Читать книгу Die letzte Rolle - Madeleine Giese - Страница 7

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Die Türen zur Terrasse standen weit offen. Morgenlicht, Vogelgezwitscher und der Duft von frisch gemähtem Gras versuchten, den Speisesaal zu erobern. Doch schon nach wenigen Metern schlugen Kölnisch Wasser, Körperpuder und Frühstücksgemurmel die Eindringlinge in die Flucht.

Weiße, kahle und etliche lila getönte Köpfe, die sich über Tassen und Teller beugten, füllten den lang gezogenen Raum.

Da neigte sich doch ein Kopf auffällig tief. Frau Mann warf mal wieder etwas unter den Tisch.

Schwester Ingrid drehte sich zum Fenster und beobachtete sie aus den Augenwinkeln.

Natürlich fütterte sie wieder diesen fetten Kater. Widerliches Vieh. Dieses schelmische Lächeln quer durch den ganzen Raum, bevor sie etwas fallen ließ. Immer das Publikum im Blick. In Rosa heute Morgen. Lächerlich in ihrem Alter. Täuschte sie sich, oder war die Mann seit gestern wieder neu erblondet?

Sie musste hingehen und die Katze verscheuchen. Aber nur, wenn sie das Vieh offiziell bemerkte ...

Noch ein kurzer Dreher, und Gisela Mann plus Katze verschwanden aus ihrem Gesichtsfeld.

Wahrscheinlich lockte Elsa diese Katzen an. Wie die schon wieder aussah. Man sollte ihr die langen, unordentlichen Strähnen einfach abschneiden. Egal, ob sie schrie. Widerlich sah das aus. Und dann dieses Hexe-Sycorax-Geplapper.

Schwester Ingrid presste die Lippen zusammen. Ihr Blick wanderte weiter über die Tische des Speisesaals. Da saßen sie in Dreier- oder Vierer-Grüppchen und hatten keine anderen Sorgen, als zu meckern und sich aufzuspielen.

«Würden Sie mir bitte die Butter reichen?»

Dieser Kuhn! Gleich würde er sich verbeugen. Da war sie schon, die affige Bewegung.

«Herzlichen Dank.»

Wieder ein angedeutetes Aufstehen und ein höfliches Neigen des spärlich behaarten Kopfes. Als wäre er zu Besuch bei Fürstens. Wie Pensionsgäste. So benahmen die sich.

Einen kurzen Augenblick stellte sie sich vor, auf den Tisch zu steigen. Im weißen Kittel. In die Hände zu klatschen. Alle würden erschreckt zu ihr sehen. Nochmals in die Hände klatschen. «Alle herhören! Das hier ist ein Altenheim. Kein Hotel. Endstation, Herrschaften. Schlussapplaus.»

Widerwillig zwinkerte sie das Bild fort und atmete tief durch.

Eine rauchen gehen. Sie griff in die Tasche ihres Kittels, fühlte die Hardbox und gleich daneben beruhigendes, flaches Glas.

Noch ein kurzer Kontrollblick, dann drehte sie sich zur Tür. Wenn diese alten Ungeheuer merkten, dass sie verschwinden wollte, würde es losgehen: «Ach, Schwester Ingrid, könnten Sie ...» – «Schwester Ingrid, würden Sie ...» – Schwester Ingrid dies, Schwester Ingrid das.

Mit angespanntem Rücken näherte sie sich der Freiheit.

Die große Flügeltür wurde mit einem Ruck aufgerissen. Eine Frau, gefolgt von zwei Männern, preschte mit energischen Schritten in den Saal. Unvermittelt blieb der Trupp stehen. Die Heimleiterin, Frau Dr. Krüger, an der Spitze der Phalanx. Der bleiche Verwaltungsleiter und ein grinsender Pfleger standen schräg aufgereiht hinter ihr.

Frau Dr. Krüger musterte mit kaltem Blick die etwa dreißig anwesenden Alten.

Dreißig Augenpaare blickten kühl und distanziert zurück.

«Meine Damen und Herren, Sie haben es geschafft. Ich weiß nicht mehr weiter. Ihr Verhalten gestern Abend spottet jeder Beschreibung.»

Die Blicke der Alten wurden um keinen Deut verständnisvoller.

«Sie haben nicht nur die Bemühungen von Herrn Dr. Selbig und mir zerstört ...» Verwaltungsdirektor Dr. Selbig nickte leidvoll.

«Nein. Auch die ganze Organisation, all die Arbeit, die es uns gekostet hat, eine adäquate Unterhaltung für Sie zu gestalten ...»

«Was redet sie da?», tönte eine Frauenstimme durch den Saal. Frau Schmidt-Urke hatte sich weit über den Tisch gelehnt und hielt sich mit hilfloser Gebärde eine Hand hinter das Ohr.

«Sie redet über das Theater gestern Abend», trompetete Kuhn neben ihr höflich.

Die zerbrechlich wirkende alte Dame sah ihn verständnislos an. «Über was, bitte?»

«Das Theater. Gestern Abend», schmetterte Kuhn hilfsbereit und strich sich seine drei Haare fester über den Kopf.

«Ach!» Frau Schmidt-Urke schaffte es, ihre Augenbrauen fast bis zum ondulierten Haaransatz hochzuziehen. «Das sollte Theater sein?»

Kuhn fand, dass ihr der Tonfall großen und echten Erstaunens hervorragend gelang. Gelernt war eben gelernt.

Frau Dr. Krüger ließ sich ungern unterbrechen. «Aber von unserer Arbeit will ich gar nicht reden. Haben Sie auch nur eine Sekunde an Ihre Kollegen gedacht? Wie die sich gefühlt haben, als Sie plötzlich den Zuschauerraum verließen? Mitten im ersten Akt?»

«Was sagt sie?», unterbrach Frau Schmidt-Urke mit durchdringender Stimme erneut.

Wieder beugte sich Kuhn vor und schrie zurück: «Sie redet über diese Menschen auf der Bühne. Sie sagt, das waren Kollegen.»

«Kollegen?» Die Runzeln im Gesicht der alten Dame begannen zu tanzen. Zuerst kamen nur vereinzelte Gluckser, die sich aneinander reihten und schnell heftiger wurden, bis sie in hysterisches Gekichere übergingen. «Kollegen, sagt sie?», stieß sie mühsam vor. «Kollegen? Mein Gott, die hat ja Humor.»

Bei diesem Stichwort wurde ihr Gekichere zunächst vom Nebentisch aufgenommen, plätscherte weiter zu den nächsten Tischen und erfüllte in Sekunden den ganzen Saal.

Frau Dr. Krüger kniff die Augen zusammen. Der Raum war auf einmal voll feixender Falten und bösartig glitzernder Augen. War sie denn hier im Irrenhaus?

«Sie mögen das komisch finden», bellte sie gegen das Gelächter. «Ihre Kollegen fanden es nicht komisch, vor leeren Reihen zu stehen. Die Theatergruppe des Heimat- und Wandervereines weigert sich, jemals wieder bei uns zu spielen. Das hat mir der Vorsitzende gestern Nacht noch mitgeteilt.»

Applaus brandete auf. Irritiert wandte sie sich zu ihrem Verwaltungsleiter. Der zuckte nur die Achseln und sah ratlos aus.

Feige Memme. Das hatte sie immer schon gewusst.

Mit neuem Schwung warf sie sich der Meute entgegen und rief über den Applaus hinweg: «Das hat Konsequenzen. Der Seidenmalkurs ist gestrichen.»

Verblüfft hielten die Alten im Klatschen inne.

«Was sagt sie?», schrie Frau Schmidt-Urke in die Stille.

«Sie sagt, diese dicke Bastelhausfrau mit den geschmacklosen Tüchern und Krawatten kommt nicht mehr.»

«Herr Kuhn, also ...», stieß die Heimleiterin leicht atemlos hervor.

«Sehr schön», unterbrach sie Kuhns schwerhörige Nachbarin und nickte huldvoll in Frau Dr. Krügers Richtung. «Ich hoffe, Sie nehmen noch weitere personelle Veränderungen vor. Die Bedienung hier ist lausig.»

Die Heimleiterin zog scharf die Luft ein. «Frau Schmidt-Urke! Unser Personal bedient Sie nicht, sondern pflegt Sie. Und das sehr geduldig und aufopferungsvoll. Auch Sie werden einmal auf unserer Pflegestation liegen und auf die Freundlichkeit des Personals angewiesen sein.»

«Was sagt sie?» Die Stimme von Frau Schmidt-Urke klang auf einmal dünn und leise.

Herr Kuhn legte seine Hand auf die ihre: «Sie sagt, wenn du erst bettlägerig und hilfsbedürftig bist, was durchaus in nächster Zeit sein könnte, meine Liebste, dann werden sie es dir zeigen.»

Frau Dr. Krüger wurde heiß. Sie konnte fühlen, wie ihr das Blut in den Kopf schoss. Das hatte sie nicht gesagt! Und nicht gemeint. Das war ... eine Frechheit. Eine böswillige Unterstellung. An ihrer Stirn begann eine Ader unkontrolliert zu pochen.

Mit Hilfe ihres Stockes zog sich Frau Schmidt-Urke hoch und richtete sich auf. Sehr gerade stand sie da. Herr Kuhn betrachtete liebevoll seine Freundin. War sie schon wieder geschrumpft? Sie schien ihm kleiner als ihre ein Meter fünfundfünfzig. Dünner geworden war sie auch schon wieder. Vielleicht machte sie sich ja millimeterweise davon. Jeden Tag ein Gramm weniger und einen Millimeter kleiner? Aber die Stimme saß immer noch. Stolz hörte er ihr zu.

«Sag ihr, dass es dazu nicht kommen wird», sagte sie gerade. «Vorher bringe ich mich um.»

Im Saal stand die Zeit still. Ein leichter Wind blähte die weißen Vorhänge an der Terrassentür. Nur die Vögel zwitscherten unbeeindruckt weiter.

Frau Dr. Krüger starrte die kleine alte Dame an, die ihr hoheitsvoll gegenüberstand. Sie waren verrückt, alle miteinander. Langsam drehte sie sich um und verließ den Frühstücksraum.

Mit offenem Mund sah der Verwaltungsleiter seiner Chefin nach, nickte hilflos dem Pfleger und Schwester Ingrid zu und hastete hinterher.

Applaus brandete auf. Der Pfleger grinste dämlich und zuckte die Achseln. Schwester Ingrid schloss vor dem dröhnenden Klatschen die Augen. Gott, sie war völlig ausgetrocknet. Dick und pelzig klebte ihre Zunge am Gaumen. Sie musste raus. Sofort. Weg von diesen bösartigen Ungeheuern, die sie mit zahnlosen Mündern anfeixten. Weg von diesen Händen, die wie dürre Vogelklauen unermüdlich gegeneinander schlugen. Ein aberwitziger Spuk, all diese runzligen, hämischen Gesichter, dieses Gekichere ... Bloß nicht rennen. Langsam gehen, wie Frau Dr. Krüger.

Erst im Flur beschleunigte sie ihre Schritte.

Der übrig gebliebene Pfleger grinste die Alten an, machte mit zwei Fingern das Victory-Zeichen und schloss behutsam die Flügeltüren.

Die Alten wandten sich murmelnd und füßescharrend wieder ihrem Frühstück zu.

Kuhn stand geschmeidig auf, neigte den Kopf und küsste Frau Schmidt-Urke die Hand. Lächelnd ließ sie sich von ihm beim Hinsetzen helfen.

«Du warst wunderbar», flüsterte er, und seine lange Nase bebte gerührt.

Gisela Mann zupfte an ihren rosa Jackenärmeln. Wie sie diese Auftritte hasste. Diese Krüger musste unbedingt zum Friseur. Mit so einem plumpen Gesicht sollte man die Haare nicht so kurz tragen. Kinnlang vielleicht. Verträumt zupfte sie weiter an ihren Ärmeln.

Ein paar Tische weiter lehnte Heribert von Koch sich zurück und verschränkte die Hände über seinem ansehnlichen Bauch.

«Sie hat eine Zyanidkapsel um den Hals hängen. Damit wird sie’s tun. Hat sie von ihrem ehemaligen Geliebten. SS-Offizier.»

Ohne von seinem Frühstücksei aufzusehen, das er akribisch schälte, meinte Kurt Hännsen neben ihm: «Unsinn.»

Egon Hertz, der Dritte im Bunde, zuckte zusammen. Sie würden doch nicht streiten? Heriberts Kopf war schon wieder ganz rot.

Gelassen fuhr der kahlköpfige Hännsen fort: «Das Zyanid hat sie von Göring persönlich. Aus einer Laune heraus hat sie ihn darum gebeten. Fand es einfach schick, so was zu haben. Und war völlig überrascht, als er es ihr tatsächlich schenkte.»

«Quatsch!», schnarrte von Koch. «Die Schmidt-Urke hat doch niemals Göring persönlich gekannt. Die war doch bloß so ’ne kleine Ballettratte.»

«Sie war Schauspielerin. Außerdem hatte sie damals einen süßen Hintern», beharrte Hännsen und richtete seine wimpernlosen Augen auf Heribert.

«Entschuldigt, dass ich mich einmische», unterbrach Hertz leise. Hännsen und von Koch sahen erstaunt hoch. Hertz sprach nur selten. Der kleine Mann schluckte und fuhr fort: «Aber das Zyanid hat sie von Gründgens. Sie waren nämlich befreundet. Und sie war beides. Schauspielerin und Tänzerin.» Dann neigte er den Kopf schnell wieder über seinen Teller, als würde er den Vorstoß bereuen.

Am Nachbartisch beugte sich Elsa zu dem dicken, schwarzweißen Kater hinunter, der es sich auf ihren Füßen bequem gemacht hatte. Vertraulich flüsterte sie ihm zu: «Nur Qual, Verwirrung und Entsetzen wohnt hier. Führ eine himmlische Gewalt uns aus diesem furchtbaren Lande.»

Der Kater antwortete nicht.

Iris Mallak schlug mit ihrem Kaffeelöffel gegen die Tasse. Als es im Saal ruhig wurde, stützte sie ihre Hände auf den Tisch und zog sich hoch. «Ich habe euch etwas mitzuteilen.»

Alle Blicke richteten sich auf sie. Auch Gisela Mann, die neben ihr saß, unterbrach das Ärmelzupfen und sah zu ihrer massigen Freundin hoch.

«Bei all diesen Kindereien dürfen wir den Sturm nicht vergessen. Eine Kollegin hat sich bereit erklärt, die freie Position des Ariel zu übernehmen.»

Erstaunte Ausrufe und Fragen. Iris Mallak hob beschwichtigend die Hände. Aber bevor sie etwas sagen konnte, dröhnte Heribert von Koch: «Wer ist denn die dumme Kuh?»

Wieder blieb ihr keine Möglichkeit zu antworten. Elsa sprang von ihrem Stuhl, der polternd zu Boden fiel, und schrie: «Nein! Nein!»

Falstaff, der dicke Kater, flüchtete erschrocken durch die Terrassentür.

«Beruhige dich, Elsa», herrschte Iris Mallak die Alte an. «Es gibt keinen Grund, sich aufzuregen.»

Erstaunlicherweise schien Elsa ihr das zu glauben, denn sie hob brav den Stuhl wieder auf und setzte sich.

Mit von Koch war es nicht so leicht. «Mallak, Sie Satansbraten. Wem haben Sie diese Unglücksrolle denn aufgedrückt?»

Gisela fand, dass Iris Mallak wie ein alter Boxer aussah. Wie sie diesen ordinären von Koch mit zusammengekniffenen Äugelchen anstierte. Angriffslustig. Dieselben hängenden Backen und Stirnfurchen wie der Hund. Gleich würde sie anfangen zu sabbern.

«Mallak, Gott sei Ihnen gnädig. Sie wissen ja nicht, was Sie tun», insistierte von Koch weiter.

«Gott ist nicht gnädig», gab Iris Mallak zurück. «Sonst hätte er Ihnen den Arsch in die Hose und nicht ins Gesicht gesetzt.»

Heribert von Koch wurde rot im Gesicht.

«Sie spielen doch die Hauptrolle im Sturm. Da muss Ihnen doch etwas am Zustandekommen liegen? Oder haben Sie Schiss, dass Sie den Prospero nicht mehr packen? Sind ganz froh, wenn die Produktion platzt? Textschwierigkeiten, was? Motten im Hirn?», machte Iris Mallak weiter.

Egon Hertz zuppelte ergebnislos an von Kochs Weste. «Denk an deinen Blutdruck, Heribert.»

Aber Heribert war nicht mehr zu bremsen. «Mein Gott, Mallak! Wir haben drei tote Ariels. Niemand von uns glaubt da noch an Zufall. Die Rolle bringt den Tod.»

Gisela Mann schluckte.

«Seien Sie nicht so melodramatisch», bellte Iris zurück. «Wir spielen Shakespeare und nicht Edgar Wallace.»

«Ich muss Heribert Recht geben», mümmelte ein zahnloser Alter vom Nebentisch. «In diesem Altenheim stimmt etwas nicht. Also ich würde den Ariel nicht übernehmen.»

«Sie würde auch keiner darum bitten», kam es trocken von Kuhn.

«Warum eigentlich nicht?», polterte von Koch dazwischen. «Wäre auf jeden Fall besser, als die ganzen schönen Rollen mit Weibern zu besetzen. Ein weiblicher Caliban und ein weiblicher Ariel. Das ist sowieso Schwachsinn. Das sind Männerrollen.»

«Da irrst du, Heribert», sagte Hännsen, der immer noch an seinem Ei herumklopfte. «Gerade Caliban und Ariel werden oft von Frauen gespielt.»

«Notlösungen», schimpfte von Koch. «Die Schnepfen hier sind einfach langlebiger als die Männer. Wahrscheinlich weil sie nicht so viel Hirn verbrauchen.»

Entrüstete Proteste schallten durch den Raum. «Das müssen ausgerechnet Sie sagen ...» – «Tom hat aber ...» – «Moment, in diesem Fall sterben doch gerade Frauen ...» – «Chauvinistenschwein ...»

Eine helle Stimme übertönte sie alle: «Lasst mich doch den Ariel spielen. Ich kann das.»

Mit geröteten Wangen stand Elsa in der Mitte des Saales. Einen kurzen Moment schwiegen alle. Iris Mallak holte tief Luft. «Elsa, das ist sehr lieb von dir. Aber Gisela hat sich schon dazu bereit erklärt. Gisela wird unser neuer Ariel. Und Tom als Regisseur ist einverstanden.»

«Ich finde Elsas Vorschlag gar nicht schlecht», kam es von Gisela Mann. Alle Anwesenden wandten sich ihr zu.

«Ich meine, wenn es wirklich gefährlich ist, den Ariel zu spielen, ist es doch besser, Elsa stirbt. Und nicht ich.»

Betretenes Schweigen breitete sich aus. Unvermittelt begann Hännsen zu lachen. «Bravo, Frau Mann. Ein guter Weg, uns allen zu zeigen, wie absurd diese ganze Diskussion ist. Natürlich ist es reiner Zufall, dass dreimal der Ariel gestorben ist. Feiner Humor, Frau Mann. Ein bisschen schwarz, aber gut. Kompliment.»

Erleichtertes Lachen und vereinzelter Beifall.

Iris Mallak musterte ihre Freundin, die sich mit leichtem Kopfnicken bedankte. Der sorgfältig rosa gemalte Mund war zu einem zarten Lächeln gekräuselt. Die immer noch schönen Augen blickten freundlich. Mit einer Hand schob sie sich eine glänzende Haarsträhne hinter ihr Ohr.

Ihr konnte Gisela nichts vormachen. Sie wusste, dass Gisela Mann jedes Wort genau so gemeint hatte.

Die letzte Rolle

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