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Der wilde Wauzi aus Johanneskirchdorf

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Doch seine Freude währte nicht lange, da auf einmal ein riesiger Schatten an der Höhlenwand auftauchte. „Habe ich dir nicht eben gesagt, dass du mich nicht mehr erschrecken sollst, Arnold!“ fuhr er den Schatten an, doch nix börpste. „Ich hoffe nur, du hast wenigstens an das Feuerholz gedacht.“

Aber der Schatten war nicht Arnolds Schatten.

„Wofür brauchst du Feuerholz?“ fragte die Stimme schließlich bedrohlich. „Willst du etwa meine Höhle in Brand stecken.“ Muffin schluckte, und plötzlich stand ein riesengroßer (echter) Bär mit riesengroßen Pranken vor ihm und funkelte ihn wild an.

„Ähm“, begann Muffin zitternd vor Angst, „Wir wollten keinen Haus…entschuldigung Höhlenfriedensbruch begehen“, erklärte er dann kleinlaut. „Darum sind wir auch fast schon wieder weg.“ Doch bevor sich Muffin aus der gefährlichen Bärenhöhle schleichen konnte, baute sich der zottelige Bewohner groß vor ihm auf.

„Wenn du mich fressen willst, dann mach es bitte schnell“, erklärte Muffin dann, während er ihm seinen Kopf hinhielt. Doch gerade als der Bär zupacken wollte, kam Arnold mit dem Brennholz in die Höhle. Und als er sah, dass das Ungetüm seinem großen Bruder an die Wäsche wollte, stürzte er sich ohne darüber nachzudenken auf den Bären und biss ihm ordentlich in die Brust.

„Aua!“ rief der Bär entsetzt. „Irgendwas hat mich gebissen.“ Und während er ein paar Bärentränchen vergoss, brüllte er Muffin an: „Ruf deinen gefährlichen Hund zurück, der beißt mir noch ein Loch in die Brust!“ Natürlich war das mit dem Zurückrufen gar nicht so einfach, schließlich hatte das in der Welpenschule noch nicht auf dem Stundenplan gestanden, trotzdem wollte Muffin wenigstens seinen guten Willen beweisen und sagte daher läppsch: „Aus, Arnold! Schluss, Arnold!“ Doch es half nichts, Arnold war so wütend darüber, wie der Bär mit Muffin umsprang, dass er nur noch fester zubiss. Der Bär wimmerte vor Schmerz. „Jetzt lass endlich den verdammten Bären los!“ fuhr Muffin ihn am Ende ärgerlich an und Arnold ließ daraufhin tatsächlich von seinem Opfer ab, das sich jetzt weinend in die hinterste Höhlenecke verkroch.

Stolz und fröhlich mit dem Schwanz wedelnd kam Arnold derweil zu Muffin.

„Das hast du gut gemacht“, lobte dieser den Kleinen, allerdings so leise, dass der wimmernde Bär es nicht hören konnte. Aber gerade als sie sich aus der Höhle schleichen wollten, überkam Muffin ein sonderbares Gefühl: Mitleid. „Vielleicht sollte ich doch noch kurz nachsehen wie’s Meister Petz geht“, sagte er dann, „und wenn ich Hilfe brauche, rufe ich dich halt einfach.“

Arnold börpste zustimmend, während Muffin sich vorsichtig dem Bären näherte.

„Was willst du noch von mir?“ fuhr dieser Muffin an. „Willst du mich etwa noch teeren und federn?“ – „Ähm…’tschuldigung“, erwiderte Muffin zaghaft. „Ich wollte nur nachsehen, ob ich helfen kann, schließlich war es mein Hund, der sie so Übel zugerichtet hat.“ Der Bär schwieg beleidigt. Nach einer Weile hielt er ihm aber die Tatze hin und sagte: „Gestatten, Yeti ist mein Name und ich bin ein wilder Schneebär aus den Bergen.“ – „Sehr angenehm, Herr Schneeyetibär“, versetzte Muffin freundlich, „ich bin der Muffin und ich bin ein wilder Wauzi aus Johanneskirchdorf.“

Der Berg bellt - Acht Pfoten auf dem Dach der Welt

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