Читать книгу Die letzte Rolle - Madeleine Giese - Страница 10
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ОглавлениеDie Fassade in schmutzigem Gelb und mit abblätterndem Putz. Ein wenig schäbig, aber irgendwie heimelig. Vermutlich ein altes Lichtspieltheater.
Theater im Centrum verkündeten verblichene Leuchtbuchstaben in der typischen Fünfziger- Jahre-Schrift.
Neugierig trat Prottengeier näher und versuchte, durch die vergitterte Eingangstür zu spähen.
Hier arbeitete sie also.
Innen war alles dunkel und unbelebt. Ein kleines Kassenhäuschen mit Notlicht und der Fuß einer Treppe.
In seiner Stadt hatte es auch so ein altes Kino gegeben. Längst umgebaut zu einem Schlecker-Markt, an dem er nie vorbeigehen konnte, ohne den Geruch von damals in der Nase zu haben: nasse Klamotten, Popcorn und die ersten heimlichen Biere. Wie hieß noch der Filmvorführer? Der hatte so ein Röhrchen im Hals, durch das er sprach. Unheimlich. Wahrscheinlich Kehlkopfkrebs. Sulzke. So hieß er. Sulzke hatte sie in alle Filme gelassen, sich nie um Altersbegrenzungen geschert, ihnen Bier verkauft, das sie noch nicht trinken durften. Dabei hatten sie nie den Eindruck, dass er Jungs besonders mochte. Kühl und professionell war er. Auch als man sein Kino wegen dauernder Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz zumachte.
Sulzke. An den hatte er schon hundert Jahre nicht mehr gedacht. Prottengeier seufzte und trat einen Schritt zurück.
Nicht gerade groß für ein Theater. Drei Stockwerke. Ohne Bühnenturm. Privattheater, dabei hatten die hier ein richtiges Stadttheater. Er war daran vorbeigekommen. Sah groß aus. Wieso brauchten die hier zwei Theater? Na ja, dieses Privattheater bekam fast keine öffentlichen Gelder. Lief alles über einen Verein, soweit er herausbekommen hatte. Aber die Schauspieler waren ordentlich angemeldet. Gott sei Dank, sonst hätte er erheblich mehr Schwierigkeiten gehabt, Magda zu finden.
Bestimmt gab es hier auch einen Bühneneingang.
Er stiefelte los. An der Querseite des Hauses entdeckte er Schaukästen mit Theaterfotos und Ankündigungen.
Er sah sie sofort. Strahlend und leuchtend blond in einer Gruppe von dunkel gekleideten Leuten. Aufmerksam studierte er das Foto.
Die Dunklen um sie herum könnten Tänzer sein, nach den exaltierten Bewegungen zu schließen. Oder modernes Theater, er hatte keine Ahnung.
Sie blickte den Betrachter über ihre Schulter hinweg an. Durch die starke Vergrößerung wirkte alles grobkörnig-unwirklich. Sie hatte sich nicht verändert. Auf dem Foto zumindest.
Waren die Wimpern angeklebt oder echt? Wie hieß das bei diesem Shakespeare? Heb deiner Wimpern Fransenvorhang auf – oder so ähnlich.
Er tastete in seiner Jacke nach dem Reclam-Heftchen, das er am Bahnhof gekauft hatte. Der Sturm. Weit war er nicht gekommen mit der Lektüre.
Da stand es ja. Im zweiten Schaukasten eine riesige Ankündigung: «Der Sturm – von William Shakespeare». Rote Lettern auf schwarzem Grund.
Sein Blick glitt zu ihrem Gesicht zurück. Fransenvorhang. Das passte.
Und wenn sie ihn gar nicht wiedererkannte? Freundlichverständnislos? Höflich, aber leicht ratlos, was sie mit ihm anfangen sollte?
Er riss sich von den Schaukästen los und suchte weiter nach dem Bühneneingang.
Auf der Rückseite des Gebäudes fand er eine unscheinbare Holztür. Ein weißes Emailleschild. «Bühneneingang». Na also.
Statt eines Pförtners empfing ihn ein langer, weißer Gang. Niemand war zu sehen. Wie war das noch mit den Probenzeiten? Von zehn Uhr morgens bis vierzehn Uhr und von achtzehn bis zweiundzwanzig Uhr. Zu diesen Zeiten hatte er die Schauspieler immer im Theater erwischt. Er erinnerte sich genau. Die Uhr am Ende des Ganges zeigte fünf vor zwei. Vielleicht waren alle noch am Proben? Er lauschte in die Stille.
Zögernd ging er den Gang entlang. Rechts von ihm stand eine Tür halb offen. Vorsichtig öffnete er sie ganz. Schien eine Art Schleuse zu sein. Ein winziger Raum und gleich eine zweite Tür.
Dahinter musste die Bühne sein. Langsam drückte er die Klinke herunter. Alles blieb still. Er öffnete die Tür einen kleinen Spalt, jederzeit bereit, sie sofort wieder zu schließen, wenn das unwirsche «Verdammt nochmal, hier ist Probe!» käme.
Nichts geschah. Durch den Spalt zwängte er sich in den Raum und stand auf der dunklen Bühne.
Zuerst konnte er gar nichts erkennen. Nur den Geruch, den erkannte er. Es roch genau wie auf der Bühne des Theaters zu Hause. Dieser Geruch war ihm gleich zu Anfang der Ermittlungen damals aufgefallen. Irgendwie staubig und nach Menschen und Licht. Das Scheinwerferlicht roch.
Durch die Tür hinter ihm fiel schwaches Licht auf die Bühne. Derselbe verschrammte, zerkratzte Holzfußboden. Wie erstaunt er damals gewesen war, als er merkte, dass «die Bretter, die die Welt bedeuten», tatsächlich Bretter waren.
Verdammt mickrige Bühne, alles in allem. Höchstens so groß wie die Probebühne, auf der er vor einem Jahr plötzlich gestanden hatte. Die Schauspieler hatten im Zuschauerraum gesessen, und er hatte sich beobachtet, bewertet gefühlt.
Er schaute nach oben.
Wie er es sich gedacht hatte. Kein Bühnenhimmel, keine Arbeitsgalerien, keine Züge. Einfach eine Decke. Mit ein bisschen Gestänge und Scheinwerfern dran. Keine geheimnisvolle Welt über der Bühne.
Merkwürdig enttäuscht ging er an den Bühnenrand und spähte nach unten. Hölzerne Klappstühle spähten zurück. Keine roten Polster, keine Lüster. Aber auch hier war der Zuschauerraum leicht ansteigend gebaut, und ein schwerer roter Samtvorhang trennte Bühne und Zuschauerraum.
Toll war das alles nicht. Und trotzdem ... Er schloss kurz die Augen und lauschte in den leeren Raum. Es war dieselbe Atmosphäre wie auf der großen Bühne, die er bei den Mordermittlungen letztes Jahr kennen gelernt hatte. Eine Energie, die in den Ritzen des Fußbodens und in den dunklen Ecken lauerte und wartete.
Unwillig schüttelte er den Kopf. Dieser Atmosphärenquatsch, der ihn immer wieder überfiel. Meist in Zimmern, in denen jemand umgebracht worden war. Wo er die Qual und die Angst zu spüren glaubte. Als würden die Räume die Emotionen speichern.
Entschlossen öffnete er die Augen wieder und verließ die Bühne.
Am Ende des schmalen Ganges führte eine gusseiserne Wendeltreppe nach oben. Der nächste Gang, und immer noch kein Mensch zu sehen. Hier waren die Wände mit Plakaten gepflastert. Spielpläne anderer Theater, Premierenankündigungen, Fotos. Rechts und links weiße Resopaltüren mit kleinen Schildern, die er im Vorbeigehen las: «Requisite», «Garderobe 1», «Garderobe 2», «Technik/Licht», «Technik/Ton», «Garderobe 3», «Schneiderei».
Niemand begegnete ihm, niemand schien hinter den Türen zu sein. «Dramaturgie». «Sekretariat».
Am Ende des Ganges hörte er Stimmen.
«Du musst mir versprechen, dass du um fünfzehn Uhr zu Hause bist.»
Eine Frauenstimme. Laut und fordernd mit einem Unterton von Angst. Diesen Ton kannte er.
«Ich muss mich auf dich verlassen können, Tom.»
Noch eine Spur drängender.
Eine tiefe Männerstimme, die er nicht verstand, antwortete etwas.
«Denk einmal nicht nur an das Theater. Denk an deine Kinder. Christian kann nicht alleine zum Arzt.»
«Mein Gott! Ich habe doch schon hundertmal gesagt, dass ich da bin.» Jetzt war die Männerstimme lauter und gereizter. Eine Tür klappte auf, und die flehende Frauenstimme sagte: «Ich muss los. Bitte, Tom.»
Erwartungsvoll blieb Prottengeier stehen. Eine große blonde Frau, die halblangen Haare zu einem strähnigen Pferdeschwanz zusammengebunden, erschien auf dem Gang. Sie hielt eine unhandliche Tasche fest an sich gedrückt und kam mit energischem Schritt auf Prottengeier zu.
Er hatte schon den Mund geöffnet, um eine Begrüßungsfloskel zu murmeln, aber die Frau ging mit starrem Blick einfach an ihm vorbei. Erstaunt sah er ihr nach. Hatte sie ihn nicht gesehen? So breit war der Gang auch wieder nicht.
Als sie die Wendeltreppe hinabstieg, wandte er sich leicht verunsichert der offenen Tür zu.
«Intendanz» war auf dem weißen Schildchen zu lesen.
Am Fenster gegenüber der Tür stand ein Mann mit dem Rücken zu Prottengeier. Bewegungslos, die Hände in den Taschen seiner verbeulten Cordhose vergraben, sah er hinaus.
Prottengeier räusperte sich.
Erschreckt fuhr der Mann herum. «Wo kommen Sie denn hergeschlichen?»
«Der Bühneneingang war offen, und einen Pförtner beschäftigen Sie ja offensichtlich nicht.»
Der Mann am Fenster fuhr sich mit einer Hand müde über das Gesicht, als wollte er die Unmutsfältchen wegstreichen. «Die Kasse ist ab achtzehn Uhr geöffnet.»
Für ihn schien die Unterhaltung damit beendet. Er stopfte sein kariertes Hemd in die Hose und wandte sich zum Schreibtisch. Beim Setzen sah er, dass Prottengeier immer noch an der Tür stand.
«Was ist denn noch?», fragte er gereizt.
«Magda Mann ist bei Ihnen beschäftigt?»
«Ja und?»
Prottengeier lag schon das übliche «Kriminalpolizei» auf der Zunge, aber er schluckte es herunter. Obwohl der Türöffner bei diesem muffigen Intendanten seinen Zweck bestimmt nicht verfehlen würde. Falls es überhaupt der Intendant war. Viel zu locker gekleidet. Eher ein in die Jahre gekommener Alternativer. Aber er kannte als Gegenentwurf ja nur den ermordeten Knoller. Und ob der der Prototyp des Intendanten gewesen war? Bei diesen Theaterleuten konnte man sich auf nichts verlassen, das durfte er nicht vergessen. Er musterte den Mann am Schreibtisch. Sah ganz gut aus, wenn man diesen verlebten Marlon-Brando-Typ mochte. Nicht unbedingt eitel, wenn man seine Kleider und den herausgewachsenen Haarschnitt in Betracht zog. Definitiv gereizt, so wie er mit seinen Fingern auf der Schreibtischplatte trommelte und zu ihm hinsah. Wer wohl die Frau eben gewesen war?
«Na?», knurrte es ihm entgegen.
Was wollte er eigentlich von Magda Mann? Was sollte er sagen? Frau Mann war eine der Hauptverdächtigen in einem Mordfall? Und jetzt befürchte ich, sie ist wieder in etwas verwickelt?
«Ich bin ein Bekannter von Frau Mann. Ich möchte sie besuchen», meinte er schließlich widerwillig. «Mein Name ist Prottengeier, Herr ...?»
Der Mann hinter dem Schreibtisch ließ das Getrommele sein und setzte sich aufrechter hin.
«Tom Haller. Ich leite den Laden hier.»
Also doch der Intendant.
«Mein Geschäftsführer hat mir gesagt, dass Magda einen Freund erwartet. Setzen Sie sich doch, Herr Prottengeier.»
Wieso sollte Magda ihn erwarten? Das musste ein Missverständnis sein. Sie wusste doch gar nicht, dass er kam.
«Setzen Sie sich doch.»
Dieser Haller war auf einmal die Freundlichkeit in Person.
«Entschuldigen Sie, dass ich eben so ... Na ja, kleine Auseinandersetzung mit meiner Frau. Sie verstehen?»
Dieses kumpelhafte Von-Mann-zu-Mann-Getue hatte er schon immer gehasst. Wahrscheinlich konnte dieser Haller es ihm ansehen, denn er räusperte sich und fragte förmlich: «Sind Sie momentan frei?»
Prottengeier nickte verdutzt. Woher wusste der Kerl, dass er frei hatte?
«Ich weiß ja nicht, was Magda Ihnen schon von unserem Haus erzählt hat. Ein Privattheater hat natürlich nicht dieselben Möglichkeiten wie ein voll subventioniertes Haus, aber unser Gagenniveau unterscheidet sich kaum.»
Prottengeier nickte höflich.
«Wir arbeiten mit ausgezeichneten, ambitionierten Regisseuren zusammen und machen auch ganz ungewöhnliche Projekte. Magda hat Ihnen sicher erzählt, dass sie gerade mit unserer Balletttruppe probt. Hervorragende Leute. Moskauer Staatsballett.»
Was erzählte der Kerl ihm da?
«Natürlich erfinden auch wir das Theater nicht neu. Aber wir bemühen uns.»
Haller lachte. Den Witz hatte Prottengeier nicht verstanden. Aber diese Theaterleute ließ man am besten reden.
«Gerade jetzt läuft eine hochinteressante Produktion. Der Sturm, nur mit alten Schauspielern besetzt. Außer natürlich dem jungen Liebespaar, Ferdinand und Miranda, die sind vom Haus.»
Prottengeier nickte.
«Sehr gutes Presseecho, kann ich Ihnen sagen. Schon im Vorfeld. Ist ja auch nicht uninteressant für Sie, oder?»
Was hatte das mit ihm zu tun? Wenn er nur wüsste, worauf dieser Haller hinauswollte. Dieses Anpreisen seines Hauses. Der dachte doch nicht etwa ...
«Wir arbeiten viel mit Gästen zusammen. Wenn Sie also Interesse haben? Versprechen kann ich natürlich nichts, aber Sie sind als Typ nicht uninteressant.»
Prottengeier öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber mit einer beschwichtigenden Geste fuhr Haller fort: «Überlegen Sie es sich. Männer Ihres Alters können wir immer brauchen. Sie wissen ja, dass das nicht so einfach ist. Entweder sind die fest an einem guten Haus und wollen nicht wechseln, oder sie geben den Beruf auf. Ich bin selbst Schauspieler gewesen. Ich weiß, wovon ich rede.»
«Aber ich ...»
«Ich weiß, ich weiß, wir kennen uns nicht. Wenn Sie mir einfach mal erzählen, wo Sie bis jetzt gespielt haben ...»
«Ich bin kein Schauspieler», fiel ihm der Kommissar entschlossen ins Wort.
Entgeistert sah der Intendant ihn an.
«Ich bin einfach nur ein Bekannter von Frau Mann. Wenn Sie mir sagen könnten, wo ich sie finde?»
«Und warum behaupten Sie dann, Schauspieler zu sein?»
«Ich habe nichts dergleichen behauptet.»
«Aber Magda hat doch gesagt, ein alter Kollege käme sie besuchen?»
«Mich hat sie damit nicht gemeint», sagte Prottengeier fest. Himmel, dieser Kerl konnte ihn doch nicht zwingen, Schauspieler zu sein. «Ein Missverständnis», schlug er vor.
Haller knurrte. Alle Jovialität und Freundlichkeit waren von ihm abgefallen.
«Wenn Sie mir jetzt vielleicht sagen könnten, wo ich Frau Mann finde?»
Mit einem Ruck stand Haller auf. «Ich mag es nicht, wenn Fremde unbeaufsichtigt durchs Haus rennen. Kommen Sie.»
«Sehr freundlich von Ihnen», konnte der Kommissar gerade noch in den Intendantenrücken murmeln. Welche Laus dem wohl über die Leber gelaufen war?
Neben dem Büro führte eine weitere Wendeltreppe nach oben, und Prottengeier musste sich beeilen, um Haller nicht aus den Augen zu verlieren. Sie waren wohl direkt unter dem Dach, denn in Kopfhöhe wiesen die Wände eine starke Schräge auf. Vor einer gepolsterten Doppeltür blieb Haller stehen und machte Prottengeier ein Zeichen, leise zu sein. Vorsichtig trat er näher und sah dem Intendanten über die Schulter, der langsam die Tür öffnete.
Vor ihnen breitete sich ein riesiger leerer Raum aus, durch den in Streifen das Sonnenlicht flutete. Die Wände waren bis zur Schräge mit großen Spiegeln verkleidet, die den Raum noch größer wirken ließen.
In der Mitte des Raumes, auf dem schimmernden Boden, saßen sie. Sie hatten das Öffnen der Tür nicht bemerkt und sahen sich mit einer merkwürdigen Intensität an.
Der dunkle, fremdländische Mann hatte die Beine weit ausgestreckt, sodass er fast im Spagat vor ihr saß. Magda kauerte vor ihm und hielt ihre Beine fest umschlungen. Ein paar Locken hatten sich aus ihrem Pferdeschwanz gelöst und umrahmten ihr Gesicht.
Der Mann spürte die Anwesenheit von Fremden und blickte zur Tür. Sie folgte seinem Blick und sah Prottengeier direkt in die Augen. Einen Moment schien sie verwirrt, als würde sie ihn nicht erkennen.
Sein Puls ging schneller. Er war ein Idiot, ein Trottel. Am liebsten hätte er sich umgedreht und wäre gegangen.
Dann kam ein Strahlen in ihre Augen. Als würden Jalousien vor einem Fenster hochgezogen, begann ihr Lächeln in den Augen und erreichte in Sekundenbruchteilen ihren Mund. Er hatte ihren Mund vergessen. Diesen schönen, großzügigen Mund.
«Besuch für dich, Magda», knurrte der Intendant. Ein Handy klingelte.
Prottengeier trat in den Raum. Hinter sich hörte er Haller reden. Mit einer anmutigen Bewegung stand Magda auf und lächelte heller.
Prottengeiers Mund wurde trocken. Wie sie so vor ihm stand. In weiten, schlabberigen Turnhosen und einem zu großen, verschwitzten T-Shirt. Mit schweißfeuchten Strubbelhaaren. Und ihrem Lächeln.
Wie durch eine Wand hörte er hinter sich den Intendanten aufgeregt in sein Handy plappern.
Magda kam auf ihn zu. Blieb vor ihm stehen.
«Es ist etwas passiert, Magda», kam eine lästige Stimme von hinten. Unwillig versuchte Prottengeier, sie zu überhören, auszublenden.
«Mit deiner Tante. Du sollst sofort kommen.»
Das Lächeln erlosch. Ihre Augen weiteten sich. Wie in Trance sah sie an ihm vorbei auf den Intendanten.
«Ich weiß nicht genau, was da los ist. Aber Iris war in Panik. Wir sollten so schnell wie möglich hin.»