Читать книгу Immer weiter - Lloyd Bradley - Страница 13

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Auch abseits von uns auf der Bühne ging es bei Boney M. um Teamwork. Obwohl oftmals angenommen wird, dass Frank Farian sich um alles gekümmert habe – und natürlich widersprach er in dieser Angelegenheit auch nie –, hatte er sich in Wirklichkeit mit einem Team absolut brillanter Köpfe umgeben, die ihre Ideen beisteuerten. Die Themen unserer Songs waren richtig abgefahren und unterschieden sich sehr stark voneinander. „Ma Baker“ handelte von einer Gangster-Lady in der Art von Bonnie und Clyde. „Brown Girl in the Ring“ leitete sich von einem jamaikanischen Kinderreim ab. „Rasputin“ erzählte die Geschichte jenes irren Mönchs aus dem russischen Zarenreich. Und in „Rivers of Babylon“ wurden Psalme aus der Bibel zu einem Songtext umgearbeitet. Nie und nimmer konnten diese Nummern das Produkt eines einzigen, egal wie fantasiebegabten Kopfes sein. Vielmehr brachten mehrere Leute ihre eigenen Ideen ein. Das führte natürlich dazu, dass sie sich voneinander unterschieden.

Allerdings muss man Frank schon zugestehen, dass er bezüglich der Inhalte der Songs absolut allem gegenüber offen eingestellt war. Vielleicht hatte das ja damit zu tun, dass er kein Englisch konnte und der Text eines Songs bei ihm daher ohnehin keinen Eindruck hinterließ. Aber so ergab sich eben auch eine absolut hinreißende Mischung. „Brown Girl in the Ring“ zum Beispiel, der einer unserer größten Hits werden sollte: Liz und ich wussten, wie ansteckend der Song war, da wir ihn schließlich aus unserer Kindheit auf Jamaika kannten. Ebenso verhielt es sich mit meinem Song „Belfast“: Frank fiel auf, dass der Song in den Discos prima ankam, weshalb er Boney M. eine Version aufnehmen ließ. Er bemerkte anscheinend überhaupt nicht, dass es sich dabei um einen Song mit einer politischen Aussage handelte. Und auch beim Titel unseres fünften Albums, Boonoonoonoos, handelte es sich um ein Wort, das die jamaikanische Volksdichterin und Komikerin Louise Bennett – Miss Lou – erfunden hatte. Sie benutzte es, um damit Dinge und Menschen zu umschreiben, die in ihren Augen besonders schön oder speziell waren. Wie hätte Frank dieses Wort kennen sollen? Irgendjemand muss es ihm gesagt haben – oder vielleicht hörte er es auch, als wir uns zu Dreharbeiten auf Jamaika aufhielten, und beschloss daraufhin, es aufgrund seines wohltuenden Klangs als Leitthema für das Album zu verwenden.

Da das erste Album nur so vor Coverversionen zu strotzen schien, stellte er ein Team von Songwritern zusammen. Hans-Jörg Mayer war der Kopf hinter vielen unserer Songs. Er war echt clever, hatte die Universität besucht und kannte sich wirklich mit Musik aus. Hans-Jörg arbeitete von Anfang an mit Frank zusammen und schrieb zum Beispiel „Daddy Cool“. Sein Künstlername, der ihn als Autor seiner Songs auswies, lautete George Reyam – Mayer rückwärts geschrieben. Ein anderer wichtiger Autor war Fred Jay, ein Amerikaner mit deutschen Eltern, der zweisprachig aufgewachsen war. Er und seine Frau waren überaus bezaubernde Leute. Aus Freds Feder stammte etwa „What Am I Living For?“, das in den Fünfzigerjahren in den USA ein riesengroßer Hit gewesen und seither von Dutzenden von Acts interpretiert worden war. Dann zog er nach Deutschland, wo er ebenfalls für etliche Pop-Hits verantwortlich zeichnete. Zum ersten Mal traf ich ihn in Franks Offenbacher Studio, als wir „Ma Baker“ aufnahmen, eine Kollaboration zwischen Hans-Jörg und Fred. Zunächst sollte der Song „Ma Barker“ heißen – wie die reale Gangsterbraut. Nur ließ sich das nicht so leicht singen, weshalb Fred sagte: „Okay, wie wäre es dann mit Baker? Das lässt sich leichter singen. Ihr könnt den Song ‚Ma Baker‘ nennen.“

Stefan Klinkhammer wiederum war ein echtes Genie als Arrangeur. Auch er arbeitete von Anfang an mit Frank zusammen. Ich traf ihn bei meinem ersten Vorsingen für Boney M. Viele Leute wissen nicht um die Bedeutung des Arrangeurs, vor allem bei jenen großen Produktionen, die Frank vorschwebten, als Boney M. sich weiterentwickelten. Stefan spielte eine zentrale Rolle dabei, das Grundgerüst eines Songs dahingehend auszugestalten, dass sich pure Pop-Sounds ergaben, die mit Disco-, Reggae- oder Rock-Elementen oder was auch immer versehen waren, wodurch sie sich von der breiten Masse abhoben.

Später arbeiteten noch andere Songwriter mit Boney M., aber anfangs waren diese Jungs und Stefan nicht weniger wichtig als Frank, als es darum ging, den Sound von Boney M. zu formen. Ich möchte Franks tatsächlichen Beitrag gar nicht schmälern. Er war ein verdammt guter Produzent und der Kopf hinter allem, der all diese Faktoren zusammenbrachte. Allerdings war er kein Songwriter und er sollte nicht so tun, als hätte er sich bei uns um alles gekümmert, wie er mal in einem Fernsehinterview behauptete. Nein, das war ordentliches Teamwork von Leuten aus Deutschland, Amerika und der Karibik. Den wahren kreativen Köpfen hinter Boney M. sollte deshalb auch die entsprechende Anerkennung zuteil werden.

Obwohl Frank den Sound eher formte, als ihn selbst zu komponieren, wurde er dennoch als Autor ausgewiesen. Somit war er an den Einkünften der Songwriter beteiligt.

Das ist schon lange eine Grauzone im Musikbusiness. Songwriter mussten sich darauf einlassen, einen Prozentsatz ihrer Einkünfte abzugeben, weil ihre Songs sonst künftig nicht mehr zum Zuge kämen – und 70 Prozent der Vergütung eines Hits sind immer noch besser als 100 Prozent von nichts.

Der Look von Boney M. resultierte ebenfalls aus Teamarbeit, obwohl es mitunter auch ganz schön beängstigend sein kann, wenn jemand anderes darüber entscheidet, wie wir schon früh herausfanden.

Von Anfang an ließen wir uns von dem renommierten deutschen Rock-Fotografen Didi Zill ablichten. Er gehörte zu den besten seines Fachs und fotografierte fantastische Studio-Sessions mit so ziemlich jedem von Little Richard über Tina Turner bis zu Culture Club oder Alice Cooper. Von uns schoss er ein paar großartige Live-Aufnahmen und ich liebte es, mit ihm zu arbeiten. Ich war also rundum happy, als ich erfuhr, dass er die Fotos für die Plattenhülle von Take the Heat off Me schießen würde. Wir trafen ihn in einem Berliner Fotostudio und warteten darauf, dass die Beleuchtung eingerichtet wurde, als mir auffiel, dass etwas fehlte. Ich fragte also Frank, wo denn unsere Kostüme wären. Er meinte, ich müsste mir deswegen keine Sorgen machen, denn er wolle sie gerade abholen gehen. Fein. Als er dann zurückkehrte, hatte er nicht mehr dabei als eine kleine Einkaufstüte. Im ersten Moment dachte ich mir noch nichts dabei und fragte ihn erneut nach unseren Kostümen. Doch er grinste nur und hielt die Tüte hoch.

Noch bevor er sie aufhielt, blieb uns die Spucke weg. Als wir drei Mädels dann die durchsichtigen Dessous, die sich darin befanden, erspähten, waren wir durch die Bank schockiert: „O nein! Was sollen wir bei diesem Fotoshooting machen?“ Obwohl wir auf der Bühne manchmal eher gewagt wirkten, waren wir abseits davon vier ganz gewöhnliche Leute mit ganz gewöhnlichen Neigungen – und auf keinen Fall wollten wir uns halbnackt vor drei oder vier Männern im Studio in Pose werfen. Didi eilte uns schließlich zuhilfe, da es ein Teil seines Jobs war, seine Motive in eine entspannte Stimmung zu versetzen – und Didi war sehr gut in seinem Job. Er machte gar keinen großen Wirbel, sondern schickte uns einfach in die Garderobe, wo wir unsere, ähem, Kostüme anlegen sollten. Allerdings durften wir unsere eigene Unterwäsche anbehalten und die dort bereitliegenden Bademäntel anziehen. Als wir zurückkamen, arrangierte er uns so auf dem Boden des Studios, wie er uns haben wollte – immer noch in Bademäntel gehüllt. Schritt für Schritt positionierte er uns: Liz und ich standen uns mit den Gesichtern so nahe gegenüber und sahen uns an, als wären wir Lesben; Maizie wand sich, wodurch es wirkte, als würde ihr der Unterrock herunterrutschen; und Bobby stand, ganz der Macho, hinter uns. Als Didi endlich zufrieden war, meinte er: „Jetzt könnt ihr ablegen!“ Eine seiner Assistentinnen half uns aus unseren Bademänteln und Büstenhaltern, ohne dass wir dabei zu viel zeigten. Er linste durch seine Kamera und schwärmte: „Fantastisch! Marcia, kannst du noch ein wenig nach links rücken? Mmmhmmm, fantastisch … bleib so … und jetzt alle!“ Dann knipste er drauflos und wir fühlten uns, als wären wir bei einem Mode-Shooting gelandet.

Darin lag meiner Meinung nach das Genie Didi Zills. In kürzester Zeit gelang es ihm, uns die Angst zu nehmen, wie Stripperinnen zu wirken, und vermittelte uns stattdessen das Gefühl, Fotomodels zu sein. Wir fingen an, die Session richtig zu genießen, was an dem Aufwand lag, den er betrieb, um sicherzustellen, dass wir uns wohl fühlten. Er versicherte uns auch, dass wir auf gar keinen Fall billig wirken würden. Obwohl ich mehr Haut zeigte, als ich ursprünglich angenommen hatte, fühlte ich mich auf keinen Fall bloßgestellt.

Im Anschluss an diese Session wurde mir schnell bewusst, dass wir uns später nicht darüber beklagen dürften. Es war etwas, was wir tun mussten. Wir waren uns auch sicher, dass wir so niemals auf die Bühne gehen würden. Aber im privaten Ambiente von Didis Studio und so ganz unter uns machte es tatsächlich Spaß. Ich verstand anfangs nicht, warum die Plattenfirma, Frank und so gut wie jeder andere in der Branche so besessen davon waren, dass wir viel Fleisch zeigten. Ich hielt es, ehrlich gesagt, stellenweise für Pornografie und fragte mich: „Was hat das denn mit unserem Gesang zu tun?“ Doch dann begriff ich, dass das Musikbusiness etwas Frivoles brauchte, um wieder mal für Aufsehen zu sorgen.

Die Werbeplakate zum Album wurden überall aufgehängt, weshalb sie nicht nur unsere Fans zu Sicht bekamen. Das bereitete mir zwar ein wenig Kopfzerbrechen, aber wie sich herausstellte, waren die Leute bereit dafür. Außerdem strahlten sie nicht die Art billiger Sexualität aus, die mit der damaligen Disco-Musik in Verbindung gebracht wurde. Vielmehr ließen sie uns wirken, als hätten wir vor, noch länger zu bleiben – so nobel sahen sie aus. Das hatten wir zu einem großen Teil Didi zu verdanken und wie er Boney M. wahrnahm: Er investierte viel Mühe in die Beleuchtung und kümmerte sich um jede Feinheit unserer Posen, damit wir auch gut aussahen. Die Plattenhülle zu Take the Heat off Me, die mir so große Sorgen bereitet hatte, wurde letztlich richtig elegant und war ganz in Weiß gehalten. Viele Leute liebten die Gestaltung, weil sie aufregend und interessant war. Schwule begeisterten sich dafür, weil ein paar der Bilder einen leicht kitschigen Anstrich hatten. Und die geilen Säcke liebten unsere Plattencover wie Love for Sale, weil es ihre Fantasie anregte.

Love for Sale war das nächste Album, für dessen Cover wir fotografiert wurden. Unsere Herangehensweise zeigte, wie sehr sich unsere Einstellung innerhalb nur eines Jahres verändert hatte – immerhin erinnerte der Look viel mehr an Pornografie als noch Take the Heat off Me. Wieder einmal fanden wir uns in Didis Studio ein, nur kam Frank Farian dieses Mal mit einer Tüte Ketten an. Als er sie verteilte, waren wir schlichtweg fassungslos. Wir drei Mädels wussten gar nicht, wie wir die tragen sollten – wenn man das überhaupt so nennen kann. Bobby starrte sein silbernes Suspensorium an, das aussah wie ein Stück Alufolie. Er drehte und wendete es in seinen Händen und sagte mit seinem Aruba-Akzent: „Das soll ich also anziehen?“ Da mussten wir alle lachen. Dann fingen wir an, Faxen zu machen, und konnten uns kaum noch halten vor lauter Lachen. Didi selbst war auch ein echt lustiger Typ und ermutigte uns, Spaß zu haben, weil uns der entspannte. Er wusste ja, dass wir professionell genug waren, um uns am Riemen zu reißen, wenn wir schließlich posieren mussten. Auch konnte er sehr überzeugend sein und zerstreute stets alle unsere Bedenken, so wie das auch bei Love for Sale der Fall war, als Liz und ich, die wir beide als brave jamaikanische Mädchen erzogen worden waren, uns sorgten, was wohl unsere Mütter davon halten würden.

Also streiften wir uns in Didis Studio die Ketten über und trugen, als wir aus der Garderobe kamen, zusätzlich noch unsere Unterwäsche und Bademäntel. Dann drapierte uns Didi auf eine Weise, die es uns erlaubte, unsere Höschen anzubehalten, obwohl es so aussah, als wären wir nackt. Dann kam wieder die Dame, die uns unsere Bademäntel und Büstenhalter abnahm. Wir wurden angewiesen, unsere Brüste auf eine gewisse Art festzuhalten, die sicherstellte, dass ein Mindestmaß an Sittsamkeit gewahrt bliebe. Dann rief Didi wieder seine Anweisungen und bevor wir uns versahen, war alles im Kasten. Als ich die fertige Arbeit sah, hielt ich sie weder für schmutzig noch pornografisch. Zwar wirkte es eigentümlich, aber auch elegant. Es ließ uns sogar ein wenig mystisch erscheinen. Die amerikanischen und kanadischen Plattenfirmen sahen das allerdings anders. Als sie dieses Album herausbrachten, verwendeten sie für die Vorderseite das Motiv, das auf der Rückseite der europäischen Version zu sehen war und uns voll bekleidet zeigte.

Obwohl wir Spaß bei dieser Session hatten und es sich für uns als Glücksgriff erwies, war ich doch erleichtert, als wir das Cover für Nightflight to Venus fotografierten: Zwar sahen wir so aus, als würden wir von einem Seil herabhängen, aber zumindest durften wir unsere Klamotten anbehalten

Es sollten keine gewagten Plattenhüllen mehr folgen. Das war angesichts der vielen Fotoshoots, die wir für das Artwork absolvieren mussten, eine gute Sache. Immerhin waren auch viele der Singles mit farbigen Hüllen versehen und schon bald kamen auch noch überall unterschiedliche Compilations heraus. Ein paar der zugrundeliegenden Konzepte muteten schon ein wenig durchgeknallt an – vor allem Nightflight, Oceans of Fantasy und Ten Thousand Lightyears. Aber sie sorgten dafür, dass uns weiterhin viel Aufmerksamkeit zuteilwurde, da die Leute solche Motive noch nie zuvor gesehen hatten. Nach diesen ersten beiden Plattenhüllen basierten unsere Fotos zunehmend auf einer Zusammenarbeit zwischen Didi und Dagmar Engelbrecht, die alle unsere Kostüme schneiderte. Natürlich war Frank weiterhin eingebunden, doch mussten wir uns nicht länger damit begnügen, was er in eine Einkaufstüte quetschen konnte.

So fing ich an, diese Shootings noch mehr zu genießen. Egal, wer das Konzept ausgearbeitet hatte, Dagmar überlegte sich, was wir tragen könnten, und machte sich dann daran, die Outfits zu schneidern, wobei sie sie im Studio immer noch adaptieren oder in letzter Minute umarbeiten konnte. Ich vertraute ihr völlig, weil unsere Bühnenkostüme immer so elegant aussahen und sie zu diesem Zeitpunkt auch schon meine privaten Klamotten schneiderte. Ich war zwar nicht allzu glücklich darüber, für Oceans of Fantasy einen Badeanzug tragen zu müssen, aber Dagmar war auch dafür verantwortlich und versicherte mir, dass alles in Ordnung wäre. Und das war es dann auch.

Didi strotzte nur so vor Ideen, wenn es darum ging, einen Schnappschuss so hinzubekommen, wie er es sich vorstellte. Für Nightflight balancierte er auf einer Leiter, während wir uns unter ihm aneinanderschmiegen mussten. Auch konnte er uns zu allem überreden. Als wir für das Shooting der Fotos zu Boonoonoonoos nach Jamaika flogen, fotografierten wir das Cover bei Sonnenuntergang in Negril. Als nächstes wollte Didi, dass wir die berühmten Dunn’s River Falls hinaufkletterten. Ich hielt das für eine tolle Idee. Zumindest bis er mir ein Chiffon-Oberteil reichte: Ich wusste ja, dass es, sobald es in Berührung mit Wasser käme, völlig durchsichtig sein würde. Aber er startete dann einfach eine Charmeoffensive: „Ach, Marcia, komm, das wird gut. Es ist ja nur ein Plattencover!“ Als ob ich mich deshalb besser gefühlt hätte! Aber letztlich funktionierte es, denn als ich die fertigen Fotos zu sehen bekam, musste ich einfach lächeln. Natürlich hätte ich mir von vornherein keine Sorgen machen müssen. Wir alle liebten die Shootings mit Didi, und ich ganz besonders, weil ich mich so gerne in Szene setzte.

Zurückblickend begreife ich, dass es bei diesen Sessions nicht nur darum ging, ein anständiges Foto von uns zu schießen. Das waren richtige Events, glamourös und aufregend, und richtig toll an ihnen war der Umstand, dass sie abseits des Drucks eines Auftritts und der Öffentlichkeit stattfanden. Wir arbeiteten alle zusammen, weshalb die ganze Fantasiewelt rund um Boney M. spürbar war, doch fand alles hinter verschlossenen Türen statt. Somit konnten wir uns benehmen, wie wir wollten. Weil nur wir da waren, konnten wir Witze reißen, als gäbe es kein Morgen mehr. Didi machte fleißig mit, da er selbst auch ein sehr lustiger Mann war. Dieser Ausflug nach Jamaika bestand fast nur aus Gelächter. Auch an das Cover mit den silbernen Kostümen, Ten Thousand Lightyears, erinnere ich mich sehr gerne, weil es eine Abfolge von vielen, vielen Scherzen war.

Manchmal denke ich, dass die visuellen Ergänzungen zur Musik von Boney M. unser Leben als Gruppe gut zusammenfassten. Das trifft sogar auf die eher lächerlichen Fotos zu – auf sie ganz besonders. Wir wurden so oft fotografiert, dass meine Wohnung heute voll von ihnen ist. Dafür gibt es keine Fotos von mir als jungem Mädchen auf Jamaika. Wenn ich sie mir heute ansehe, fühle ich mich mitunter in eine dieser Sessions zurückversetzt. Das sind echt schöne Erinnerungen an uns vier, wie wir uns amüsierten und gleichzeitig unseren Job erledigten. Das war es schließlich auch, was ich mir von meinem Leben bei Boney M. erwartete: gute Arbeit zu leisten und dabei auch Spaß zu haben. In vielerlei Hinsicht bedeuten mir Didis Bilder sogar mehr als so mancher Song.

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