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5. Kapitel - Tel Aviv – Peter und Jim

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Als Peter und Jim auf der Sinai-Halbinsel ankamen, erwartete sie auch hier ein unmenschliches System von Menschenhand geführt. In dem meist rechtsfreien Raum zwischen Ägypten und Israel konnten Entführer, Menschenhändler, Folterer tun und lassen was sie wollten. Die beiden Abenteurer nahmen sich vor, über ihren mühsamen und gefährlichen Weg weiter zu recherchieren und zu berichten. Ihr Ziel war auch Mustafa zu finden und ihm zu helfen. Als sie den Sinai passierten, sahen sie vom Berggipfel aus ein Gebäude in einem scheinbar unbewohnten Gebiet. Es war grau betoniert und fügte sich unauffällig in die karge, steinige Landschaft ein. Instinktiv spürten sie die Gefahr. Geduckt schlichen sie zu dem Gebäude. Vor dem Eingang waren schwer bewaffnete, schwarz gekleidete Männer, postiert. Plaudernd standen sie vor dem Eingang. „Wir müssen die Dunkelheit abwarten”, meinte Peter. Jim nickte ihm zu. In einem dicht bewachsenen Gebiet fanden sie Unterschlupf. Die glühend heiße Sonne senkte sich in leuchtenden rot-orangen Farben bis zu violetten Tönen hinab ins Tal. Dann war das Lager nur noch durch das Licht des Mondscheins zu erkennen. „Hast du deine Pistole geladen?”, fragte Peter. „Wir werden sie brauchen.” Es hatte sie viel Überredungskünste, vor allem eine weitere Summe von Dollarnoten gekostet, die Pistole behalten zu dürfen. Die Grenzbeamten an der ägyptischen Grenze wollten sie konfiszieren. Auch das Messer von Peter. „Ja, natürlich, lass uns langsam runter gehen. Wenn wir am Gebäude sind, schauen wir durch die vergitterten Fenster, vielleicht finden wir Mustafa, vielleicht ist er in einer der Zellen untergebracht.” Beide hofften ihn nicht in diesem nach Tod und Folter riechenden Gebäude zu finden. Sie ahnten von dem Grauen, dass sich hinter diesen Wänden abspielte. So krochen sie auf dem Bauch durch das dichte, hochgewachsene, struppige Gras zum Gebäude. Noch immer waren Wachposten aufgestellt. Doch sie waren nur vor dem Eingang des Gebäudes postiert. Als sie sich näherten, hörten sie wimmernde menschliche Laute durch eines der vergitterten Fenster dringen. Im Inneren brannte schwaches Licht. Peter kroch zu dem Fenster. Als er sich erhob, vernahm er einen schneidenden Luftzug und spürte einen stechenden Schmerz auf seinem Hinterkopf. Es wurde dunkel um ihn.

Mit dröhnendem Schädel erwachte er aus seiner Bewusstlosigkeit. Es war dunkel. Er roch Urin und Erbrochenes. Dann schien es in dem Raum, in dem er sich befand, heller zu werden. Das Mondlicht schien durch ein vergittertes Fenster auf den Boden einer Zelle. Er lag auf einem feuchten Steinboden. Seine Handgelenke waren in Eisenketten an die Wand gefesselt. Dann erreichte ihn die Erinnerung. „Wo ist Jim?” Die Handgelenke und sein Kopf schmerzten. Er musste bluten, denn er schmeckte sein eigenes Blut auf seinen Lippen. Mechanisch griff er an seinen Hinterkopf. Die Kopfhaut war warm und feucht. Niemand schien von dem Geschehen Notiz zu nehmen. Erst dachte er, er wäre allein in diesem kalten feuchten Raum. Doch dann, nachdem sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, blickte er auf eine liegende Gestalt. Sie lag auf der anderen Seite des Raumes. „Hey, wer bist du?”, rief er erst in Englisch. Dann in Tigrinya, dann in Italienischer Sprache. Doch das Bündel Mensch gab keine Antwort. Schien tot zu sein. Peter versuchte auf dem Rücken liegend, mit ausgestreckten Beinen, sich auf die andere Seite hinüber zu schieben, um den Daliegenden mit seinen Füßen zu berühren. Es gelang ihm nicht, der Abstand war zu weit entfernt. Nochmals rief er in Englisch: „Wach doch auf, wer bist du?” Er dachte, dass es sein Freund sein könnte. Jetzt bewegte sich der Körper. Jede Bewegung schien ihm körperliche Schmerzen zu bereiten. Mühsam krächzte eine männliche Stimme in deutscher Sprache: „Ich bin Stefan Hellmann, deutscher Staatsbürger, lassen sie mich frei, ich unterstehe der HRW, der Human- Rights-Watch, einer Menschenrechtsorganisation!” Diesen Satz wiederholte er ständig. Er schien verwirrt zu sein und schien nicht zu begreifen, dass er in seiner Angst zu einem Mitgefangenen sprach. Der Mann war nicht ansprechbar. Peter wartete verzweifelt auf den nächsten Morgen. Als es hell wurde, erschien ein mit einem Säbel bewaffneter Wachmann in schwarzer Kleidung in der Zelle. Sein Gesicht war vermummt. Rabenschwarze Augen blickten streng auf ihn. Er sagte kein Wort, als er zwei verbeulte Blechschalen mit kalter Ziegenmilch auf dem Boden abstellte. Dann warf er jeweils ein Stück trockenes Brot zu den Gefangenen. Der vermeintliche Deutsche griff nach der Schale und trank gierig die Milch. Dabei stopfte er das trockene Brot in seinen Mund. Dann erst bemerkte er seinen neuen Mitgefangenen. Misstrauisch betrachtete er ihn. Seine Augen waren blau-lila unterlaufen und eines davon war zugeschwollen. Seine Lippen waren aufgeplatzt und vom Blut verkrustet. Sein Hemd war zerrissen und bot einen schrecklichen Blick auf Verletzungen auf seiner Brust. Tiefe Schnitte und Entzündungen waren auf der Haut zu sehen. Das Blut darüber war verkrustet und schmutzig. Auch er war mit Ketten gefesselt, die an der Wand befestigt waren. Peter war erschüttert und bekam Angst. Angst davor, was ihm angetan werden konnte.„Ich heiße Stefan und du?”, seine Stimme klang etwas verständlicher als in der Nacht zuvor. „Ich heiße Peter, ich bin Journalist auf dem Weg in meine Heimat”, antworte er gespannt auf das, was Stefan zu sagen hatte. Stefan betrachtete Peter noch immer misstrauisch. „Kann ich das Brot ganz essen? Ich habe seit Tagen nichts mehr bekommen.” Peter nickte und stieß das Brot mit seinem Fuß zu ihm. „Seit wann bist du hier gefangen?” „Ich weiß es nicht mehr. Ich habe aufgehört die Sonnenaufgänge zu zählen. Sie haben mir sehr große Schmerzen zugefügt. Alles vor laufender Kamera. Sie wollen mich freipressen. Die deutsche Regierung soll für mich zahlen. Noch haben sie keine Antwort bekommen. Deshalb lassen sie mich leben. Wenn kein Geld kommt, werden sie mir meine Organe herausnehmen und mich dann töten”, sagte er während er mühevoll das Brot kaute. „Und du? Wer bist du? Haben sie dich auch gefangen, um Lösegeld zu erpressen?” Peter erzählte von seiner Reise und aus seiner Vergangenheit. Auch von der Sorge um Jim. Dann wurde mit einem lauten Knall die stählerne Tür aufgeschlagen. Wieder erschien der Vermummte und stieß ihn mit einem langen Stahlstock an. Er deutete Peter an, ihm zu folgen. Widerstandslos ließ er sich in ein Verhörzimmer führen. Hier erwartete ihn ein arabisch aussehender, in zivil gut gekleideter Mann. Er sprach in fast akzentfreiem Deutsch:„So wie ich erkennen kann, sind Sie in gutem Zustand. Abgesehen von der kleine Platzwunde an Ihrem Kopf. Dann trank er genussvoll aus seiner Tasse, die auf seinem Schreibtisch stand. „Nehmen Sie doch Platz”, dabei deutete er auf den Stuhl, der an der Wand gelehnt stand. Peter nahm Platz. „Was wollen Sie von mir?” „Was wir von Ihnen wollen? Was wollen Sie von uns? Wieso treiben Sie sich nachts um unser Gebäude herum? Das frage ich Sie!” Seine Stimme klang scharf und hart. „Ich suche unseren Freund Mustafa. Ein Eritreer. Er wurde von Beduinen entführt”, äußerte Peter mutig. „Wir halten hier keine Gefangenen aus Eritrea, keine Flüchtlinge. Diese sudanesischen Entführer sind doch nur Stümper! Viel zu kompliziert, bis die Gelder von den Familien kommen. Wir sind da schon etwas besser organisiert.“ Dabei grinste er hämisch. „ Für Sie werden wir eine stolze Summe von Ihrer Regierung erhalten. Genau, wie von Ihrem Zellennachbarn. Sie haben ja schon seine Bekanntschaft gemacht. Hoffentlich sind Sie sich sympathisch. Sie werden wohl noch einige Zeit zusammen verbringen”. Stolz schaute er auf Peter und lächelte überheblich. „Sie sind gutes Geld wert.“ Seine Stimme klang nun etwas sanfter, als zuvor. „Hier liegt ein Blatt Papier und ein Kugelschreiber auf dem Tisch neben Ihnen. Schreiben Sie das heutige Datum, 24. Dezember 2001, ha, ist wohl bei Ihnen in Ihrer Heimat Weihnachten, nein Heiliger Abend, gut gewählt. Bringt mehr Mitleid für Sie ein”, dabei lachte er laut und zynisch. „Dann Ihren Namen. Dazu schreiben Sie, dass Ihre Regierung 500000 Euro für Ihre Freilassung zu bezahlen hat, ansonsten müssten wir Sie töten. Schreiben Sie bitte, dass es kein schöner Anblick für Ihre Verwandten werden wird, wenn Ihre Leiche entdeckt werden sollte.” Dann ließ er Peter im Raum allein. Als er sich umsah, bemerkte er eine laufende Kamera an der Decke des Raumes. Das rote Licht blinkte im Rhythmus. Er tat, wie im gesagt wurde. In Gedanken sah er den armen verletzten Stefan. Er war sich nicht sicher, ob seine Regierung Lösegeld für Journalisten bezahlt, die Kopf und Kragen für die Freiheit anderer Menschen riskierten. Während er schrieb wurde es ihm im Wechsel kalt und heiß. Er musste raus, raus aus dieser Situation. „Kann das nicht ein böser Traum sein, aus dem ich erwache?”, betete er. Das Fenster war, wie alle anderen auch, vergittert. Er schaute unauffällig hinaus. Der Raum lag ebenerdig. „Wie schaffe ich es hier heraus zu kommen?” Er klopfte an die verschlossene Tür. Der Vermummte erschien, nahm das beschriebene Blatt und führte ihn durch den Gang auf dem Weg zu seiner Zelle. Es war still im Flur. Es schien niemand außer ihnen anwesend zu sein. Blitzschnell drehte sich Peter um, holte zu einem Schlag aus, den er meisterlich, noch während seines Karate-Unterrichtes in Deutschland gelernt hatte und traf gekonnt den Kehlkopf seines Kerkermeisters. Lautlos sackte er zusammen. Der Hieb traf an der Stelle, wo die Kehle am empfindlichsten ist. Ob sein Feind tot oder bewusstlos war, wollte er nicht wissen. Dann rannte er schnellstens durch den Gang in Richtung Ausgangstür. „Nein, das ist nicht der richtige Weg für mich. Vor der Tür stehen Wachen, die werden mich gleich wieder ergreifen!” Er schaute sich nach einer weiteren Fluchtmöglichkeit um. „Hier eine Tür! Könnte ein Büro sein!” Lautlos drückte er die Klinke herunter. Er betrat einen Raum, wieder mit vergitterten Fenstern. Keiner befand sich in dem Raum. In dem Raum stand ein Tisch und Stühle. Auf einem halbhohen Schrank stand eine blubbernde Kaffeemaschine. Im Nebenraum befand sich eine kleine Teeküche. In diesem Raum war ein kleines Fenster, ohne Gitter, direkt unter der Decke. Schnell stellte er einen Stuhl unter das Fenster. Mühelos ließ sich das einfache Fenster öffnen. Er war gut trainiert und zog sich mit einem Satz hoch und schlüpfte kopfüber durch das Fenster hindurch und fiel draußen in ein Gebüsch. Schnell, fast lautlos, kroch er den Weg durch die dornige Vegetation zu dem Ort, wo er und Jim zuletzt saßen. Vorsichtig rief er nach Jim. Er hörte nur das Surren der Insekten. Er musste in Richtung Grenze nach Israel gelangen. Als er seine Blase entleeren wollte, stellte er dabei fest, das sein Geld, das er in einem Beutel in seiner Unterhose deponiert hatte noch hatte. Also hatte man ihn einfach niedergeschlagen und in die Zelle gesperrt, ohne ihn zu durchsuchen. Nur das Messer an seinem Gürtel, das hatten sie ihm abgenommen. „Was bin ich doch ein Glückspilz”, dabei erlaubte er sich ein bisschen Freude über sein Glück zu empfinden, das er gehabt hatte. Doch wo war Jim? Und Mustafa, waren sie noch am Leben? Eilig rannte er den Berg des Schreckens hinunter auf die staubige Landstraße. Glühend heiß schien die Sonne. Durst, er hatte Durst und es schien, dass er weit und breit keine Wasserstelle finden könnte. Auch meldete sein Körper ihm, dass er ruhen musste. Zu viele aufregende Erlebnisse hatten ihn geschwächt. „Ich brauche etwas Ruhe“, dachte er. „Eine kleine Pause.“ So bot ihm ein Baum an der Landstraße etwas Schatten für eine kleine Ruhepause. So hatte er es sich vorgenommen. „Hallo, wer bist du?“, klang in englischer Sprache eine männliche Stimme. Dann fühlte er, dass ihn eine starke Hand grob an seiner Schulter rüttelte. Peter erschrak und wollte sich wehren und schlug um sich. „Halte ein, ich will doch nur helfen. Stopp!“ Peter war nun hellwach. Es war dunkel geworden. Lichter eines Lasters leuchteten auf seinen Liegeplatz neben dem Baum. Dann sah er einen freundlich aussehenden Mann. Sein Aussehen schloss auf eine arabische Herkunft. „Wer bist du? Was tust du in dieser gottverlassenen Gegend?“, fragte er erneut. „Verstehst du mich?“ Peter nickte. „Ja, ich kann dich verstehen. Ich bin auf der Flucht von Eritrea nach Israel. Bin gerade von der Folterkammer, da ganz oben auf dem Berg, entkommen. Was dort geschieht, das ist grauenvoll. Kann ich mit dir mitfahren?“ Der freundliche Araber stellte sich als Helfer vom „Roten Kreuz“ vor. Er sei mit einem Container Hilfsmittel für ankommende Flüchtlinge aus dem Osten von Afrika unterwegs. Ein großes Glück für Peter. Seine Kehle war ausgetrocknet. Er hatte Hunger und war körperlich zu geschwächt, um den weiten Fußmarsch zur Grenze ohne Wasser nach Israel zu Fuß zu überstehen. „Komm, steig ein. Im Auto sitzt noch ein aus Eritrea geflüchteter Mann. Den habe ich auch unterwegs aufgelesen. Der war genau so fertig wie du. Peter hoffte, dass es Jim oder Mustafa sein könnte.Erleichtert lief er zum wartenden Lastwagen. Der Motor lief noch. Als er einstieg konnte er seine Enttäuschung kaum verbergen. Es war ein Fremder, der wie er Hilfe brauchte, der neben ihm im Auto saß. Er war schüchtern und sprach kein Wort während der Fahrt. Sein Retter reichte ihm eine Flasche Wasser und ein Stück getrocknetes Rindfleisch. „Ja, von den Grausamkeiten habe ich viel gehört. Du hattest riesiges Glück, dass du davon gekommen bist. Meines Wissens hat es bisher keiner geschafft, den sie geschnappt haben. Sie entführen Menschen, foltern sie und erpressen Lösegelder. Da gilt ein Menschenleben nichts. Wenn ich diesen Weg fahre, mache ich einen großen Bogen um dieses Gebäude. Und schau ...“, dann zog ein Maschinengewehr unter seinem Sitz hervor, „dann mache ich kurzen Prozess, wenn mich einer aufhalten will, ha, ha.“ Heute habt ihr zwei einen Glückstag. Ich freue mich, dass ich Euch beiden helfen kann. Ich lass Euch am Grenzzaun raus. Dann müsst ihr sehen, wie Ihr weiterkommt.“ Peter nickte dankbar und gerührt.

Als Peter den kilometerlangen Grenzzaun zwischen dem Sinai und Israel erreichte, erblickte er an einem Kontrollposten in der Schlange der Wartenden seinen Freund Jim. „Jim! Gott sei Dank, du lebst!” schrie er. Er rannte auf ihn zu. Jim dreht sich um, lief auf Peter zu und umarmte ihn erleichtert. „Was bin ich froh, dass du frei bist. Wie hast du das nur geschafft? Ich wollte dir von Israel aus helfen”, sagte Jim hastig. Dann erzählte Jim, dass er in der besagten Nacht vor dem Betongebäude Schritte des herannahenden Vermummten gehört hatte und sich im Gebüsch versteckt hatte. Zu spät, um seinen Freund Peter warnen zu können. So hatte Jim schweren Herzens entschieden, alleine weiter zu gehen, um Hilfe von der Behörde am Grenzübergang Israel für Peter und seine Mitgefangene zu erbitten. Während der langen Wartezeiten vor dem Grenzübergang hatten sie Gelegenheit sich ausführliche über die schrecklichen Erlebnisse der letzten Stunden zu unterhalten. Jim hatte noch versucht, nachdem Peter weggeschleppt worden war, durch die vergitterten Fenster zu schauen, um ihn vielleicht zu finden. Dann hatte er einen mit dem Kopf nach unten aufgehängten Mann an einem Fleischerhaken erblickt, an der Decke aufgehängt. Der Mann war tot und andere Mithäftlinge saßen teilnahmslos gefesselt am Boden. Das Schicksal von Mustafa blieb ungeklärt. Müde, schlapp und hungrig erreichten Peter und Jim den Eingang zu Israel. Die Einreise in das “Heilige Land” war auch hier sehr strapaziös. Über mehrere Stunden mussten sie sich strengen Verhören, Leibesvisitationen und sich den schlechten Manieren der Grenzbeamten unterziehen. Ungern ließ man die Journalisten mit ihren internationalen Presseausweisen einreisen. Die Waffe wurde einbehalten. Auch hier kostete es einige Dollarnoten, um die Einreise zu beschleunigen. Über Tel Aviv wollen sie nach Frankfurt fliegen. Sie erhielten eine befristete Aufenthalts-Erlaubnis für zwei Tage ab Einreisedatum. In der israelischen Alt-Stadt Jaffa fanden sie ein kleines Hotel, um zu übernachten, um dann am nächsten Tag ihre Flüge antreten zu können. Vom Hoteltelefon buchte Peter die Flüge nach Frankfurt. Sie nutzten gemeinsam ein Doppelzimmer. Nach einer ausgiebigen heißen Dusche und einem üppigen Abendessen im Zimmer ging Peter durch all seine aufgezeichneten erlebten Einzelheiten durch. Sorgfältig ergänzte er all die grässlichen Erlebnisse, die er noch nicht notiert hatte. „Jim, wir müssen alles, was wir erlebt haben, in der Welt berichten. Ich werde sofort bei meiner Ankunft meinen Verlag ansprechen, wie wir diese unglaublichen Ungerechtigkeiten und die schrecklichen Qualen der Menschen veröffentlichen können.” „Wenn sich überhaupt einer dafür interessiert”, meinte Jim missmutig.

Flucht aus Eritrea

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