Читать книгу Rome und Julige - Die Urbanität der Geschmacklosigkeit! - Konstantin Nopel - Страница 7
ОглавлениеPresslufthammer!!!
Was für ein Lärm war an der Baustelle! Kinder, Frauen und sogar die Männer hielten sich beim Vorbeigehen die Ohren zu. Könnte man das nicht etwas leiser machen? Fürwahr, es war eine Tortur, und trotzdem hielt die Prozedur schon über Stunden an!
Der empfindsame Jakob hielt sich die Ohren zu. Das Problem war, dass er gleich hinter der Baustelle wohnte; und auch bei geöffnetem Fenster war es nicht besonders angenehm.
Abends das Gleiche. Jakob war verabredet. Er ging mit Freunden aus und landete in einer topmodernen Disco, die wie ein Raumschiff aussah! Der einzige Nachteil war, dass es nicht fliegen konnte! Seine Freunde hatten seit Tagen für diese Disco geschwärmt und er hatte sich auch gefreut! Doch nun hielt sich die Freude in ziemlichen Grenzen. Die Musik war laut, so dass man sie nicht als Musik empfinden konnte, sondern man empfand es als regelrechter Lärm! Obwohl, er hörte sonst die gleiche Musik, sogar gern und jetzt diese Blamage, und er hätte sich am liebsten – wie heute Morgen – die Ohren zugehalten. Der Takt der Musik fuhr einfach so über seine beiden Trommelfelle wie eine plättende Dampfhammerwalze. Und das an diesem Tag, wo er etwas Angenehmes hätte brauchen können!
Plötzlich huschte ein Lächeln über sein Gesicht. Wie konnte er nur so etwas Unsinniges denken? Presste man Trauben auch mit so viel Geräusch? – Und was gab’s für ein Geräusch beim Gebären? Die Frauen pressten das Baby auch irgendwie raus?!
„Press the button! Press, press, press the button!!“, sangen die riesigen Lautspreche gerade. „Press!“
Apropos Presse? Er war gespannt, ob die Presse morgen etwas über Ruhestörung bringen würde. – Sehr gespannt!
Und dann schnappte er nach Luft! Neben ihm hatte sich gerade ein Mädchen hingesetzt. Es war ein Hammer! Aber, ihm fehlte der Mut, sie anzusprechen. Denn seine besten Freunde hatten das schon getan. Er hatte keine Lust, von ihr gefragt zu werden, was er gerade zu ihr gesagt hatte! Bei all dem Lärm. Und darauf presste er lieber noch ein wenig von der Zitrone in sein Coca-Cola-Glas, obwohl sie ihn nicht abfällig musterte.
„Press the button! Press, press, press, press the button!!!“
Zuhause hatte er dann endlich seine Ruhe! Von all den Presslufthämmern den ganzen Tag. Musik war sein Leben gewesen. Nun hatte er das Interesse beinahe daran verloren und er genoss endlich die abendliche Ruhe …!