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Der Herr der Finsternis

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Nachdem die beiden Morgos, im dunklen Dickicht versteckt, das Wichtigste gehört hatten, schlichen sie mit dem direkten Ziel ihrem Gebieter Bericht zu erstatten davon. Der Herrscher der Dunkelheit war abgrundtief böse und wohnte tief in der Erde. Die Hitze des Erdinneren konnte auf lange Sicht auch nur jemand ertragen, der durch seine Boshaftigkeit von einer schweren inneren Kälte durchzogen war.

Gwent sprach plötzlich in Morgisch zu Horwen.

>>Hast du Angst?<< Er reagierte nicht. Natürlich hatte Horwen Angst, jeder hatte das! Selbst seine treusten Diener mussten ihn fürchten, weil er kein Herz hat und weil in ihm der Hass lebt, der sich von Ungeziefer ernährt. Seinen Namen weiß keiner, nicht einmal er selbst und sein Gesicht hat niemals zuvor jemand gesehen. Es ist verborgen unter einer großen schwarzen Kutte. Manche der Morgos erzählen sich, er hätte glühend rote Augen, mit denen er fähig sei, überall Orts hinzuschauen. Andere berichten, sie wären im Dunklen von irgendetwas angestarrt worden, als sie nach Nahrung suchten. Dann gibt es wiederum welche, die sagen, sie hätten die Augen glutrot durchbohrend nachts in ihrem Traum erspäht, denn ihr müsst wissen, dass er fähig ist, in Träume einzusteigen. Genau deshalb essen Morgos vor dem Schlafen immer eine ganz besondere Baumwurzel, Gnutz genannt. Sie verhindert die Träume, aus denen schon so manche Morgos nicht mehr erwacht sind. Das Gute an dieser Wurzel war aber auch, dass nach ihrem Genuss nichts und niemand mehr in der Lage war ihre Gedanken zu lesen. Das wollten sich Gwent und Horwen zunutze machen, kurz bevor sie die Unterwelt betreten würden. Dort war nämlich der, der keinen Namen hat, in der Lage, tief in ihren Köpfen zu lesen. Genau das wollten die Morgos natürlich nicht. Niemand sollte von ihren geheimsten Wünschen und Befürchtungen wissen. So kam es auf ihrem langen Weg ins Ungewisse zu Diskussionen.

>>Horwen hast du den Gnutz eingesteckt?<<

>>Na sicher!<<, entgegnete Horwen.

>>Du glaubst doch wohl nicht, dass ich lebensmüde bin und unseren wichtigsten Schutz vergessen würde. Er ist hier hinten in meinem Bündel.<<

>>Okay, dann zeig ihn mir! Ich muss mich unbedingt noch einmal vergewissern. Nicht, dass wir uns wegen deiner Vergesslichkeit in größte Gefahr begeben<<, sagte Gwent.

>>Wie, du glaubst mir nicht?<<, knurrte Horwen und pfefferte das schwere Gepäck auf den Boden.

>>Um was wetten wir, dass ich ihn dabei habe?<<

>>Mit dir wetten, pah!<<, folgte in einem beißenden Ton von Gwent.

>>Los, sei kein Spielverderber! Der Gewinner darf dem Meister die Botschaft überbringen<<, sagte Horwen.

>>In Ordnung, dann wirst du aber wohl den Kürzeren ziehen!<<, zischte Gwent.

Horwen kniete nieder, öffnete seinen verschlossenen Stoffbeutel und wühlte darin herum. Zum Vorschein kam ein kleiner grünbrauner Steinmörser mit einem dazugehörigen Becher, eine blaue Phiole, ein Kelch und eine Frucht namens Pika Vinotis. Ihr Geschmack gleicht dem des Weines und macht bei übermäßigem Genuss mindestens genauso betrunken. Doch wo war der Gnutz? Gwent schmunzelte gehässig und konnte sich einen Spruch nun nicht mehr verkneifen.

>>Na, wo ist er denn? Ich dachte, du hast ihn so sicher verwahrt<<, sagte er bissig vor Schadenfreude. Horwen ließ sich nicht beirren, griff noch etwas tiefer hinein und öffnete ein kleines Geheimfach. Kaum war dort ein Spalt zu sehen, schlug ihm auch schon eine Schwade entgegen. Ein breites Grinsen zog sich über sein Gesicht und verschlug Gwent sogleich die Sprache.

>>Tja, da hast du dich wohl zu früh gefreut, hier ist er.<< Horwen nahm ihn in die Hand und hielt dabei die Luft an, als er ihn Gwent direkt unter den Riechkolben rieb. Der begann das kräftige Aroma, das dieser verlockend aussandte, zu inhalieren. Die lange Nase wackelte dabei in alle Richtungen und seine Nasenflügel wippten auf und ab.

>>Na, wie riecht das?<<, fragte Horwen. Gwent verdrehte benommen die Augen und nuschelte sich vom Duft betört in den Bart.

>>Das riecht wie ..., ja wie riecht denn das ... mmh?<<, sprach Gwent in einem etwas leiernden Ton. Da zog Horwen auch schon ruckartig den Gnutz wieder weg.

>>Das riecht wie ein original Radix Gnutzelius Simplex Simplicissimus<<, grunzte er ihm zufrieden entgegen.

Man muss wissen, dass die von den Morgos so heiß begehrte Wurzel eine sehr typisch penetrante Wolke hinter sich herzieht. Wenn man nach dem menschlichen Geruchssinn urteilt und ganz ehrlich ist, stinkt sie erbärmlich. Ihr kennt doch sicher diese Ausdünstungen von Socken, wenn man sie durchgehend fünf Tage bei Regenwetter in Gummistiefeln getragen hat. So in etwa riecht ein Gnutz, aber die Morgos sind ganz verrückt danach. Man kann sie damit regelrecht willenlos machen und so milde stimmen, dass sie für einen Gnutz um Gnade winseln würden. Um der Fresslust nicht schon vorher zu verfallen, steckte ihn Horwen schnell wieder ins Geheimfach.

>>So, dann bin ich es wohl, der dem Meister die Nachricht überbringen darf<<, sagte Horwen stolz und hängte das Bündel über seine Schultern.

Es dauerte eine Weile bis Gwent wieder klar denken konnte und der alte wahre Charakter, der durchaus nicht milde gestimmt war, zum Vorschein kam. Nun konnten die beiden ihren Weg durch die Nacht fortsetzen. Mit einer Machete schlugen sie sich den Weg durch das Dickicht frei, das sich aber nach dem Hindurchtreten sofort wieder schloss, als wäre hier niemals jemand gewesen. Plötzlich standen sie vor einem riesig großen Baum, der einen unglaublich breiten Stamm hatte. Etwa 100 Menschen hätten sich an den Händen halten müssen, um ihn umrunden zu können. Auf seinen Zweigen saßen kleine Feuergeister, die in den unterschiedlichsten Farben flackerten. Ihre Flammen warfen ein angenehm schwaches Licht ab, sodass die Morgos gut sehen konnten. Sie erblickten ein hölzernes Gesicht, durch dessen Nase ein goldener Türklopfer gezogen war.

>>Wir sind da<<, sprach Horwen leise.

>>Ja, ich glaube hier sind wir richtig. Das muss Umra sein, einer der besagten Geheimeingänge. Es ist das Tor, dass uns den Zutritt zum Herrn und Meister der Dunkelwelt gewähren muss .<<

Um die beiden herum regte sich nichts, es war totenstill, ganz so, als würde der Baum schlafen. Sie zitterten vor Angst, denn jetzt würde es nicht mehr lange dauern, bis sie das Reich der Finsternis betreten und ihm begegnen würden. Horwen zog Gwent an seinem Arm beiseite und flüsterte ihm zu.

>>Es wird Zeit, dass wir uns den Gnutz einverleiben!<<, sprach er nervös. Flink zog er ihn heraus, legte ihn in den Becher und zerdrückte ihn mit dem Steinmörser. Die entstandene Paste füllte er in den Kelch und übergoss sie mit dem Inhalt der blauen Phiole. Die wundersame Mischung fing zu sprudeln an und als sie sich aufgelöst hatte, war das Gebräu fertig, um von ihnen getrunken zu werden. Nach einigen kräftigen Schlucken stellte sich die Wirkung sofort ein. Von nun an hatten sie maximal zwei Stunden Zeit ihre Nachricht dem Herrscher zu überbringen, ohne dass er ihre Gedanken lesen und die Angst, die sie hatten, wittern konnte.

>>Nun ist es soweit, wir müssen ihn wecken<<, sagte Gwent und schaute seinen Gefährten auffordernd an.

Horwen klopfte mit dem goldenen Ring an das hölzerne Gesicht. Der Baum grummelte, dann riss er ruckartig die Augen auf. Seine Gesichtszüge sahen gefährlich grimmig aus.

>>Wer seid ihr und was wünscht ihr?<<, sprach er mit furchteinflößender Stimme.

>>Wir sind Diener des Fürsten der Finsternis und haben ihm eine wichtige Nachricht zu überbringen<<, sprach Horwen, der Dank des Gnutzes plötzlich nur so vor Mut strotzte.

>>Keine Nachricht kann so wichtig sein, dass man den Meister stört!<<, rügte er die beiden in einem harschen Ton.

>>Doch!<<, entgegnete Horwen, >>unsere Nachricht ist es. Also mach uns den Weg frei, sonst wirst du dafür bestraft werden, wenn er erfährt, dass du uns den Zutritt zu ihm nicht gewähren wolltest!<< Der Baum fing an in ein tiefes Gelächter zu verfallen, denn er glaubte ihnen nicht.

>>So so, ihr droht mir<<, spottete er lachend, dass die Äste wackelten und die Feuergeister auf und ab wippten. Irgendwie fand der Baum die Drohung belustigend und den Mut der beiden beeindruckend dreist.

>>Nun gut, ihr beiden Helden, ich werde euch den Weg freigeben. Habt ihr aber keine Nachricht, die von einer so ungeheuren Bedeutung ist, wie ihr behauptet, werdet ihr hier nicht mehr lebend herauskommen. Er ist erbarmungslos.<<

>>Das wissen wir<<, sprach Horwen und sah Gwent durchdringend an.

>>Damit ihr Euch nicht verlauft, dürft ihr zwei Feuergeister mitnehmen. Sie werden euch den Weg weisen.<<

Nun war es soweit, gleich sollte sich der geheime Eingang zum Reich der Finsternis öffnen. Die Morgos stellten sich vor Umra, der schloss seine Augen und riss seinen riesengroßen breiten Mund zu einem Tor auf. In die Tiefe des Baumes eingetreten, drehten sie sich kurz noch einmal um, dann erschallte lautstark seine brummige Stimme.

>>Wenn ihr euch nicht sicher seid, habt ihr jetzt noch die letzte Chance umzukehren.<< Doch Gwent und Horwen verneinten, sodass sich der Eingang schloss und es stockfinster wurde. Nur das schwache Licht der Feuergeister vor ihnen wies den Weg ins Ungewisse des Erdinneren. Dorthin schien es endlos und je weiter sie vor drangen, desto heißer schlugen ihnen die Luftmassen entgegen. Doch nach einer kurzen Weile veränderte sich etwas. Der Boden wurde steiniger und bebte, dann riss mit einem Mal plötzlich das Gestein unter ihren Füßen. Ein riesiger Spalt tat sich auf, sodass Gwent das Gleichgewicht verlor, abrutschte und sich im letzten Moment mit den Händen an der rissigen Wand festklammern konnte.

>>Halt mich!<<, schrie er.

>>Nicht loslassen Gwent, ich hab dich gleich!<<

>>Ich kann nicht mehr! Ich rutsche ab!<<

Im letzten Augenblick gelang es Horwen ihn zu packen und hochzuziehen.

>>Puh, dass war knapp<<, japste Gwent.

>>Das ist ja noch mal gerade gut gegangen<<, prustete Horwen und strich sich über sein dichtes Fell. Als beide wieder am Rande des steinigen Weges standen und hinunter schauten sahen sie, wie sich ganz tief unten glühend heißes flüssiges Gestein am Spalt hocharbeitete. Nun musste es wirklich schnell gehen. Hier durfte man sich nicht allzu lange aufhalten.

Die Feuergeister eilten zügig an der Wand entlang. Die gerade eben noch unerträgliche Hitze schlug schlagartig um, was ein sicheres Zeichen dafür war, dass es nicht mehr weit sein konnte. Die gegenwärtige Kälte des Fürsten durchdrang selbst das dickste Gestein. Sogar der Spalt im Boden schloss sich wieder und man wird es sich kaum vorstellen können, aber die Morgos mit ihrem dichten Pelz fingen bitterlich zu frieren an. Direkt vor einer kargen Felswand war die Kälte am schlimmsten. Dort glitten die Feuergeister mit ihren heißen Flammen an ihr vorbei. Das Gestein schob sich daraufhin auseinander und ein graues Gewölbe, das ganz tief nach hinten führte, kam zum Vorschein.

>>Ab hier müsst ihr nun alleine gehen. Unsere Reise ist hier zu Ende<<, sprachen sie zeitgleich, wie aus einem Munde und in der gleichen Stimmlage.

>>Aber warum?<<, sagte Gwent zu den beiden.

>>Wir dürfen ihn nicht stören. In den Räumen der Einsamkeit gilt das als oberstes Gebot. Außerdem können wir ihn auch gar nicht erreichen, denn nur, wer tatsächlich eine Nachricht von absoluter Dringlichkeit hat, ist in der Lage sie zu durchqueren. Es haben schon einige Dummköpfe so ihr Leben verwirkt. Sie haben versucht unter einem falschen Vorwand diese geheimen Gewölbe auszukundschaften, doch sie sind kläglich daran gescheitert. Diese Räume kann man nicht täuschen. Ohne Botschaft sind sie nicht zu bezwingen. Man kommt dort nicht von der Stelle und der Weg scheint ewig lang. Viele haben sich dort totgelaufen oder sind, als sie umdrehen wollten, zur Salzsäule erstarrt. Ihr werdet sie sehen. Auf diesem Wege gibt es kein zurück, nur ein Nach-Vorne, also dreht euch nicht um. Egal wie schlimm eure Gefühle sein werden, sprecht kein Wort!<<, mahnten beide.

>>Seid ihr tatsächlich angelangt, so drückt mit aller Kraft das Tor auf!<<

Gwent und Horwen schluckten einmal kräftig. Ihnen war klar, dass sie es einfach schaffen mussten, denn für die Unterwelt und ihren Gebieter war diese Nachricht wichtig. Ohne zu zögern betraten sie die Räume der Einsamkeit. Sofort durchzog die beiden eine tiefe innere Traurigkeit und Schwere. Mit einem entschlossen starren Blick, gerichtet auf das am Ende des Gewölbes liegende Tor, liefen sie den langen Gang entlang. Zuerst ging es zügig, doch nachdem sie ungefähr drei Viertel geschafft hatten, wurde es immer schwerer die Füße zu heben. Die Kräfte fingen zu schwinden an und jede Bewegung wurde langsam aber sicher zu einer Qual, doch gestöhnt oder geächzt werden durfte nicht, das wäre ihr Verderben gewesen. Gwent quälte sich und versuchte mit seinen beiden Händen die Füße vom Boden anzuheben, es gelang ihm nur sehr schwer, aber es funktionierte. Horwen machte es ihm nach und dann standen sie plötzlich auch schon vor dem großen Tor. Mit aller Kraft drückten sie dagegen, genau so, wie es ihnen gesagt wurde, doch nichts tat sich. Verzweifelt probierten sie es immer wieder, bis ihnen vor lauter Erschöpfung die Beine wegsackten. Die Traurigkeit füllte ihre Augen mit dicken Tränen. Ohnmächtig sahen sie sich an. Ihre Blicke sagten mehr als 1000 Worte und als sie sich in Morgisch voneinander verabschieden wollten, weil sie dachten, dass es nun mit ihnen vorbei sein würde, kullerten dicke Tränen von ihren Wangen. Ein letztes Mal wischten sie sich mit ihrer Hand über das Gesicht. Doch gerade als sie sich umdrehen wollten, um zur Salzsäule zu erstarren, geschah das Unglaubliche. Die mit Tränen benetzten Händen berührten zufälliger Weise das Tor und wie von Geisterhand, ohne jeglichen Druck, sprang es einfach auf. Da war es, dass manifestierte Böse. Nun standen sie ihm direkt gegenüber, dem Herrn der Finsternis.

Eine schwarze, riesengroße Gestalt mit Kutte saß auf einem Thron aus grauem Gestein. Neben ihr rechts und links Valare, eine Art Höllenhunde, mit riesigen Reißzähnen, glutroten Augen und Flügeln. Als sie Gwent und Horwen erblickten, richteten sie sich auf, als würden sie jeden Augenblick angreifen wollen. Erst ein schriller Ton aus dem Dunkeln pfiff sie zurück, sodass sie sich unverzüglich setzten.

>>Wer seid ihr, dass ihr es wagt, mich hier in meiner Einsamkeit zu stören?<<, zischte eine Stimme, die von der Gestalt auszugehen schien. Horwen trat einen Schritt nach vorne.

>>Wir sind Morgos und gehören zu eurem treu ergebenen Volk. Wir haben diesen langen Weg auf uns genommen, um euch eine Nachricht zu überbringen, die wir durch Zufall erfahren haben.<<

>>Hört, hört!<<, sprach er gehässig und strich seinen Valaren über die Köpfe.

>>Meine treuen Diener haben Neuigkeiten für mich, ha ha ha. Das habe ich ja schon lange nicht mehr gehört.<<

Sein boshaftes Gelächter ließ die Morgos unberührt und gleichgültig. Kein Zittern und kein Zähne klappern war bemerkbar. Die Wirkung des Gnutzes war wirklich erstaunlich und brachte selbst den Fürsten der Finsternis ins Stutzen.

>>Ich sehe, ihr habt keine Angst. Das ist recht ungewöhnlich, aber durchaus interessant, also gewähre ich euch zu sprechen. Was ist das für eine Nachricht?<<, fragte er.

>>Herr und Meister<<, antwortete Horwen, >>wir haben zwei junge Elfen belauschen können, als sie sich ein Geheimnis zugeflüstert haben.<<

>>Geheimnis?<<, rief er erbost.

Horwen ließ sich von der lauten Stimme nicht beirren und sprach einfach weiter, denn die Zeit rannte ihnen davon.

>>Ja, Meister, heute wird auf dem Blocksberg eine Tagung stattfinden. Die Elfen sprachen darüber, dass etwas Großartiges passieren wird. Sie flüsterten, aber wir haben es mit unserem sensiblen Gehör wahrnehmen können. Wir wissen nicht genau, worum es geht, aber wir, als eure untertänigsten Diener, wollten euch diese Nachricht nicht vorenthalten.<<

Der Herr der Finsternis erhob sich aus seinem Stuhl und ging unruhig umher, dann drehte er sich zackig zu den Morgos.

>>Ich werde sieben meiner untergebensten Diener entsenden und herausfinden, was das alles zu bedeuten hat. Für eure Treue sollt ihr angemessen entlohnt werden<<, sprach er boshaft und lachte laut, und zwar so laut, dass sich seine Valare vor Angst duckten.

>>Ihr habt euch für mein Reich als nützlich erwiesen. Das kann ich beileibe nicht von allen meinen Dienern sagen und deshalb werde ich mich ausnahmsweise mal großzügig erweisen. Ich werde euch etwas schenken, und zwar das, was euch das Liebste ist, nämlich euer Leben. So und nun geht hinter meinen Thron und streicht über den Diamanten an der Tür, bevor ich es mir anders überlege! Das habe ich nämlich noch nie gemacht. Es wird sich die Halle des Vergessens öffnen und alles, was ihr hier gesehen habt, erlischt. Seid ihr durch sie hindurchgegangen, gelangt ihr weit aus meinem Reich hinaus. Irgendwann erreicht ihr eine große Klatschmohn-Blumenwiese. Dort fallt ihr in einen tiefen Schlaf und wenn ihr aufwacht, dann werdet ihr wieder zu Hause sein.<<

Der Fürst trat zur Seite und wies ihnen den Weg hinter den Thron. Gwent und Horwen verneigten sich und zögerten nicht eine Sekunde lang den Diamanten zu reiben, sodass sich die Tür zur Halle des Vergessens auftat. Rasch gelangten sie nach draußen in die Dunkelheit der Nacht, wo ihnen irgendwann der süßliche Duft des Schlafmohns entgegentrat und sie so müde machte, dass sie in tiefe Träume fielen.

Der Herrscher der Dunkelheit rief inzwischen seine bedeutendsten Hexer, die sieben Torwächter zu sich, um herausfinden zu lassen, was für eine Nachricht der Unterwelt verborgen bleiben sollte.

Miramahelia

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