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2.3.4 Magier, Zauberer und Schamanen a) Magische Züge im Wunderwirken Jesu

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Einige ntl. Wundertexte Jesu haben magischen Anstrich, insbesondere Exorzismen, Kontaktwunder und (Speichel-)Riten.1 In der Beelzebul-Perikope wird Jesus satanischer Magie bezichtigt (Mk 3,22parr.).

Beispiele: Die blutflüssige Frau wird durch Kontakt zur Kleidung Jesu geheilt (Mk 5,25–34). – Indirekte Kontakte zu den Aposteln lösen Wunder aus (Apg 5,15: Schatten; Apg 19,11f.: abgelegte Kleidung). – Magische Formeln wirken Wunder (Mk 5,41: talita kum; Mk 7,34: hefata), ebenso wie Speichelbrei (Mk 8,22–26; Joh 9,6). – Das Christusbekenntnis von Dämonen (Mk 1,24; 5,7) diskreditiert Jesus als satanischen Magier (Mk 3,22–27; vgl. Euseb von Cäsarea, DemEv 3,103–134). – Jesus und Magier exorzieren gleichermaßen.2 – Schweigegebote nach Heilungen ähneln Verstummungsbefehlen in Zauberpapyri.

Jesu Erfolg belegt für die Evangelisten seine göttliche Vollmacht. Die Wahl der Wundermittel ist nicht entscheidend. Magisch anmutende Praktiken bringen Jesus und anderen Wundertätern wie Pythagoras, Empedokles und Apollonius von Tyana den Vorwurf der Magie ein.3 Selbst manche Wunderforscher etikettieren Jesus als Magier.4 – Magie und göttlich gewirkte Wundertaten sind schwer unterscheidbar; satanische Mächte konnten göttliche Wunder imitieren und führten Menschen damit in die Irre.5 Matthäus reduziert daher magisch wirkende Praktiken Jesu. Apg 8 distanziert die Apostel scharf von (gewinnsüchtigen) Magiern.6 – Gegen die Identifizierung Jesu als Magier sprechen das Fehlen magischer Fachliteratur und von Schadenzaubern sowie das Argument, dass Jesu Wundertaten nicht seinem Broterwerb dienen (→ 1.7.3).7

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