeinsam haben wir alle – Schüler wie Lehrer – die widrigen äußeren Umstände bestanden und mit Elan uns unsere oft belächelte Welt erschlossen – geistig und in von Jahr zu Jahr zunehmender bewusster Auseinandersetzung mit dem Alltag. Schulalltag ist anders, als die beste Theorie uns glauben machen will.

Vielleicht verstehen uns nur noch wenige, was mit einem späten Rückblick unseres ersten Schulleiters – schon aus den ersten Eindrücken der neuen Wirkungsstätte in der Loger Straße heraus – gemeint ist: „Nun saßen wir also in einem neuen Palast, wo alles neu und geordnet war … Und doch (…) kam es mir in der neuen prächtigen Residenz und auch heute (Januar 1985) noch oft so vor, als sei, alles in allem, die Pionierzeit in der Bahnhofsstraße in so mancher Beziehung schöner gewesen.“ War es das, was uns hielt: Pionierzeit?

Ich möchte an dieser Stelle allen Anwesenden die Grüße von Herrn Schirmer übermitteln. Er bat mich kürzlich, um Ihr Verständnis für seine heutige Abwesenheit nachzusuchen: Achtzigjährig nimmt er in Hamburg an einem Klassentreffen seiner Abiturienten aus dem Jahrgang 1940 teil. Ein Schulmann versteht, was diese Zahlen aussagen – auch wenn wir heute auf 25 Jahre zurückblicken. –

Der Aufbruch war getan, und noch kein Ziel unserer Reise war erreicht. Zwischenstation? Erneut brachen wir auf und erneut die Frage: Zu welchen Ufern? Am 15. Oktober 1965, bei Wiederbeginn des Unterrichts nach den Herbstferien, erfolgte der Schulbeginn im neuen Gebäude an der Loger Straße – ein einkerbungswertes Datum. Dies war nur möglich, nachdem sich mit Beginn der Ferien innerhalb dreier Tage eine für die Gartenstadt am Teufelsmoor einmalige Materialbewegung durch die Straßen der Stadt vollzog: Ein sich aus allen Schülern und Lehrern zusammengesetztes Möbelpack- und -schleppkommando setzte sich ameisenartig vom 31.09. bis 02.10. in Bewegung und transportierte das bewegliche Inventar einer Schule, der alten, in eine andere, der neuen. Die Metamorphose vom kleinen gymnasialen Provisorium zum sich in kühn geschwungener Bogenarchitektur darstellenden mathematisch-naturwis-senschaftlichen und neusprachlichen Gymnasium (mit Lateinzug) sollte gekrönt werden mit der feierlichen Einweihung am 05.11.1965 im Beisein hohen Besuchs, was damals hieß: Regierungspräsident aus Stade. Er bescheinigte uns, eine große Lücke in der Bildungslandschaft des Regierungsbezirks geschlossen zu haben. – Wie gut, dass selbst ein Regierungspräsident nicht ahnt, welch Kummer ihm (und seiner Behörde) in den kommenden Jahren ein so stolzes Gebilde machen konnte.

An dieser Stelle muss nun endlich auch dem Landkreis Osterholz Erwähnung in unserem Bericht eingeräumt werden – und das keineswegs nur als belangloser „Seitenkratzer“: Ist er doch auf der „nüchtern-materiellen Ebene“ als Schulträger unser ständiger Wegbegleiter. Nach langen und wohl auch schwierigen Diskussionen und Verhandlungen zwischen Stadt und Kreis sahen sich die Verwaltungen und Kommunalpolitiker im Januar 1962 in der Lage, die Entscheidung über die künftige Schulträgerschaft zu treffen. Verhandlungsergebnis für den Landkreis: Genau aufgeschlüsselte Beteiligung an den Kosten, Übernahme der Trägerschaft nach Fertigstellung des 1. Bauabschnitts. Die Stadt nahm im Sommer 1962 die Bedingungen an. Damit schien auch ein erster Streit um die Namensgebung erledigt: Die Frage nämlich, ob die neue Bildungseinrichtung an der Loger Straße nun ‚Bach- oder Händel-Gymnasium‘ heißen solle. Jene Vorschläge beruhten aber keineswegs auf der Erkenntnis, dass sich das 25jährige Jubiläum des Gymnasiums im Bach- und Händel-Jahr ereigne, sondern charakterisierten die äußeren Umstände: die Lage am Scharmbecker Bach und die tönenden Händel zwischen Stadt und Kreis.

Wir aber konnten uns freuen: Am 19. November 1963 erfolgte an einem regnerischen Tage die Grundsteinlegung. Wir zogen dann – es ist schon gesagt – im Oktober 1965 ein, in dieses neue und für das Stadtbild charakteristische Gebäude, ausgestattet mit allen modernen Unterrichtsmitteln, mit rund 19.000 Kubikmetern umbauten Raumes und mit 4,2 Millionen DM an Bau- und Einrichtungskosten. Und das war nur der 1. Bauabschnitt für damals 477 Schüler in 16 Klassen. Der Landkreis wäre wohl erleichtert gewesen, wenn sich folgende Titelüberschrift im OK anlässlich jener Einweihung bewahrheitet hätte: „Gymnasium Osterholz-Scharmbeck rechnet mit 26 Klassen und 700 Schülern im Endausbau der Oberschule.“ Diese Zahl aber war schon bei Beginn des 2. Bauabschnitts erreicht (1966); 1970 hatten wir bereits 1.007 Schüler und 38 Klassen, 1975 mit 1.617 Schülern den Höchststand in 60 Klassen (38 in der Mittelstufe, 22 in der Oberstufe). Das musste alles „nüchtern-materiell“ vom Schulträger bewältigt werden.

Und lassen Sie mich gleichsam im Zeitraffer festhalten, wie die Geschichte unserer letzten 20 Jahre am Barkhof auch die Geschichte einer ständigen Baustelle war: 1965 - 1. Bauabschnitt fertig; 1966/67 - Beginn und Fertigstellung des 2. Bauabschnitts; 1968/69 - 3. Bauabschnitt (Sporthalle mit Kleinspielfeldern); 1969 - Mobilbauklassen am Heiz-Haus; 1971/72 - 4. Bauabschnitt; 1973/74 - Parkplatzausbau vor der Schule; 1974 - Vorplatz, 1. Bauabschnitt; 1977 - Vorplatz, 2. Bauabschnitt; 1979/80 - Erweiterung des Biologie-Traktes; 1980 - Mobilbauklassen hinter der Sporthalle; 1981 bis 1983 - Erweiterung des 1. Bauabschnitts, Aufstockung des 4. Bauabschnitts und weitere Umbaumaßnahmen. Alles in allem hat der Schulträger eine Summe von rund DM 20 Millionen bereitgestellt. Ihm sei gedankt.

Und während all dieser Jahre wurde gelernt, gelehrt, gearbeitet. Vielleicht ist unseren Schülern in dieser Zeit bewusst geworden, dass geistige Arbeit ebenso wie körperliche Arbeit geleistet sein muss, dass beides – Kopfarbeit wie Handarbeit – in unserer Gesellschaft einander bedingen. Und der Arbeiter hat uns gezeigt, dass man eine Aufgabe, die man begonnen hat, vollenden kann. Drum sein dem Arbeiter heute auch gedankt.

Zwei Ereignisse aus der Anfangszeit am Barkhof gehören eingeritzt in die bleibenden Annalen: eines aus dem Jahre 1966, das andere aus dem Jahre 1970.

Es ist immer das Glück der Ersten, einen Platz eingeräumt zu bekommen, obgleich doch aller Anfang sich nur aus der Gunst der Stunde ereignet. So auch mit unseren ersten Abiturienten: Am 19. und 20. September 1966 haben 12 Kandidaten des neusprachlichen Zweiges, 3 Schülerinnen und 9 Schüler, die im April 1960 in der 7. Klasse aufgebrochen waren, ihr Ziel, die Reifeprüfung, erreicht. Ihre Reise durch Höhen und Tiefen bundesdeutscher Bildungslandschaft hatte sich gelohnt. Unsere ersten 12 Abiturienten eröffneten so die Reihe der 2.006 Schüler, die in den seit diesem Datum vergangenen 20 Jahren das Abitur bestanden haben bzw. jetzt unmittelbar davorstehen. Wollen wir wieder einige Zahlen sprechen lassen: 1976 verabschiedeten wir 120, 1980 204 Abiturienten. In diesem Jahr stellen sich 176 der Prüfung.

Bei allem Ernst, bei allem Fleiß, der notwendig war und der gefordert werden musste, es sind uns unsere „alten Herren“ – heute alles Enddreißiger (von den Damen nennt man das nicht) – doch auch als eine sehr gesellige Runde in Erinnerung. Es geht sogar das Gerücht, dass drei der Herren die geistigen Urheber des an unserer Schule obligaten 3.000m-Laufes gewesen seien: Bei der Abnahme der Sportprüfung hätten sie, um ihre von Runde zu Runde immer schwerer werdenden Beine aufzufrischen, schon ab der dritten Runde jeweils in der Südkurve des Waldstadions eine belebende Flüssigkeit zu sich genommen. Die Prüfungskommission hat sicherlich deren Erschöpfung im Ziel als völlige Verausgabung für gutes Abschneiden gewertet. Wünschen wir auch den diesjährigen und künftigen Abiturienten solch Glück.

Das Jahr 1970 bringt dann dem Gymnasium ein weiteres, sehr einschneidendes Ereignis: den Wechsel der Schulleitung. Der Chronist hält den 6. August 1970 mit der Titelüberschrift und einem Auszug aus dem OSTERHOLZER KREISBLATT fest: „‘Willkommen, Herr Rechtmann! Sie werden schon Arbeit finden.’ Oberschulrat Doss verabschiedete Direktor Schirmer und führte Nachfolger ein.“ Und es heißt dann in dem Bericht: „Doss prophezeite Rechtmann, dass es in der Zeit des ständigen Umbruchs in der Schule, des ständigen Reformbedürfnisses und der Reformwünsche ihm oft nicht erspart bleiben würde, zu improvisieren. Es werde viel verlangt, und das Bild der Schule werde wesentlich von der Persönlichkeit ihres Leiters abhängen. Die Zeit des Schulmonarchen sei vorbei. Mehr als früher werde von dem Leiter verlangt, Verantwortung zu tragen, Entscheidungen zu fällen, die nicht in der Dienstordnung festgelegt seien. Die starke Persönlichkeit ist nicht mehr durch ein System gedeckt, das ihm von vornherein recht gibt.“ Soweit der Bericht des Kreisblattes.

Dieser Wechsel in der Schulleitung erfolgte in einer Zeit, da sich in unserer Gesellschaft selbst – und nicht nur in der Bundesrepublik – ein tiefer Wandel, ein neuer politischer Aufbruch vollzog: Es ist die Zeit der Studentenunruhen, der Beginn der politischen Neuorientierung in der Schulpolitik. Eine Schule wäre keine lebendige Schule, öffnete sie selbst sich nicht dem Neuen, stellte sie selbst sich nicht den von außen auf sie einstürzenden Problemen, um die ihr hieraus erwachsenen Konflikte anzunehmen und auszutragen, zu bewältigen. Stichworte mögen jene Bewegung oder auch Unruhe – und vielleicht sogar notwendige, eine heilsame Unruhe – skizzieren: Orientierungsstufe, Gesamtschule, Schulversuch IGS/KGS, Oberstufenreform; Schülerdemonstrationen, Protestmarsch, Konflikte, Auseinandersetzungen zwischen Schülern und Lehrern, in der Elternschaft, in der Lehrerschaft. Und zu allem noch: Lehrermangel, Raummangel vor Ort und daneben Aufbauarbeit in Lilienthal, in Ritterhude und schließlich auch in Schwanewede.

Wahrlich – eine turbulente Zeit, die der Oberschulrat 1970 dem neuen Schulleiter prophezeite. Vorbei waren die Tage, da ein Schulleiter zur Klampfe griff und statt des Englisch- oder Französischunterrichts mit seinen Schülern auch einmal musizierte. Jetzt hatte ein Gymnasium sich nach außen zu verteidigen, und – auch die Ära Rechtmann hat ihre Reize. Der Chronist sieht sich nur vor eine kleine Schwierigkeit gestellt, w i e er die einkerbungswerten Ereignisse in die Messlatte der Schulchronik einträgt. Er bräuchte hierzu einen Zweifarbenstift: einmal schwarz, einmal rot (oder: Soll er die Reihenfolge umkehren?) Es irrt, wer meint, dies müsse politisch ausgelegt werden; es soll nur verdeutlichen, wie bunt doch so ein Schulleben sein kann. Aber lassen wir den Chronisten wieder sprechen.

Bereits seit Beginn 1972 hatte die Diskussion über die Neuorientierung und Neuorganisation des Schulwesens auch den Landkreis Osterholz voll eingesetzt: Die Klassen 5 und 6 sollten in die neu zu bildende Orientierungsstufe eingebracht werden, die sog. Sekundarstufe I (Klassen 7 – 10) und Sekundarstufe II (Klassen 11 – 13) dem Gymnasium erst einmal erhalten bleiben. Während die gymnasialen Züge aus den einzelnen Schulorten vorläufig dem Gymnasium Osterholz-Scharmbeck zugeordnet werden sollten, sollten im Sekundarbereich II die Klassen 11 – 13 aus dem gesamten Kreisgenbiet in unserem Gymnasium zusammengefasst werden – und das bei damals schon 1.200 Schülern. Am 1.8.1973 war im Kreis der erste Schritt dieser schulischen Umorganisation vollzogen: Das Gymnasium hatte keine Klassen 5 und 6 mehr. Da OK meldet: „Orientierungsstufe wird auch in der Kreisstadt ab 1. 8. Regelschule – gescheiterter CDU-Versuch, die Entscheidung noch aufzuschieben.“ (Dies war eine Kerbe für „rot“; keine Sorge, die für „schwarz“ kommt gleich.)

Bereits seit August 1972 hatte die Gesamtkonferenz des Gymnasiums beschlossen, sich an der Planung einer Kooperativen Gesamtschule zu beteiligen, damit diese ab Schuljahr 1974/75 beginnen könne. Die schulpolitischen Turbulenzen aber um diesen Schulversuch wirbelten von 1972 an bis Frühjahr 1975 und füllten einen Leitz-Ordner mit Artikeln, mit Leserbriefen, mit Stellungnahmen aus dem OSTERHOLZER KREISBLATT : Hier einige Wende-Marken: Am 21.Juni 1973 wird gefragt: „Gesamtschulversuch erneut geplatzt? – Kollegium des Gymnasiums gegen Mitarbeit in der Planungsgruppe.“ Und dann heißt es am 13. März 1975: „Endgültig ‚Nein‘ zum Schulversuch“ und einen Tag später „Nachruf auf einen Schulversuch.“ (Kerben für „schwarz“.)

Was, wenn nicht ein sinnloser Scherbenhaufen zurückbleiben sollte, ist denn die Erkenntnis aus jenen zerstrittenen Jahren? Heute, aus dem Abstand von mehr als einem Jahrzehnt, lässt sich leichter antworten: Es war – vom Gesetzgeber initiiert und von Schulleuten und Politikern angenommen, von Befürwortern wie Gegnern redlich, aber engagiert unternommen – der Versuch, einer jungen Generation Bildungsmöglichkeiten und -wege zu schaffen, die organisatorisch und von den Lerninhalten und -differenzie-rungen her den Anforderungen eines modernen, naturwissenschaftlich-technologischen Zeitalters gerecht werden. Das ist wohl notwendig. Nur eine Planungsgröße schien bei jenem Vorhaben damals fehleingeschätzt worden zu sein: eben die G r ö ß e. Die anonyme Größe eines wohl organisier- und steuerbaren Apparates, in dem der junge Mensch in seiner Entwicklung und Leistung aber zur bloßen Nummer-Stelle einer Abtcheckliste degradiert zu werden drohte.

Aber die Größe ist unser Schicksal! Der Schulversuch war abgebrochen, aber unsere Schule wuchs. Am 1. August greift das Gymnasium mit seiner Arbeit aus: nach Ritterhude, nach Lilienthal, nach Schwanewede. In den beiden letztgenannten Orten verselbstständigt sich unsere gymnasiale Aufbau- und Unterstützungsarbeit später wieder. Aber das Gymnasium OHZ wurde „Mutterhaus“, sein Schulleiter „Bruder Prior“. War diese Aufgabe überhaupt zu leisten, ohne dass an irgendeiner Stelle Klagen laut wurden: in der Schülerschaft, in der Elternschaft, in der Öffentlichkeit? Unvergessen und einkerbungswürdig („rot“ u n d „schwarz“) der 12. Juli 1979: Auf den Straßen von OHZ Demonstrationszug von Schülerschaft und Lehrerschaft zum Kreishaus. Auf den Plakaten: „Schüler setzen sich zur Wehr: Keine Kompromisse.“ … „Mehr Räume statt Nachmittagaunterricht“. Eine Resolution konnte nicht übergeben werden: Das Kreishaus hatte sich auf Belagerungszustand eingestellt. Ob wir wohl alle observiert worden sind? Eben das ist gelernte und erfahrene Demokratie.

Parallel zu dieser Entwicklung mussten wir dann ab 1976 die Oberstufenreform – der jüngste Einschnitt in der Organisationsstruktur unserer Schule – in den Schulalltag umsetzen, was eine Fülle von Erlassen und Richtlinien zu bewältigen hieß: NGO, OGO, VGO; RPO, APO, AVO/GOFAK (alles noch nicht im Abkürzungslexikon enthaltene Kürzel bundesdeutscher Erlasssprache). Doch seit 1979 führen wir unsere Schüler durch alle Paragraphen hindurch zum Abitur, zur Hochschulreife oder in einen Beruf oder …? –

Der Bericht über die Vergangenheit hat die Gegenwart eingeholt. Und aus ihr wird immer nach dem Morgen gefragt. Aber dieses Morgen ist immer offen, antwortlos auch, selbst auf das Wissen, mit welchem wir meinen, aus einer Vergangenheit Sicherheit für ein Morgen herleiten zu können. So ist denn auch unsere Reise durch 25 Jahre nur an einer Zwischenstation angelangt, minutenkurzer Aufenthalt: Was laden wir ab? Wer steigt zu? Welche Weichen sind bei der Weiterfahrt gestellt?

Der Chronist müsste nicht Schulmeister sein, wollte er nicht versucht sein, aus dem Blick für die Vergangenheit einige für die Weiterfahrt zu überdenkende Schlussbemerkungen hinzuzufügen. Der Bericht über 25 Jahre Schulalltag ist so bruchstückhaft, wie der einzelne Reisende allenfalls für wenige Stunden Mitteilung erhält aus dem Leben, der Arbeit, den Wünschen eines Mitreisenden in seinem Abteil. 25 Jahre Schulchronik müsste die Berichte aus 25 Jahren Schulalltag von rund 3.330 Schülern enthalten, die unser Gymnasium in guter oder schlechter Erinnerung haben. 25 Jahre Schulchronik müsste die Notizen von über 300 Lehrern enthalten, die uns ein Stück des Weges begleiteten oder heute noch mit uns auf der Reise sind.

Sie, liebe Eltern, fragen heute, was denn der Ertrag unserer bisherigen Reise ist. Lassen Sie mich so antworten: Das, was Ihre Kinder an täglicher Schularbeit selbst geleistet, und das, was sie nach ihrer Schulzeit aus sich gemacht haben. Sie haben sich in der vergangenen Woche einen kleinen Ausschnitt dieser Arbeit ansehen und anhören können, vor allem im Bereich der Musik, der Kunst, des Theaters. Seit Beginn unserer Arbeit vor 25 Jahren haben nicht nur Chor und Orchester in die Öffentlichkeit gewirkt, auch in hervorragenden Einzeldarbietungen haben Schüler wie Ehemalige Anerkennung und Beifall erhalten. In Pausenhallen und Fluren können wir uns täglich die künstlerische Auseinandersetzung mit Umwelt und Alltag vergegenwärtigen. Die Aufführungen unserer Laienspielgruppen sind aus dem kulturellen Leben dieser Kreisstadt nicht mehr wegzudenken – und das schon seit den 60er Jahren.

Der Sport muss erwähnt werden. Er hat – ich will hier keine Disziplin schmälern oder hervorheben – dieses Gymnasium ebenfalls bekannt gemacht: schon beim „Spiel ohne Grenzen“, bei Bezirks-, Landes- und bundesdeutschen Schulmeisterschaften. Empfang beim Niedersächsischen Ministerpräsidenten, Ehrungen durch Stadt und Kreis; eine Fülle von Pokalen ist die Anerkennung.

In England waren unsere Schüler, Dänen waren bei uns, Wien haben Klassen kennengelernt, in den Vereinigten Staaten sind Austauschschüler, mit Caen in Frankreich besteht eine Schulpartnerschaft; neu sind die Kontakte zu Staaten im Ostblock: zur DDR, zur CSSR; aus Indien, Neuseeland und Afrika haben uns Ehemalige geschrieben; ein anderer wirkt als Pastor in Australien. Gymnasium OHZ sieht die Welt.

Studentenkolonien finden wir in Kiel, in Hamburg, in Göttingen; aus Passau, Regensburg, München, Marburg, Frankfurt, Münster, Oldenburg kommen Studentenberichte. Gymnasium OHZ arbeitet. Und aus unseren Schülern sind Ärzte geworden, Juristen, Ingenieure, Wissenschaftler. Aber auch in Handel und Gewerbe hat sie ihr Weg geführt, und manch Abiturient hat auch am Schraubstock gestanden, auf dem Bau, im Hafen gearbeitet.

Dessen solltet Ihr, liebe Schüler, Euch immer bewusst sein, die Ihr heute bei Eurem Schulabschluss wenig hoffnungsvoll auf Euer künftiges Berufsleben blickt. Und wir Lehrer können Euch – anders als früher – kaum mehr Rat geben, welcher Beruf Euren Interessen und Neigungen am ehesten entspricht. Ihr lernt in einer Zeit, die Berufswunsch und -chancen computergesteuert verteilt, die selbst Fleiß und Leistung wegrationalisiert unter der Maßgabe des ökonomisch größtmöglichen Nutzens. Ihr lebt in einer Zeit, in der Euch die Mächtigen dieser Welt eine Zukunft unter Waffen garantieren und einen Himmel voller Raketen versprechen. Dieser Welt müsst Ihr Euch stellen – und Ihr könnt es: mit dem Willen, diese Welt zu ändern. Denn Ihr habt bei uns auch gelernt, die Gesellschaft, in der Ihr lebt, nicht nur in ihren positiven Erscheinungen, sondern auch in ihren Fehlern zu erkennen. Wir sollten Euch die Fähigkeit mitgegeben haben, Überlieferungswertes dieser Gesellschaft mit der Kraft Eurer Überzeugung zu erhalten, den Fehlern dagegen mit dem Mut Eurer Gedanken und dem Einsatz Eurer Person zu wehren. Denn auf Euch kommt Verantwortung zu: Eure Generation wird sich zwei Aufgaben verschreiben müssen, die entscheidend unsere Welt lebenswert machen – Menschlichkeit und Frieden.

Was auf Euch konkret zukommt, wisst Ihr nicht, nur, dass Ihr Euch jenen Forderungen Eurer Zukunft stellen müsst. Hierin erfahrt Ihr Euren Anteil an Geschichte, die Euch die Entscheidung zu ihrer Mitgestaltung anbietet. Ihr könnt an den Weichen auch für unsere Weiterfahrt, von der ich oben gesprochen habe, selbst mit stellen und den Weg Eurer Zukunft mit bestimmen. Denn – ich schließe mit dem Schlussgedanken aus Ernst Blochs Hauptwerk ‚Das Prinzip Hoffnung‘: „Die Wurzel der Geschichte (…) ist der arbeitende, schaffende, die Gegebenheiten umbildende und überholende Mensch. Hat er sich erfasst und das Seine ohne Entäußerung und Entfremdung in realer Demokratie begründet, so entsteht in der Welt etwas, das allen in die Kindheit scheint und worin noch niemand war: Heimat.“

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SCHIKO – Portraitskizzen: Der Schulmeister aus einem vergangenen Jahrhundert

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