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Arnold der Bär

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Mittlerweile war Arnold schon fast zwei Monate bei seinem neuen Rudel und Muffin hatte den Stinkrülpssabberkopf zwar nicht in sein Herz geschlossen, aber er kümmerte sich rührend um seine Ausbildung. Diese bestand in erster Linie darin den Kleinen in die dörfliche Hundegemeinschaft einzuführen und ihm beizubringen, dass er sich nichts von niemandem gefallen lassen dürfe. Doch Arnold war halt noch ’n dummes Schaf, denn anstatt gemeinsam mit Muffin jedem Checker-Wuffi den Pelz zu verkloppen, ließ sich der Dicke alles schwanzwedelnd gefallen. „Los, Arnold“, ermunterte Muffin ihn, „heb’ endlich deine Pfötchenfäuste und kämpfe wie ein Bär! Du bist doch ein Bär, Arnold, oder?“ Doch Arnold hatte gar keine Lust seine Pranken zu ballen und wie ein Bär zu kämpfen, stattdessen lief er lieber grunzend durch die Gegend und verspeiste alles, was ihm vor die gierige Schnauze kam. „Aus!“ brüllte Mama ihn dabei immer wieder aufgeregt an, doch Arnold machte sich gar nichts daraus und kaute fröhlich weiter an seinem Puddingbecher oder einer weggeworfenen Plastikflasche. Natürlich bekam der Kleine von dem schwerverdaulichen Zeug am Ende immer böse Bauchschmerzen - meistens mitten in der Nacht - doch auch dafür hatte der lässige Neufundländer bald ’ne einfache Lösung gefunden: Er kotzte den Müll einfach mitten ins Schlafzimmer. „Du Sauwauwau!“ fuhr Mama ihn dann verpennt an. „Hättest du das nicht draußen machen können?“ Und während Muffin sich vor dem tobenden Mama-Gewitter in die hinterste Ecke des Schlafzimmers verkrümelte, baute sich Arnold drollig vor ihr auf und sabberte ihr mit seiner Riesen-Stinkeschnauze das ganze Gesicht voll. „Er meint es doch nur gut“, sagte Papa schließlich, nachdem er von Mamas empörtem Gemecker aufgewacht war.

„Er hört halt nicht und ist saumäßig ungezogen“, erwiderte sie ärgerlich.

„Er ist doch noch klein“, nahm Papa Arnold in Schutz und Muffin und Mama lachten lauthals los. „Noch klein?“ fragte Mama ungläubig. „Er ist schon größer als Muffin.“ – „Ich meine ja auch“, bemerkte Papa leise, indem er Arnold vor die Stirn klopfte, „hier oben klein.“ Doch anstatt Papa ganz kräftig in die Hand zu beißen, wedelte der Neufi, als hätte man ihm ein tolles Kompliment gemacht. „Naja“, sagte Mama dann vorsichtig und streichelte Muffin liebevoll über den Kopf, „da oben ist Muffin ja auch noch nicht so groß.“ Muffin blieb der Sabber weg. ‚Was meinte sie damit? Hielt sie ihn etwa für ebenso dämlich wie das Riesenbaby? So eine Frechheit, dabei war er doch so ein vorbildlicher Lassie-Hund.’ Natürlich fand Papa ihre blöde Bemerkung saukomisch, bis er irgendwann wieder vernünftig wurde und ernst erklärte, dass sie jetzt alle schlafen müssten, weil er morgen ganz früh aufstehen müsse.

Als Papas Wecker allerdings ein paar Minuten später klingelte, hofften und beteten die beiden Wauzis, dass er sie einfach vergessen und Mama sie erst gegen Mittag aus dem Himmelbett schmeißen würde. Doch es half nichts, und nachdem Muffin schadenfroh dabei zugesehen hatte wie Papa mit dem halbschlafenden Arnold gekämpft und ihn schließlich mitleidlos auf seine vier verpennten Pfötchen gestellt hatte, entschied er, freiwillig seinen gemütlichen Platz an Mamas Seite zu räumen.

Der Berg bellt - Acht Pfoten auf dem Dach der Welt

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