Читать книгу Die Konquistadoren - Maike Wessel - Страница 4

Inhaltsverzeichnis

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Hernando Cortéz

Die weibliche Macht der Malinche

Die Krankheit des Herzens

Der Kampf gegen die Menschenopfer

Die sagenhafte Stadt Tenochtitlan

Die Verhaftung Montezumas

Gefangen im Palast

Der zweite Angriff auf Mexiko

Das neue Mexiko

Francisco Pizarro

Das Gold von „Biru“

Pizarro landet in Peru

Die Eroberung Perus

Die Inka testen die Weißen

Bestechungsversuch mit Gold

Der Aufstand der Inka

Die Flucht von Manco

Das sagenhafte El Dorado

Der Marsch ins Zimt-Land

Quer durch die Grüne Hölle

Das große Zerwürfnis

Das Land der Amazonen

Rückzug über die Anden

Die Fahrt auf dem Amazonas

Das grüne El Dorado

Almanach der Konquistadoren

Die Reue des Eroberers

Ein Leben als Indianer

Der spanische Schamane

Der lange Marsch

Begegnung mit den Sklavenhändlern

Zurück in der Zivilisation

Statthalter von Paraguay

Die Reue des Königs

Der Sieg der Menschenrechte

Spanien am Ende des 15. Jahrhunderts. Eine neue Ära beginnt. Das Schicksalsjahr ist 1492. Granada, die letzte Hochburg der Araber auf der iberischen Halbinsel, fällt. Der Jahrhunderte lange Kampf der christlichen Spanier gegen die Herrschaft der Mauren ist gewonnen. Die Halbinsel ist zurück erobert, die „Reconquista“ beendet. Aber der mittelalterliche Kreuzzugsgeist der Spanier ist keineswegs erloschen. In den Nachfahren der Glaubensritter regen sich weiterhin religiöser Eifer und missionarisches Sendungsbewusstsein. Die spanischen Kämpfer, oft seit Generationen im Dienst mit der Waffe, roh, zäh, meist ungebildet, viele sogar Analphabeten, strotzen vor Rauflust. Und auch sie werden erfasst vom Geist der Neuzeit, von dem unbezwinglichen Zug in die Ferne, von dem Trieb, alles zu erforschen und zu unterwerfen.

Es ist das Zeitalter der Entdeckungen. 1492 unterzeichnet das spanische Königspaar Ferdinand und Isabella mit dem Genuesen Christoforo Colombo einen Vertrag, im Auftrag der Krone den Westweg nach Indien zu finden. Im Herbst desselben Jahres erreicht Kolumbus die karibischen Inseln, nennt sie – noch in seinem Irrtum gefangen – die „Westindischen Inseln“. Ein neuer Kontinent liegt Spanien zu Füßen. Frankreich und England sind mit innenpolitischen Problemen beschäftigt. Portugal, Spaniens größter Rivale und unter seinem König Heinrich dem Seefahrer Vorreiter aller kommenden Entdeckungen, konzentriert sich auf den Osten. 1498 entdeckt Vasco da Gama den Seeweg nach Indien, und Portugal beherrscht seitdem den Gewürzhandel aus Asien. Den Spaniern steht so der Westen offen.

Die Neue Welt – noch sind es winzige Kolonien auf den Inseln Kuba und Hispaniola. Die Spanier finden dort im Wesentlichen nur den Rohstoff Zucker und dunkelhäutige Indianer. Die planmäßige Ausbeutung von beidem, die auf Sklaven gestützte Zuckerproduktion in großem Stil, wird erst Jahrzehnte später beginnen und die Antillen für 200 Jahre zur Melkkuh und zum Zankapfel der europäischen Mächte machen. Die spanische Krone jedoch, auf der Suche nach Geldquellen, um ihre Großmachtpolitik zu finanzieren, giert nach etwas, was es auf den Inseln der Karibik nicht gibt: Gold.

Aber die Spanier finden bald Gold. In Mengen, von denen kein Europäer je zu träumen gewagt hat. Denn im Dunkeln des noch unentdeckten neuen Kontinents liegen Schätze, die sich die Menschen in der Alten Welt nicht vorstellen können. Sie wurden von zwei hoch entwickelten Kulturen geschaffen, von Zivilisationen, die Errungenschaften hervorgebracht haben, die es sie in Europa am Beginn der Neuzeit nicht gab. Sie hatten Wunderwerke der Ingenieurskunst, geniale Bewässerungsanlagen und Düngemethoden, botanische Gärten und Dampfbäder geschaffen; sogar ein Postsystem, das mit unglaublicher Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit funktionierte. Es gab Großstädte, deren Straßen so sauber waren, dass die Füße der Bewohner nie schmutziger wurden als ihre Hände. Diese Kulturen hatten Gerichte, die sich niemals mit Eigentumsdelikten beschäftigen, weil die Menschen so ehrlich waren. Und vor allem hatten sie Meisterwerke des Kunsthandwerks geschaffen, exquisit gearbeiteten Schmuck aus Gold und Silber.

Beide Hochkulturen, der Staat der Azteken in Mexiko und das Reich der Inkas in Peru, werden in weniger als 20 Jahren nicht nur unterjocht, sondern völlig zerstört. Die Täter: eine Rotte ruchloser Banditen aus Spanien. Das Motiv: schnöde Gier nach Gold, nach Macht, nach Ruhm. Verblendet durch den doppelten Größenwahn ihrer katholischen Religion und der weißen Rasse, angetrieben durch Rauf- und Abenteuerlust, bereit, unglaubliche Strapazen und Entbehrungen auf sich zu nehmen, erobern die Spanier die Neue Welt. Mit Verschlagenheit und Tücke unterwerfen sie zwei Reiche, töten Hunderttausende, vergewaltigen, knechten und versklaven, plündern und brandschatzen, rauben gigantische Schätze und zerstören unermessliche Kunstwerke und Heiligtümer.

In Lateinamerika nennt man das noch immer die „Conquista“, Eroberung. Und die Männer, die das vollbrachten, das sind die „Konquistadoren“.

Die Konquistadoren

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