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BREIFREI – WAS IST DAS?

Die Begriffe »Breifrei«, »baby led weaning« (BLW) oder »babygeleitete Beikost« bezeichnen eine babygeleitete Beikosteinführung nach Bedarf ohne klassischen Babybrei. Zeitgleich geht damit eine schrittweise Entwöhnung von der Muttermilch oder Pre-Nahrung einher. Nachfolgend nennen wir nur noch die Muttermilch, meinen aber stets beides.

BREIFREI – SO GEHT’S!

Die breifreie Beikost wird ohne einen starren Ernährungsplan begonnen. Die Versorgung des Babys bleibt dabei weiterhin durch die Milch(-Nahrung) sichergestellt, die das Baby weiter nach Bedarf bekommt. Das Baby wird nicht mit Babybrei gefüttert, sondern kann selbstbestimmt aus einem abwechslungsreichen und gesunden Angebot an festen Nahrungsmitteln am Tisch wählen und gemeinsam mit der Familie essen. So lernt dein Kind mit allen Sinnen eine Vielzahl an Lebensmitteln in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen, Gerüchen und Texturen kennen. Auch breiige Konsistenzen wie Kartoffel- oder Grießbrei (zum Selberessen mit den Händen oder später mit Besteck) sind möglich. Von Anfang an darf das Baby an allen Mahlzeiten teilnehmen. Neue Lebensmittel müssen nicht nach und nach eingeführt werden, sondern werden einfach am Familientisch kennengelernt.

»Es geht uns nicht darum, schnell Milchmahlzeiten zu ersetzen oder abzustillen. Ziel ist es vielmehr, dass dein Baby sich in seinem Tempo mit dem Thema Essen vertraut machen darf und die Beikosteinführung achtsam und respektvoll nach Bedarf geschieht.«

STARTZEIT FÜR DIE BEIKOST

Nicht (nur) das Alter des Kindes, sondern vor allem seine individuelle Entwicklung sind ausschlaggebend für den Beikoststart. Bevor es sicher essen kann, muss es motorisch und von der Reife des Darms her dafür bereit sein. Die drei Beikostreifezeichen (nach UNICEF) beschreiben, wann das Baby bereit ist, um zu starten. Sie gelten, egal ob Brei gefüttert oder breifreie Nahrung angeboten wird. Diese Reifezeichen treten im Durchschnitt um den 6. Monat auf. Es hat keine Vorteile für das Baby, bereits früher mit der Beikost zu beginnen. Vielmehr ist es ein Nachteil, zu starten, bevor die motorische Entwicklung und die damit parallel laufende Entwicklung des Magen-Darm-Traktes bereit sind.

DREI BEIKOSTREIFEZEICHEN

An diesen drei Zeichen erkennst du, ob dein Baby bereit ist für den Start in die Beikost.

Sitzen (alleine oder mit wenig Unterstützung)

Das Baby benötigt eine gewisse Rumpfspannung und -stabilität, damit es während der Mahlzeiten seinen Oberkörper aufrecht halten kann. Anfangs sitzt es auf dem Schoß und wird im unteren Rückenbereich unterstützt. Ist die Rumpfmuskulatur noch nicht ausreichend ausgebildet, so sackt das Kind in sich zusammen und die Gefahr des Verschluckens ist groß. Die Rumpfmuskulatur bietet z. B. auch Unterstützung beim Herauswürgen von Speisebrocken.

Sobald das Kind sich selbst in die sitzende Position bringt und dort halten kann, darfst du es in den Hochstuhl setzen. Wichtig ist, dass es eine Fußstütze gibt, auf der die Füße Kontakt haben. Das erleichtert im Fall des Verschluckens das Abhusten.

WICHTIG: Ob breifrei oder Brei – das Kind sollte niemals halb liegend oder liegend essen, da es sich dort leichter verschlucken und ersticken könnte. In einem Erste-Hilfe-Kurs für Babys und Kleinkinder wird erlernt, wie im Fall des drohenden Erstickens gehandelt werden muss. Dadurch bekommst du als Bezugsperson mehr Sicherheit und kannst dein Baby entspannter bei der Beikost begleiten.

Verschwundener Zungenstoßreflex

Der Zungenstoßreflex schützt davor, dass Dinge in den Mundraum gelangen, die verschluckt bzw. noch nicht verdaut werden können. Dabei schiebt sich die Zunge sofort aus dem Mund, wenn ein Gegenstand oder Nahrungsmittel mit den Lippen in Kontakt kommt. Ist dieser reflexartige Schutzmechanismus des Körpers verlagert, so ist auch die Darmreife des Babys gegeben und nicht nur Muttermilch, sondern auch Lebensmittel können verdaut werden.

Koordination Augen-Hand-Mund

Das beschreibt die Fähigkeit und motorische Entwicklung des Kindes, vor sich liegende Speisen zu sehen, diese gezielt greifen und halten zu können, um sie dann zum Mund zu führen. Das Baby kann sich also selbst füttern.

WICHTIG: Bei frühgeborenen Kindern immer das korrigierte, nicht das reale Alter betrachten da dieses mehr Anhaltspunkte für die aktuelle Entwicklung und für die nächsten Entwicklungsschritte bietet.

Das große GU Breifrei-Kochbuch

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