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2.1 Die performative Wende

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Seit den 1960er Jahren ist in den Kultur- und Kunstwissenschaften, aber ebenso in der Kunstkritik und der Philosophie eine performative Wende festzustellen.14 Statt eines Kunstwerks, das losgelöst von seinem Schöpfer existiert, zeichnen sich performative Ereignisse dadurch aus, dass sie erst durch die gemeinsame Aktion von Künstlern und Publikum entstehen. Dies gilt für die Bereiche der Kunst, Musik, Literatur oder Theater: Statt unveränderlicher Kunstobjekte werden nun Aufführungen hervorgebracht. Dies sind so genannte Kunstereignisse, die erst durch die gleichzeitige Anwesenheit und durch das gemeinsame Handeln von Subjekten „erschaffen, in Gang gehalten und beendet [werden]“ 15.

Es handelt sich um eine Kunst, die erst im Moment, in dem sie aufgeführt und von Zuschauern erlebbar wird, überhaupt ihren Kunstcharakter erhält.

Erika Fischer-Lichte versucht in ihrer Untersuchung der Ästhetik des Performativen diese Entwicklungen zu beschreiben und eine kunstgattungsübergreifende Theorie zu entwickeln. Sie bezieht sich dabei nicht nur auf die Performance-Künste der 1960er und 1970er Jahre, die möglicherweise zuerst mit dem Begriff der ‚Performance’ assoziiert werden 16, sondern ebenso auf das Theater und andere Kunstgattungen.

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