Читать книгу Somber Side of Love - M. B. Bolder - Страница 7
Kapitel 5
ОглавлениеDie Spanier versuchen die Tempelstadt niederzubrennen, doch dies misslingt kläglich, weil die Häuser und Tempel hauptsächlich aus Stein bestehen.
Lediglich die Dächer der einfacheren Häuser bestehen aus Holz und getrocknetem Gras und wenn diese verbrannt sind, frisst sich das Feuer nicht weiter und erlischt.
Das macht die Spanier in ihren Eisenrüstungen so wütend, dass sie jetzt über die Frauen und Kinder herfallen, sie schlagen und brutal vergewaltigen. Das alles unter den Augen der katholischen Priester, welche nicht eingreifen und das barbarische Benehmen unterbinden.
Am Ende liegen die Mayakrieger, ihre Frauen und Kinder tot über das gesamte Areal verstreut auf dem harten Boden, der das vergossene Blut aufsaugt wie ein Schwamm.
Der Scheiterhaufen glimmt noch und ein bestialischer Gestank von verbranntem Fleisch wabert durch die Straßen und über die Plätze der zerstörten Mayastadt.
Von den Spaniern ist nichts mehr zu sehen, sie sind längst auf dem Weg in eine andere Stadt, um auch diese auf die gleiche Weise zu zerstören…
„Matt! Aufwachen, bitte!“
Saundras Stimme dringt aufgeregt an mein Ohr und sie rüttelt mich an den Schultern, so dass mir gar nichts anderes übrig bleibt, als die Augen zu öffnen und direkt in Saundras grüne Augen zu blicken.
Ihr Gesicht ist ganz dicht vor mir, ich spüre ihren warmen Atem und sehe aufsteigende Panik in ihren Augen.
„Um Himmels willen, was ist denn los? Hatten Sie wieder einen Albtraum?“ fragt sie aufgeregt.
Völlig verwirrt schließe ich kurz die Augen und atme tief aus und ein.
„Ja, aber Dr. Morales meinte, es hat etwas mit der verdammten Pflanze zu tun. Sie enthielt nicht nur ein Nervengift sondern auch Halluzinogene, die ihre Wirkung zum Teil vielleicht erst jetzt entfalten.“
Mit der linken Hand greife ich mir ins Gesicht, lege meinen Daumen an die Wangen und die Spitzen der restlichen Finger an die Schläfe. Sanft drücke ich dagegen, um vielleicht die Gespenster der Maya-Vergangenheit zu vertreiben.
„Tut mir leid Saundra, aber dieser Albtraum…! Ich muss erst selbst damit klarkommen!“ bitte ich sie um Verzeihung!
„Schon gut! Möchten Sie jetzt vielleicht etwas essen? Oder noch etwas trinken?“ raunt sie sanft, entfernt ihr Gesicht etwas von meinem und schaut mich besorgt an.
„Ja, dieser scheußliche Tee wäre nicht schlecht und vielleicht Miguels ‚Madre Tierra’!“ erwidere ich matt und kraftlos.
Saundra lächelt mich erleichtert an.
„Sofort, Sir! Sie bekommen, wonach Ihr Herz sich sehnt! Bitte nicht wieder einschlafen und grässlich träumen, ich bin sofort wieder da!“ lächelt sie und eilt aus dem Zelt, während ich zunächst allein zurückbleibe.
Ich versuche mich mühsam auf die Seite meines Bettes zu schieben, um an meinen Laptop heranzukommen der darunter sein muss und nach einigem Kramen gelingt es mir ihn hervorzuholen, aufzuklappen und hoch zu fahren.
Wie ich mir schon gedacht habe sind einige Mails von meiner Mum dabei, die jetzt schon zwei ganze Tage nichts von mir gehört hat und sich sicher die schrecklichsten Szenarien ausmalt!
Somit öffne ich zunächst die erste Mail die sie doch noch vorgestern geschickt hat, allerdings erst am Nachmittag, wo es mir schon sehr schlecht ging.
Absenderadresse: Laura Bolder
Datum: 15. Oktober 2014 EDT 2.28 p.m.
Empfänger: Matt Bolder
Betreff: Urwald
Mein lieber Sohn Matt,
nein ich habe nicht gewusst, dass bisher so wenig von Palenque freigelegt ist. Vielleicht bist du ja länger dort, dann kannst du dich austoben, wenn es dir so viel Spaß macht. Sei aber bitte vorsichtig im Urwald, dort gibt es sicher viele wilde Tiere die gefährlich werden könnten.
Deine Schwester hat sich übrigens gut eingelebt in Boston und geht begeistert ihrem Job als Software-Entwicklerin nach.
Viele Grüße auch von Dad!
Deine dich liebende Mum!
Ich schließe die Mail wieder um die nächste zu öffnen.
Absenderadresse: Laura Bolder
Datum: 16. Oktober 2014 EDT 7.05 a.m.
Empfänger: Matt Bolder
Betreff: Nicht gemeldet!
Mein lieber Matt,
leider hast du dich gestern gar nicht bei mir gemeldet, aber du wirst sicher deine Gründe gehabt haben. Schade!
Ich hoffe, es ist alles in Ordnung mit dir?
Bei uns ist alles beim Alten, tagaus tagein immer das Gleiche.
Bis bald
Deine besorgte Mum!
Die nächste Mail ist von heute Morgen.
Absenderadresse: Laura Bolder
Datum: 17. Oktober 2014 EDT 6.47 a.m.
Empfänger: Matt Bolder
Betreff: Nicht gemeldet! Ich mache mir Sorgen
Mein lieber Sohn Matt,
du hast dich gestern wieder nicht gemeldet! Langsam mache ich mir Sorgen um dich. Bitte melde dich doch!
Deine, sich ängstigende Mum, Laura!
In dem Moment erscheint Saundra wieder im Zelt mit einem Tablett, auf dem Miguels scheußlicher Tee und seine Madre Tierra stehen, welches noch dampft und einen verführerischen aromatischen Duft verbreitet.
„Sie können es wohl auch nicht lassen, was? Kaum können Sie Augen aufmachen, hängen Sie schon wieder am Computer!“ sie schüttelt tadelnd mit dem Kopf.
„Nun ja, was soll ich sagen? Aber meine Mum hat die Angewohnheit mir täglich eine Mail zu schreiben, die ich möglichst immer kurz beantworte damit sie weiß, dass es mir gut geht.
Inzwischen macht sie sich natürlich Sorgen und ich sollte ihr zurück schreiben, aber im Liegen schaffe ich das glaube ich nicht!“ antworte ich leise und sehe ihr fragend ins Gesicht.
„Würden Sie vielleicht? Wenn ich es Ihnen diktiere?“
Sie stellt das Tablett auf den Boden und setzt sich zu mir auf das Bett.
„Natürlich kein Problem, das mache ich doch gerne!“
Ich halte ihr den Laptop hin und sie stellt ihn sich auf den Schoß.
„Schießen Sie los!“
Absenderadresse: Matt Bolder
Datum: 17. Oktober 2014 UTC 2.39 p.m.
Empfänger: Laura Bolder
Betreff: Nicht gemeldet!
Meine liebste Mum,
es tut mir sehr leid, aber ich konnte mich in den letzten zwei Tagen nicht melden!
Bitte mach’ dir keine Sorgen, es geht mir inzwischen wieder gut!
Weißt du im Urwald gibt es nicht nur gefährliche Tiere, die mir aber nichts getan hätten, denn der Indio den ich dabei hatte, hat sie alle vertrieben.
Dort gibt es aber leider auch giftige Pflanzen und an einer solchen habe ich mich am Dienstag offenbar verletzt. Die Wirkung hat sich dann einen Tag später entfaltet und mich für zwei Tage ins Reich der Träume geschickt.
Ich bin zwar noch nicht ganz wiederhergestellt und noch etwas schwach, aber ich bin auf dem Weg der Besserung.
Gerate daher bitte nicht in Panik, in ein paar Tagen wird alles vergessen sein.
Mr. Dunaway hatte mich zwar gewarnt, aber ich habe offenbar nicht gut genug aufgepasst.
Scheiße Mum, ich hätte nicht gedacht, dass mich eine einfache, unscheinbare Pflanze an den Rand meines Lebens bringen könnte.
In Liebe dein Sohn Matt!
„Abschicken?“ sieht Saundra mich fragend an.
„Abschicken!“ antworte ich schwach.
„Möchten Sie ihre anderen Mails auch ansehen?“ fragt sie.
„Nein jetzt nicht. Das wird mir zu viel, das reicht morgen auch noch, vielleicht geht es mir dann ja schon wieder besser.“
„So jetzt sollten Sie aber endlich etwas essen.“ stellt sie lächelnd fest.
Sie steckt den Laptop an das Stromnetz an, hilft mir mich aufzurichten und stopft mir das Kopfkissen in den Rücken, wobei mir wieder etwas schwindelig wird.
Hoffentlich hört das bald auf.
Saundra stellt mir das Tablett auf die Beine, gießt danach Tee ein und ich versuche mit dem Löffel etwas aus der Auflaufschale zu bekommen. Es gelingt mir jedoch nicht, meine Feinmotorik funktioniert offenbar noch nicht richtig.
„Warten Sie, ich helfe Ihnen.“
Um ihre Mundwinkel spielt ein verschmitztes Grinsen, sie nimmt mir den Löffel aus der Hand und beginnt mich zu füttern wie ein kleines Kind.
„Nicht doch Saundra, ich kann das alleine, bitte!“ angewidert drehe ich den Kopf zu Seite.
„Keine Widerrede! Ich sehe doch, dass Sie noch zu schwach dazu sind, also machen Sie schon den Mund auf.“ sagt sie und ihr strenger Blick lässt mich unweigerlich gehorchen.
„Das ist aber nett von Ihrer Mutter, dass sie sich so um Sie sorgt?“ beginnt sie zu fragen.
„Ja schon! Manchmal geht es mir ein wenig auf die Nerven, aber daran merke ich auch immer wieder, wie sehr sie meine Schwester und mich liebt.“ entgegne ich ihr zwischen zwei Bissen.
„Sie haben noch eine Schwester?“ fragt sie neugierig weiter.
„Ja, Kylie, sie ist sechsundzwanzig und erst vor Kurzem nach Boston gezogen, wo sie einen Job als Software-Entwicklerin angenommen hat, aber offenbar hat sie sich schon ganz gut eingelebt.
Sorgt Ihre Mutter sich denn nicht um Sie?“ stelle ich eine Gegenfrage.
Saundra senkt die Augen und überlegt kurz.
„Nein, ich glaube nicht! Sie hat uns verlassen als ich fünf war. Ich kann mich kaum an sie erinnern und mein Vater will nicht über sie sprechen.“ antwortet sie und klingt traurig dabei.
„Oh, das tut mir leid. Das wusste ich nicht Saundra.“ sage ich entschuldigend.
„Schon gut! Woher sollten Sie das auch wissen Matt.“ lächelt sie mich nun wieder an.
Mein Gott hat sie ein unwiderstehliches Lächeln und ein unglaublich hübsches Gesicht, auch wenn sie nicht geschminkt ist.
„Dann sind Sie quasi bei Ihrem Vater aufgewachsen? Hat er nie mehr geheiratet?“ frage ich neugierig weiter.
„Das sind jetzt aber viele Fragen auf einmal. Ja ich bin bei meinem Vater groß geworden und Nein er hat nie mehr geheiratet.“ antwortet sie leicht genervt.
„Ich glaube das reicht Saundra, ich bin satt! Vielen Dank für Ihre Hilfe.“ lächle ich sie an.
„Aber Sie haben doch noch gar nicht alles aufgegessen?“ protestiert sie.
„Ich kann aber nicht mehr, mein Magen scheint die letzten zwei Tage geschrumpft zu sein.“
„Na, wenigstens haben Sie ihren Humor nicht verloren.“ lächelt sie mich an und drückt mir die Teetasse in die Hand, die ich bis auf den Grund leere und auf das Tablett zurückstelle.
Sie nimmt das Tablett von meinen Beinen und schüttelt das Kopfkissen auf, auf das ich mich ermattet zurückfallen lasse und die Augen schließe.
„Warten Sie noch einen Augenblick mit dem Einschlafen Matt. Ich hole Ihnen noch eine Schlaftablette, damit Sie nicht wieder von so einem schrecklichen Albtraum geplagt werden.
Außerdem sollte ich Ihnen noch die Salbe auf die Wunde tun.“ bemerkt sie besorgt, doch ich tauche bereits in das Reich der Dunkelheit ein und spüre nur noch dass sie sanft mit ihrem Finger über meine Wange streicht.
Zwei Tage später!
Unter der aufopferungsvollen Pflege von Saundra und unzähligen sorgenvollen Mails von meiner Mum, die am liebsten gehabt hätte, wenn ich sofort wieder nach Hause geflogen wäre, bin ich weitestgehend wieder hergestellt und darf endlich wieder aufstehen.
Noch etwas unsicher und wackelig auf den Beinen, steige ich in meine Jeans und ziehe mir ein Hemd über, wobei ich mich darüber freue, dass der schreckliche Albtraum sich nicht mehr wiederholt hat.
Miguel hat mich darüber informiert, dass er mir ein Bad vorbereitet hätte und ich freue mich wie ein Schneekönig darauf, endlich die Salzkruste auf meiner Haut loszuwerden.
Mit noch etwas unsicheren Schritten begebe ich mich also zum Waschzelt und begegne Mr. Dunaway.
„Schön Sie endlich wieder auf den Beinen zu sehen und ich freue mich, dass es Ihnen wieder besser geht.“ begrüßt er mich.
„Danke Mr. Dunaway, es geht schon, noch etwas unsicher zwar, aber ich habe die Hoffnung, dass ich in den nächsten Tagen meine Arbeit wieder aufnehmen kann.
Ich verspreche Ihnen, sollte ich noch einmal in den Urwald gehen, besser aufzupassen auf das was ich berühre.“ antworte ich zerknirscht.
Ich fühle mich ein wenig schuldig, weil die Grabung meinetwegen so lange warten musste.
„Freuen Sie sich lieber darüber, dass Sie das überlebt haben und machen Sie sich keine Gedanken über die Grabung. Die hat schon so lange gewartet, da kommt es auf ein paar Tage auch nicht mehr an.“ entgegnet er mir sanft.
„Danke, dass Sie das so sehen, aber jetzt möchte ich wirklich gerne den Fieberschweiß und das was er auf meiner Haut zurückgelassen hat loswerden. Wir sehen uns beim Frühstück.“ nicke ich ihm zu.
„Soll ich ihnen behilflich sein? Nicht, dass Sie in der Wanne umkippen und am Ende noch ertrinken.“ grinst er mir breit ins Gesicht.
„Danke für das Angebot, aber ich glaube ich schaffe das ganz gut alleine.“ grinse ich nun zurück.
„Gut dann werde ich vor dem Zelt auf Sie warten und sollte es Ihnen nicht gut gehen oder Ihnen schwindelig werden, dann brauchen Sie nur zu rufen.“ sagt er und seine grünen Augen blicken mich eindringlich an.
Eigentlich hat er ja Recht!
Es könnte mir unter Umständen tatsächlich schlecht werden, also erkläre ich mich damit einverstanden und betrete das Zelt, wo ich mich erst nackt ausziehe und dann meinen schlanken Körper in das warme Badewasser gleiten lasse, das Miguel mit wohlriechendem Badeschaum versetzt hat.
Ah, ist das ein herrliches Gefühl, ich rutsche die Wanne hinunter bis mir das Wasser an das Kinn reicht.
Ich genieße die Wärme und den Duft des Bades und schließe zunächst wohlig die Augen, bis ich höre, dass Mr. Dunaway vor dem Zelt unruhig auf und ab läuft.
Somit wasche ich mir zunächst die Haare und danach meinen Körper gründlich, um fast wie neugeboren aus der Wanne zu steigen.
Ich schlinge mir das Badetuch um die Hüften, um mich zu rasieren und endlich auch die lästigen, viel zu lang gewordenen Stoppeln wieder loszuwerden. Danach putze ich mir noch schnell die Zähne und ziehe mich wieder an.
Doch als ich nach draußen trete, bleibt Mr. Dunaway abrupt stehen.
„Na endlich, ich dachte schon, sie wollen den ganzen Tag im Wasser verbringen.“ sagt er ärgerlich.
„Tut mir leid, Sir, aber nach den Tagen im Bett, wo ich so viel geschwitzt habe, habe ich das Bad wirklich sehr genossen und das Rasieren dauert leider auch etwas länger, wenn die Stoppeln schon so lang sind. Entschuldigen Sie.“ streiche ich mir mit der Hand über das Kinn und zucke mit den Schultern.
„Nein, Sie müssen entschuldigen…“ sagt er wieder etwas sanfter.
„Ich hatte nur Bedenken, dass Ihnen etwas passiert ist. Kommen Sie, gehen wir frühstücken.“
Nebeneinander trotten wir zum Küchenzelt und lassen uns auf unserem gewohnten Platz nieder, wo Saundra schon auf uns wartet und an einer Tasse schwarzen Kaffees nippt.
Wieder stelle ich erstaunt fest, wie schön sie ist.
Sie hat ihre langen schwarzen Haare zu einem Zopf zusammengebunden und trägt ein rotes, hautenges Top und eine khakifarbene dreiviertellange Freizeithose, die ihre schlanke Taille besonders betont.
Saundra schenkt mir ein bezauberndes Lächeln.
„Guten Morgen, Matt. Ich sehe, es geht Ihnen heute wieder besser. Ich freue mich, dass Sie mit uns frühstücken.“
„Guten Morgen, Saundra. Ich freue mich auch, dass ich endlich wieder aufstehen und mit Ihnen am Tisch sitzen kann.
Ich fühle mich zwar immer noch etwas schwach, aber es wird von Tag zu Tag besser.“ lächle ich zurück und kann dabei wieder dieses Glitzern in ihren grünen Augen entdecken.
Miguel wuselt um uns herum, stellt jedem eine übergroße Tasse mit Kaffee hin und fragt nach unseren Wünschen zum Frühstück.
„Madre Tierra, natürlich, was denn sonst Miguel.“ grinse ich ihn an und ich weiß, dass er es sicher schon fertig hat und bis ich mich versehe hat er es auch schon vor mich hingestellt.
Saundra lächelt mich erwartungsvoll an als ich die ersten Löffel in mich hinein schaufle, endlich habe ich auch wieder richtig Appetit.
„Es freut mich sehr, dass es Ihnen wieder schmeckt, Matt. Sie müssen nach den letzten vier Tagen ja wie ausgehungert sein.“ lächelt sie.
„Das bin ich auch, zumindest fühlt es sich so an. Darf ich einmal eine etwas dümmliche Frage stellen?“ frage ich zweifelnd.
„Gerne, was gibt es denn?“ sagt sie interessiert.
„Was heißt eigentlich ‚Madre Tierra’?“
Saundra grinst über das ganze Gesicht und leckt sich dabei die Lippen.
„Sie können kein Wort spanisch, nicht wahr?“ grinst sie.
Ich esse weiter und schüttle nur mit dem Kopf, während sie herzhaft in ein selbstgebackenes Croissant beißt.
„Es heißt Mutter Erde.“ berichtet sie kauend.
„Die Indios verehren die Mutter Erde, weil sie uns ernährt und deshalb hat Miguel dieses Gericht so genannt, weil alles darin ist, was uns von Mutter Erde geschenkt wird.“
klärt sie mich auf.
Mr. Dunaway neben mir schmunzelt in sich hinein und hört unserer Unterhaltung amüsiert zu, ich jedoch staune, wie gut Saundra Bescheid weiß.
Sie beschäftigt sich offenbar ernsthaft mit der Kultur der Maya und ihren Menschen.
„Aha, das wusste ich nicht und ich habe das Gefühl, dass ich hier noch viel lernen muss.“ stelle ich fest.
„Sie brauchen nur zu fragen, Matt. Wir stehen Ihnen gerne Rede und Antwort.“ sagt sie lächelnd und ihre grünen Augen blitzen.
„Ach übrigens möchte ich mich noch bei Ihnen beiden bedanken, dass Sie an meinem Bett Tag und Nacht Wache gehalten haben, als es mir nicht ganz so gut ging.
Ich weiß gar nicht, wie ich mich dafür erkenntlich zeigen kann.“ lenke ich das Thema in eine andere Richtung.
„Als es Ihnen nicht so gut ging? Sie sind fast über die Klinge gesprungen, ist Ihnen das eigentlich klar?“ sagt Saundra und reißt entsetzt die Augen auf.
„Ja, natürlich ist mir das inzwischen klar geworden, ich wollte es nur nicht so krass ausdrücken. Entschuldigen Sie!“ schuldbewusst senke ich die Augen und kratze den letzten Rest ‚Madre Tierra’ aus der Auflaufschale.
„Außerdem müssen Sie sich nicht erkenntlich zeigen, Matt. Wir haben das gerne gemacht, weil Sie für uns ein sehr sympathischer Mensch sind und…“ sie schaut zu ihrem Vater, welcher nickend zustimmt „…wir sie beide sehr schnell in unser Herz geschlossen haben. Also lassen Sie das mit dem Bedanken, es war einfach nur selbstverständlich.“ echauffiert sie sich fast.
Zerknirscht lasse ich den Kopf sinken und flüstere ein leises „Danke, aber Sie kennen mich doch kaum?“ und setze die Tasse Kaffee an meine Lippen um einen großen Schluck daraus zu nehmen.
„Das hat doch nichts damit zu tun, ob man sich schon lange kennt oder erst kurz? Sie waren mir vom ersten Augenblick an sympathisch Matt und ich hatte sofort das Gefühl, dass wir uns gut verstehen werden so als würden wir uns schon ewig kennen.“ der Blick aus ihren grünen Augen ruht sanft auf meinem Gesicht und sie lächelt leicht.
„Danke trotzdem nochmal. Sie waren mir übrigens auch sofort sympathisch.“ erwidere ich sanft.
Das Bad und das Frühstück haben mich aber offenbar sehr angestrengt wie ich gerade merke und lasse meinen Kopf auf meinen angewinkelten Arm sinken. Mit der Hand bedecke ich meine Augen und atme tief ein und aus.
„Matt? Ist Ihnen nicht gut?“ fragt mich Saundra besorgt.
„Doch, doch, das ist nur ein kurzer Schwächeanfall. Dieses verdammte Pflanzengift scheint es doch ganz schön in sich zu haben.“ antworte ich und merke dabei, dass ich erneut einen Schweißausbruch erleide.
„Entschuldigen Sie mich, ich denke ich sollte mich vielleicht wieder etwas hinlegen.“
Unsicher stehe ich auf und Mr. Dunaway springt sofort von seinem Hocker um mich zu stützen.
„Ich bringe Sie in Ihr Zelt, damit Sie auf dem Weg dorthin nicht umkippen. Kommen Sie!“ sagt er sanft.
Dieses Mal nehme ich gern seine Hilfe an.
„Ich hätte nicht gedacht, dass Baden und Frühstücken so anstrengend sein kann.“ versuche ich zu lächeln.
Er grinst mich an und schüttelt nur leicht mit dem Kopf, legt meinen Arm um seine Schultern und führt mich zu meinem Zelt.
Dort stelle ich fest, dass inzwischen das Bettzeug komplett erneuert wurde und ich freue mich nicht zurück in die verschwitzten Kissen zu müssen.
Mr. Dunaway lässt mich sanft auf das Bett herabsinken und schaut mich besorgt an.
„Ist wirklich alles in Ordnung?“
„Ja danke, es geht schon, aber wissen Sie wo die Bedienungsanleitung für das GPR abgeblieben ist? Ich bin mir sicher sie in der Hand gehabt zu haben, als Miguel mich vor vier Tagen hierher gebracht hat.“
Suchend schaue ich in meinem Zelt umher, kann sie aber nirgends entdecken.
„Ach die, ja die hatten sie tatsächlich in der Hand. Ich habe sie an mich genommen um sie eingehend zu studieren. Sie ist meinem Zelt, ich kann sie Ihnen gerne bringen wenn Sie sich damit beschäftigen wollen.“ sagt er und dreht sich um.
„Ja gerne, wenn ich mich ein wenig ausgeruht habe würde ich das gerne tun. Damit ich nicht ganz so sinnlos hier herumsitze.“ schmunzle ich.
Mr. Dunaway grinst mich wieder an und verschwindet erst einmal aus meinem Zelt um mir kurz darauf die Anleitung zu bringen.
„Sie sollten sich aber lieber erholen, statt sich schon wieder voll auf Ihre Arbeit zu konzentrieren. Wie gesagt, wir haben Zeit Mr. Bolder! Viel Zeit!“ er macht eine kurze Pause um mich eingehend zu mustern.
„Soll ich die Plane etwas offen lassen, damit frische Luft hereinkommt?“ fragt er und hebt die Augenbrauen, während er zum Ausgang geht.
„Ja, ich glaube das würde mir ganz gut tun!“ atme ich auf.
Er öffnet die Planen und zurrt sie fest um mich erst einmal allein zu lassen.
Ich drehe die Anleitung in meinen Händen von einer Seite auf die andere, lasse mich auf die frischen Kissen fallen und schließe für einen kurzen Moment die Augen, um den erneuten Schweißausbruch vorübergehen zu lassen.
Offenbar muss ich wieder eingeschlafen sein, denn als ich mich erneut umschaue steht die Sonne bereits hoch am Himmel und es scheint schon fast auf Mittag zuzugehen.
Somit drehe ich mich auf den Rücken und beginne endlich damit die Anleitung für das Bodenradar gründlich zu studieren.
Leider komme ich wieder nicht sehr weit damit, weil plötzlich Saundra mit dem schon alltäglich gewordenen Tablett im Eingang auftaucht.
„Ich dachte mir, Sie könnten vielleicht auch Hunger haben und nachdem Sie sich im Küchenzelt nicht zum Lunch blicken ließen, kommt das Essen eben zu Ihnen.“ lacht sie mir entgegen.
„Ach, ist es schon Mittag? Ich muss wohl zwischendurch wieder eingeschlafen sein. Ich dachte nicht, dass es schon so spät ist.“ schaue ich sie verwundert an.
„Macht nichts! Jetzt bin ich ja da und nachdem sich Miguel heute wieder einmal selbst übertroffen hat, konnte ich Ihnen das doch nicht vorenthalten.“
Sie stellt das Tablett lachend auf den kleinen Tisch neben dem Eingang und macht eine einladende Handbewegung „Bitte schön der Herr, das Mahl ist serviert!“
Ich fasse mir mit der Hand an die Stirn und breche in Lachen aus.
„Entschuldigen Sie Saundra bitte, aber ich bin es nicht gewohnt so hofiert zu werden, das belustigt mich jetzt etwas…“ ich versuche mich ernsthaft zu beruhigen und meine wieder ernst „… und schon gar nicht von meinen Arbeitgebern denen ich eigentlich etwas schuldig wäre, statt umgekehrt.“
Sie setzt sich neben mich auf das Bett und meint ernst.
„Matt, wie oft denn noch! Sie waren sehr krank und ich habe das alles gerne für Sie getan und ich bin froh, dass Sie noch leben. Aber jetzt setzen Sie sich endlich an den Tisch und genießen Miguels neueste Kreation.“ sie reibt mir dabei den Unterarm und es durchströmt mich dabei eine wohlige Wärme.
„Was gibt es denn heute?“ frage ich neugierig, weil ein köstlicher Duft in meine Nase steigt.
„Hmm!“ sie tut so als würde sie überlegen und schürzt die Lippen.
„Miguel nennt es Barbacoa!“
Ich richte mich auf und stütze mich auf den Ellenbogen, so dass ich ganz nah bei ihr bin und ihr genau in die Augen schauen kann.
„Na toll! Damit kann ich wieder nichts anfangen! Ich fürchte ich muss zusätzlich zu diesem Bodenradar, der Geschichte Mittelamerikas, ihren Hieroglyphen und der Baukunst der Maya auch noch Spanisch lernen. Ein bisschen viel auf einmal, finden Sie nicht?“ grinse ich sie an.
„Ja sicher, ich fürchte mein Vater hat Sie da in eiskaltes Wasser geschmissen so wie ich das sehe?“ lächelt sie und ich rieche inzwischen den Duft ihrer Haut, ganz ohne Parfum.
Er ist mindestens genauso betörend, so dass ich sie am liebsten küssen würde, aber ich wage es dann doch nicht.
Immerhin ist sie die Tochter meines Arbeitgebers und daher tabu.
So ein Mist aber auch! Ich wüsste zu gerne wie sie sich nackt anfühlt, vor allem weil sie so verdammt schön ist.
Sie rutscht von der Bettkante, steht nun vor mir und streckt mir beide Hände entgegen.
„Kommen Sie schon und stehen Sie auf. Miguel wäre tief beleidigt, wenn Sie sein Essen nicht kosten würden.“ bittet sie mich.
Mit beiden Händen raufe ich mir die Haare, streiche mit gespreizten Fingern meine braunen Strähnen zurück und ergreife ihre Hände.
Sie zieht mich belustigt aus dem Bett und strahlt mich mit ihren grünen Augen lachend an.
„Nun kommen Sie doch endlich Matt! Essen Sie, damit Sie wieder zu Kräften kommen.“ lächelt sie immer noch hinreißend.
Somit folge ich also ihrer Bitte, setze mich an den Tisch und beäuge die Mahlzeit erst einmal misstrauisch.
„Was ist das, Saundra?“
„Ich sagte doch schon Barbacoa!“ sagt sie amüsiert.
„Und ich sagte ‚Nix verstehen’, also was bitte?“ frage ich erneut und eine große Wolke von Knoblauch steigt mir in die Nase, welche erst einmal einen Würgereiz in mir hervorruft.
„Barbacoa ist gebackenes Lamm, das in einer Erdgrube auf heißen Steinen gegrillt wird“ grinst sie.
Erdgrube? Ich muss erst einmal tief Luft holen.
„Okay! Und weiter?“
„Das Fleisch wird mit Knoblauch, Rosmarin, Olivenöl und Barbecue-Sauce gewürzt und dann für Stunden gegart, bis es weich ist.
Danach wird es klein gerupft, mit der Sauce vermischt und mit Tortillas gereicht.
Sie nehmen die Tortilla in eine Hand und legen das Fleisch-Sauce-Gemisch darauf. Dann geben noch etwas Salsa Roja darauf, aber nicht zu viel denn es ist sehr scharf, klappen die Tortillas zu und genießen einfach nur noch.“
Ihr unwiderstehliches Lächeln lässt alle meine Bedenken beiseite rücken und ich beginne meinen ersten Versuch mit den Tortillas.
Zum Glück musste ich das heute nicht im Küchenzelt machen, denn es misslingt gründlich und ich bin froh, dass mich nur Saundra auslacht und nicht alle anderen.
„Das ist ganz schön gemein, dass Sie mich jetzt auslachen, schließlich habe ich das noch nie gegessen.“ werfe ich ihr beleidigt vor.
„Ich lache doch nicht über Ihre Ungeschicklichkeit, sondern eher über Ihren komischen Gesichtsausdruck dabei, entschuldigen Sie! Ich zeige Ihnen, wie das geht.“
Sie nimmt schmunzelnd eine Tortilla in die Hand, zeigt mir langsam wie ich sie füllen kann und drückt sie mir in die Hand.
Herzhaft beiße ich hinein, wobei mir augenblicklich Tränen in die Augen schießen.
„Whuhu!“ ich kaue tapfer, aber ich habe das Gefühl, dass ich Feuer esse.
„Wie viel Kilo Chili hat Miguel denn da hineingeschüttet?“ frage ich vorwurfsvoll.
Saundra nimmt mir grinsend die Tortilla aus der Hand und legt sie beiseite.
„Warten Sie, ich mache Ihnen eine Neue, diesmal ohne Salsa, vielleicht ist es dann nicht ganz so pikant.“ sagt sie schelmisch.
Ich mache große Augen und schlucke tapfer den Bissen hinunter den ich gerade im Mund habe.
„Pikant ist gar kein Ausdruck! Ich bin froh dem Tod gerade von der Schippe gesprungen zu sein und jetzt will mich Miguel offenbar von innen her verbrennen!“
Ich versuche ein Grinsen hinzubekommen und wische mir die Tränen aus den Augen, die Luft scharf einziehend um meine Zunge zu kühlen, während Saundra mir eine neue Tortilla reicht.
Skeptisch beiße ich erneut hinein und stelle fest, dass es ohne die Salsa durchaus angenehmer zu essen ist.
„Besser?“ fragt sie mich immer noch schmunzelnd.
„Tausendmal besser!“ sehe ich ihr forschend ins Gesicht.
„Das haben Sie doch mit Absicht gemacht, oder?“
„Nein, wirklich nicht! Ich habe nicht daran gedacht, dass Sie die scharfen Sachen noch nicht so gewohnt sind.“ sagt sie und zuckt entschuldigend mit den Schultern, wonach sie nach der fertigen Tortilla mit der scharfen Salsa greift.
„Haben Sie etwas dagegen, wenn ich dieses hier aufesse?“ fragt sie, wobei sie herzhaft hinein beißt und sich auch nicht daran stört, dass ich schon davon abgebissen habe.
Sie isst es mit Vergnügen auf, wobei ich sie bewundernd anstarre, weil ich nicht verstehen kann, wie man derart scharf essen kann.
Am Ende er Mahlzeit habe ich fünf Tortillas gegessen, allerdings ohne Salsa, von denen ich sogar zwei Stück selbst zustande gebracht habe.
Es war ein sehr amüsanter Lunch und Saundra verlässt grinsend das Zelt samt Tablett, wobei ich ihr lächelnd und ein klein wenig kopfschüttelnd nachsehe.
Was für eine schöne und bewundernswerte Frau!
Nachdem sich meine Gefühle nun auf einem Höhenflug befinden und es mir im Augenblick hervorragend geht, mache ich mich samt der Bedienungsanleitung, auf den Weg in das Materialzelt.
Ich packe das Bodenradar aus um es mir genauer anzusehen und beschäftige mich den ganzen Nachmittag damit.
Plötzlich schlägt jemand die Zeltplane beiseite und steckt den Kopf herein.
„Muss ich Ihnen das Essen etwa wieder hinter hertragen?“ ertönt Saundras Stimme.
Ich hebe den Kopf und sehe in Saundras wunderschönes Gesicht.
„Oh, tut mir leid, ist es schon so spät?“ entgegne ich verwundert.
„Allerdings! Kommen Sie? Ich habe Sie schon überall gesucht, aber auf das Materialzelt bin natürlich als Letztes gekommen.“ ruft sie und kneift dabei die Lippen zusammen.
Entschuldigend schüttle ich mit dem Kopf.
„Ich wollte mich nur mit dem GPR eingehend vertraut machen, bevor wir es einsetzen um keinen Fehler zu machen.
Die Anleitung allein ist etwas dürftig und es ist immer besser, sich auch das Gerät dazu anzuschauen.“ sage ich entschuldigend.
„Sind Sie dann soweit?“ fragt sie mich fordernd.
„Ja ich komme! Moment!“ antworte ich schmunzelnd und lege die Bedienungsanleitung auf das GPR, woraufhin ich ihr in das Küchenzelt folge.
Dort wartet bereits Mr. Dunaway auf uns und lächelt mir entgegen.
„Ich muss Sie bewundern Mr. Bolder, wie sie das alles einfach so wegstecken! Sie scheinen ja schon wieder ganz gut auf dem Damm zu sein?“ sagt er und seine dunkelgrünen Augen ruhen bewundernd auf mir.
„Nun ja, was soll ich sagen?“ antworte ich und mein Blick trifft auf das Lächeln von Saundra.
„Nach dem verschlafenen Vormittag und dem sehr amüsanten Lunch habe ich mich etwas mit dem GPR befasst und ich denke, es dürfte kein Problem darstellen! Ich fühle mich inzwischen so gut, dass ich denke wir könnten zumindest morgen Vormittag mit der Arbeit beginnen.“
„Oh, das freut mich, so schnell hatte ich jetzt nicht damit gerechnet!“ sagt Mr. Dunaway und Ich setze mich neben ihn.
„Ja, ich eigentlich auch nicht nach dem Schwächeanfall von heute Morgen, aber nachdem ich noch einmal ein paar Stunden geschlafen habe, ging es mir heute den ganzen Nachmittag hervorragend.
Ich hoffe das bleibt so, denn ich bin ja selbst neugierig ob wir unter dem Tempel der Inschriften noch etwas finden. Ich denke, wir sollten sogar in der Pyramide anfangen um die ersten Daten zu erhalten und sie dann mit den denen von dem Gelände außerhalb vergleichen zu können!“
„Sie erstaunen mich immer wieder, darauf wäre ich nicht gekommen! Aber warum im Tempel anfangen?“ fragt er verwundert und zieht zweifelnd seine Stirn in Falten.
„Ich denke, wenn sich ein Hohlraum unter der Pyramide befinden sollte, dann befindet er sich direkt unter der Grabkammer. Es wäre natürlich gut, wenn wir da hinein könnten, aber wenn das nicht geht, dann zeigt uns die Bodenbeschaffenheit aus dem Raum daneben genügend Ungereimtheiten.
Um die Pyramide herum, denke ich, werden wir nicht viel finden, denn der Raum wird nicht so groß sein und die Daten können nur als Vergleichsmaterial ausgewertet werden.
Und wenn die Maya es so gemacht haben wie die Ägypter, dann haben sie die Pyramide um das Mausoleum herumgebaut. Somit wäre eine große Erdbewegung nicht vonnöten gewesen, weil er dann zuerst da gewesen wäre.“ erkläre ich.
„Ja, da mögen Sie sogar Recht haben. Ein einfaches ‚Loch’ im Boden stört nicht das ganze Umland und hier haben wir einen Boden der nicht nachrutscht, also wäre darum herum der Untergrund noch genauso wie vor tausend Jahren, daran habe ich zunächst auch nicht gedacht.“ nachdenklich legt er eine Faust vor den Mund und streicht sich anschließend das Kinn zwischen den Fingern.
Inzwischen hat uns Miguel das Dinner und ein Glas Chicha hingestellt und das Essen ist wieder etwas Neues für mich.
Fragend schaue ich auf meinen Teller und Saundra grinst mich wieder einmal schnippisch an, so dass ich sie am liebsten übers Knie legen würde.