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Versammlungsplätze

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Die Festlegung eines zentralen Versammlungsplatzes war eine wichtige Komponente bei der Stadtwerdung Roms und bildete eine grundlegende Voraussetzung für die Ausgestaltung des neuen republikanischen Systems. Entlang des offenen Platzes des Forum Romanum befanden sich in der Zeit um 500 v. Chr. zwei Reihen von Läden (tabernae), in denen die verschiedensten Händler untergebracht waren. Darüber hinaus war der rechteckige Platz kurz nach dem Fall der etruskischen Könige durch den Saturntempel, der den Staatsschatz beherbergte, sowie durch den Tempel der Dioskuren markiert worden; im östlichen Teil schlossen sich der Tempel der Vesta sowie die Regia an, die als Sitz des sakralen Oberhauptes (rex sacrorum) diente.33 Insgesamt bildete das frühe Forum eine Einheit politischer, ökonomischer und religiöser Einrichtungen, die für das Funktionieren der Gemeinde entscheidend waren und die das Gemeinwesen zusammenbanden.

In der nordwestlichen Ecke des Forums befand sich der politische Versammlungsplatz des Comitiums mit dem dahinterliegenden Senatsgebäude (Curia). Zur Zeit der Zwölftafelgesetzgebung (1,7 f.) um 450 v. Chr. hatte der Praetor seinen Sitz im Comitium, sodass sich hier ein neues Ensemble für die Bewahrung des staatlichen Rechts etablierte.34 Rom hatte nach dem Sturz der etruskischen Könige den Senat bewahrt und weiter ins Zentrum gerückt. Dieser setzte sich nach wie vor aus den Vertretern der führenden Familien zusammen und blieb an seinem alten Ort im nördlichen Teil des Comitiums. Die Versammlung der Bürger kam in dem begrenzten Raum des Comitiums zusammen, das nur Platz für einige hundert oder wenige tausend Leute bot, die weder Antrags- noch Rederecht besaßen; zugleich hatte die Plebs aber eine separate Organisation unter der Führung ihrer eigenen Magistrate, den Tribunen, kreiert, wobei insbesondere der Aventin zu einem Zentrum ihrer Organisation wurde.35


Abb. 9: Forum Romanum: Forumsplatz; Saturntempel (Aerarium) links hinten; Septimius-Severus-Bogen rechts hinten; Curia Iulia rechts außen, 283 n. Chr. restauriert.

Während der frühen Republik stellten die Tribunen ihre Sitze (subsellia) vor der Curia auf (Val. Max. 2,2,7; Zon. 7,15). Von hier aus konnten sie sich zwar nicht direkt in die Senatssitzungen einmischen, die getroffenen Beschlüsse aber anschließend aus Sicht der Plebs gutheißen oder ablehnen. An diesem Ort befanden sie sich späterhin auch in der Nähe des Gefängnisses (Carcer) und der Praetoren, die seit dem 3. Jh. v. Chr. von Sicherheits- und Aufsichtsbeamten (triumviri capitales) begleitet wurden. Somit hatten sie einen guten Überblick über die rechtlichen Geschäfte und waren in der Lage, Hilfe für bedrohte Bürger zu leisten.36

Kennzeichnend für Rom wurde darüber hinaus die Festlegung eines zweiten Versammlungsplatzes neben dem Comitium, nämlich des Marsfeldes, das bereits zum Gebiet außerhalb der heiligen Stadtgrenze (pomerium) und damit zum militärischen Bereich (militiae) gezählt wurde.37 Die hier tagende Volksversammlung wurde dementsprechend nach der militärisch-timokratischen Einteilung der Bürgerschaft (centuriae) abgehalten und konnte von der Aristokratie leicht dominiert werden. Anlässlich der Centuriatsreform in der zweiten Hälfte des 3. Jhs. v. Chr. wurde die Centurienordnung mit der Tribusordnung verknüpft.38 Die Stimmabgabe erfolgte nicht mehr in der hergebrachten hierarchischen Abfolge der Centurien, sondern simultan in einem Gehege mit 35 Reihen (Tribus), die wohl zunächst mit Seilen, später mit Holzschranken über den Platz gezogen wurden. Somit bestand kein eigentlicher Platz für Beratungen und die Wahlen gingen ohne Reden der Kandidaten über die Bühne.39

Im Zusammenhang mit der Trennung der beiden Bereiche domi und militiae wurde die Straße über das Forum, die Via Sacra, auch für militärische Triumphzüge benutzt, mit denen die Leistungen im außenstehenden Militärbereich bildhaft in die Stadt und zum Hauptheiligtum auf dem Kapitol getragen wurden. Der Weg des Feldherrn, der einen Teil seiner Truppen und Gefangenen mitnahm, führte vom Marsfeld über das Forum Boarium und den Circus Maximus, dann um den Palatin über das Forum Romanum zum kapitolinischen Iuppitertempel, wo ein Teil der Beute geweiht und der Rest verteilt wurde.40 Dabei wurde dem Volk der militärische Erfolg Roms opulent vor Augen geführt und zugleich eine Synthese der zwei getrennten Bereiche von Krieg und Frieden vollzogen. Ab dem mittleren 3. Jh. v. Chr. fanden zudem Gladiatorenspiele auf dem Forum Einzug, die zu Ehren der herausragenden Familien aufgeführt wurden und somit auch nach Abschluss der Ständekämpfe deren Verdienste um die Gemeinschaft kommemorierten (Val. Max. 2,4,7).

Die römische Republik

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