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BREIFREIE BEIKOST UND STILLEN

Bei der babygeleiteten Entwöhnung von der Muttermilch (»baby led weaning«) geht es darum, die Beikost langsam und zusätzlich zur Muttermilch – nicht anstatt – anzubieten. Die aktuelle Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) lautet, das Baby in den ersten 6 Monaten (180 Tage) ausschließlich zu stillen. Unter dem Schutz der Muttermilch wird die Beikost eingeführt und es kann bis zum zweiten Lebensjahr oder darüber hinaus weitergestillt werden, wenn Mutter und Kind sich damit wohl fühlen.

Muttermilch hat im Vergleich mehr Kalorien und Nährstoffe als Babybrei oder die Familienkost. Das bedeutet, dass es für das Baby anfangs leichter ist, seinen Bedarf durch zusätzliche Milchmahlzeiten zu decken.

BEIKOST MUSS NICHT SATT MACHEN

Die Beikost sollte eher langsam gesteigert werden. Nicht nach Wochen, sondern eher Monaten, werden Babys durch die Mengen der Beikost satt und die Milchmengen deutlich weniger. Zu Beginn und auch nach einigen Monaten Esspraxis kann es immer wieder sein, dass dein Baby häufiger gestillt werden möchte. Es macht neue, aufregende Erfahrungen und kehrt zurück an seine sichere Basis.

WICHTIG: Muttermilch unterstützt die Verdauungsprozesse und sorgt dafür, dass die gegessenen Lebensmittel leichter verstoffwechselt werden. Gerade am Anfang bietet es sich an, das Baby vor den Beikostmahlzeiten zu stillen. So ist es nicht zu hungrig und kann Neues entspannt entdecken.

BEIKOST UND TRINKEN

Beginnt ein Baby zu essen, so benötigt es ab einem gewissen Zeitpunkt zusätzliche Flüssigkeit. Ein nach Bedarf gestilltes Kind wird durch die Muttermilch optimal mit Flüssigkeit versorgt. Einem Kind, das Formula-Nahrung bekommt, sollte recht bald zu Beginn der Beikost auch etwas zu trinken angeboten werden. Dabei ist Wasser das Getränk der Wahl, am besten in einem Trinkgefäß mit großer Öffnung, das sich gut halten lässt.

MOTORISCHE ENTWICKLUNG

In gewissen Altersspannen laufen typische Entwicklungsschritte ab, doch entwickelt sich jedes Kind in seinem eigenen Tempo.

Mit 6–8 Monaten

Dein Baby kann mit Unterstützung sitzen, greift mit der kompletten Hand und schließt Lebensmittel in seiner Handinnenfläche ein. Es führt diese zum Mund und isst das oben und unten aus der Faust überstehende Essen ab. Hierbei kann es passieren, dass Lebensmittel zerdrückt werden, da alles noch wenig kontrolliert stattfindet. Die Faust wird unmittelbar geöffnet und Essen fällt herunter. Auch wird der Prozess im Mund erlernt und Lebensmittel werden mit den Kauleisten abgetrennt, mit der Zunge im Mund hin- und hergeschoben, am Gaumen zerdrückt, eingespeichelt und ggf. geschluckt oder ausgespuckt. Einfach machst du es deinem Kind, wenn du Lebensmittel in Stickform anbietest.

Mit 8–10 Monaten

Dein Baby kann nun auch besser mit rutschigen Lebensmitteln und aneinanderklebenden Speisen wie Reis oder Kartoffelbrei umgehen. Auch wird die Kontrolle der eigenen Kraft besser und es wird weniger fest zugegriffen. Die Faust kann gezielt geöffnet werden und so auch das umschlossene Essen aus der Handinnenfläche gegessen werden. Das Baby kann geübter schlucken.

Mit 9–12 Monaten

Der Pinzettengriff entwickelt sich, mit dem dein Baby ganz gezielt auch sehr kleinteiliges Essen mit Daumen und Zeigefinger greifen kann. Ab diesem Zeitpunkt können dem Baby Reis, Gemüsewürfelchen, Himbeeren & Co. angeboten werden. Das Kind lernt Trinkgefäße zu halten, und du kannst ihm Suppen und flüssige Speisen zum Trinken oder auch zum Dippen anbieten. Auch Besteck darf das Baby jetzt kennenlernen.

BEIKOSTPLAN

Anders als bei der Ernährung des Babys mit klassischem Babybrei, gibt es für die babygeleitete und breifreie Beikost keine Vorgaben für Mengen oder Lebensmittel. Fernab starrer Empfehlungen und tradierter Breipläne kann das Baby gemeinsam mit den anderen Familienmitgliedern in seinem Tempo schrittweise an die feste Kost herangeführt werden und selbstbestimmt nach seinem Bedarf essen.


DEIN BABY IS(S)T KOMPETENT

Du kannst darauf vertrauen, dass dein Baby ein sehr gutes Hunger- und Sättigungsgefühl hat. Du stärkst diese Körperwahrnehmungen, indem nicht du, sondern dein Baby über Trink- und Essmengen entscheidet. Fördere weiter das Gefühl der Selbstwirksamkeit, indem du auf die Signale deines Babys achtest und nicht nach festen Zeiten, sondern nach Bedarf etwas zu Essen anbietest und weiter stillst.

Das große GU Breifrei-Kochbuch

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